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Entzugserscheinungen durch Abstillen - Achtung, lang!

Liebe Frauen
Ich war lange nicht mehr hier, wir haben neben unseren Jobs und den zwei Kindern noch ein Haus gebaut und waren dadurch sehr ausgelastet :-)
Nun quäle ich mich aber seit ein par Tagen rum und kann mit keinem so richtig drüber reden, drum brauch ich euer Ohr...
Unsere Kleine wird nächste Woche 2 Jahre alt und wir haben abgestillt. Wenn sie dringend hätte weiterstillen wollen, hätte ich es gerne getan, aber ich fand in letzter Zeit, dass wir nun eine so schöne Zeit hatten, dass es mir nichts ausmachen würde, abzustillen.
Unsere Beiden waren dann 3 Nächte bei den Schwiegereltern in den Ferien (während wir rund um die Uhr für das Haus geackert haben) und ich sagte noch so zu meinem Mann: "kann sein, dass wir diese Ferien gleich zum Abstillen brauchen, mal sehen wie die Kleine das sieht."
Und doch war mir beim letzten Stillen nicht bewusst, dass es das letzte Mal sein könnte.
Sie hat nie Probleme, ohne mich zu schlafen, so liefen auch die Kurzferien super. Als wir sie holten, waren die 2 darauffolgenden Nächte speziell in dem Sinne, dass wir so spätabends nach hause kamen, dass sie jeweils im Auto eingeschlafen ist, also auch keine Milch wollte. Am Morgen hat sie danach gefragt, aber ich konnte sie locker ablenken oder fragen, ob sie frühstücken will, da ist sie sofort drauf eingegangen und hat dann nicht mehr gefragt.
Zweimal hat sie gefragt und ich sagte nur, die Brust sei leer.
Also nie Geschrei oder Zwang. Dies sagt mir eigentlich, dass es für sie auch stimmt. Heute hat sie abends nicht mehr gefragt, sie ist fröhlich und munter wie immer.
Wir stillen also seit einer Woche nicht mehr und ich muss manchmal ein bisschen weinen darüber. Doofe Mama! Als ob ich nicht in 1000 anderen Dingen Erfüllung finden würde! Und man kann auf so viele Arten nahe beim Kind sein und kuscheln. Und trotzdem. Wenn sie danach fragt, würde ich manchmal am liebsten einfach wieder ansetzen, denke aber, dass ich das dann mehr wegen mir mache als für sie. Und das wäre falsch, zudem sicher verwirrend für sie.
Mit meinem Mann kann ich darüber sprechen, aber da er nie gestillt hat, kann er nicht wirklich verstehen, wie ich mich fühle.
Bei anderen Leuten fühle ich mich bei diesem Thema nicht verstanden. Die sagen, was hast du denn jetzt, das war nun wirklich lange und ihr hattet es ja gut. Was willst du mehr. Und ich finde, sie haben recht. Aber meine Brust sagt was anderes.
Ich hatte eh fast keine Milch, da kam nur ganz wenig, daher sind sie auch weich und es kommt nichts raus wenn ich drücke. Es klingt so bescheuert, aber ich habe das Gefühl, meine Brust ist traurig ;-)
Kann es sein, dass gewisse Stimmungen bei mir auch durch die hormonelle Veränderung kommen, die mit dem Abstillen zu tun haben? Ich meine, Oxytocin beruhigt ja und mildert Ängste etc. das schütte ich ja jetzt nicht mehr aus.
Und ja, ich weiss, das andere ist psychisch, ich lasse gar nicht gern los.
Gute Übung, von daher...
Hat jemand von euch Ähnliches erlebt? Und wie geht es euch heute damit? Ich will ja nicht jammern, uns gehts ja gut, aber momentan bin ich trotzdem traurig.
Freue mich sehr über ein paar Worte von euch!
Danke, Irene
Bisherige Antworten

Entzugserscheinungen durch Abstillen - Achtung, lang!

