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Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Hallo
Ich bin ja nun doch relativ oft am Campus, sehe die Doktoranden (Soz, Psy, Päd usw....man kennt ja ein paar) da kaum rumrennen. Wieso? SInd das grundsätzlich halbe Stellen, oder ist die Anwesenheit einfach nicht unbedingt nötig und es wird von zuhause gearbeitet (was ja am comp problemlos gehen müsste)? Würde mich mal interessieren...überhaupt scheint das akademische Personal nur in homöophatischen Dosen anwesend zu sein. Und mit Sicherheit machen sie nicht nichts, nur was machen sie in den 50-60& die sie nicht anwesend sind?
LG Sabine
Bisherige Antworten

Re: Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Hallo Sabine,
ich habe vor kurzem meine Promotion in der Sozialpsychologie abgeschlossen. Zu deiner Frage: es wird sehr unterschiedlich gehandhabt und hängt von der Stellenart und Prof ab. Arbeitet man in einem Projekt, hat man in der Regel eine halbe BATIIa-Stelle (volle sind eine absolute Ausnahme und eigentlich erst nach der Promotion), es wird aber erwartet, dass man (fast) die volle Zeit arbeitet/anwesend ist. Viele Profs ermöglichen aber, dass man zuhause arbeitet, z.B. 1/3 der Zeit. Vor allem bei Mangel an Räumlichkeiten ist es so.
Hat man ein Stipendium, hat man i.d.R. mehr Freiheit und kann u.U. auch die ganze Zeit von zuhause arbeiten.
Meine Chefin aber bevorzugte, da ich ein Büro zur Verfügung hatte, dass ich mind. 2mal die Woche da war.
Es gibt auch die sgn. externen Doktoranden, die arbeiten zuhause und kommen nur zu den Besprechungen mit Prof. Die sind auch meistens schon anderswo berufstätig.
Falls du noch weitere Fragen hast, helfe ich gerne.
LG Antonia

Re: Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Hallo
naja abwarten...erst mal muss das Dipl bestanden sein. Ich fände es eigentlich schöner wenn ich zumindest halbtags Anwesend wäre. Zuhause lässt mich zu leicht ablenken, da ist die Uni dann doch inspirierender. Aber den Räumlichkeiten liegt es ganz sicher...ich frage mich eh wie die alle untergebracht werden (die müssen sich ja schon auf den Schoss nehmen um alle in die wenigen zimmer zu passen).
Welches Thema hattest Du den? Kannst Du das komplett selbst wählen? Wie ist das eigentlich...wenn Du an der Uni promovierst und eingestellt bist...kannst Du Dir selbst aussuchen WO Du promovierst, oder muss man da jede Stelle nehmen die es gibt (also auch ganz uninteressanter Fachbereich). Also konntest Du Sozialpsy selbst wählen, oder hättest Du vielleicht auch in die ABO "gemusst"?
LG Sabine

Re: Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Aaaalso, es hängt davon ab, ob du eine wiss. Laufbahn anstrebst und evtl. schon ziemlich genaue Vorstellungen hast, was du machen willst. In dem Fall würde ich mich in den Bereichen umschauen, die dich interessieren und die Profs ansprechen. Wenn du Glück hast, findest du eine Projektstelle, die sich mit deinem Promotionsthema gut vereinbaren lässt. Primär wärest du also für die Projektarbeit da und nebenbei kannst du an der Promotion basteln. Das Thema kannst du i.d.R. nicht ganz frei wählen, da die Profs versuchen ihre eigene Forschung durch Doktoranden voranzutreiben. Kompromisse sind aber sicherlich möglich.
Oder du entscheidest dich für ein Thema und versuchst es irgendeinem Prof "zu verkaufen". Dann könntest du dich um ein Stipendium bewerben (Exposee schreiben, Zeugnisse vorlegen etc.) um die Promotion zu finanzieren.
Natürlich musst du nicht jede Stelle nehmen, etwas Pragmatismus schadet bei der heutigen Lage nicht. Wenn du also an der Uni bleiben willst, such dir eine Stelle und wie schon gesagt muss das Thema der Promotion nicht identisch mit der Projektarbeit sein. Es erleichtert es aber, wenn es Überschneidungen gibt, da kannst du evtl. Arbeit und Zeit für Erhebungen usw. sparen.
Wichtig! Promotion ist ein Studium und falls du an der Uni angestellt sein willst, musst du dich um eine freie Stelle an einem Lehrstuhl/Institut (Projekt) bewerben. Manchmal hast du dann auch Lehrverpflichtungen.
Möglich ist auch der kombinierte Weg, wie bei mir:
Ich habe mich um eine Stelle in der klinischen psych. und Sozialpsychologie beworben und bei der Sozpsy gelandet. Ca. 1,5 Jahr lang war ich fast ausschließlich mit Projektarbeit beschäftigt, bis die Stelle ausgelaufen war. Dann habe ich mich um ein Stipendium beworben, es bekommen und ca. 1 Jahr auschließlich an der Dissertation gearbeitet. Ich habe mich mit Belastung bei Lehrern beschäftigt, in einer Langzeitstudie zu Berufsverläufen.
Ich hoffe, es hilft dir weiter. :-)
LG Antonia

Re: Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Nachtrag:
DIe Sache ist die. Meine Freundin wollte sich nach einer wiss. Mitarbeiterstelle umsehen. Die hat dann die allgemeine Didaktik angeschrieben weil da wohl Stellen vergeben wurden. Das würde mich jetzt aber rein gar nicht interessieren weil es ja auch nichts mit meinem Studium zu tun hat. Kann ich da meine Wunschstelle haben, oder muss man nehmen wo man genommen wird?
LG Sabine

Re: Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Ich würde sagen, dass du schon eine Stelle suchen sollst, für die dein Studium relevant ist. Es bringt ja auch nichts, wenn du dich wenig auskennst oder es dich absolut nicht interessiert.
LG Antonia

Re: Frage zur Promotion in Sozialwissenschaften

Hallo Sabine,
also grundsätzlich werden bei uns nur halbe Assi- oder ganze WHK-Stellen vergeben. Das sind maximal 19 Stunden. Allerdings wird bei uns eigentlich locker das Doppelte gearbeitet. (Ich sage eigentlich, weil ich zumindest momentan wirklich nur 19 Stunden mache wg. Baby.)
Ansonsten findet man uns in Archiven, Bibliotheken etc. Wir sind nicht weg, wenn wir nicht sichtbar sind. Aber in den 19 bezahlten Stunden ist die Zeit für die Forschung NICHT enthalten. Also tun die Doktoranden das, was man als Doktorand tut: Sie promovieren.
Liebe Grüße
Lena, in deren Institut außer dem Pförtner und der Bibliothekarin KEINER Dienst nach Plan macht
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