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"frischerdenbürger"-geschrei etc.

hm, weiss gar nicht warum ich grad schreib...heute und gestern waren nicht sonderlich gute tage (jaha, klingt als wären die anderen glanzvoll) sagen wir ich hatte schlechte tage.(klingt auch so doof, wenn man die umstände betrachtet, hm)
wie auch immer...im zug hat ein ganz frischer erdenbürger geschrien und in mir ists regelrecht hochgewallt, das bedürfnis zu halten, zu pflegen, zu schützen; bloss da ist niemand...
sonst hab ich nicht so probleme damit, kinder zu sehen, im gegenteil,es tut mir sogar irgendwie gut, finds schön, bin froh um sie, aber in dem moment, als das kleine so geschrien hat, ur-mutter-reflexe und eben, keinen adressaten, keine Mina.
ich dacht echt,es zerreisst mich, dieses gefühl.
wie reagiert ihr da? wird das irgendwann besser ? meine gefühle und mein kopf, greifbar, aber die natur hat ja noch soviel mehr zum schutz unserer kinder eingerichtet, impulse, reflexe...kam so unerwartet, überaschend...
die frage, wie lange dass noch so bleibt kann ich wohl schwer stellen...denk es hat seine berechtigung und gleichzeitig, wie lange braucht die ur-mutter in mir, um zu bergreifen, dass sie noch nicht in dem sinne mutter sein kann, ist, ihre reaktionen nicht "angebracht", ja, so brutal es klingt, nicht nötig sind?
hab mir vorhin zum ersten mal seit Minas geburt, die fotos ihres rückens richtig angeschaut...vorher wollt ich nicht, ich will Mina so bei mir halten, wie ich sie in dem moment nach der geburt auch halten durfte...perfekt wie sie war...naja, aber vielleicht hats das auch gebraucht, mal die bilder anzugucken...
ich war vorgestern noch im kh, um meiner hebamme für die wunderschöne geburt danke zu sagen...
sie meinte auch, Mina wäre sehr schwer betroffen gewesen...wäre sie im mai gekommen (ihrem regulären geburtstermin) hätte sie nur atmen können...sie hätte sich nicht bewegen können, den unterleib sowieso nicht und dadurch, dass sie weder gross-noch kleinhirn gehabt hätte dann (wär alles durch die öffnung rausgesogen worden) eben, hätte sie nur atmen können...
meine hebamme meinte, wahrscheinlich wäre sie dann noch im kh gestorben bei oder nach einer der zahlreichen ops, die sie erwartet hätten...
auch wenn ich weiss, dass ich sie davor schützen konnte tut mir der gedanke dennoch so weh. meine kleine Mina, die auf biegen und brechen am leben erhalten wird...ob sie nun bleiben will oder nicht.
frau m., meine hebamme meinte, so hätte Mina geliebt und geborgen bei uns gehen können, anders wär dies wohl nicht der fall gewesen und auch dieser gedanke tut mir so weh...
kurz mein grösstest glück bei mir gehabt und es wieder weggeben müssen, auch wenn ich weiss, dass es für sie das richtige war, ganz egoistisch betrachtet, ich hätt mein glück so gern behalten...
dann wieder die andere seite, dass es eben besser so war und dann wieder meine , ja manchmal empfind ich sie fast als penedrant positive seite...vefluche sie beinah.
weiss sie hält mich zusammen, hilft mir extrem bei meinem umgang jetzt, alle seiten zu sehen, erkentnisse zu gewinnen und ja, vielleicht auch einen sinn darin zu erkennen und dann hab ich wieder momente wo ich so gern einfach zusammenbrechen würde...aber vielleicht bin ich nicht dafür gemacht (nicht mehr? die 2 seiten einer therapieerfahrenen, fluch und segen)
was jetzt auch noch kommt, ist das langsame rantasten an den alltag, überlege,ob ich nächste woche schon wieder gehen soll. bin gärtnerin und irgendwie denk ich der umgang mit erde, natur würd mir sehr gut tun.
das rausgehen, sich stellen, ohne bauch, weiss nicht, macht mich nervös...
weiss, dass mans da schon weiss, meine gruppe eh, aber da kursieren schon die wildesten geschichten, weil eine ma, eigentlich kollegin die klappe nicht halten konnte.
Mina habe kein gehirn gehabt, hallo?! noch hatte sie eins! und ich lass nicht zu, dass Mina einfach nur als totes baby ohne hirn betrachtet wird, nicht meine tochter (uh da kochts wieder hoch in mir...)
naja, ist jetzt irgendwie schwer einzuschätzen, obs gut ist, wieder zu gehen oder ob ich mir die woche noch nehmen soll...meine chefin (ne ganz tolle) meinte auch, ich solle doch erstmal mit 50% oder weniger starten und wenns mir zuviel würde, könnte ich jederzeit nachaus gehen...
vielleicht sollt ichs einfach versuchen, im notfall kann ich ja immernoch wen mit ner schaufel verdreschen (meine chefin hat mir die erlaubnis erteilt)
grad soviel in mir, was raus will,schreib seit Minas geburt eh täglich ??? lange...
naja, soviel dazu, danke euch fürs lesen, lina
und ich glaub ich werd jetzt mein erstes bad nehmen, der wochenfluss ist glaub vorüber...oder wieviele tage wartet man da, bis man weiss, dass er wirklich vorbei ist?l.
Bisherige Antworten