Hallo Irene,
ich hab das nicht erlebt, kann dir aber sehr gut nachfühlen. Als unser Dritter geboren wurde, hatte ich eine Zeitlang vorher meine Mittlere nicht mehr rangelassen, weil es mir so unangenehm war. Sie war damals zweieinhalb. Ich hab immer gesagt, das Baby bringt dann Milch mit. Als er da war, hat sie ganz oft gefragt, aber als ich nur Kolostrum hatte, wollte ich sie nicht trinken lassen, damit er genug bekommt. Er hatte etwas Gelbsucht und kam sehr oft, außerdem war es mir zuviel, so frischentbunden Tandem zu stillen. Als dann die Milch da war, hat sie nicht mehr gefragt. Ich hab auch überlegt, das gleich zum Abstillen zu nutzen, habe es dann aber nicht getan. Hauptsächlich, weil sie ja oft gefragt hatte, als das Baby da war und ich ja immer abgelehnt habe. Ich hätte es ihr gegenüber dann unfair gefunden, ihr gar nicht zu sagen, dass jetzt viel Milch da ist und sie auch probieren kann, wenn sie will. Sie wollte, brauchte etwas Übung und etwas Milch ausstreichen, bis sie den Dreh wieder raushatte. Meine Große - damals fast sechs - durfte auch probieren, konnte es aber gar nicht mehr und fand die Milch, die ich ausgestrichen hab "bäh". Also ich glaube, wenn die Mittlere nach der Geburt des Babys gar nicht mehr gefragt hätte, hätte ich es ihr nicht angeboten, wäre dann aber sicher auch ein bisschen traurig gewesen. Jetzt wird sie bald vier und es würde mir gar nichts ausmachen, wenn sie sich abstillt - ist aber nicht in Sicht...
Langer Rede kurzer Sinn:
Ich fühle mit dir und ich finde, du darfst ruhig trauern. Heul dich bei deinem Mann aus, lass die Trauer raus, dann bist du frei für die Freuden des neuen Lebensabschnitts. Man darf auch traurig sein, wenn "eigentlich alles gut ist"! Es liegt vielleicht wirklich auch bisschen an der Hormonumstellung, wer weiß. Also gönn dir die Zeit, die du brauchst, dich von dieser doch sicher langen Lebensphase des Stillens innerlich zu verabschieden. Ich wünsche dir alles Gute dafür und eine wunderschöne Zeit danach!
LG Daniela

Entzugserscheinungen durch Abstillen - Achtung, lang!

Hi Irene,
Ich kann Dich sehr gut verstehen. Meine kleine hat sich mit 19 Monaten 'schon' abgestillt (sie ist jetzt etwas ueber 2) und mir fehlt es manchmal immer noch. Vor allem weil es ganz ploetzlich kam und das letzte stillen auch nicht bewusst war. Ist schon verrueckt - man kann eigentlich mit niemandem drueber reden, weil einen alle anschauen als waere man von einem anderen Stern. Am Anfang war es ganz schlimm und ich habe manchmal auch ein bisschen geweint. Es wird immer besser. Momentan habe ich ein bisschen ein Tief, weil ich 2 Freundinnen habe, die vor 2 Wochen entbuden haben und stillen, aber das Ende schon kaum abwarten koennen :-( Ich wuerd sie am liebsten schuetteln und sagen, dass es kein Zwang ist sondern eine Freude! Naja, ist halt nicht fuer jede so. Aber mir ziehts in den Brustwarzen, wenn die Babies schreien - sowas verruecktes! Irgendwann habe ich aber auch mit diesem Thema abgeschlossen. Hoffe ich jedenfalls. Meiner Tochter hat das Stillen uebrigens gar nicht gefehlt, die Initiative ging von ihr aus: sie hat die angebotene Brust ohne andocken weggeschoben und hat gesagt 'finished'. Ich hab es noch ein paar mal probiert und nach einer Woche aufgegeben. Wir hatten zu dem Zeitpunkt noch zwei mal am Tag gestillt.
Liebe Gruesse von einer, der es genauso geht und die wahrscheinlich deshalb hier noch mitliest
Alex

Entzugserscheinungen durch Abstillen - Achtung, lang!

