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Krankenhaus und Trauma

Hallo ich habe mich nun lange gemeldet, wollte aber meine Erfahrung der letzten 2 Wochen mit euch teiln. Leider keine ganz so schönen.

Begonnen hat alles am Montag Abend (7 Mai) als ich abends festgestellt habe das ich eine stärkere Blutung hatte. Ich bin ins Krankenhaus um festzustellen zu lassen was die Ursache ist. Letztlich stellte sich die Blutung als unbedenklich heraus. Sie kam von einer Verwachsung außerhalb des Muttermund. Auf dem Ultraschall aber erkannte der Arzt aber eine Trichterbildung und das der Muttermund nur noch 7mm geschlossen sei.
Es folgte die stationäre Aufnahme und schon die Sichere Ansage, dass ich bis zur Entbindung würde liegen müssen. Es folgten in den nächsten Tagen Infusionen, Spritzen zur Lungenreife und gegen Trombose. Ein Katerter führte zu einer schmerzhaften Venenentzündung. Ich durfte zu nächst nur auf Toilette und zur Dusche gehen. Erst nach einigen Tagen auch kurz über den Flur.
Ärzte führten mit mir Aufklärungsgespräche über Kaiserschnitt die Risiken einer Frühgeburt und die Versorgung von Frühchen. Wir sahen uns damit konfrontiert das wir uns noch gar nicht auf einen Namen geeinigt hatten. Und jeden Tag gab es eine Jagt beim CTG um Herztöne und Wehen zu messen. Und jedes mal kämpfte unser Knopf gegen die Sonden.
Etwas über 9 Tage lang war ich im Krankenhaus. Wobei mein Mann der schon vorher unter Druck stand nun alles Aufgaben übernehmen musste. Tage in denen ich endlos telefoniert habe um eine Betreuung für unsere Tochter zu organisieren die für sie ein konstantes und sicheres Umfeld Schaft.
Und dann kam der Mittwoch an dem ich die 28.0  erreicht hatte. Nun sollte es noch eine Untersuchung geben und der Behandelnde Arzt und die Oberärztin wollten mit mir einen weiteren Behandlungsplan ausarbeiten. Um kurz vor 10 war Visite und ich sollte direkt im Anschluss untersucht werden. Doch dann kam ein Notfall nach dem nächsten und das Krankenhaus versank im Chaos. Ich wartete bis 14 Uhr bis ich zur Untersuchung gerufen wurde. Ein Assistentsarzt den ich zuvor noch nicht gesehen hatte untersuchte mich. Er kam zu dem Befund das mein Muttermund nun 2,7cm geschlossen sei, aber dass er auch gekippt sei und sein Kollege vermutlich bei 7mm nur die Gebärmutterwand gemessen hat. Das würde nämlich in etwa hin kommen. Noch wärend der Untersuchung wurde er zum nächsten Notfall gerufen, sodass für mich keine weiteren Erklärungen folgten. Nun hieß es wieder warten. Gegen 17 Uhr kam eine Schwester und gab mir meine Papiere und den Entlassungsschein. Ein Gespräch hatte es nicht gegeben. Ich bat darum noch mit dem Arzt sprechen zu dürfen. Nach einer weiteren Stunde kam eine Ärztin die ich noch nie gesehen hatte und die gestresst und genervt war. Sie könnte mir nur sagen, das ich mich mit diesem Befund normal belasten dürfte und das alles andere mit meiner Frauenärztin zu klären sei.
Verwirrt und unsicher nach stundenlangem Warten verließ ich das Krankenhaus und fühlte mich hinausgeschmissen.
Erst am nächsten Tag (gester) kam ich soweit zur Ruhe, dass nun all das auch wieder meinen Kopf und mein Herz erreichte. Ich musste erstmal feststellen, dass meine Frauenärztin bis ende nächster Woche im Urlaub ist. Und dann merkte ich wie ich in ein Loch fiel. Auch das Gespräch mit meiner Hebamme bestätigte nur was schon der zweite Arzt geäußert hatte. All die Angst, Unannehmlichkeiten, Schmerzen, Stess und Sorge all das was mich 9 Tage belastet hatte stürzte auf mich ein und stand der Vermutung Arzt Fehler gegenüber. Ich konnte nicht anders als einen Tag lang auf dem Sofa kauernd zu heulen.
Ich bin nachwievor verunsicht ich weiß nicht ob es ein Fehler war oder sich über die Ruhe zurückgebildet hat. Ich kann überhaupt nicht mehr einschätzen wo Grenzen sind. Meine Hebamme meinte ich solle meine Schwangerschaft unbeschwert genießen, ob ich das wieder können werde weiß ich nicht. Gerade ist es nicht möglich.

Bisherige Antworten

Re: Krankenhaus und Trauma

Hallo Livine,

Ich schleiche mich mal ein. Was dir passiert ist ist alles andere als schön, und ich kann verstehen das du daran zu knabbern hast. All die Eingriffe die vielleicht nicht notwendig waren und besonders wie du sagst die vielen Sorgen...das lastet sicher auf dir und braucht Zeit. Nichts desto trotz steht da jetzt eine Zahl, die dir erlaubt dich normal zu belasten. Vielleicht hilft dir ein Mittelweg zwischen Schonung und normalem Alltag. Vielleicht schaffst du es so langsam wieder loszulassen und die Zeit zu genießen. Streichel über deinen Bauch. Ihr schafft das zusammen. Vielleicht könnte dir jetzt auch ein homöopathisches Mittel wie Pulsatilla oder Bryophyllum helfen. Es sind nur bespiele. Deine Hebamme kann dir da sicher weiterhelfen.