"frischerdenbürger"-geschrei etc.

Liebe Aine,

ich kann all Deine Gefühle so gut nachvollziehen. Mir ging es ganz genau so: Die Angst Kinder zu sehen und sie doch unbedingt sehen zu wollen. Angst davor mich Menschen zu stellen, die unsere "Geschichte" irgendwie kennen ohne die Detailles zu wissen und daraus irgendwelche Horrorgeschichten machten die unserem verstorbenen Kind jede Würde nahmen, der Wunsch auch mal schwach sein zu können ohne es sich "leisten" zu wollen etc pp.

All das habe ich ganz genau so erlebt.

Ich weiß nicht ob es Dir hilft, wenn ich Dir das erzähle, aber ich möchte damit sagen, dass Deine Gefühle sehr normal sind und hoffe dass Du den Mut hast sie zuzulassen.

Ich hatte ebenfalls wahnsinnige Angst davor mich den Arbeitskollegen zu stellen und ganz ehrlich, ich habe teilweise ganz schreckliche Reaktionen bekommen, aber ich habe auch ganz viel tolle Erfahrungen gemacht. Deine Chefin scheint eine sehr nette zu sein und ich wünsche Dir sehr, dass ihr Verständnis nicht nur von kurzer Dauer ist, sondern dass sie Dir die Zeit lässt so lange zu trauern wie es für Dich notwendig ist.

Als Gärtnerin hast Du vielleicht eine schöne Abwechslung, etwas was befriedigend ist und erfüllt. Das kann ein großer Vorteil sein. Angst vor den Kollegen ist normal. Ich denke es liegt ganz an Dir wie schnell Du Dich der Situation stellen möchtest. Vielleicht ist der Schmerz noch zu frisch, als dass Du das kannst, aber es kann auch sein, dass Deine Angst größer ist, als es begründet wäre. Leider kann Dir da niemand einen Rat geben und Du kannst es nur selbst entscheiden.

Vielleicht magst Du es einfach mal ausprobieren und wenn es Dir zuviel wird gehst Du eben einfach wieder heim. Wenn Dir jemand blöd kommt oder wenn jemand etwas sagt was Dich verletzt, dann sag es der Person. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Menschen selbst davor Angst haben mit Dir umzugehen (was es nicht besser macht, weil man sich so stigmatisiert vorkommt).

Ich dachte mir letztes Jahr irgendwann: Angriff ist die beste Verteidigung und ging zur Arbeit. Im Nachhinein betrachtet war es für mich zu früh, da ich bei den Kollegen offensichtlich den Eindruck erweckte wieder "schnell" leistungsfähig zu sein, was ich aber ehrlich gesagt niemal wieder geschafft habe, aber das lag vielleicht auch ein wenig an der Gesamtsituation bei uns in der Arbeit. Da ist eben auch nicht alles so toll, das war schon mal besser und machte die Situation für mich irgendwann unerträglich.

Mein Rat an Dich: Lass Dir Zeit, wenn Du Dir unsicher bist, versuche es mit Teilzeit und wenn es nicht ist, dann gehe wieder heim. Du musst DIch nicht rechtfertigen oder erklären. Das geht alleine Dich etwas an und Deine Chefin scheint es zu verstehen.

Wann Du baden kannst, weiß ich leider nicht, ich habe das vergessen, aber vielleicht kannst Du ja Deinen Arzt fragen.

