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"Superdaddy" ist plötzlich wieder da ... :-(

Hallo in die Runde,
vllcht erkläre ich kurz den Hintergrund:
ich bin 34 Jahre alt und habe einen bald 12-jährigen Sohn (Jamie). Vom Vater habe ich mich damals getrennt, da war Jamie etwas älter als 1 Jahr.
Wir sind nie vor Gericht gezogen. Er hat ihn stets dann sehen können, wenn er wollte. Eine ganze Zeit lang war es sogar so, dass unser Sohn 1 Woche bei ihm verbrachte und dann 1 Woche bei mir im Wechsel. Alimente habe ich auch nie eingefordert.
Problematisch wurde das jedoch als Jamie in die Schule kam. Sein Vater hat da eine sehr gesonderte Einstellung zum Thema Schule. Hat dem 6-Jährigen damals gesagt, dass Schule eh nichts bringt etc; Hausaufgaben wurden nicht gemacht, ... !
Zudem musste Jamie dann während 3 Jahren 3 mal die Woche zur Therapie (Psyhologe, Ergotherapeut und Logopädie). Ich war und bin vollzeit berufstätig... da der Vater das jedoch für kompletten Quatsch hielt, kam er lediglich 2 - 3 Mal zu den Treffen und wollte auch die Fahrerei nicht mit übernehmen!
Trotzdem durfte er weiterhin sein Kind immer sehen ...
Als der Vater dann jedoch seine jetzige Frau kennenlernte, wurde alles sehr schwierig! Zunächst hat der Vater noch zu unserem Sohn gehalten, obschon es häufig zu Auseinandersetzungen zwischen unserem Sohn und der Stiefmutter kam. Als diese dann aber ihr Baby im 3.SS-Monat verlor, wurde mein Sohn von beiden beschuldigt, er sei das Schuld (wegen der ständigen Streitereien!). Unser Sohn war damals knapp 8 Jahre alt!!! Ab da an wollte Jamie seinen Vater nicht mehr sehen. Das hat der Vater auch einfach so hingenommen (ich glaube es kam ihm nur zu gelegen).
Nach einem Jahr dann, kam bei meinem Sohn doch wieder die Sehnsucht hoch. Als wir versuchten per Telefon Kontakt aufzunehmen, wurde nicht abghoben - auf den Anrufbeantworter gesprochen: keine Reaktion. Wir sind hingefahren, haben geklingelt (Auto stand vor dem Haus!): niemand öffnete! Also gaben wir auf. (Habe meinem Sohn angeboten noch einen Brief zu schreiben, aber er wollte nicht ...).
Noch ca. 2 Jahre später ist mein Sohn dann alleine ohne mein Wissen spontan zum Vater und hat geklingelt. Siehe da: es wurde geöffnet, Stiefmutter und Vater waren begeistert ... mittlerweile war neuer Nachwuchs auf der Welt und schon ca. 7 Monate alt ...
Tja, was soll ich sagen. Plötzlich sind wir (mein Lebensgefährte, der seit 5 Jahren für Jamie mitsorgt) nur noch die Doofen, die Gemeinen ... Papa ist der Mega-Star! Natürlich darf immer noch kein Freund zu Superpappa zum Spielen oder Übernachten; Papa richtet auch keine Geburtstagspartys aus (die es bei uns bisher jedes Jahr gab); spielt auch nicht Papa-Taxi und trotzdem ist er SUPER-DADDY und wird auf ein Podest gehoben. Was tut er denn???? NICHTS! Letztens hat er Jamie sogar zum WE wieder "ausgeladen", mit der Begründung, dass die kleine Tochter dann zu aufgedreht wäre, wenn Jamie da sei ...
Mich verletzt das so dermaßen. All das, was ich diese ganzen Jahre investiert habe an Zeit und Mühe und und und!!!! Und davon wird nichts "anerkannt" ... ! Der Vater hat nichts getan und ist trotzdem in den Augen von meinem Sohn zumindest genauso toll, wenn nicht gar toller ... :-|
Findet ihr mich unfair? Kann man von einem fast 12-Jährigen irgendeine Art von Loyalität erwarten?
Ich meine nicht, dass er den Kontakt zum Vater aufgibt. Aber er kündigt jetzt sogar an, zu dem ihm zu ziehen ... und in seinen Berichten, wenn er von dort kommt, schwärmt er immer dermaßen von ihm. Bei uns eckt er aber nur noch an, will Regeln nicht akzeptieren etc...
Ich bin so enttäuscht und weiß nicht mehr was ich denken soll :SORRY:
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"Superdaddy" ist plötzlich wieder da ... :-(

Hallo Du!
Ich kann Dich sooooo gut verstehen. Bin verheiratet, habe drei Kinder (9, 3, 1) und der Älteste der drei hat einen anderen Vater, auch so einen Superheld! Der leibliche Vater darf sich einfach alles erlauben und wird vom Sohn immer entschuldigt. ("der Papa schreibt eben nicht so gern" wenn auch der zehnte von meinem Sohn an ihn geschriebene Brief unbeantwortet blieb, "die Post hat das Paket geklaut" wenn das über Monate versprochene Paket nicht kam uswusw....). Ich rechne fest damit, daß sich mein Großer irgendwann aufmacht und bei seinem leiblichen Vater leben will. Wenn er ihn dann mal ein halbes oder ganzes Jahr im Alltag erlebt und "geprüft" hat, wird er vermutlich schwer enttäuscht und desillusioniert zurückkommen. Ich fürchte, das ist das Schicksal der Trennungskinder. Die Rolle der Mutter ist eben eine sehr undankbare und manchmal kotzt es mich auch an, die ewig nörgelnde Mama zu sein, während beim Papa alles erlaubt ist.... Aber diese Vergleiche sind sinnlos und kraftraubend, unsere Söhne lieben uns und irgendwann, wahrscheinlich erst nach der Pubertät :-( werden sie hoffentlich etwas mehr Verständnis für ihre Mütter aufbringen und der Vater ist wieder auf Normalmensch runtergeschrumpft. Bis dahin müssen wir eben aushalten!
Wünsche Dir weiterhin viel Kraft!
marmeline

"Superdaddy" ist plötzlich wieder da ... :-(

hallo,
ich lebe auch in einer patchworkfamilie und habe mich extrem viel belesen und psychologischen rat geholt...
zeig ihm, dass es völlig okay ist, wenn er seinen vater so anhimmelt(es ist halt sein vater, 50% von ihm) und auch, dass es okay wäre, bei ihm zu wohnen(rechtlich ist es ja so und das weiß er sicher auch)...(meist wollen die nur das gefühl haben , frei entscheiden zu können und bleiben dann doch lieber bei mama, wo alles vertraut und voller liebe ist)
je mehr druck du aufbaust und ihn spüren lässt, dass dich das verletzt, um so mehr wird er das wollen..
letzendlich ist es für ihn doch nur der reiz des neuen.
bleib stark!!ich wünsch dir alles liebe
elli
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