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Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

:GIRL 154:In der Nacht am 02.02.20 um 3 Uhr wurde ich durch starke regelschmerzen geweckt. Auch eine kleine Wehe war dabei, noch war ich mir aber unsicher, ob das lediglich Verdauungsstörungen waren. Eine Stunde später wurde die Wehe leicht intensiver und da war es mir dann klar. 

Ich konnte die Wehen locker veratmen, sie kamen dann auch bald öfter ca alle 10 min. 
Mein Plan war, möglichst lange zu Hause auszuhalten, alle schlafen zu lassen. 
Aber dann kam eine dollere wehe so gegen 6 Uhr und ich habe dann doch meinen Mann geweckt, er soll sich demnächst anziehen, ich rufe die Oma für den großen an. Ich bin einfach ziemlich zimperlich... 
Kurz nach 7 Uhr waren wir startklar, ich musste jede Wehe veratmen, aber wirklich öfter kamen sie gar nicht. Wir sind trotzdem los. 
Wir fahren ca 20 min zum Krankenhaus, auf dem Weg kamen vielleicht 2 Wehen. 
Auf dem Weg zum Kreißsaal hatte ich auch 2 Wehen. Dort angekommen erst mal zum ctg im sitzen, ich hatte keine Wehe mehr!! Ist normal sagte die Hebamme. Als dann doch mal eine kleine Wehe kam, war aber schnell klar, dass die kleine darauf reagiert und somit durften wir bleiben! Wir sind dann erstmal frühstücken gegangen und spazieren und danach erneut zum ctg. Einige wenige Wehen, aber jedes Mal reagierte die kleine. 
Ab zur gyn Untersuchung, wo die kleine auch nochmal mit ca 3.600-3.800 geschätzt wurde. 
Wir durften dann in den Kreißsaal zur Untersuchung, mumu war zweifinger durchlässig und gbmh verstrichen. 
Ich wehte also eher schleppend vor mich hin und bin dann erstmal in die Badewanne gegangen. Die Hebamme hat mir ein wehenförderndes Öl mit ins Wasser gemacht. Deshalb hatte ich erst Angst, ins Wasser zu gehen :-) nach ca 30 min bin ich wieder raus, es passierte eigentlich gar nicht so viel mehr. Um 11 Uhr kamen dann etwas intensivere Wehen, mir schmerzten sie sehr, aber ich wusste, da kommt noch mehr. Eine Wehe war bei 127, alle anderen so bei 80-90, ab und an eine über 100. die waren echt schmerzhaft. 
Mein Mann war toll, er hat mir mit einem kalten Lappen die Stirn gerieben oder den Nacken, gab mir zu trinken und massierte mich, bot mir seine Schulter zum veratmen oder seine Hand. Ansonsten klammerte ich mich verzweifelt an die sprossenwand... 
Meine Schwester kam dann noch dazu. 
Ich hatte aber immer noch eher wenige Wehen über 100! 
Erneute Untersuchung: mumu 3 cm offen, es ging langsam voran. Für mich viel zu langsam und mir taten die Wehen ja trotzdem weh! Nur die über 100 die waren fast gar nicht auszuhalten. Nach einer weiteren Untersuchung mumu bei 4 cm. Es geht voran. Ich dachte mir aber, hm, ein bisschen Entspannung wäre schon toll! Also bat ich um eine pda. Die Hebammen guckten sich nur an und erklärten mir, mit einer pda würden die Wehen wahrscheinlich (wieder wie bei Kind 1) aufhören. Dann müsste ich an den Tropf und der bisher schöne geburtsverlauf wäre erstmal gestoppt, nur für eine Stunde schlafen...hm....da war was dran. 
Ganz überzeugt, dass ich es ohne schaffe, war ich aber nicht. Als dann die Herztöne wieder sehr schlecht wurden, entschieden die Hebammen, dass sie die fruchtblase öffnen müssen, um eine Sonde am Kopf (oder so) anzubringen. Dazu musste ich mich aufs Bett legen. Natürlich kam dann erstmal gar keine Wehe! Als dann irgendwann endlich wieder Eine kam, wurde ich nass zwischen den Beinen. Das war ein echt seltsames Gefühl. Es fühlt sich an, als ob man pullert! Ohne es anhalten zu können. 
Da war der Mumu dann schon bei 6 cm und dann gingen die Wehen aber sehr doll los. Es war immer noch weit entfernt von einem wehensturm, aber doch häufiger und mega intensiv! Nach relativ kurzer Zeit allerdings bekam ich mega Druck auf den Steiß. Die Hebammen freuten sich über meine „Töne“ und sagten, diese Töne lieben wir! Wo genau tut es jetzt weh? Und ich sagte erst, hinten am Steiß und überall und keine Sekunde später: ich muss pressen! 
 