Ich wünsch Dir weiterhin viel Kraft.

Alles liebe

Conny

betrf. arbeit

hi conny
grad bin ich wirklich unsicher, es ist klar, dass ich mit 50% einsteige, wird auch von allen befürwortet...nur hab ich vorhin grad mit meiner chefin telephoniert und die war wohl grad gestresst schätz ich (sie ist extremst launisch, muss ich noch sagen, ein mega schatz, aber wenn sie schlecht gelaunt ist, oi...) aber da hätt ich am liebsten losgeheult...hab das gefühl, grad einfach nur beschissen labil zu sein, null haut irgendwie, kann mich nicht abgrenzen grad, egal was ist, ich könnt losheulen...weiss jetzt grad gar nicht, obs ne gute idee ist, oder ob ich mir die nächste woche nicht doch noch nehmen soll, döh, hasse so situationen...bin im moment eh total schnell überfordert irgendwie...
werd heut nachmittag nochmal mit meiner fa telephonieren, vielleicht kann sie da was sagen...
danke dir!
lina

problem gelöst

meine fa meinte, ich solle die woche noch zuhaus bleiben, gut mach ich...bin irgendwie auch froh, um die zeit, die ich für mich hab, malen schreiben, spazieren gehen etc. nicht dass ich nicht auch froh um meinen partner war, aber fühlt sich ganz stimmig an so...denk der aussenwelt werd ich mich früh genug stellen müssen...
eben, wie du wegen "zu-früh-starten" gesagt hast, denk ich neig auch dazu...bin grad richtig erleichtert, denk zeigt auch, dass es doch noch besser so ist...klärt sich alles, man muss es nur zulassen.

problem gelöst

Ich glaube es ist eine gute Entscheidung, wenn Du Dir noch so unsicher bist.

Leider ist das ein Weg den Du ein großes Stück alleine gehen musst, weil Du alleine Dein Tempo bestimmst. Wichtig ist nur, dass Du Dich nicht drängen lässt. Von niemandem, denn es ist Dein Schmerz, Deine Trauer und Dein Verlust. Andere können das nicht beurteilen. Ich hoffe Du findest die Stärke den Menschen das zu sagen wenn Du Dich bedrängt fühlst.

Unsere Paarbeziehung wurde dadurch sehr belastet, aber auch sehr gefestigt. Die Trauerarbeit läuft eben nicht gleichmäßig und es war bzw. ist bis heute für uns beide manchmal schwer mit dem anderen umzugehen. Mein Freund ist eher der "Verdränger" wohingegen ich nicht oft genug über unser verstorbenes Kind reden kann, da haben mir andere Menschen mit ähnlichen Erlebnissen sehr geholfen.

Ich weiß, dass es kaum tröstende Worte gibt, denn der Verlust wiegt schwer und nichts in dieser Welt kann Dir Dein Kind zurückbringen. Ich wünsche Dir aber viel Kraft (und mir scheint, dass Du diese auch hast) für die nächste Zeit und dass Du Deinen Weg findest wie Du am besten wieder nach vorne schauen kannst.

Alles liebe

Conny

"frischerdenbürger"-geschrei etc.

Liebe Lina,
es tut mir so leid, dass Du Deine Mina verloren hast... Tröstende Worte gibt es dagegen eh keine...
Ich hatte im Dez.05 eine FG in der 11. SSW und war danach eine Woche krank geschrieben ( mit Option auf Verlängerung). "Körperlich" brauchte ich die Krankschreibung nicht, drum dachte ich am 2. Krankschreibungstag, ich könnte doch wieder zum Arbeiten. Ergebnis: völliger Zusammenbruch bereits morgens um 9 Uhr und ein "Einlauf" vom Chef, weil ich mir zugemutet hatte, so schnell wieder zum Arbeiten zu gehen.
Ich glaube, wenn ich bereits für länger eine Krankschreibung in der Hand gehabt hätte, dann wäre ich noch länger daheim geblieben... Aber leider war ich zu "stolz", mir die Verlängerung zu holen.
Es folgten natürlich in allen erdenklichen Lebens- und Arbeitssituationen Momente, in denen ich in Tränen ausbrach. Und das passiert auch heute noch - allerdings sehr sehr sehr selten.
Ich wünsche Dir Kraft und Zuversicht...
Traurige Grüße
Alex mit Hummelchen für immer im Herzen und Lucia, *26.09.07 in ihrem Bettchen

"frischerdenbürger"-geschrei etc.

