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An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Hallo Ihr Lieben,

melde mich nach langer Abstinenz mal wieder, aber irgendwie ist das mit 2 so kleinen Kindern echt nicht ohne. Zumal Johann ein wirklich anspruchsvolles Baby ist. Nicht so unkompliziert wie seine Schwester damals. So lese ich zwar fleißig mit, aber an Schreiben ist kaum zu denken...

Wir hatten gestern auch U4. Scheint der Tag der U4s gewesen zu sein. Johann wiegt auch schon ordentliche 6910g bei 66cm und 42cm KU. Wo ist mein kleines zartes Baby geblieben??? Habe eh das Gefühl, dass die zarten Kinder die großen schwereren überholt haben...

So, nun zu meiner Frage: Ich würde gern wissen wie es euch mit ein bißchen Abstand zur KS-Geburt damit geht? Besonders interessieren würden mich die Erfahrungen von den Muttis, die beides erlebt haben. Eine spontane Geburt und einen KS.

Ich frage das, weil ich seit ein paar Tagen merke, dass ich mich der Geburt meines Sohnes "beraubt" fühle. Ich weiß gar nicht, wie ich das anders ausdrücken soll. Ich habe das Gefühl, schwanger gewesen zu sein und plötzlich war Johann da. Aber mir fehlt die Geburt. Das Gefühl, was ich damals bei meiner Tochter hatte, es nach vielen anstrengenden Stunden endlich geschafft zu haben, aus eigener Kraft! Vielleicht mag das auch an den unschönen Umständen des KS liegen, der Vollnarkose direkt im Anschluss und der Zeit auf der Intensivstation. Ich kann jetzt auch nicht sagen, dass es mir mit diesem Gefühl schlecht geht, aber es könnte mir definitiv besser gehen.

Wie geht ihr damit um, wenn ihr vielleicht ähnliche Gefühle habt?

Liebe Grüße und einen schönen sonnigen Tag. Ich freue mich auf eure Antworten!

Kristina

 

Bisherige Antworten

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Liebe Kristina,

schön, mal wieder von Dir zu lesen! Ich gratuliere Dir zum bestandenen BabyTüv! Ich kann auch bestätigen, dass nun die kleinen Zarten die großen Schweren Babies schön langsam überholen: Denn beide meiner Kinder wurden schwer und groß geboren, legen danach aber eher langsam zu und sind recht zart! Macht nix, jedes eben auf seine Weise ;-)

ad. KS versus spontaner Geburt: Mein Sohn kam ja 2010 mit KS auf die Welt und ich muss gestehen, ich habe sehr darunter gelitten. Alles ist gut verlaufen und ich war relativ schnell körperlich wieder fit, aber ich WOLLTE einfach keinen KS. Ich bin da mit dem Gefühl reingegangen, dass mein Körper wissen wird, was zu tun ist und hab mich vollkommen drauf verlassen und dann musste ich eine Reißverschlußgeburt hinnehmen. Ich kann Dein Gefühl daher sehr gut nachvollziehen, ich hatte das Gefühl, dass mir etwas genommen wurde und plötzlich sass ich da mit einem (recht unzufriedenen) Kerlchen.
Diesmal durfte ich meine Tochter spontan entbinden, aber nur deshalb, weil ich ein Team um mich geschürt hatte, das mich darin unterstützt hat. Ich hab darum gekämpft wie eine Löwin, sonst wäre es wohl wieder ein KS geworden. Ich bin dankbar um die Erfahrung und muss gestehen, dass ich den Übergang von SS zu Leben zu viert nun sehr harmonisch empfand!

Die Umstände der Geburt von Johannes waren ja ganz andere und der KS war wirklich, wirklich medizinisch notwendig, wenn ich es recht in Erinnerung habe. Insofern ist es ja ein Segen, dass es die Reißverschlußgeburt gibt. Und: Du durftest schon eine spontane Geburt erleben, das tröstet doch, oder?
Ich kann Deine Gefühle aus ganzem Herzen nachvollziehen, drück Dich mal gaaaaaanz fest und schicke Dir ein Portion Kraft um mit dem Alltag mit zwei so kleinen Energiebündeln "spielerisch" fertig zu werden...

Alles Liebe
wullerl

P.S.: Nachdem unsere Kinder ja einen ähnlichen Altersunterschied haben, würde es mich brennend interessieren, wie es euch mit dem Thema "Eifersucht" geht, bzw. genauer gefragt: Wie reagiert denn die Schwester auf den kleinen Bruder? Was für Strategien hast Du entwickelt? (dazu hatte ich mal einen Thread geöffnet, aber das Echo war mager!)