Na dann los! Hören sie auf ihr Gefühl!
 
Es war so schlimm. So anstrengend. Ich fühlte mich, als würde ich zerreißen. Ich hatte keine Kraft und jammerte, ich schaff das nicht, ich kann nicht mehr! Aber man kann doch. Es dauerte aber tatsächlich eine ganze Weile, bis ich es schaffte, den Kopf durch den geburtskanal zu pressen. Stück für Stück. Meine Schwester atmete mit mir, mein Mann musste die ganze Zeit mein Bein oben halten, weil ich dafür keine Kraft hatte. Meine Schwester hat so toll mitbenutzt gemacht, wir haben zusammen sogar gepresst ohne wehe, das war tatsächlich richtig angenehm, ich konnte meine Kraft selbst einsetzen und wusste genau, wohin ich pressen musste. Zu dritt haben wir es dann endlich geschafft! Meine kleine bezaubernde Maus war geboren. Sie roch so gut und sie ist einfach perfekt. Ich konnte sie kuscheln und bewundern, mein Mann nabelte sie ab. 
Doch nach einer kurzen Zeit machten sich die Hebammen sorgen, weil Die nachgeburt einfach nicht rauskam. Sie fragt mich, ob ich noch wen hätte aber ich verneinte dies. Ich habe dann ein Medikament gespritzt bekommen muss Wehen auslösen sollte. Aber es passierte gar nichts. wir haben dann einfach in der Hocke versucht, ohne Wehen zu pressen. Ich gab noch mal alles und die Hebamme zog an der Nabelschnur. 
Die Plazenta wurde dann auch geboren, aber sie war gerissen. Die Hebammen waren sich nicht ganz sicher, ob sie nur gerissen war vom rausziehen jetzt oder ob sie abgerissen war. Kurze Zeit darauf bekam ich aber solch starke Nachwehen, die ich wieder veratmen musste. Die Wehen waren so stark wie unter der Geburt. Und ich blutete ziemlich stark. Die Ärztin kam noch mal und drückte auf meinem Bauch rum, das war so schmerzhaft und entschied, dass alles o. k. ist . Als ich dann verlegt werden sollte, war ich nicht mehr fähig aufzustehen. Ich musste also liegend und blutend auf Station verbracht werden. 
Die Hebamme auf Station bemerkte aber mein starken Blutverlust und rief die Ärzte noch mal dabei. Und diese entschieden, dass es nicht normal ist und Plazenta Rückstand in der Gebärmutter verblieben sind. Sie spritzt mir erst noch ein weiteres Medikament aber auch das nutzt nichts ich hatte solche starken Wehen und mit jeder Wehe blutete ich stark. Ich musste mein kleines Würmchen also schon alleine lassen und wurde in den OP gebracht.  Meinen Mann hatte ich mittlerweile nach Hause geschickt. 
Nach der OP wollte ich schnell wach werden um zu meiner Maus zurück zu kommen. Sie hatte zum Glück die ganze Zeit geschlafen und gar nicht gemerkt, dass ich nicht da war. Ich brauchte noch zwei Tage, um meinen Kreislauf zu stabilisieren. Aber das Stillen klappt gut und mittlerweile sind wir auch gesund und munter wieder zu Hause. 

 

Bisherige Antworten

Re: Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

Vielen Dank für diesen tollen Bericht. Für mich als erstgebährende ist das so super spannend und aufregend und schön zu lesen.

Bis zu deiner nachgeburt klingt das so toll... genau wie ich es mir vorstellen würde. Mit dem abwarten zu Hause und der Massage vom Partner usw.

Finde es ja so verrückt dass sich mit dem Gewicht so oft verschätzt wird. Woher kommt das? Ich mein das ist ja wieder über ein Pfund. Das lässt mich immer grübeln ob meine kleine nicht vielleicht doch auch viel kleiner ist und der KS überhaupt notwendig.

