Ohrenschmerzen bei Kindern: Was hilft?
Ohrenschmerzen werden durch Druck im Ohr verursacht. Häufige Ursachen dafür sind eine Mittelohrentzündung oder ein Paukenerguss. Ohrenschmerzen (medizinisch: Otalgie) sind neben Bauch- und Halsschmerzen eines der häufigsten Symptome im Kindesalter. Woran Sie Ohrenschmerzen erkennen und was Ihrem Kind helfen kann.
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- © GettyImages/Olga Simonova/EyeEm
Ohrenschmerzen können Kinder und Erwachsene sehr quälen und erfordern in der Regel einen Arztbesuch. Allerdings besteht in den meisten Fällen kein Grund zur Sorge, da Ohrenschmerzen vor allem bei Kindern normalerweise unkompliziert verlaufen und sehr selten Folgeschäden hinterlassen.
Artikel-Inhalte im Überblick:
Wie man Ohrenschmerzen bei Babys und Kindern erkennt
Gerade bei kleineren Kindern ist es schwierig, Ohrenschmerzen zu erkennen. So klagen Kinder häufig über Kopf- oder Bauchschmerzen, haben aber eigentlich Ohrenschmerzen. Da bei Kindern besonders oft eine Mittelohrentzündung der Grund für die Schmerzen ist, sollten Eltern auf den typischen Verlauf achten: Eine gerade abklingende Erkältung/Atemwegsinfektion ruft plötzlich wieder Symptome hervor, das Kind ist quengelig, reizbar, zeigt allgemeine Krankheitszeichen, berichtet von Kopfschmerzen oder Bauchschmerzen. Besonders Babys fassen sich unwillkürlich ans Ohr. Probleme mit dem Hören auf einem oder beiden Ohren können ebenfalls auf Ohrenschmerzen hinweisen.
Ursachen für Ohrenschmerzen
Die Ursachen für Ohrenschmerzen unterscheiden sich bei Kindern und Erwachsenen sehr stark. Bei Kindern zählt Otalgie zu den häufigsten Symptomen, deren Ursache oft eine Mittelohrentzündung ist. Andere Ursachen können aber auch ein Tubenkatarrh, der durch Infekte oder raschen Luftdruckwechsel, wie er beim Starten beziehungsweise Landen eines Flugzeugs entsteht, ein Paukenerguss oder auch eine Trommelfellentzündung sein. Seltener kommen auch verschiedene Tumore als Ursache in Frage.
Bei Erwachsenen werden Ohrenschmerzen häufiger durch Halswirbelsäulen- und Kiefergelenksprobleme in Verbindung mit Nervenentzündungen (Neuralgien) ausgelöst. Aber natürlich können auch Erwachsene von Infektionen, wie beispielsweise einer Mittelohrentzündung, betroffen sein.
Andere Ursachen, die Ohrenschmerzen (Otalgie) verursachen können, sind:
- Mandelentzündung (Tonsillitis)
- Entzündung der Ohrspeicheldrüse, beispielsweise bei Mumps
- Entzündung des Warzenfortsatzes hinter dem Ohr (Mastoiditis)
- Gehörgangsfurunkel
- Wundrose (Erysepel)
- Gürtelrose (Herpes zoster)
- Fremdkörper im Ohr
- Infektionen der Ohrmuschel (Außenohr)
- Verletzungen, beispielsweise des Trommelfells
Diagnostik des Arztes bei Ohrenschmerzen
Ohrenschmerzen haben immer eine Ursache und sollten vom Haus- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt abgeklärt werden. Dieser wird zunächst nach der Krankheitsgeschichte fragen (Anamnese) und Fragen nach Beginn, Dauer, Stärke und Verlauf der Ohrenschmerzen stellen. Zudem wird er das Ohr auf Hörminderung, Geräusche und Ausfluss untersuchen.