Hallo Irene,
ich kann dich gut verstehen...als mein großer Sohn sich von heut auf morgen abgestillt hatte, war ich sehr traurig darüber :-( Es kam von heut auf morgen...ohne Vorwarnung. Er war erst 10 Monate alt und eigentlich heißt es ja, dass sich die Kleinen in dem Alter nicht selbst abstillen...aber ich habe ich trotz mehrmaliger Versuche nicht mehr an die Brust bekommen. Damals stillten wir noch nachts (manchmal) und morgens.
Damals wollte ich "nur" 12 Monate stillen (für einige in meinem Umfeld ist das allein schon undenkbar %) ) weil ich dem Irrglauben unterlegen war, dann nicht so schnell wieder schwanger werden zu können. Aber als es dann so plötzlich kam, war es schon komisch für mich und ich hatte wirklich doll damit zu tun. Hab auch mehr als eine Träne vergossen.
Wirklich reden konnte ich auch mit niemanden...so richtig versteht es keiner. Viele sagten nur: sei doch froh, dass es so gut geklappt hat, war ja lang genug usw. Aber es war schön für mich.
Ein Trost war für mich, dass ich nochmal ein Kind stillen darf ( und es klappt GsD)..und ich hoffe diesmal auf länger.
Also, kurz und gut: ich versteh dich total und war recht lange traurig darüber, dass das Stillen ein Ende hatte. Auch wenn mein Kind es nicht war.
LG, Claudia

Entzugserscheinungen durch Abstillen - Achtung, lang!

Ich kann das sehr gut nachempfinden. Mein Großer hat sich mit exakt 13 Monaten selbst abgestillt, indem er morgens einfach weiter geschlafen hat anstatt zu stillen und ich musste arbeiten gehen. Danach war das immer so und er hat nicht mehr nach der Brust verlangt (war damals allerdings auch nur noch morgens). Danach schossen mit immer die Tränen in die Augen, wenn ich eine stillende Frau gesehen habe. Einfach weil die Erinnerung einen überwältigt. Bei mir kam noch der weitere Kiwu hinzu, der mich sehr belastete, da mein Mann keine Kinder mehr wollte und mir damit klar war, es wird keine weitere Stillbeziehung geben.
Jetzt ist alles anders. Unser zweiter Sohn ist jetzt 16 Wochen und wir sind mittlerweile wieder Stillprofis (nach Startschwierigkeiten) und ich genieße es so unendlich und weiß heute schon was es mit mir macht, wenn es dann zu Ende ist. :,(
Drücke dich
LG Ulrike mit Alex 7,6 J und Marius 16W

Danke!

Liebe Daniela, liebe Alex, liebe Claudia, liebe Ulrike
Vielen Dank für eure Antworten, eure Berichte, eure Meinungen und den Zuspruch, das tut mir sehr gut!
Mein Mann versteht mich halt schon nicht so, auch wenn er sich bemüht.
Nun ist es bald 2 Wochen her und sie fragt eben immer noch ab und an danach, hat auch schon geweint, aber nur kurz, wenn sie ganz müde war. Wir konnten sie mit Kuscheln und so gut ablenken, aber das tit dann halt weh und dann frage ich mich, ob ich nicht einfach hätte weitermachen sollen.
Nun ist es wie es ist und ich gestehe mir das traurig sein zu. Acuh dank euch!
Ich kann mich doch einfach freuen, dass ich eine lange und so schöne Stillzeit mit meinen Kindern hatte. Ein drittes wird es nicht geben und das ist auch gut so.
Liebe Grüsse und danke nochmals
Irene
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