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Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo!
Ich komme aus Österreich und war heute am Jugendamt, um mich mal zu erkundigen, wie man bei einer Adoption vorgehen muss. Der Bearbeiter war sehr nett, ich bekam auch gleich alle Formulare. Allerdings meinte er, dass man mit einer Wartezeit von 5 (!) Jahren rechnen müsse. Ich meine, ich hatte ja schon mit einer längeren Wartzeit von 2 - 3 Jahre gerechnet - aber 5 Jahre, das ist schon seeeeeeeehr lange.
Welche Wartezeiten wurden euch mitgeteilt?
Nora aus Ö
Bisherige Antworten

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo!Auch in Deutschland sind die Wartezeiten ähnlich. Es gibt viele Jugendämter, da stehen 15 oder mehr Beweberpaare auf der Liste und es kommt nur ein Säuglig zur Adoption.
Bei einer Außlandsadoption kann es schneller gehen. Das hängt dann aber auch vom Jugendamt und der Vermittlungsstelle ab.
Liebe Grüße und viel Erfolg Marion

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Marion!
Danke für deine Antwort - dann sind solche Wartezeiten wohl wirklich Realität. Auch bei uns kommen nur Säuglinge zur Adoption - hast du eine Ahnung warum???
Über Auslandsadoption haben wir noch nicht nachgedacht, ich wüsste auch gar nicht wohin wir uns da wenden könnten.
Liebe Grüße, Nora

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Liebe Nora,
ich empfehle Dir mal die Literatur die *sternchen* empfohlen hat. Ich habe zwei davon gelesen, und jetzt wird mir so einiges klarer. Viele Fragen werden vorab beantwortet, und dort findest Du auch genügend Hinweise auf die Auslandsadoption.
Liebe Grüße
Silvia

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Nora,
ich denke ältere Kinder werden öfter über Dauerpflege vermittelt, doch das ist nur eine Vermutung.
Wenn du Fragen zum Thema Auslandsadoption hast, klike doch mal http://www. adoption.lu an. Dort gibt es auch superviele Links zu weiteren guten Seiten.
LG Marion

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Nora,
warum muß es denn unbedingt eine Adoption sein. Wir wollten auch erst adoptieren, haben uns aber dann für eine Dauerpflegschaft entschieden.
Ausschlaggebend waren nicht nur die langen Wartezeiten. Wir wollten nicht unbedingt ein Baby und auch die Zusammenarbeit mit den leibl. Eltern konnten wir uns vorstellen.
Wir haben dann kein viertel Jahr mehr gewartet.
Eine Auslandsadoption kam für uns nicht in Frage, da wir so viel Geld nicht haben um uns ein Kind kaufen zu können( entschuldige bitte den Begriff kaufen).
Bei uns im MDR kam eine Reportage über eine Familie die ihr Kind aus Rußland hat. Im großen und ganzen hat diese ganze Aktion um die 20.000 DM gekostet.
Viele Grüße ReinaD

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo liebe ReinaD,
sorry, wenn ich mich einmische. Meine Onkel und meine Tante haben neben einem eigenen Sohn auch ein Pflegekind aufgenommen. Dieser Junge hat dort etwa 10 Jahre gelegt. Nun hat die Mutter es geschafft ihr Leben in den Griff zu kriegen und der Junge ist im Juli dann zur Mutter gezogen. Ich kann hier nur für mich sprechen, ich würde sehr darunter leiden. Es sehe ja, wie es meiner Tante und meinem Onkel an die Nieren gegangen ist. Es gibt also in allem ein Pro und ein Kontra.
Liebe Grüße
Silvia

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Silvia,
die Gewißheit, daß das Kind bei der Familie bleibt hat man meiner Meinung überhaupt nicht, weder bei eigenen, noch bei Pflege oder Adoptivkindern.
Wir haben keine eigenen Kinder nur unsere Kleine, die für uns aber unser eigenes Kind ist.
Hier geht man davon aus, das eine Rückführung nur nach spätestes 2 Jahren möglich ist, dann hat das Kind feste Bindungen zur Pflegefamilie gebildet wo man es nicht mehr herausreißen kann. Je jünger die Kinder sind, um so geringer ist die Spanne mit der Rückführung.
In dem Fall von euch kann ich nicht verstehen wie man das verantworten kann.
Viele Grüße ReinaD