Was du mir erklären musst sind die Zahlen die du da bei den Wehen geschrieben hast. Was bedeuten die?

Re: Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

Mir wurde ja auch empfohlen, einen ks zu machen, aber ich lehne das vehement ab. Schon bei meinem ersten wurde sich um 500 Gramm verschätzt und ich bin davon ausgegangen, dass es diesmal auch so ist. Ich hatte recht behalten! 
Außerdem denke ich, Mutternatur mach das schon und selbst ein vier Kilo Baby hätte ich da unten raus gepresst. 
als erstes Kind ein vier Kilo Baby zu bekommen, ist aber schon ne andere Hausnummer. und du musst dich da auf deine Ärzte verlassen oder auf dein eigenes Bauchgefühl. Ich habe dieses Bauchgefühl aber erst jetzt beim zweiten Kind entwickelt und weiß erst jetzt was ich will und was ich nicht will. 
Nur den Kaiserschnitt, den wollte ich schon beim ersten Kind nicht. 
Man kann halt nie genau wissen, wie schwer das Baby ist. Der Kopf Umfang spielt ja auch eine große Rolle. 
aber du bist mit deiner Entscheidung leben, und egal für was du dich entscheidest, es wird das richtige sein! 

Beim CTG werden die Wehen angezeigt mit zahlen. Keine Wehen zum Beispiel null und manche Ärzte stellen keine Wehen mit 20 ein. 
Und sobald du eine Wehe hast, steigt die Zahl an. Zb 68

Und die Wehen, die unter 100 sind, die haben es schon in sich aber die kann man meistens ganz gut veratmen. Die Wehen, die über 100 sind, die sind dann schon richtig heftig, die bewirken aber auch ne ganze Menge. 

Aber auch die Wehen unter 100 können schon ganz schön viel bewirken! 
ich bin trotzdem froh, dass ich nicht allzu viel über 100 hatte und es diesmal beim zweiten Kind völlig ausgereicht hat. 

mein Mann hat immer ganz fasziniert auf den Wehen Schreiber geguckt und mir dann die Zahl gesagt. Der fand das auch spannend! 

Re: Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

Ah ok. Ja ich hatte am ctg noch keine Wehen deswegen wusste ich jetzt nix damit anzufangen.

Waren deine Kinder Steißgeburt oder normal mit Kopf zuerst? Weil bei mir ist es die Kombination aus der Lage und dem Gewicht dass mir ein Kaiserschnitt nahe gelegt wird.

Ich bin hin und her gerissen deswegen. Bin nämlich genau wie du eigentlich total gegen Kaiserschnitt und denke mir auch dass Mutter Natur das anders geplant hat.

Auf der anderen Seite denke ich mir aber auch es wird gründe geben wieso sich die kleine nicht dreht. Vielleicht riskiere ich eine symphysen Sprengung wenn ich es normal versuche weil mein Becken ist ja jetzt schon total im Eimer...

Danke nochmal für deine ausführlichen Beschreibungen. Im Freundeskreis bekommt man ja doch alles immer irgendwie nur so oberflächlich erzählt und alles ist irgendwie immer rosarot und schön.

Re: Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

Bei mir war es steisslage. 

aber wenn sich deine kleine nicht dreht und auch noch schwer ist und es ist dein erstes Kind... aber ich verstehe deine Zerrissenheit. Spontan zu entbinden tut scheisse weh, aber ist auch einfach unbeschreiblich. Ein ks kann aber auch schön sein und vor allem bei dir wohl einfach notwendig, um kein Risiko einzugehen. Sprich doch nochmal mit deinen Ärzten und deiner Hebamme, wie zerrissen du bist und vielleicht können sie dir das nehmen. 

Re: Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

Zur Info, Maja kam am 02.02.20 um 16:59 mit 3.310 Gramm, 50 cm und 35 cm kopfumfang auf die Welt. 

Re: Geburtsbericht Maja vom 02.02.20 (lang)

Vielen Dank das du deine Erfahrungen mit uns teilst. Finde ja so geburtsberichte mega spannend gerade als erstgebärende. Weiß zb nicht wie sich eine wehe anfühlt, bekomme nur ständig zu hören das ich schon merke wann es losgeht. Bin gespannt. 

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