Hallo!
Hmm Dein Text macht so nachdenklich, zeigt genau wie zerissen man nach so einem Erlebnis ist wie wenig man oft selbst weiss wie man reagieren wird/soll/muss.
Dieses Gefühl Kinder bemuttern zu wollen.....
Ich weiss dass ich es nach Saras Tod kaum aushalten konnte wenn eltern mit ihren Kindern unterwegs waren und mit denen geschimpft haben. Das hat mich innerlich zerissen und am liebsten hätte ich ihnen die Kinder weggenommen. V.a. diese Eltern die so schlecht mit ihren Kindern umgehen.
Ich hatte das Glück dass ich meinen grossen Sohn hatte und gleichzeitig war es wohl auch nicht so gut. In meinen Gedanken, in meinem Verhalten hab ich ihn teilweise wieder zum kleinen Baby gemacht obwohl er 3 Jahre alt war.
Langsam kam wieder Normalität zurück, langsam konnte ich wieder Babys sehen, Schwangere sehen ohne zu Hause zu weinen.
Aber ein Rest ist immer geblieben. Es gibt Tage da schreit es innerlich in mir wenn ich kleine süsse Mäderl sehe. Es gibt Tage da schau ich einfach weg.
Für mich hat sich folgendes aber ganz klar verändert: Sara ist in meinen Gedanken kein neugeborenes Mädchen mehr sondern ein 3 jähriges Mäderl und so hat sich auch mein Empfinden diesbzgl geändert. Es tut nicht mehr so weh Frischerdenbürger zu sehen, sondern kleine süsse Mädchen mit Zöpfen und rosa Kleidchen zereissen mit teilweise das Herz. Sollte doch meine Tochter, unsere Tochter jetzt auch so sein.
In ein paar Jahren werden es die 6 jährigen sein, danach die Schulkinder, die Jugendlichen, die jungen Frauen, und irgendwann die Trauer darüber dass ich nie die Oma von ihren Kindern sein kann :,(
Meine Trauer verändert sich, stellt nicht mehr soviele Fragen, ist nicht mehr so unberechenbar, aber noch immer tief und schmerzhaft.
Nach Saras Tod musste ich zu Hause bleiben. Ich hatte 12 Wochen Mutterschutz nach ihrer Geburt (10 waren noch übrig) und ich hatte auch das Gefühl ich will früher gehen. Im Endeffekt war ich froh dass ich das nicht durfte. Als dann die 10 Wochen vorbei waren hätte ich gerne noch ein paar dazu gehabt.
Unterschätz nicht wie sehr Du zur Zeit in einer eigenen Welt gefangen bist, eine Welt die Aussenstehende nicht verstehen können, Du hast Dich durch das Erlebte verändert, musst Dich neu finden und dabei kann das Arbeiten stören. Natürlich auch helfen aber das ist schwer im Vorhinein zu beurteilen.
LG Michaela mit Sara und ihren Sternchen im Herzen

"frischerdenbürger"-geschrei etc.

was du erzählst und wie du erzählst klingt wie ein text, der neulich wer reingesetzt hat, wie die trauer sich verändert, wie das kind es tun würde.schön geschrieben...
mein wochenfluss ist nun definitiv vorbei, komisch irgendwie...die zeit ist geschlichen und gestern wars genau 3 wochen her, dass Mina geboren wurde, plötzlich rast die zeit wieder...
ja, bleib nächste woche noch zuhaus, war erleichtert darüber, was ich als zeichen nehm, dass es besser so ist. denk der alltag wird mich noch schnell genug einholen...will mir die zeit für mich und ja irgendwie auch für Mina noch nehmen...sie ist so präsent, denk wird sie auch bleiben, dennoch ists was anderes, wenn ich dann wieder arbeiten geh...step by step, eins nach dem anderen.