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Regina und alle Mitleser,
Ich finde es toll das es Eltern gibt die sich für eine Dauerpflege entscheiden. In der Entscheidungsphase Pflege oder Adoption habe ich leider einige Dauerpflegefälle kennengelernt, die sehr unglücklich zu Lasten der Kinder ging. Daneben habe ich auch positive Fälle kennengelernt. Ist das mit der zweijahresfrist neu oder wird dies unterschiedlich gehabdhabt?
Zum Thema "Kind kaufen" möchte ich dich fragen, ob du dir die Mühe gemacht hast, dich mit den entstehenden Kosten zu beschäftigen, bevor du alen Auslandsadoptiveltern auf die Füße getreten bist.
Hast du dich erkundigt was für Kosten für die Vermittlungsstellen in Deutschland, für das Zusammenstellen und Übersetzen der Papiere, oder für zum Teil mehrfachen Reisen ins Heimatland der Adoptivkinder anfallen.
Hat der MDR auch gesagt das der Großteil des Geldes in Deutschland bleibt.
Wenn Eltern dann im Geburtsland des Kindes für Kosten aufkommen, die die medizinische Versorgung und das Überleben bis zur Adoption sicherstellen, dann möchte ich den sehen der beim Anblick dieser Kinder sagt das darf nicht sein.
Ich bin ganz klar gegen Kinderhandel.
Ich bin aber auch dagegen, Menschen aus Unwissenheit in eine Schublade zu stecken und ihnen das Leben schwer zu machen.
Hast du dir mal überlegt wie sich ein Adoptierter fühlt, der deine Zeilen liest?
Ich möchte mit diesen Zeilen nicht angreifen, sondern nur zum Denken anregen.
LG Marion

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Marion,
es tut mir leid, daß du mein Schreiben gleich so Krass aufgefasst hat. Das Wort kaufen war auch nicht gleichgesetzt zu Kinderhandel. Es ist dochj aber so, daß sich eine Auslandsadoption nur jemand leisten kann, der Geld hat.
Leute mit wenig Geld, müssen sich in die Warteschlange in Deutschland einreihen.
Ich habe in einem anderen Forum einen Beitrag enteckt, indem ein erwachsener ausländischer Adoptierter über sein
Leben spricht.
Die Konflikte eines solchen Kindes das sich nicht als Deutscher aber auch nicht als Zugehöriger seiner Nation sieht sind auch nicht von der Hand zu weisen.
Ich habe dazu einen Beitrag in einem Forum entdeckt und füge den Link hier mit ein.
Ich kann nur empfehlen diese Meinung von Kim mal zu lesen.
Viele Grüße ReinaD