Bei Kindern wird zudem Fieber gemessen und eventuelle Symptome wie Husten, Schnupfen, Appetitlosigkeit, Unruhe und Reizbarkeit geprüft. Bei Erwachsenen wird der Arzt fragen, ob sie sich die Ohrenschmerzen selbst erklären können. Danach erfolgt eine Inspektion des Ohrs durch den Arzt und er wird das Ohr auf Schmerzempfindlichkeit abtasten. Mit einem speziellen Instrument, dem Otoskop, wird dann das Mittelohr bis hin zum Trommelfell inspiziert. Bei wiederholter Mittelohrentzündung kann der Arzt eine Laboruntersuchung des Bluts anordnen.
Audiometrie
Bleiben Ohrenschmerzen länger als drei Monate bestehen, kann der Arzt Verfahren der Audiometrie, wie zum Beispiel einen Stimmgabeltest, durchführen. Dabei wird die Knochenschallleitung beider Ohren überprüft. Die verschiedenen Verfahren der Audiometrie können Auskunft über mögliche Entzündungen oder Hörstörungen geben.
Therapie: Das hilft gegen Ohrenschmerzen
Die Therapie der Ohrenschmerzen richtet sich nach der Ursache. Bei Entzündungen sollte Ziel der Behandlung sein, Folgeschäden, Chronifizierung und Komplikationen zu verhindern sowie die vorhandenen Symptome zu verbessern. Je nach Ursache können Antibiotika und/oder Schmerzmittel verabreicht werden.
Ist das Ohr selbst nicht betroffen, sondern entstehen die Schmerzen durch eine Gaumenmandelentzündung, können Nasentropfen die Beschwerden lindern, da sie die Schleimhäute abschwellen lassen und somit den Druck im Ohr senken.
Bei einem Gehörgangfurunkel kann der Arzt dieses einschneiden und gegebenenfalls eine Drainage zum Abfluss des Eiters legen. Zudem wird eine Kochsalzlösung in das Ohr gegeben, die gegen die Entzündung wirkt.
Sind Halswirbelsäulen- oder Kiefergelenksprobleme und damit einhergehende Neuralgien die Ursache für Ohrenschmerzen, so stehen als Therapien die Krankengymnastik, Chirotherapie, physikalische Maßnahmen wie Wärme und Kälteanwendungen sowie Akupunktur zur Verfügung.
Bei besonders starken Beschwerden können auch Schmerzmittel eingenommen werden. Je nach Ursache der Ohrenschmerzen kommen auch homöopathische Anwendungen, naturheilkundliche Wirkstoffe sowie Ultraschalltherapie in Betracht.
Befinden sich Fremdkörper im Ohr, so sollten diese schnellstmöglich vom Arzt entfernt werden. Am Folgetag sollte nachkontrolliert werden, ob der Gehörgang wirklich frei ist.
Alle anderen Ursachen werden ebenfalls entsprechend behandelt.
Kinder mit häufigen Ohrenschmerzen
Kinder, die häufig unter Otalgie leiden, sollten besonders bei kaltem und feuchtem Wetter nur mit einer Kopfbedeckung, die auch die Ohren bedeckt, nach draußen gehen. Um Ohrenschmerzen zu lindern, haben sich Hausmittel wie Zwiebelsäckchen auf dem Ohr bewährt.
Dazu schneidet man eine Zwiebel in kleine Stücke und wickelt sie in ein Tuch oder Säckchen und legt es dreimal täglich für eine halbe Stunde auf das schmerzende Ohr. Das Ganze kann mit einem Tuch oder einer Mütze fixiert werden. Auch Wärme direkt auf dem Ohr lindert häufig die Ohrenschmerzen. Beide Methoden wurden nicht wissenschaftlich sondern nur durch individuelle Erfahrungen bestätigt.
Stillen in den ersten drei bis sechs Monaten soll sich auch positiv im Hinblick auf die Häufigkeit von Mittelohrentzündungen auswirken. Kinder sollten außerdem keinem Zigarettenrauch ausgesetzt sein, da dies Mittelohrentzündungen begünstigt. Zudem sollten Kinder nicht dauerhaft am Schnuller nuckeln, da auch hier belegt ist, dass bei diesen Kindern öfter Mittelohrentzündungen auftreten.
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