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hätte Klinikeinweisung erfolgen müssen ?

Meine Frau suchte ihren Gynäkologen ausweislich der Eintragungen im Mutterpass am in der 25. SSW außerhalb ihrer regulären Untersuchungstermine in seiner Praxis auf, weil sie Beschwerden (starker Ausfluss, Flüssigkeitsabgang) bei sich bemerkte. Der Gynäkologe notierte auf Seite 4 des Mutterpasses: ?p 3, m weich, 1, Partusisten alle 3 Stunden, ½ Tbl?. Aus der Gabe des wehenhemmenden Medikaments und dem Vermerk ist zu schließen, dass der Gynäkologe erkannte, dass ein der Geburt vorausgehendes körperliches Geschehen im Gange war.
1) Ist das Weichwerden des Muttermundes in einer frühen Schwangerschaftswoche bei den bekannten weiteren Risikofaktoren (38jährigen Drillings-Gravida) dahingehend zu deuten, dass es ein Alarmsignal für eine drohende Frühgeburt darstellt?
2) Wie sieht eine dem gynäkologischen Standard entsprechende Behandlung im konkreten Fall einer 38jährigen Drillings-Gravida, die unter den genannten klinischen Symptomen (weicher Muttermund, Flüssigkeitsabgang) leidet und deshalb ihren Gynäkologen aufsucht, aus? Darf diese Behandlung ambulant vorgenommen werden?
3) Wie ist die Wirksamkeit der Gabe oraler Tokolytika zu beurteilen? Ist die frühgeburtlichkeitsreduzierende Wirkung von oral gegebenem Partustisten in der verordneten Menge in Studien untersucht und bewiesen?
4) Hätte bei den klinischen Beschwerden der Patientin - Ausfluss, Weichwerden des Muttermundes ? therapeutisch anders als mit der oralen Gabe von Partustisten reagiert werden müssen und entspricht die orale, ambulante Gabe von Partusisten im konkreten Fall (s.o.) dem ?state of the art? oder ist nicht vielmehr eine stationäre Aufnahme mit intravenöser Tokolyse angezeigt?
5) Wurden die Angaben der Patientin, die ihrem Arzt am 14.04.1997 Entzündungszeichen ? Ausfluss etc ? beschrieb, ernst genug genommen oder wurde vorschnell vom Nichtvorliegen einer Infektion ausgegangen?
6) Ist es nicht vielmehr so, dass immer in Betracht gezogen werden muss, dass sich etwa in der Hälfte der Fälle drohender Frühgeburtlichkeit und weicher Cervix im Vaginalabstrich keine Bakterien mehr nachweisen lassen, sondern dieselben bereits in den Bereich des Uterus ?aufgestiegen? sind und von dort eine Frühgeburt auslösen können (vergl Romero, Roberto, AMJObstetGynecol 1993)?
7) Ist eine Ultraschalldiagnostik im ersten Trimenon lege artis, wenn nicht einmal die Chorionizität im Mutterpass vermerkt wurde?
8) Ist eine Ultraschalldiagnostik im zweiten Trimenon lege artis, wenn auf zwei von drei unterschiedlich bzw. zu klein gemessenen Kindern (siehe Mutterpass s. 11) nicht mit einer speziellen Fehlbildungsdiagnostik reagiert wird?
9) Ist es ausreichend, auf einen HB-Verlust im Blut von 12,8 auf 11,1 g% innerhalb von 12 Wochen mit nur einer Kontrollmessung nach 12 Wochen zu reagieren?
Peter Gadermann
Bisherige Antworten

Re: hätte Klinikeinweisung erfolgen müssen ?

Hallo
1. Ja
2. das läßt sich auf die Distanz nicht sicher beurteilen. Unter anderm fehlt ein sonografischer Befund des Gebärmutterhalses.
3. Theoretisch kann Partusisten in einer Dosierung bis 8 Tbl. pro Tag längerfristig gegeben werden. Das war früher üblich und wird heute z.T. auch noch vorgenommen.
Studien haben aber gezeigt, dass der eigentliche Nutzen des Partusisten nur eine Verlängerung der Schwangerschaft um wenige Tage ist. Diese Zeit kann z.B. genutzt werden, um eine Lungenreifung durchzuführen. Längerfristig konnte kein signifikanter Unterschied zwischen der Therapie mit Partusisten und Placebo festgestellt werden.
Allerdings zeigt die klinische Erfahrung, dass es doch immer mal wieder Frauen gibt, bei denen Partusisten auch längerfristig Wehen hemmen kann.
4. s.3.
5. s.3.
6. - 9. das läßt sich auf die Distanz so nicht einschätzen und eher schon ein Thema für ein Gutachten.
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