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Mein eigener Schutzengel

Hallo,
letzte Woche Montag haben wir erfahren dass unser Baby schwerstbehindert sein wird. Nach einem sehr ausführlichen Gespräch mit einem Kinderarzt wußten wir was für uns die richtige Entscheidung ist. Wir haben uns zu einem Abbruch entschieden, denn es wäre für unser Baby und uns kein Leben gewesen.
Diesen Montag sind wir dann ins Krankenhaus um mit dem Abbruch zu beginnen. Eine Hebamme hat zu mir während dieser schweren Tage etwas ganz wundervolles zu mir gesagt. Sie hat gesagt dass wir jetzt unseren eigenen Schutzengel haben der auf uns aufpasst. Ich glaube wirklich daran und so konnte ich auch die Geburt am Mittwoch doch als etwas ganz schönes und etwas ganz schreckliches zugleich Erleben. Das Gefühl war so überwätigend dass ich es nie vergessen werde und ich weiß unser Schutzengel wird uns nun für immer beschützen.
Ich bin mir sicher dass ich bis jetzt keinen hatte, denn ich selbst war schon mal totkrank, ich habe meinen Vater verloren und nun auch mein Kind, aber jetzt muss es besser werden, jetzt ist jemand da der auf mich/uns aufpasst. Und vielleicht musste das alles so geschehen um meinen eigenen Schutzengel zu bekommen.
Voller Zuversicht blicke ich in die Zukunft, ich weiß jetzt dass ich schwanger werden kann und dass ich wieder ein (gesundes) Kind bekommen kann.
Ich gehe gestärkt aus dieser schweren Situation und ich hoffe dass alle anderen, die das Gleiche durchmachen auch Kraft schöpfen können denn ihr müsst nur an euren Schutzengel glauben. Er ist wirklich da.
Die Mama von EngelJulia
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Mein eigener Schutzengel

Hallo Mama von Julia,

auch sein Kind gehen zu lassen zeugt von innerer Stärke. Du hast eine Entscheidung für Dein Leben getroffen u. auch aus Liebe zu Deinem Kind, meine Freundin bekam auch eine schwerstbehinderte Tochter (vor der Geburt war die Schwere der Behinderung nicht klar) und hat oft miterleben müssen, wie ihre Kleine litt, sie oft Wiederbelebungsversuche usw. durchstehen musste, wie oft sie an der Schwelle zum Tod war, von ihren 11,5 Monaten lebte sie nur 3 Monate zu Hause, war aber der ganze Liebling der Familie, die Mutter war lange kinderlos.

Sie war ein tolles Baby, aber halt schwerbehindert, das Tag u. Nacht Betreuung durch Fachpersonal bedarf, die Eltern nahmen quasi 11,5 Monate nicht am echten Leben teil u. die Sorgen um das Leben oder Sterben der Tochter waren immer da.

Ihre Mama wurde schwanger, als die Kleine 6 Monate alt war u. hatte 9 Monate Todesängste, dass dieses Baby auch schwerkrank sein könnte, obwohl laut US alles ok war.

3 Monate bevor der Kleine geboren wurde, starb ihre Tochter u. lebte doch länger als jemals von den Ärzten prophezeit.

Die Zeit war extrem schwer, auch wenn die Kleine der Mama soviel gegeben hat, aber "wiederholen" muss man das nicht.

Du hast Deine Julia in Liebe gehen lassen und ihr viel Schmerzen erspart, auch dass ist Liebe, ich wünsche Dir vom Herzen, dass Du ein gesundes Kind bekommen darfst, Du wirst Julia nicht weniger lieben oder vergessen.

Wünsche Euch viel Kraft für die schwere Zeit, die Euch bevorsteht, ich hoffe, Ihr findet Halt.

