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Bin ich unnormal?

Hallo, ihr Lieben!
Das Thema meines Beitrags hört sich erstmal so an, als ob er hier gar nicht reinpasst. Aber nachdem ich mir mal einige Beiträge hier durchgelesen habe, stelle ich mir diese Frage wirklich!
Ich hatte im Januar 2003 in der 9. SSW eine Fehlgeburt. Nach der Ausschabung habe ich das Ergebnis bekommen, dass das Kind sich einfach nicht mehr entwickelt hat!
Als ich damals schwanger wurde, war das nicht geplant - aber auch nicht nicht gewollt!
Mein jetziger Mann und ich waren erst zwei Monate zusammen, hatten dann unseren ersten Sex und dabei ist es wohl passiert. Wir haben uns bei dem positiven Test sehr gefreut, obwohl es zeitlich gar nicht passte!
Ich hatte es gerade meinen Eltern und meiner Klassenlehrerin gesagt (ich ging damals in die 12. Klasse). Am 9. Januar hätte ich einen Termin beim Frauenarzt zum Ultraschall gehabt, aber am 6. Januar hatte ich Blutungen, bin ins Krankenhaus und da wurde gesagt, dass ich das Kind verloren hätte. Am 13. Januar hatte ich die Ausschabung!
Mein Schatz und ich waren beide traurig, aber nach der Ausschabung war das Thema für mich gegessen. Und deshalb frage ich mich, ob ich unnormal bin!?
Einige hier haben ihr Sternchen ja so früh verloren, sogar noch früher als ich und sind fix und fertig. Es wurden sich schon Namen ausgedacht und so weiter und so fort. Es wird um dieses Sternchen getrauert!
Das ist alles sehr schön und berührt mich. Aber bei meinem Sternchen... da ist irgendwie nichts, Leere!
Jetzt, wo mein Mann und ich uns ein Baby wünschen und ich mich viel mit dem Thema Schwangerschaft beschäftige, wird mir erst bewusst, wie weit ein Kind in der 9. SSW schon ist - das Herzchen schlägt ja schon, die Nerven sind entwickelt und noch viel mehr. Das war mir vorher nie bewusst, da habe ich mich nie informiert!
Als ich damals von der Schwangerschaft erfahren habe, habe ich auch an meinem Lebensstil (Ernährung, Sport, etc.) nichts verändert. Jetzt tue ich das bereits, obwohl ich noch nicht mal schwanger bin!
An einen Namen habe ich damals nie im Leben gedacht, nicht mal einen Kosenamen wie Würmchen, Krümel oder so hatte ich für das Leben, das da in mir gewachsen ist!
Trotzdem... ich habe mir damals schon ein Kind gewünscht (wenn auch nicht so früh) und war überglücklich, als ich schwanger war - und todtraurig, als ich es verloren hatte. Aber eben nur bis zur Ausschabung!
Ist das normal???
Bisherige Antworten

Bin ich unnormal?

Hallo Du,

ich denke, bei dem Thema gibt es kein "normal" oder "unnormal". Jeder geht mit solch einer Situation anders um - und es gibt kein "richtig" oder "falsch". Mach Dir deshalb keine Gedanken...

Insgesamt spielt dabei möglicherweise schon auch eine Rolle, wie lange man schon auf das verlorene Kind gewartet hat, wie sehr man sich darauf eingestellt oder schon Planungen gehabt hat. Was aber nicht heißen soll, dass jemand, der lange auf sein Kind warten musste, deshalb mehr trauern soll oder darf oder...

Wir haben um unser Hummelchen, das ich dann in der 11. SSW verloren habe, bereits lange Zeit gekämpft, hatten viele ÜZ, viele Arztbesuche und ich eine Hormonbehandlung. Und dann, als das schon kaum mehr Erhoffte wahr wurde - und so kurz danach der große Verlust kam, war die Trauer eben groß.

Aber, wie gesagt, jeder Körper und jede Seele geht mit so einem Verlust anders um...

Ich wünsche Euch, dass es mit ss werden diesmal auch wieder schnell klappt - und dass Ihr Euer Baby diesmal behalten und bald glücklich in den Armen halten dürft...

LG, Alex mit Hummelchen für immer im Herzen und Lucia, *26.09.07

Bin ich unnormal?

Hallo!
Ich kann deine gedanken gut nachvollziehen. mir geht es irgendwo genauso wie dir. bevor unsere tochter - nach langen und harten "reprojahren" auf die welt kam, hatte ich auch zwei fehlgeburten. wie soll ich sagen - natürlich war ich über die masen enttäuscht - aber eine wirkliche trauer um das verlorene kind konnte ich nicht empfinden. trotzdem macht mich das zu keinem gefühllosen menschen - im gegenteil, ich liebe meine tochter über alles und vielleicht gerade deshalb sind meine fehlgeburten ganzganz weit weg - meine tochter füllt einfach alles aus. zwar läuft mir auch heute noch ein schauer über den rücken, wenn ich dran denke, wie ich jeweils beim frauenarzt sass und mir mitgeteilt wurde, dass das herz nicht mehr schlägt... trotzdem, ich habe ihnen auch nie einen namen wie "krümel" oder sonstwas gegeben. vielleicht auch, weil ich nach der ersten fg ein gebranntes kind war und, um mich selbst zu schützen, nie eine beziehung aufbauen wollte - ich hatte immer das gefühl, alles ist nur ne seifenblase und ich darf mich nicht zu sehr darauf freuen. auch zu meiner tochter konnte ich in meinem bauch keine beziehung aufbauen und habe nie wirklich mit ihr "gesprochen" oder mal ne spieluhr auf meinen bauch gelegt. ich konnte keine babyklamotten kaufen, keinen kinderwagen.... aber was solls, heute ist sie der mittelpunkt meines, unseres lebens, über alles geliebt. ich schau sie oft an, wenn sie schläft und bin soooo dankbar, sie zu haben. es "frisst" manchmal auch an mir, dass ich so gar keine trauer über die verlorenen kinder empfinden kann, obwohl sie doch erwünscht gewesen wären - ich wollte das thema immer nur schnell abschliessen und weitermachen um irgendwann ein lebendiges kind im arm zu halten. es war für mich immer zuviel verlangt, mir vorzustellen, dass ich ein wirkliches kleines baby verloren hatte. manchmal stelle ich mir vor, wie sie "da oben" sitzen und keine mama haben, die an sie denkt. das jagt mir ein ungemein schlechtes gewissen ein und ich habe angst, ein "schlechter mensch" zu sein.
lg, sabine