Danke für deine ausführliche Antwort...

falsche Taste...

Das mit dem Trösten ist so eine Sache. Ich habe das Gefühl, dass mir die vorangegangene, wirklich schöne spontane Geburt eher vor Augen führt, was ich verpasst habe. Vielleicht tröstet es eher, wenn man zuvor einen KS hatte?! Mir hilft es leider nicht wirklich, auch wenn ich weiß, dass ich dankbar dafür sein sollte, es überhaupt erlebt haben zu dürfen. Denke ich sollte wohl nochmal Kontakt zu der Therapeutin aufnehmen, die uns nach der ganzen Sache betreut hat.

Was das Thema Eifersucht betrifft, kann ich zum Glück sagen, dass es sich hier in Grenzen hält. Frieda liebt ihren kleinen Bruder sehr. Wenn er weint, versucht sie ihn zu trösten, sie will immer mit ihm kuscheln, bespielt ihn etc. Natürlich ist sie manchmal auch etwas grob und überschwänglich. Dann versuche ich ihr zu erklären, dass Johann noch ein Baby ist und es für ihn schöner ist, wenn sie etwas vorsichtiger und ruhiger ist.klappt natürlich nicht immer. Manchmal schimpfe ich dann auch, aber ich versuche das zu vermeiden. Bei meiner Tochter hilft es grundsätzlich, unerwünschtes Verhalten zu ignorieren. Alles andere puscht sie umso mehr. Sie ist einfach seht temperamentvoll.

Schwierig ist es bei uns häufig, wenn ich stille. Da macht sie besonders gerne Blödsinn, wie vermutlich die meisten Geschwister. ich versuche sie dann mit etwas zu beschäftigen, was sie gerne, aber nicht so häufig macht. zum Beispiel mit Wasserfarbe malen. Oder wir lesen ein Buch währenddessen. Manchmal darf sie sogar eine Kindersendung anschauen. Das klappt eigentlich ganz gut. Jedenfalls habe ich nicht das Gefühl, das wirein besonders großes Problem mit Eifersucht haben.

LG

Re: falsche Taste...

Liebe Kristina,

ja, ich kann mir schon vorstellen, dass das auch nicht wirklich tröstet... es war ja nur ein Versuch ;-) Diese Gefühle lassen sich ohnehin nicht wegwischen und ich weiß ganz genau, wie sehr sie sich einnisten und immer wieder das Wohlbefinden zu trüben instande sind. Ich habe sehr unter dem KS gelitten, weil ich an eine medizinische Notwendigkeit - auch wenn sie plausibel argumentiert wurde - eigentlich nicht geglaubt habe. Das ist zumindest ein Argument, dass bei Dir mal vollkomen außer Acht steht, denn so wie ich das Erinnerung war, gibt es daran gar keine Zweifel.
Ich denke, die Therapeutin noch einmal zu kontaktieren, ist jedenfalls eine gute Idee. Ich hatte damals zur Nachbetreuung eine sehr tolle Hebamme, die meine Trauer (und darum handelte es sich tatsächlich bei mir) mit einem "Ritual" versuchte aufzulösen, das mich die Geburt nachempfinden lassen sollte. Das funktionierte zwar nur bedingt, war aber trotzdem ein wunderschöner Moment zwischen mir und meinem Sohn.

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass Du einen Weg findest, Deine Emfpindungen aufzuarbeiten. Es lohnt sich, da bin ich mir sicher.
(es gibt übrigens auch ein Forum hier, das sich genau diesem Thema widmet "nach traumatischer Geburt" oder so ähnlich).

Fühl Dich umarmt,
wullerl

P.S.: Danke auch für Deine Zeilen zum Thema Geschwistereifersucht! Es hilft mir schon, wenn ich lese, dass es anderen genauso ergeht...