LG, Anita

Mein eigener Schutzengel

Hallo Anita,

vielen Dank für die schönen Worte. "Das Kind in Liebe gehen lassen" so hab ich das noch gar nicht gesehen, hört sich aber wirklich schön an und baut auch ein bißchen auf.

Du bist bestimmt ne tolle Freundin (und immer noch) in dieser schweren Zeit gewesen. Es ist wichtig solche Freunde zu haben.

Meine beste Freundin war/ist genau eine Woche weiter in ihrer Schwangerschaft und es wäre alles so schön gewesen. Wir haben schon den gesamten Sommer verplant was wir mit unseren Kindern alles zusammen unternehmen und jetzt bin ich einfach nur noch froh dass ich nicht mein behindertes Mädchen neben ihres legen muss. Ich denke diese Situation hätte unsere Freundschaft zerstört. Dabei haben wir beide schon so viel zusammen durchgemacht. Wir arbeiten zusammen im gleichen Büro und hatten zur selben Zeit die gleiche Krebserkrankung. Drum war das mit den Kindern einfach viel zu schön um wahr zu sein.

LG

Christine

Mein eigener Schutzengel

Hallo

ich wollte cdir nur sagen das ich vor fast 2 jahren das selbe durchstehen mußte....und dir zugleich mut machen möchte...da ich 3mon nach der tot geburt wieder SS geworden bin und heute einen gesunden sohn hab...

alles wird mit der zeit besser ....man darf nicht nur das schlechte im leben sehen sondern auch das gute...den es gibt so viel gutes auf der wetl....

und ich glaub das jeder mensch einen eigenen schzutengel hat

LG...Inna

Mein eigener Schutzengel

Hallo Inna,

vielen Dank. Ich hoffe auch sehr dass ich nochmal schwanger werde um auch so ein wundervolles Kind wie du hast zu bekommen.

Zu meinem Mann hab ich auch schon gesagt dass wir unsere Glücksmomente im Leben überhaupt nicht schätzen, wir erinnern uns immer nur an das Schlechte. Und genau aus diesem Grund werde ich meinem Mann heuer zu Ostern ein Glückstagebuch schenken, darin können wir alles festhalten was uns Freude bereitet hat. Ich glaube das tut ganz gut wenn man immer wieder mal nachblättern kann was schön im Leben war.

LG

Christine

Mein eigener Schutzengel

Hallo Mama von Julia,

ich zünde auch eine Kerze für deine Julia an. In der wievielten Woche warst du denn? Das ist sicher eine total schwere Entscheidung sich für das Leben oder für den Tod zu entscheiden. Aber das sind wirklich schöne Worte, in Liebe gehen lassen. Da ist wirklich etwas dran. Ich habe am 3.01. unseren Tim still geboren in der 32.SW, er war schon 1-2 Tage tot. Obwohl die ganze ss alles super war und der kleine kerngesund.... Es ist ganz schön schwer damit umzugehen, besonders wenn man lange auf ein Kind gewartet hat, dann ist noch schlimmer. Aber du hast recht, man muss die schönen Dinge im Leben auch wieder sehen, das Leben geht weiter, klar hat man noch viele traurige Tage, aber es gibt auch schon wieder schöne. Hoffentlich schicken unsere Sternenkinder bald ein Geschwisterchen auf den Weg..... Das wäre so wundervoll, obwohl man dann in der 2. ss glaube ich, viel ängstlicher wäre...

Ich wünsche dir ganz viel Kraft und viel Unterstützung von deiner Familie und deinen Freunden viele liebe Grüße Meike

Mein eigener Schutzengel

Hallo Meike,

vieln Dank für die Kerze.

Ich war in der 22. Woche und ich stelle mir dein Schicksal noch viel schlimmer vor. Ich weiß wenigstens warum und wofür meine Kleine gestorben ist. Ihr fortgehen hat uns wieder ein Leben beschwert.

Wie hast du diese schwere Zeit überstanden? Hast du dir auch Hilfe gesucht?

LG, Christine

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