NEIN!

Auf gar keinen Fall seid ihr unnormal. Obwohl ich keine FG zu bedauern habe, möchte ich mich doch hier zu Wort melden.
In einem anderen Zusammenhang habe ich gelernt, dass unser Unterbe-wusstsein Dinge verdrängt, die wir nicht in der Lage sind, zu meistern. Getreu dem Motto: der liebe Gott mutet mir nicht mehr zu, als ich zu tragen in der Lage bin. Und für mich heißt das: ich wart so geschockt, über das Ende eurer Schwangerschaft, dass euer Unterbewusstsein geblockt hat. Möglicherweise wäret ihr gar nicht in der Lage gewesen, diesen Verlust zu verarbeiten. Vielleicht aber auch nur nicht zum damaligen Zeitpunkt.
Nein, ich seid keine schlechten Mütter und auch nicht unnormal. Ihr habt euch nur geschützt. Und dass ihr heute darüber nachdenkt ist doch ganz sicher ein Zeichen für das Bewusstein eures Verlustes.
Also macht euch bitte kein schlechtes Gewissen. Es passiert nichts ohne Grund!
LG Rocabe

Bin ich unnormal?

Hallo,

nein ich finde nicht, dass du unnormal bist. Es ist halt jeder anders, wir haben 3 Jahre auf eine ss gewartet und dann hatte ich auch eine FG. Unser "Kind" trägt den Name Josefine, es gibt einen Umschlag mit Ultraschalbildern und einen Brief an "sie", wir wissen aber nicht mal ob es eine "sie" war. Manchmal, wenn ich den Brief sehe, bin ich traurig, aber das ich nicht drüber weg komme, so ist es auch nicht. Ich habe in der Zeit viel gelernt, z.B. wer wahre Freunde sind und es hat meinen Freund und mich noch näher zusammengebracht. Es klingt komisch, aber ich bin gestärkt aus der Sache rausgegangen und genieße jetzt alles bewusster.

Wie gesagt, es trauert jeder auf seine Weise und lass dir auch von niemanden was anderes einreden.

Wir sehen uns im ich will ss werden Forum, hab gesehen, dass du da auch bist.

Caro

Nöööö

Hallo !

Ich kann mich nur bedingt meinen Vorschreiberinen anschließen.Es hat nicht unbedingt etwas mit wie lange man brauchte um ss zu werden zu tuen.

Ich werde auch "nur " durch künstliche Befruchtung schwanger und hatte nach den 2. Versuch eine FG in der 8.SSW. (1. Verscuh ist mein sohn). Ich habe 14 Tage lang geheult und den Verlust betrauert und dann war es gut.Obwohl nie klar war, ob es nochmal eine weitere SS geben wird.

Es gab bei mir genug alltägliche Sachen im Leben, die mich an die zeit der Fg erinnern,meine Schwester war auch damals ss(4 Wochen weiter) und mein Neffe ist so alt , wie unser 2. kind jetzt wäre.

Oder , ich stand gerade in der Küchenabteilung einen Möbelhauses und habe zusammen mit mein mann die Küche ausgesucht, als ich erfahren habe, dass ich schwanger war...ich kann ohne Probleme oder große Erinnerungen in der Küche stehen...

...ich muß nicht an jedes posting " + Sternchen o.ä." dranhängen...ich brauche auch keine Gedenkstätte zu hause oder auf´m Friedhof, ich denke auch nicht alljährlich an " heute wäre ET o.ä."

Nach der FG haben wir noch 2 weitere Versuche unternommen , die negativ waren...und es blieb bei dem Kind aus der 1. ICSI (heute 5 Jahre) .

Erst nach 4 Jahren, haben wir den allerletzten Versuch gewagt und in 4 Tagen werde ich langer zeit des Warten das 2. mal Mama...

jeder Mensch ist unterschiedlich in der Art, wie er trauert...manche brauchen nicht lange und sind deshalb nicht annormal...andere brauchen etwas länger...

LG Glasi

Bin ich unnormal?

was ist schon normal? :-P Ich denke schon, dass es eine rolle spielt ob ein wunschkind verloren geht oder ein eigentlich nicht geplantes kind. und aus meinen erfahrungen und gesprächen mit anderen sternenmamis weiss ich, dass es einigen so geht wie dir. bei den meisten kam die grosse trauer/angst viele jahre später. oft auch bei einer erneuten schwangerschaft. ich wünsch dir ganz doll, dass es bald klappt bei euch.
alles liebe
aupwei :IN LOVE:

Danke...

... für eure lieben Antworten! :THUMBS UP:
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