so gegensätzlich sind die gefühle übrigens nicht find ich, ist ja oft so, dass einem dinge wütend machen, die man an sich selber nicht mag (deine eifersucht?) und dann wird man halt wütend auf die anderen weils einfacher ist ;-) wegen der thera würd ich noch schauen, wärs dann wegen dem erlebnis der op? ich denk das ist neben dem verlust auch nicht zu unterschätzen, ich denk jemand der das nicht hatte reagiert da anders, bei dir kommt ja dann auch noch die angst hinzu denk ich mal, dass so ein erlebnis wie bei der op sich wiederholen könnte, oder irre ich da? das dass eben noch zusätzlich die angst wegen ner neuen sw schürt, was wer halt nicht hat, ders nicht erleben musste (die op) was einmal mehr die wut und auch die eifersucht erklären würde, in kombi sogar^^ so und jetzt halt ich die klappe^^

hallo aine,
bei mir war die op und die zeit davor eine einzige katastrophe. die nachricht mein baby lebe nicht mehr war ein schock. das haben alle frauen hier erlebt, ist an sich auch eine natürliche reaktion. nur ab diesen zeitpunk an bis alles "vorbei" war vergingen 20h! dazwischen ein paar stunden schlaf, weg bis zum krankenhaus, vorbereitungen etc.
in der zeit ging alles relativ schnell, da war keine zeit nachzudenken oder verarbeiten, mit freunden oder familie reden. die diagnose stand fix. psychologische oder beratende unterstützung nicht einmal in der nähe. das alleine waren "nur" meine rahmenbedingungen! meine kleine tochter war im untersuchungszimmer dabei, also musste ich mich zusammenreißen. mein mann konnte nicht frei nehmen am nächsten tag, aber gottseidank konnte meine schwiegermutter auf die kleine aufpasse....
na ja, wie dann das ganze im krankenhaus verlaufen ist, war emotional kaum erträglich. geschweige das ich von op und vollnarkose panische angst habe. wenn ich an alles zurückdenke bekomme ich alle zustände, meistens aber wutanfälle.
so ein verlust ist sooo eine riesige und besonders sensible angelegenheit. schon alleine wenn man sich ein auto kauft, nimmt man sich mehr zeit in anspruch! ein kind ist eine wahnsinnige umstellung im leben, da muss mehr zeit da sein sich einzustellen wenn was nicht klappt!
du hast recht, meine wut wird auf andere gelenkt weil es einfacher ist. im schmerz zu ersticken ist keine angenehme sache. ich hätte hilfe gebraucht, von eine krankenschwester oder keine ahnung wen. ich hätte informationen gebraucht, und zeit. und ich hätte vor allem meinen mann gebraucht. ich habe es nicht gewusst. ich habe in einem schockzustand gehandelt, war nicht fähig zu überlegen. es fehlt mir eine zeitspanne dazwischen!!! die zeit kann ich einfach nicht zurückdrehen. wie dies gelaufen ist, scheint keiner schuld zu sein- ich musste so durch.
die AS war nicht sofort notwendig, mein zustand war ok. ein paar tage hätten nicht viel ausgemacht (wären ein segen gewesen).
auf meine biene bin ich nicht wütend, nur traurig. sie hat sich bei mir nicht verabschiedet, ich konnte die geburt nicht erleben, nicht einmal sie halten. die 2cm grösse und ihr noch nicht ganz menschliches aussehen hätten mir nichts ausgemacht. ich hätte sie so gerne gesehen.
ich hoffe mein babywunsch kommt noch wieder. fühle mich als familie noch nicht "vollständig". zur zeit ist der 4.platz besetzt. ich wollte nie 3 kinder, nur 2. und die habe ich jetzt. und ich habe nichts handfestes von matea, ausser ein ultraschalbild :,( .
jetzt, hab ich zuviel geschrieben, ups...
lg, cocco mit matea im herzen.

ach mensch, du tust mir wirklich leid!
Es ist wirklich schlimm, wenn man sein kleines Schätzchen verliert.
Wenn dann alles "Drum-herum" auch noch schlimm ist, kann man das kaum noch verarbeiten.
Ich kann dich gut verstehen, bei mir war es auch eine Katastrophe.
Ich lag im Krankenhaus und dachte bis zum Schluß, dass wir mein Kind noch retten.
(hatte Blutungen und Wehen)
Aber alle, die da um mein Bett standen des Nachts(Pfleger, Krankenschwester, Ärztin), wussten es schon besser.
Nur hat mir keiner Bescheid gesagt.
Ich habe bis zum Schluß gekämpft und gekämpft. Ich hatte es erst geschnallt, als die Ärztin zu mir sagte "irgentwann müssen wir auch loslassen" (ich werde diesen Satz nie vergessen)
Dann folgten noch eine Aneinanderreihung von schlimmen Details, die ich dir ersparen möchte.
Und mein Mann war auch nicht dabei. (Er war ja zu Hause bei unserer Tochter)
Und das Krankenhauspersonal war auch einfach unmöglich.
Ich verstehe dich gut.
Man IST wütend!
Ich möchte den Menschen jetzt noch allen ins Gesicht schreien!
Aber die eigentliche Wut ist bei mir auch im Grunde nur Trauer. Um den Verlust und die furchtbaren Dinge, die mit einem selbst passieren.
Ich mache aus beruflichen Gründen bereits seit einer Weile eine Trauma-Theraphie und konnte dort natürlich über die FG sprechen.
Meine Therapeutin sagt, nicht meine Wut ist verrückt, sondern die Situation war es.
Und ich denke, sie hat recht.
Versuche mit jemandem ausführlich zu sprechen. Vielleicht hilft es dir.
Es tut mir leid, dass du deine Matea nicht sehen konntest.
Aber vielleicht wäre das Bild deiner Kleinen doch sehr schwer geworden.
Bei mir war es so.
Man weiß nicht, wohin uns was führt.
Aber vielleicht würde es dir wirklich helfen, mit jemand "unbeteiligten" zu sprechen. Vielleicht ja bei jemandem von der Kirche, wenn du keine Theraphie machten möchtest.
(mir hat beides sehr geholfen)
Und (ich weiß nicht, ob du es gelesen hast), ich habe einen kleinen Handschmeichler in Form eines Herzens.
Den nehme ich in die Hand, wenn ich meinem Schatz ganz nahe sein will.
Mir gibt das Trost.
Vielleicht funktioniert das bei dir auch?
So, hoffe, ich habe dich nicht zu sehr "betextet".
Wünsche dir, dass es dir bald besser geht!
Liebe Grüße, Sandra