Link vergessen

Hier ist es
Geschrieben von Kim am 02. Juli 2001 03:13:18:
Hallo,
Ich bin Kim ,22 komme urspruenglich aus Vietnam und lebe seit 21 Jahren in Luxemburg.
Im Wohlstandsstaat ist es seit ungefaehr 25 Jahren schick, Auslandsadoptionen
zu taetigen :
man hat beruflich alles erreicht ,ist Anfang Vierzig ,vielleicht kriselt die Ehe, belaechelte die Freunde, die mit Mitte 20 Kinder bekamen, ist viel
herumgereist und hat die suessen Kinderchen gesehen, die einen auf Reisen in Lateinamerika und Asien so lieb angelaechelt haben und dann kommt die
Frage:sollen wir uns nicht auch so eins holen ?
Ja genau holen ist der richtige Ausdruck! So ein Kind macht was her, es zeigt, dass die *Eltern* weder Kosten noch Muehen gescheut haben (vor
allem Kosten)
und es zeigt doch, dass man eben doch eine richtige Familie ist.
Midlife-crisis hin oder her ,ab einem gewissen Alter sehe ich es nun leider als eine Frage des Prestiges an, ein auslaendisches Kind zu sich zu nehmen.
Ja, meine Adoptiveltern haben mir ein Leben ermoeglicht, das ich mit Sicherheit in Vietnam nie haette leben koennen .
Ja, ich hatte materielle Sicherheit, das neueste Spielzeug, die schoensten Kleidchen.
Meine Eltern sind beide berufstaetig und ich bin seit dem Gymnasium im Internat gewesen.
Natuerlich habe ich dort mein Abi machen duerfen :"was wir dir alles ermoeglicht haben ..."
Mein Studium finanziere ich mir selbst
Ob ich dankbar bin, wurde ich oft gefragt.Diese Frage kann ich nicht beantworten und ich denke nicht, das die Erwartung von Dankbarkeit
Beweggrund fuer eine Adoption sein sollten !
Ich respektiere meine Adoptiveltern in dem Masse,indem ich meine leiblichen nie kennengelernt habe...
Meine Patentante ist fuer mich Fuersorge, Liebe, Zeitund Geborgenheit.
Das Beduerfnis,nach Vietnam zu reisen und auf die Suche nach meinen Urspruengen zu gehen, hatte ich bisher noch nicht.
Ich kenne weder die Kultur, noch die Sprache, respektiere die Entscheidung meiner biologischen Mutter, die mir ein *besseres* Leben ermoeglicht hat,
indem sie mich in ein Heim gab.Sie ist fuer mich kein schlechterer Mensch als meine Adoptiveltern,nur weil sie nicht ueber genuegend finanzielle Mittel
verfuegt hat,mich neben 4 Geschwistern durchzubringen.
Ich kann mir nur in den kuehnsten Traeumen vorstellen, was es bedeutet haben muss, ein Kind herzugeben ,aber dass meine Adoptiveltern sie mir
gegenueber manchmal als Rabenmutter darstellten, die mich einfach im Stich gelassen hat,kann ich so nicht akzeptieren.
Es mag sein, dass ich sensibler auf solche Aeusserungen reagiere eben weil ich ein Adoptivkind bin,meine Wurzeln nicht kenne,
fuer mich ist es so ruebergekommen, als ob ein Makel an mir hinge.
Ich habe eine Hochachtung vor Menschen, die Kinder in Pflege nehmen, wo dieses Besitzdenken nicht mit von der Partie ist, die sich fuer ein Kind
entscheiden, das sie fuer eine Zeitlang oder wenn alles gutgeht ,fuer immer begleiten wollen.
Ich denke einfach dass Kinder, ganz gleich ob biologische,Pflegekinder oder adoptierte primaer Liebe, aufmerksamkeit und Akzeptanz brauchen,
unwesentlich ob von beiden Elternteilen, Alleinerziehenden oder Homosexuellen .
"Ich bin froh, dass es Dich gibt "
wuensche ich jedem zu hoeren, gleich welcher Herkunft !
Kim

Re: Link vergessen

Hallo Regina,
schön, das du diesen Bericht hier eingestellt hast.
Er regt dazu an über den Sinn einer Adoption nachzudenken.
Ich kenne einige Adoptierte, die sich sehr ähnliche Gedanken machen.
Es ist wichtig darüber nachzudenken ob eine Adoption Sinn macht, oder ob es andere Hilfen geben kann.
Gleichzeitig zeigt es das der oder die Adoptierte sich irgendwann diesen Fragen stellen wird.
Der Bericht zeigt auch, wie wir unsere Worte wählen sollten.
Ich habe den allergrößten Respekt vor der leiblichen Mutter meiner Kinder, das sie diesen Schritt gegangen ist.
Ich wünsche jedem Kind, egal ob leiblich, adoptiert oder in Pflege, das seine Eltern kein solches Besitzdenken an den Tag legen.
Liebe Grüße Marion