"frischerdenbürger"-geschrei etc.

was ich mir grad überlegt hab...ich weiss nicht, ob meine trauer sich mitverändern wird...
schon jetzt, wenn ich ein baby seh, freu ich mich aber denk nicht "mina wär so geworden" weil ich weiss, dass dem nicht so ist...
sie wär wohl "nicht einmal ein kleinkind" geworden, sie wär schon vorher gestorben...und irgendwie, wohl gerade weil sie so stark betroffen war, zieh ich gar keine, hm linie, zwischen kindern die ich seh und Mina...Mina war einfach nicht für ein leben auf unserer welt gemacht...
vielleicht, wenn ich eine mutter mit einem kind im rollbett sehen würde, ein schwerst behindertes kind, das nur atmet, dann ,ja dann könnte ich Mina "sehen"...aber so?
ich kann es gar nicht...Mina war so, wie sie war, meine wunderschöne tochter, jedoch nicht überlebensfähig...ich weiss nicht, ob das auch noch eine rolle spielen könnte, wie die trauer sich verändert, hm...
ich kann kein kind sehen und denken "so wär Mina jetzt" weil ich genau weiss, dass dem nicht so ist, auch ihr gegenüber fänd ichs komisch, weil ich ja dann gar nicht sie, wie sie wirklich ist, sehen würde, sondern eigentlich nur, was im idealfall "gekommen wäre" und gleichzeitig empfind ich sie dennoch als idealfall, weil sie meine Kleine ist, halt einfach anders..
öh versteht wer, was ich meine?
ich würd dann einen wunsch sehen ja, den wunsch, dass sie gesund ist, aber sie wars nicht, gar nicht...und ich denk, sie soll auch so gesehen werden, wie sie war, wie es geworden wäre...denk nur das wird ihr gerecht irgendwie, weil es sie ist...meine wunderschöne kleine, für mich perfekt, aber nicht fürs leben...
vielleicht kann ich darum kindern anschauen, freude haben etc. weil ich nicht sie seh...sie ist tief in meinem herzen und wieder zurückgegangen, woher sie gekommen ist, kurzer besuch bei uns...eben, frag mich, ob da nicht auch die art , wie man das kind verloren hat, eine grosse rolle spielt, öhm ja.

"frischerdenbürger"-geschrei etc.

Hallo Lina, es tut mir sehr leid, was dir passiert ist und ich fühle mit dir. Meine FGs sind schon eine Weile her, aber ich bin manchmal noch hier, weil die Erinnerung immer noch da ist. Ich habe in der 12ssw erfahren, dass mein Baby gestorben ist und sollte drei Tage nach der Diagnose zur Ausschabung, dazwischen war ein WE und ich habe mein Kind dann alleine zu Hause "bekommen". Das ist mit deinem Schicksal überhaupt nicht zu vergleichen, ich weiß, aber ich wollte dir nur erzählen, dass ich danach sehr schnell wieder zur Arbeit bin. Ambulant im kh, einen Tag bei einer Freundin, am nächsten Tag wieder zur Arbeit. Ich hab eigentlich gedacht, ich krieg das hin, aber es war der Horror. Ich bin permanent in Tränen ausgebrochen, natürlich besonders, wenn jemand mich darauf ansprach, aber auch bei anderen Sachen. Ich hatte noch lange eine sehr, sehr dünne Haut ... und das schlimmste waren zwei schwangere Kolleginnen. Irgendwie wollten natürlich alle nett sein und Rücksicht nehmen, aber nach außen scheint man ja zu funktionieren, wenn man wieder arbeiten geht und ich habe mich bald furchtbar verloren gefühlt. Es drehte sich dann schnell wieder um Alltag und vor allem um die Schwangeren und ich hab mich schon gar nicht mehr getraut, meine Trauer noch zu zeigen. Hab dann immer gerade so den Feierabend geschafft und sobald ich im Auto saß, liefen die Tränen ... laß dir Zeit! Ich finde gut, dass du das Bedürfnis hast, wieder raus zu gehen, in der Natur zu sein und das wird dir dann sicher auch guttun. Dass es viel schwerer ist, deinen Kollegen gegenüberzutreten, kann ich gut verstehen. Einige werden vielleicht auch Berührungsängste haben, nicht wissen, was sie sagen sollen usw. Da wird man dann leicht in die Position gedrängt, dass man denen noch Zuspruch liefert, dabei sollte es gerade andersrum sein!! Mach lieber noch ein bisschen für dich, die Natur kannst du ja auch ohne Arbeit haben, und dann kommt bestimmt auch der Punkt, an dem du dich stärker fühlst und es mit dem Job probieren kannst. Ist doch gut, wenn du diese Möglichkeit hast!
Lg und alles, alles Gute,
Ina
PS. Mein FA sagte mir damals, diese ganze Vorsicht mit dem Baden und dem Wochenfluss sei übertrieben. Ich hab auch nicht ganz bis zum Ende gewartet.
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