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Darf ich bei euch einziehen?

Hallo erstmal, erstmal zu mir: ich bin seit einem Jahr verheiratet und seit 3 Jahren versuchen mein Mann und ich vergeblich ein Kind zu kriegen. War dann dieses Jahr in der Kiwu und das Ergebnis: das Spermiogramm meines Mannes ist so schlecht, dass es auf natürlichem Wege niemals klappen wird. Nun weiss ich nicht ob eine künstliche Befruchtung für mich überhaupt in Frage kommt, das selektieren der wenigen fitten Spermien usw. Das kommt mir so vor, wie einkaufen gehn, man sucht sich das Beste aus....
Andererseits wünsche ich mir sehr ein Kind und diesen Wunsch hatte ich immer schon, wäre auch nie auf den Gedanken gekommen, dass es nicht klappen könnte. Ich bin einfach sehr verzweifelt. Wie gehts euch bei dem Gedanken nie ein eigenes Kind in den Armen zu halten?
Ich bin wütend, traurig, eifersüchtig isw. Kennt das jemand von euch und kann man sich vielleicht irgendwann damit abfinden?
Wäre schön wenn mir wer antworten könnte.
Glg Nori :HELP:
Bisherige Antworten

Darf ich bei euch einziehen?

Liebe Nori!
Ich habe schon ewig hier nicht mehr geschrieben und bin zufällig auf deinen heutigen Eintrag gestoßen.
Ich kann deine Gefühle sehr gut verstehen. Und ich sag dir eines: Lass sie zu!!! Eine Freundin, auch wenn es deine Beste ist, kann nicht nachvollziehen was du durchmachst, wenn sie nie in deiner Situation war.
Um dir Mut zu machen schreibe ich dir kurz unsere Geschichte:
Nach 2 Jahren erfolglosen Übens waren wir 2002 erstmals in einer Kinderwunschklinik. Was folgte waren 4 erfolglose ICSIs. Auch ich war mir zu Beginn nicht sicher, ob das was für uns ist, aber mit jedem Versuch stieg die Hoffnung und ich habe mich echt hineingesteigert.
Nach dem 4. Versuch war dann aber Schluss. Ich was psychisch und physisch am Ende.
Was folgte war ein Loch - so tief und schwarz, dass es fast nicht zum Aushalten war. Aber ich habe es geschafft mich schlußendlich von meinem Wunsch nach einem leiblichen Kind zu verabschieden - gemeinsam mit meinem Mann haben wir uns zu einer Adoption entschlossen.
Nach vielen Vorbereitungen und mühsamen Überprüfungen und einer überraschend kurzen Wartezeit konnten wir 2006 also 6 Jahre nachdem wir uns entschlossen hatten ein Kind zu bekommen unseren Sohn aus Äthiopien adoptieren. Wir haben es geschafft und nocheinmal den Anlauf genommen und jetzt, wo unser Wunsch nach einer Familie schon 10 Jahre alt ist, haben wir einen 2. Sohn bekommen. Auch er kommt aus Äthiopien und wir hoffen, dass wir ihn im September nach Hause holen dürfen.
Ich war lange Zeit sehr traurig, dass ich nie eine Schwangerschaft und eine Geburt erleben darf, aber ich habe es akzepiert. Ich bin mit Leib uns Seele Mutter und liebe unsere Kinder von ganzem Herzen.
Vielleicht macht dir meine Geschichte Mut.
Alles Liebe Eli

Danke

Es freut michfür dich, dass du doch noch einen Weg gefunden hast. Aber ist Adoption nicht ein sehr langwieriger Prozess, ich hab selbst mal darüber nachgedacht. Mal sehn was kommt. Ich wünsch dir noch ne schöne Woche und meld dich wenn "dein 2 Kind" da ist
glg Nori :ROSE:

Darf ich bei euch einziehen?