Re: Link vergessen

Hi Kim,
surfe gerade ein bisschen durch's Netz, auf der Suche nach neuen Beiträgen zu Adoption und Vietnam... Dabei bin ich auf Deinen BEitrag gestoßen.
Du klingst ein bisschen verbittert, das tut mir sehr leid. Ich gebe Dir 100% recht, das Dankbarkeit seitens des Kindes absolut kein Grund sein sollte, ein Kind zu adoptieren - sondern, wie Du geschrieben hast - Liebe.
Ich bin selber in Vietnam geboren und bereits als Baby 1975 von deutschen Eltern adoptiert worden. Auch ich hatte oft das Gefühl, dass alle von mir Dankbarkeit erwarten, insbesondere Außenstehende, aber auch ab und zu meine Adoptiveltern.
Ich habe mit 14 Jahren angefangen, mich mit Adoption auseinanderzusetzen. Und es hat sehr, sehr lange gedauert, bis ich mit meinen Eltern darüber reden konnte und noch länger, bis sie zumindest ein bisschen verstanden haben, worum es mir geht.
1998 habe ich ein Praktikum in Singapore absolviert und war anschließend eine Woche in Vietnam. Auf der Such nach meinen Wurzeln und nach meinen leiblichen Eltern. Ich habe sie zwar nicht gefunden, dafür aber ein wunderschönes Land gesehen und liebe Menschen kennen gelernt, die so aussahen wie ich. Das war eine wahnsinns Erfahrung.
Die Armut dort zu sehen und der Gedanke an die schlimme Zeit des Krieges - ich glaube, dass keiner das Recht hat, unsere leiblichen Mütter dafür zu verurteilen, dass sie uns weggegeben haben. So, jetzt wird der Text zu lang. Alles Liebe, Silke Thao Roeder

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo Regina,
ich selbst habe dein Schreiben nicht als Krass aufgefasst. Ich kenne jedoch einige Adoptiveltern, die unter die Deke gegangen wären.
Wir leben in einem Staat, der viele Kosten trägt wie Bezüge der Sachbearbeiter in den Jugendämtern. Adere Kosten werden von den Versicherungen, wie Krankenkassen übernommen. So zum Beispiel die Kosten einer Entbindung, oder viele der Kosten bei einer IVF oder ICSI.
Bei einer Auslandsadoption müssen die Adoptiveltern die Kosten dafür jedoch selbst tragen. Leider sind diese Kosten sehr hoch. Dadurch kann sich eine Auslandsadoption nur der leisten, der Geld hat, oder bereit ist welches dafür aufzunehmen. Auf den Link werde ich gleich noch eingehen.
GL Marion

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Wer genauere Infos zur Auslandsadoption haben möchte,dem helfe ich gerne weiter.
Auslandsadoptionen sind für jeden machbar, nur werden besondere Anforderungen an die Bewerber gestellt.
siehe www.auslandsadoption.de
Landesstelle der BVEaA= Bundesverband für Eltern ausländischer Adoptivkinder.
Stefan Dünschede

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallöchen,
wir sind am Montag beim Jugendamt um auch eine Pflegschaft zu beantragen, die Dame dort war schon sehr nett am Telefon, aber kannst du mir ein paar Infos geben, was die dort so wissen wollen ???
gruss Kersten

Re: Wartezeit auf ein Adoptivkind

Hallo,
was Kim geschrieben hat kann ich einerseits verstehen aber anderer seits auch wieder nicht!
Es ist doch klar dass die Adoptieveltern nur das beste für ihr adoptiertes Kind wollen! Eine Mutter die ihr Kind zur Adoption frei gibt die werde ich nie verstehen können, ich kann es einfach nicht verstehen dass eine Mutter ihr eigenes Baby weggibt! Und zum Glück gibt es Menschen die die Kinder dann aufnehmen wollen, auch wenn sie aus einem anderen Land sind z.B. Brasielien oder Russland und dem Kind ein schönes Leben bieten können! Kinder sind keine Ware die verkauft werden kann, eine Adoption ist doch eine Chance für die Kinder die von ihren leiblichen Eltern weggegeben wurden aus welchen Gründen auch immer (diese Gründe welche es auch immer sind kann ich nicht nachvollziehen) und dass es Geld kostet ist doch klar! Ich würde auch ein Kind adoptieren, damit ich dem Kind, die seine Eltern nicht haben wollten eine Chance auf eine Familie geben kann!
Es gibt so viele Elternlose Kinder auf der Welt! Warum sollen die dann nicht in einer Famile aufwachsen, auch wenn es nicht die echte ist?
LG an alle
Gabriela
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