Alles Liebe dir, Kopf hoch!

Lg

Re: Krankenhaus und Trauma

Hey, das ist ja eine unglaubliche Geschichte!

Ich verstehe vollkommen dass Du mit einer wahnsinns Unsicherheit aus dem KH nach Hause bist nachdem was Du dort alles erlebt hast. Dort wusste ja der eine vom anderen nichts und das ist bei unterschiedlicher Arztbehandlung echt immer wieder ein riesen Problem. Es tut mir leid, dass Du durch so Vieles durch musstest. Aber am Ende ist es doch so gut, dass Du aus der Geschichte positiv raus bist - zumindest jetzt mal was die Situation Deines Babys angeht.

Der Rat Deiner Hebamme "zu genießen" ist momentan natürlich schwer umzusetzen. Aber was du vllt. nach und nach versuchen könntest ist, immer wieder zu schauen wie es Dir geht und in dich zu hören was du brauchst. Die letzten Wochen sind so wertvoll und besonders. Schaue danach was Dir gut tut, wenn Du die Zeit und Kraft dafür hast. Es ist auch schön dass Du für Deine Tochter wieder da sein kannst - sie ist bestimmt unglaublich glücklich dass Du wieder in ihrer Nähe bist!

Ich wünsche Dir auf jeden Fall dass Du wieder Vertrauen fassen kannst und es dir bald langsam aber sicher wieder besser geht.

Danke dass Du Deine Geschichte mit uns teilst!

Ganz liebe Grüße

Carolin

Re: Krankenhaus und Trauma

Hmm..
Ich finde das sehr suspekt. Ganz ehrlich? Mir geht es in solchen Situationen besser, wenn ich Dampf ablassen bzw einen "Schuldigen" dafür habe.
Jaja.. klingt ganz Banane.. aber ich würde im KH anrufen und einen Termin mit dem zuständigen Arzt machen. Wenn man mich abwimmeln will, würde ich darauf hindeuten, das ich falsch behandelt wurde. Eine Lungenreifespritze ist ja auch nicht ganz ohne.
Der Arzt soll dir das mal in Ruhe erklären. Auch warum kein ordentliches Abschlussgespräch stattgefunden hat. Das ist ganz schön unprofessionell.
Und auch wenn sich der Arzt keiner "Schuld" bewusst sein wird, wird er sicher merken, wie schlecht es dir geht. Und jeder halbwegs nette Arzt wird das nicht wollen..

Liebe Grüße,
Suse

Re: Krankenhaus und Trauma - einschleich

Hallo und bitte entschuldige das Einschleichen...

Es ist wirklich denkbar, dass sich dein Befund durch das Liegen etc wieder normalisiert hat ! Ich lag damals ab 23+5  7 lange Wochen im KKH, wegen Wehen, verkürztem MM und Trichterbildung. Mein Befund wurde immer besser, am Ende der Schwangerschaft war er dann wieder normal, und entbunden habe ich nach Einleitung bei 40+6 :-) !

Vielleicht lässt dich dieses Wissen jetzt im Nachhinein deinen Krankenhausaufenthalt etwas positiver sehen...es war bestimmt kein Arztfehler, denn du bist ja sicher in all der Zeit nicht nur ein einziges Mal untersucht worden, sondern diverse Ärzte und Schwestern haben dich angeschaut. 

Geniesse deine Schwangerschaft, aber schone dich !

Alles Liebe und ausschleich

Nilaa mit Jela :IN LOVE:

Re: Krankenhaus und Trauma - einschleich

Liebe Nilaa,
Leider hat es sich nun bestätigt, das es ein Fehler war. In diesen 9 Tagen würde ich nur zur Einweisung und dann nach 9 Tagen wieder untersucht. Wehen hatte ich vorher und auch wärend dessen keine. Es gab also keinen Anlass davon Aus zu gehen.
Nun hat der Arzt der die Abschlussuntersuchung gemacht hat ja schon angedeutet, das mein Gebärmutterhals nicht gerade nach unten gerichtet ist.
Heute, 13 Tage später, war nun meine Frauenärztin aus ihrem Urlaub zurück und ich hatte heute einen Termin. Auch sie hat erst klassisch gerade gemessen und kam auf 0,7cm. Auf den Hinweiß hin was der 2 Arzt etwas gesagt hatte, hat sie die Messung wiederholt, nun nach Strukturen gesucht und dann 2,7 cm gemessen. Dann hat sie auch klassisch getastet und tada es war auch hier deutlich mehr zu fühlen. Doch um dich rechtlich abzusichern hat sie mich dann wieder an die Klinik überwiesen. Wieder Untersuchung. 2 an einem Vormittag. Diesmal würde von der Assitenzärztin der Oberarzt hinzu gezogen und der machte die Sache klar. Mein Gebärmutterhals ist nicht gerade nach unten gerichtet. Wer also schnell und wie üblich gerade schallt sieht die Gebärmutterwand mit ihren klassischen 7mm dicke. Der Trichter ist somit auch erklärt. Schaut man nach Strukturen und orientiert man sich an denen lässt sich die dicke des Muttermundes tatsächlich bestimmen und liegt um die 3 cm und das lässt sich auch tasten.
So wurde ich heute zum Lehrbeispiel für diese Asistenzärztin und hoffe es bewahrt sie davor Frauen fälschlicherweise einzuweisen.
Aber es wurde auch klar das dies selten ist und so schnell zu Fehleinschätzungen und Unsicherheiten führt.
Aber als Resultat ich habe eine gesunde und stabile Schwangerschaft und eine Frühgeburt ist nicht zu erwarten.
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