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Verstopfung in der Schwangerschaft

Verdauungsprobleme in der Schwangerschaft sind weit verbreitet. Besonders Verstopfung macht vielen werdenden Müttern zu schaffen. Wir zeigen Ihnen, wie Sie Ihren Darm sanft in Schwung bringen können.

Frau hält schwangeren Bauch
© iStock.com/GlobalStock

Fast drei Viertel der schwangeren Frauen erlebt mindestens einmal während der Schwangerschaft Verdauungsbeschwerden: Verstopfung, Blähungen oder seltener Durchfall.

Wirklich zu schaffen machen Schwangeren lediglich ein Blähbauch und anhaltende Verstopfung, häufig in Verbindung mit einem harten Bauch. Die Verstopfung kann sehr unangenehm sein und zu Schmerzen führen.

In diesem Artikel lesen Sie:

Verstopfung: Zehn SOS-Hausmittel für die Verdauung

Was ist eigentlich Verstopfung (Obstipation)?

Seltener Stuhlgang ist nicht automatisch eine Verstopfung. Vor allem in der Schwangerschaft ist die Verdauung oft etwas langsamer als sonst. Wie häufig die Stuhlentleerung stattfindet und wie viel dabei ausgeschieden wird, ist individuell und unter anderem abhängig von Art und Menge der Speisen. Findet der Stuhlgang aber sehr selten statt (seltener als zwei Mal pro Woche) und wird die Menge des Stuhls als zu gering empfunden, spricht man von einer Verstopfung. Man unterscheidet die vorübergehende, akute Verstopfung und die chronische Obstipation, die länger als drei Monate anhält.

Häufig ist die seltene Darmentleerung beschwerlich und wird deshalb von Pressen begleitet. Frauen im Alter zwischen 15 und 50 leiden zwei- bis dreimal so oft an einer Verstopfung wie Männer gleichen Alters. Grund hierfür sind vermutlich die weiblichen Hormone. Das betrifft natürlich insbesondere die Verstopfung in der Schwangerschaft.

Verstopfung äußert sich durch seltenen, beschwerlichen Stuhlgang

Neben einem seltenen und beschwerlichen Stuhlgang (weniger als zwei Mal pro Woche) treten bei Verstopfung häufig noch weitere Beschwerden auf, besonders in der Schwangerschaft:

  • Völlegefühl
  • aufgetriebener Bauch
  • gefühlte unvollständige Darmentleerung nach dem Stuhlgang
  • schwere Entleerung mit Blockadegefühl
  • besonders harter Stuhl
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    Eine Verstopfung ist bei Säuglingen und Kindern nicht immer leicht zu erkennen. Wie sie sich äußert und was Eltern dagegen unternehmen können

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Tipps bei Verstopfung in der Schwangerschaft

Um Unwohlsein und Bauchdrücken vorzubeugen, sollten Schwangere darauf achten, dass ihr Stuhl die richtige Konsistenz bekommen kann. Wie sonst auch sollte pressen auf Toilette vermieden werden. Dazu ist einerseits genug Flüssigkeitszufuhr – etwa zwei Liter pro Tag – notwendig, andererseits rund 30 Gramm Ballaststoffe täglich. Gute Quellen für die unverdaulichen Quellstoffe sind Vollkornprodukte, Gemüse und Obst. Reicht das als Vorbeugung von Verstopfung in der Schwangerschaft nicht aus, könnten Ihnen folgende Tipps helfen:

  • Dörrobst wie Trockenpflaumen, -aprikosen oder -datteln ist ein beliebtes Hausmittel gegen Verstopfung. Auch Pflaumensaft besitzt abführende Wirkung. Bewegung tut gut – auch in der Schwangerschaft und gerade, um die Verdauung anzukurbeln. Es eignen sich Radfahren, Schwimmen und flottes Spazierengehen.
  • Kleie und Leinsamen sind besonders reich an Ballaststoffen. Unter Quark oder Joghurt gemischt und je nach Geschmack mit Marmelade gesüßt, beugt dieser Snack Verstopfung in der Schwangerschaft sanft vor und wirkt stuhlregulierend. 
  • Bananen, dunkle Schokolade und andere stopfende Lebensmittel besser meiden.
  • Hilft alles nichts, eignen sich für Schwangere manche stuhlaufweichende Zäpfchen. Sprechen Sie darüber aber unbedingt mit Ihrem Arzt, Apotheker oder der Hebamme.
  • Auch Glaubersalz (Natriumsulfat) sollten Sie nur nach Rücksprache und in schweren Fällen einnehmen, um Verstopfung in der Schwangerschaft entgegenzuwirken.
  • Magnesium führt bei vielen Schwangeren schnell zu weichem Stuhlgang. Dennoch sollte Magnesium in der Schwangerschaft nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder der Hebamme zusätzlich eingenommen werden.

Wichtig ist bei Verstopfung, dass trotzdem beim Toilettengang vermieden wird, zu pressen. Dadurch werden nämlich Hämorrhoiden in der Schwangerschaft gefördert, die leider auch vermehrt in der Schwangerschaft auftreten.

Welche Ursachen hat Verstopfung sonst noch?

Eine häufige Ursache der Obstipation außerhalb der Schwangerschaft sind Veränderungen im Tagesrhythmus, wie sie etwa auf Reisen oder auch bei Stress vorkommen. Auch ballaststoffarme Kost oder eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr sowie geringe körperliche Aktivität können dazu führen, dass die Verdauung des Babys: Das sollten Sie wissen gestört wird und eine Verstopfung auftritt. Bei Änderung dieser Ursachen normalisiert sich der Stuhlgang in der Regel schnell wieder. Auch das Reizdarm-Syndrom (Colon iritabile) ist ein häufiger Auslöser von Verstopfung.

Eine plötzlich auftretende Verstopfung kann aber auch ein Hinweis auf ein mechanisches Hindernis im Darm sein, beispielsweise durch Tumoren. Deshalb ist es immer ratsam, bei akuter Verstopfung einen Arzt aufzusuchen, wenn als Auslöser der Verstopfung keine Änderung der Lebens- oder Gesunde Ernährung in Frage kommt.

Weitere Ursachen von Verstopfung sind:

Verstopfung vorbeugen?

Verstopfung in der Schwangerschaft lässt sich leider nicht gezielt vorbeugen. Hier heißt es: ausreichend trinken, ballaststoffreich essen und sich regelmäßig bewegen - mehr kann man leider nicht tun.

Da eine falsche Ernährungsweise eine der Hauptursachen für Verstopfung außerhalb der Schwangerschaft ist, lässt sich ihr häufig durch eine richtige Ernährung vorbeugen. Diese beinhaltet ebenfalls eine ballaststoffreiche Kost. Ballaststoffe sind vor allem in Vollkornprodukten enthalten. Wichtig ist auch die ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit. Um einen trägen Darm zu aktivieren, eignet sich in erster Linie Sport, vor allem bei sonst überwiegend sitzenden Tätigkeit.

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