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

hey du,

schön mal was von euch zu lesen :-)

ich bin zu ersten mal mama geworden und ich hab mir das bestimmt nicht so vorgestellt mit notks. ich gebe mir selber etwas die schuld daran das es so gekommen ist denn ich hab meinem körpergefühl nicht vertraut und deshalb kam es so wie es kam. mit dem ks an sich hab ich nicht so die probleme, eher damit das mein kind seine ersten 45 lebensminuten mutter- und vaterseelen allein auf die welt bei fremden aufgehoben war. damit gebe ich ehrlich zu, hab ich ich dann und wann doch probleme. ich kenne keine natürliche geburt, aber kannste mri glauben ks war das aller-allerletzte was ich wollte!

beraubt fühle ich mich nicht, aber wie auch ich hab die erfahurng einer spontangeburt ja noch nicht gehabt.

ich finde es gut das du dir hilfe suchen willst, das kann nicht verkehrt sein!!!

gglg jack

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Hallo Jack,

vielleicht ist es wirklich nochmal ein Unterschied, wenn man kein Vergleich hat. Dass du partout keinen KS wolltest, kann ich sooo gut nachvollziehen! Wäre bei mir freiwillig auch nie in Frage gekommen. Ich hatte wenigstens den Vorteil, mich darauf einstellen zu können. Das war ja bei dir leider nicht der FAll...

LG

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Huhu,

Bei mir wsr es ähnlich wie bei jack... da es bei uns in der 35.ssw zu einem notkaiserschnitt wegen blasensprung kam...besonders schlimm fand ich es,  das der kleine darum ein frühchen war und sofort auf die frühchenstation verlegt wurde, da er anfangs probleme beim atmen hatte...man hat ihn mir im op saal gar nicht gezeigt :(

Darum fühlte ich mich noch lange gar nicht so richtig als mutter... ich wurfe einen halben tag später mit dem Rollstuhl zu ihm geschoben aber auch da hatte ich nicht wirklich das gefühl das es mein kind ist...die hebamme hatte mir immerhin ein foto gegeben, das sie sofort nach der geburt gemacht hatte!

Ich bin mir sicher das ein natürliches geburtserlebnis die mutter-kind-bindung viel stärker gemacht hätte, bei uns kam das erst sls wir ihn nach zwei wochen endluch mit nach hause nehmen durften...ich frage much aber auch oft was diese zeit mit dem kleinen gemacht hat und ob nan das später an irgendwas merkt... zwei wochen ohne richtige vezugspersonen und stillen ust ja schon eine hausnummer...aber es ging eben nicht anders, Hauptsache er ist jetzt gesund :)

Mit dem kaiserschnitt an sich hatte ich keine Schwierigkeiten,  das hat alles super geklappt mit der betäubung und bis auf das die naht an einer stelle einmal nach ner woche aufgegangen ist ist alles verheilt so wie es sollte!

Sollte es bei mir nochmal zu einem KS kommen würde ich mir auf jeden fall wünschen das das kleine nicht zu früh kommt und man nach der op direkt zeit zum kuscheln hat bzw der papa das machen kann ;)

Ich würde nicht um jeden preis auf eine natürliche geburt bestehen beim nächsten mal aber andererseits bin ich schon sehr beugietig wie das ist...

 

 

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

...ich frage much aber auch oft was diese zeit mit dem kleinen gemacht hat und ob nan das später an irgendwas merkt...

sylvia, du hast den nagel auf den kopf getroffen

das ist auch meine empfindung

lg

oh verzeihung silvia... denk dir das y bitte weg*wiepeinlich*rotwerd*

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Hallo Silvia,
mein Johann war ja zum Glück nur 2 Tage von mir getrennt, aber deshalb habe ich schon manchmal ein schlechtes Gewissen, auch wenn ich weiß, dass ich nichts dafür kann. Daher kann ich deine Sorgen schon gut nachvollziehen. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl , dass meine Bindung zu Johann eine andere ist, als zu meiner Tochter. Dennoch fehlen mir diese ersten magischen Momente und die kann uns keiner zurückgeben. Leider. Das macht mir schon zu schaffen, für mich gehört das halt zu einer Geburt dazu. So habe ich es einfach auch mal erleben können.
Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du beim nächsten mal eine spontane Geburt erleben darfst.
LG

Mich belastet es wenn ich daran denke auch sehr...

Hi,

tolles thema weil es gut tut zu lesen wie andere damit umgehen.

ich hatte 2009 eine spontane geburt nach 3 tagen einleitung in der 40. ssw. Dieses mal war ich in der 37.ssw und es musste eingeleitet werden wegen meiner nieren. Nach 4 tagen einleitung die sehr sehr nervezerrend waren klappte ich dann in der wanne zusammen und nichts ging mehr meine nieren hatten einfach einen schlusstrich gezogen ich war halb anwesend konnte kaum selbst reden geschweige den entscheiden. Habe irgendwie in dem augenblick nur an meinen grossen gedacht und panik gehabt wie soll er ohne mami falls das grad nicht gut endet. Ich war binen 10 min im op zum glück entschlossen alle eine halbnarkose reicht vorerst. Somit durfte ich zumindest ihre ersten sekunden auf der welt sehen/hören wobei es wie gesagt sek waren sie haben sie heraus getogen kurz zu mir gedreht und weg waren sie meinen mann hab ich hinter her geschickt und dann war ich da mit offenen bauch allein und noch unsicher was den nun mit den nieren ist. Hab die anästesistin ständig hin geschickt um mir zu sagen wie es ihr geht ob sie selbständig atmen usw. Nach langen 40 min war ich wieder zurück im kreißsaal und ich und sie komplett verkabelt (herz kreislauf usw überwachung)