Hallo,
hoffe ich antworte nicht zu spät und du liest das hier noch.
Kann dich sehr gut verstehen, obwohl es bei mir noch etwas anders ist. Ich habe schon eine 2 jährige Tochter und es hat damals ganz leicht, nur mit ein paar Hormonen - Clomifen- geklappt.
Tja, und jetzt sind wir schon wieder seit 1 3/4 Jahren dabei. Leider hat die "leichte" Therapie diesmal nicht geklappt und wir mussten einen Schritt weiter gehen. Haben es dann mit einer Insemination probiert - da hat es beim 3ten Mal auch geklappt aber hatte leider eine FG.
Jetzt haben wir eine ICSI gemacht und es ist schon eine wirklich komische Sache - eben nicht so wie man es sich vorstellt. Trotzdem habe ich nie so das Gefühl zu weit einzugreifen. Man entscheidet sich ja nicht für ein bestimmtes Kind und stellt Kriterien auf, sondern versucht die beste Möglichkeit zu schaffen, dass sich das Ei einnistet und nimmt demnach auch die Eizellen und Spermien die am besten dazu geeignet scheinen.
Vielleicht wäre es gut sich mal einen Beratungstermin bei einer KiWu Klinik geben zu lassen, bevor ihr eine so weitreichende Entscheidung trefft. Dann seht ihr ja auch wie euer Gefühl dazu ist.... Hört sich komisch an, aber ich find es schon fast immer wieder beruhigend im Wartezimmer zu sitzen - da sieht man wirklich, dass man mit seiner Sache nicht allein ist.
Hoff´ihr trefft die richtige Entscheidung für euch
LG
Kerstin

Darf ich bei euch einziehen?

Hallo liebe Nori!

Ich bin heute das erste Mal auf dieser Seite. Wollte eigentich nur still mitlesen, aber Dein Beitrag hat mich berührt. Ich bin in der gleichen Situation wie Du. Mein Mann hat eine Azoospermie. Da sind garkeine Spermien im Ejakulat. Er wird nie eigene Kinder zeugen können. Er hat dann einen Termin zur Hodenbiopsie bekommen und wir haben die Zwischenzeit genutzt, um schon nach Alternativen zu schauen. Die Chancen Vorstufen von Spermien zu finden, die man dann für eine ICSI aufbereiten kann, waren bei uns sehr niedrig. Diese OP haben wir in der Universitätsklinik Eppendorf machen lassen. Der Prof. Schulz ist da eine gute Adresse (falls Ihr da noch einen Tipp benötigt). Leider haben sie wirklich nichts gefunden. Mein Mann war sehr geschockt und ihm tat es leid, dass er unseren gemeinsam Wunsch nicht erfüllen kann. Ich habe ihn nie zuvor weinen sehen. Das tat mir schon weh. Wir haben uns dann über die DI (Donogene Insemination) informiert und waren total erleichtert, dass Kinderkriegen für uns überhaupt noch möglich ist. Mein Mann war richtig dankbar und froh über diese Chance, auch wenn das Kind nicht seine Gene haben wird: Er kann doch Vater werden.

Seit heute sind wir im zweiten DI-Zyklus. Wir sind heute gemeinsam nach HH gefahren und mir wurde das Sperma des Spenders eingespritzt. Eigentlich haben wir jetzt Chancen, wie jedes anderen Paar auch. Seit diesem Zyklus nehme ich auch Clomifen, da meine Eireifung nicht so der Bringer ist und jetzt war das Eibläschen gut herangereift. Dann habe ich gestern mit einer kleinen Spritze den Eisprung ausgelöst und heute sind wir hingefahren und haben uns die zweite Ladung abgeholt.

Viele können nicht verstehen, dass wir uns für einen fremden Erzeuger entschieden haben,. aber unsere Argumente sind folgende:

Das Kind wird zumindest meine Gene haben.

Ander als bei der Adoption, können wir das Kind von der ersten Minute seiner Enstehung so begleiten, wie wir das für richtig halten.

Mein Mann kann seine Vaterrolle voll erfüllen.

Wir sind auch der Ansicht, dass das Kind mit einem eigenen Charakter zu Welte kommt und nicht nur die Summe der Gene der Eltern ist. Ich habe die Vorstellung, dass eine fertige und eigenständige Kinderseele darauf wartet, sich in einem heranreifenden Körper einzunisten. Die Seele besteht aus sich heraus und wir schaffen nur die Hülle.

Leider bezahlt die Krankenkasse nichts mehr, sobald es sich um eine DI handelt. Für 3 Versuchszyklen zahlen wir ca. 2500,- €, wobei meine Medikamente und Fahrten nach HH schon eingerechnet sind.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen und Dir vielleicht noch ein bißchen Mut machen. Schicke mir gern eine PN, wenn Du noch etwas wisse möchtest, oder auf dem Herzen hast.

Ich drücke Euch die Daumen

Jorrele

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