Hallo zusammen!
Meine Lebensgefährtin ist im SSW 23+4 mit Wehentätigkeit ins Krankenhaus bekommen.
Es wurde ziemlich zügig mit Tokolyse reagiert (Partusisten), die mit 15ml/h eindosiert wurde und dann auf 8ml/h heruntergesetzt wurde.
Damit waren die Wehen im Griff.
Gebärmutterhals bei 23+4 war bei 2,6cm, Muttermund weich, aber geschlossen, kein Austritt von Fruchtwasser, keine Blutungen.
Abstriche wurden gemacht, pauschal zwei Sorten Antibiotikum und an den ersten beiden Abenden wurde die Lungenreife verabreicht.
Im Wochenverlauf traten immer wieder Kontraktionen auf und der Bauch hat sich verformt, allerdings kristallisierten sich daraus keine Wehen. Die Abstriche haben zwischenzeitlich gezeigt, dass es eine bestimmte Sorte Bakterien aufzufinden war, die allerdings durch das Antibiotikum im Griff sein sollten, laut Ärzten.
Bei 24+1 fand der erste Versuch auf Adalat in Tablettenform umzustellen statt. Es sollte alle 8 Stunden eine Tablette genommen werden. Dieser Versuch wurde aber nach ca 5 Stunden abgebrochen, da dann wieder Wehentätigkeit eingetreten ist.
Also wieder Tokolyse, 15ml, dann 8ml.
Bei 24+4 der erneute Versuch auf Adalat umzustellen. Es kamen wieder Wehen, dementsprechend wieder die Tokolyse.
Am Morgen zuvor fand eine Untersuchung statt, hier war die Cervixlänge bei 3,5cm, also 0,9cm verlängert im Vergleich zur Vorwoche.
Ab hier haben wir uns mit den Ärzten darauf verständigt, die Tokolyse vorerst weiterlaufen zu lassen auf 8ml/h, was gut verträglich ist für meine lassen, um dem Körper noch ein bisschen Zeit zu geben.
Seit Mitte der Woche hat sie Bryophyllum als begleitendes Mittel als Pulver dazu.
Bis auf leichte Kontraktionen (nicht sehr häufig) ist sie damit ganz gut gefahren.
Das Baby, ein Mädchen, wiegt bei 30cm 710g, ist sehr aktiv im Bauch. Organe und Körperteile sind laut Ärzten dem Zeitpunkt entsprechend gut entwickelt (Stand 24+6).
Heute sind wir bei 25+4 und ein neuer Versuch auf Adalat wurde gestartet. Nun mit der Idee alle 5-6 Stunden eine Tablette zu nehmen.
Aber auch heute fing es nach ein paar Stunden erneut an mit Wehentätigkeiten, die sich steigerten.
Zu den Wehentätigkeiten, die nach unten drücken und auch Schmerz im Rücken verursachen, beschreibt meine Lebensgefährtin muskelkrampfartige Beschwerden in Füßen, Beinen und Kiefer.
Hierzu muss erwähnt werden, dass bei ihr seit zwei Jahren eine autoimmune Erkrankung im Raum steht (evtl Bechterev), aber ohne klare Diagnose. Außerdem hat sie das Gefühl, dass das Adalat überhaupt keine Wirkung zeigt.
Meine Lebensgefährtin ist ein sehr lebensfroher, sportlicher, aktiver und kommunikativer Mensch. Sie hält die Situation wahnsinnig gut aus, aber mit jedem weiteren Tag wird das Nervenkostüm natürlich deutlich dünner und der Frust, die Ungewissheit, die Angst und all das wächst stetig. Die eingeschränkte Besuchszeit ist natürlich besser als keine, dennoch ist es eine große Einschränkung.
Natürlich wäre all das erträglicher, wenn die Umstellung auf Tabletten funktionieren würde und drüber nachgedacht werden kann, dass sie mit gutem Gefühl entlassen werden kann, um Zuhause die Füße hochzulegen.
Die Prognosen die ein Frühchen zu dem Schwangerschaftszeitpunkt haben kann, hat der leitende Kinderarzt ausführlich mit meiner Lebensgefährtin besprochen.
Meine Lebensgefährtin ist 36 Jahre und mit 154cm und 48kg vor der Schwangerschaft relativ zierlich gebaut.
Bis ca SSW 21 war es eine Schwangerschaft ohne große Beschwerden, ab dann fing der Bauch an öfter hart zu werden, worauf die Gynäkologin und die Hebamme empfohlen haben Magnesium relativ hochdosiert einzunehmen. Das hat zumeist auch Abhilfe geschaffen.
Für uns stellen sich natürlich viele Fragen...
Was löst die Wehen aus? Warum produziert der Körper sie?
Gibt es Alternativen zu Adalat, die als Tabletten die Tokolyse ablösen können?
Wer hat Erfahrungswerte aus dem Zeitraum?
Wie lässt sich das in den Griff bekommen? Lässt es sich das überhaupt?
Gerne könnt ihr mal Erfahrungswerte schreiben oder einfach eure Ideen dazu! Ich freue mich über sämtliche Kommentare!
Liebe Grüße
Wehen und Tokolyse seit 23+4
Re: Wehen und Tokolyse seit 23+4
Hallo Fcsp,
die Behandlung der Infektion ist die wichtigste Grundlage für eine Fortsetzung der Schwangerschaft. Eine Langzeittokolyse ist aus heutiger Sicht meist nicht sinnvoll und auch nicht erforderlich.
Auch fortbestehende Wehen führen nicht zwingend zu einer frühzeitigen Eröffnung des Muttermundes. Die gemessene Zervixlänge lässt auf eine stabile Situation hoffen.
Eine andauernde Tokolyse verhindert weder das erneute Auftreten von Wehen noch führt sie zu einer statistisch signifikanten Verlängerung der Schwangerschaftsdauer.
Progesteron ist ein Schlüsselhormon in der Schwangerschaft. Die unterstützende vaginale Gabe von Progesteron kann sich günstig auswirken.
Aber via Internet können wir keine Behandlungsvorschläge im Einzelfall machen. Die behandelnden Ärzte sind sicherlich gut informiert und wägen alle Möglichkeiten ab.
Halten Sie durch. Jetzt ist jeder gewonnene Tag für Ihr Kind extrem wertvoll.
viele Grüße,
Dr. Grüne
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