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Kinderwunsch nicht erfüllbar

Hallo, 

Ich bin mir irgendwie nicht sicher ob das hier rein gehört, weil mein Thema aus verschiedenenInhalten besteht. Ich dachte ich versuchs trotzdem mal.

Ich kann aufgrund von zwei bösartigen Tumoren an den Eierstöcken keine Kinder mehr bekommen. Seid 2 Jahren befinde ich mich in den Wechseljahren, ich bin 26 Jahre alt. Nun ist es allerdings so, dass alle um mich herum schwanger werden. Dies war mal mein Größter Wunsch,  ich hab ihn nach meinen 3 OPs umformuliert und mich für eine Adoption entschieden ( der Antrag läuft und ich warte seid ca. 1,5Jahren).

Ich bin damit eigentlich fine, dennoch ist es gerade schwer auszuhalten, dass es sich in meiner Umgebeung alles um Schwangerschaften dreht. Leider bleiben Kommentare in meine Richtung nicht aus und ich hab immer das Gefühl mich erklären zu müssen. 

Habt ihr Tipps, dem gegenüber Stand zu halten? Wäre für jeden Tipp dankbar!

Lieben Gruß 

Ereta

Bisherige Antworten

@ Ereta

Hallo liebe Ereta,

Herzlich willkommen in unserer 9monate-Community.

Erst einmal möchte ich Dir schreiben, dass Du in schon so jungen Jahren zwei bösartige Tumore hattest, tut mir sehr leid. Ich finde es aber toll, dass Du deinen Kinderwunsch für Dich umformulieren kannst und hoffe sehr, dass es mit der Adoption klappen wird.

Leider machen sich Menschen mit der Frage nach Kindern oft gar keine Gedanken darüber, dass die Kinderlosigkeit auch einen ernsteren Hintergrund haben kann und die Frage alleine schon verletzend sein kann.

Wie bist Du denn bisher mit dieser Frage umgegangen?

Würde es Dir helfen, wenn Du ganz direkt sagen würdest, dass Du das aus gesundheitlichen Gründen nicht kannst? Ich stelle mir vor, dass es dann von den Menschen, die nicht zu Deinen engen Freunden zählen, erst einmal keine Nachfrage kommen wird, denn sie werden vermutlich aus Höflichkeit nicht weiter nachfragen.

Ich kann verstehen, dass Kommentare und Nachfragen Druck in Dir auslösen, aber ich glaube, der beste Umgang ist immer der direkte.

Wenn Du grundsätzlich gut mit der Tatsache leben kannst, dann kannst Du auch nach außen in selbstbewusst damit umgehen.

Vielleicht hilft das auch anderen eine gewisse Sensibilität zu diesem Thema zu entwickeln. Das wäre zumindest ein schöner Nebeneffekt.

Viele Grüße

Victoria

 

Re: @ Ereta

Hallo Viktoria, 

Vielen Dank für deine Antwort. 

Ich bin bisher immer damit offen umgegangen. Meine engsten Freunde, Kollegen und Familienmitglieder wissen Bescheid, leider kommen gerade von den Freunden und Arbeitskollegen diese verletzenden Aussagen. Sprüche wie: " Naja, selbst wenn du Kinder bekommen könntest wären sie nicht so besonders wie meine" usw. Das sind Sätze die tun sehr weh. Oder reaktionen, wenn sich zwei Mütter bzw. Zwei werdenden Mütter über den Verlauf der Schwangerschaft austauschen und ich dabei sitze und ich gefragt werde und im nächsten Moment die Aussage kommt:" Achja, kannst du ja nicht". 

Die Aussagen sind bestimmt sehr unbedacht, dennoch schmerzvoll. Es arbeitet momentan sehr in mir und das nervt mich tatsächlich auch und sorgt für das Gefühl des erklärens. 

Ich weiß dass es ein schmaler Grad ist, zwischen Mitfreude und  Trauer der eigenen Geschichte, es würde es glaube ich einfacher machen, wenn es als normal angesehen werden könnte, von der Gesellschaft und auch Mir.  

Wie gesagt eigentlich ist es für mich ok, momentan aber schwer. 

Re: @ Ereta

Liebe Ereta,

das sind wirklich sehr unbedachte Aussagen und ich kann verstehen, dass Dich das verletzt.

Wahrscheinlich muss man auch hier ganz klar in die Offensive gehen und in dem Moment sagen: Deine Aussage verletzt mich jetzt.

Das ist zwar auch anstrengend, weil eine solche Konfrontation ein Gespräch nach sich ziehen könnte, aber das könnte auch Klärung bringen und den anderen aufzeigen, dass solche Bemerkungen kränkend sind.

Ich denke, dass Du deine Grenzen zeigen solltest und so wie das mit der Kommunikation meistens ist, helfen da meist nur ganz klare Worte und ein Zeichen von Dir, dass hier Deine persönliche Grenze erreicht ist.

Manche Menschen müssen das einfach auf den Kopf zu gesagt bekommen, damit sie Grenzüberschreitungen verstehen. Das passiert einem im Leben ja leider immer wieder mal, auch in ganz anderen Dingen.

Viele Grüße

Victoria

Re: @ Ereta

Stimmt, vllt. Einfach ansprechen, auch im Nachhinein? Ich möchte nun nicht, dass man sich dann vor den Kopf gestoßen fühlt oder es in Disskusuonen endet. Weiß einfach auch, dass durch meine Hormone, die künstlich hinzugefügt werden müssen, ich oft in den Emotionen springe. Leider ungestört. 

Bin mir wirklich unsicher momentan, ob ich das auch nach ein paar Tagen nach den Aussagen noch thematisieren sollte...

Re: @ Ereta

Ja, es ist immer schwer eine solche Situation noch einmal im nachhinein anzusprechen und ich kann Deine Sorge vor zusätzlichen Diskussionen verstehen.

Manchmal ist man dann gerade in dem Moment in dem eine solche Situation passiert auch so vor den Kopf geschlagen, dass man nicht zeitnah reagiert, weil man so perplex ist. Die Situation ist dann vergangen und die eigenen Gedanken kreisen später immer noch darum. Das ist für Dich dann wieder belastend.

Vielleicht reicht daher in diesem Moment genau der Satz: "Deine Aussage verletzt mich jetzt." Dann hast Du deine Grenze aufgewiesen und Dein Gegenüber muss in dem Moment darauf reagieren, da er/ sie es gerade ausgesprochen hat.

Und vermutlich wird danach nie wieder eine solche unbedachte Äußerung kommen. :-)

Ich würde es mal versuchen.

Viele Grüße

Victoria

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