es war schön sie im arm zu haben sie anzulegen, aber bei weitem nicht das gleiche wie bei meinem sohn damals dieses gefühl fehlte. Das empfinden wie sie durch den körper kam nass warm ich ihn hoch nahm auf meine brust legte völlig erschöpft überglücklich mit ihm zur ruhe kam der stolz papas augen die ihn beobachteten usw 5 millionen kleine details die alles so besonders machten waren weg. Es war eben so so anders. Sie fühlte sich sogar in manchen momenten mir so fremd an dadurch das ich kaum konnte (hatte zuviel blut verloren) machte papa alles das erste anziehen das kuscheln das wickeln ich bekam sie nur zum stillen und beobachtete tochter und vater mit meinem katetheter meinen windeln kaum beweglich von der seite.

 

und auch nun nach über drei monaten denk ich ungerne an ihre geburt und das macht mich so traurig. Den wenn ich an flavios zurück denke ist es so ein immer wieder kehrendes glücksgefühl. die 3 tage einleitung waren komplett vergessen die wehen usw hatten alle ein positives im nachhinein weil ich ihn ins leben quasi brachte/presste. Und diese lücke wird bestimmt mit jedem neuen tag und neuen schönen momenten die sie mit mir erlebt gefüllt nur dauert es eben seine zeit. Und ich versuche nicht so oft daran zu denken.

 

llg danijela und larasu:IN LOVE:

Du sprichst mir aus dem Herzen!

Genau so wie du es beschreibst fühlt es sich für mich auch an. Bei mir kam ja noch hinzu, dass ich 2 Tage auf der Intensiv lag und ihn kaum sehen konnte, geschweige denn stillen oder sonst was. Ich war quasi bewegungsunfähig, zugedröhnt mit Medikamenten. Geshen habe ich ihn erst abends. 9 Stunden nach der Geburt. Käseschmiere, Blut, glitschiges Fruchtwasser, alles weg. Ein sauberes Baby. Zwar neugeboren, aber eben nicht so frisch geschlüpft wie meine Tochter damals.

Vielleicht hätte es was geändert oder ein bißchen besser gemacht, wenn ich direkt nach der OP die Zeit im Kreißsaal mit ihm und meinem Mann gehabt hätte, ganz allein, zum beschnuppern und kennenlernen, aber das ging leider nicht...

Mir tut es auch schon gut, wenn ich von anderen lese, dass es ihnen ähnlich geht oder sie das Thema auch hin und wieder noch beschäftigt.

Danke dir!

LG

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Mädels, ich könnt grad heulen! 

Ich hatte noch niemals einen KS, habe fast alle Kinder spontan und komplikationslos geboren und dich habe auch ich an einer Geburt zu knaupeln. Die Geburt meines großen war auch ohne KS ein Erlebnis, was ich keiner Mama und keinem Kind wünsche. Und ganz ehrlich, die nachfolgenden Geburten, die zum Teil wirklich Spaziergänge waren, entschädigen nicht, sondern schüren noch immer das schlechte gewissen meinem großen gegenüber. Was war passiert?

Bei et+3 war ich Wiedermal zur Kontrolle im kh. Damals als unter 18 jährige war ich Risiko schwangere und musste immer ins kh. Ich würde regelrecht genötigt, einer Einleitung zuzustimmen, einen Grund gab es nicht und auch wenn es frech klingt: heute würde ich den Ärzten einen Vogel zeigen. argument war nämlich: es nützt niemandem, wenn sie hier noch ewig mit dickem Bauch herumlaufen. 

Mich erschien also einen Tag später um 18 Uhr im Kreißsaal und bekam Gel gelegt. 2 Stunden streng liegen, danach nur Duschen, kein Abendbrot, nur Tee und einen heftigen Medikamenten Cocktail damit ich noch schlafen könne. Nachts um halb drei sprang die fruchtblase, die Wehen waren kaum aushaltbar, aber den Ärzten und Hebammen war's zu wenig. Nach Rasur und Einlauf bekam ich nen Tropf. Ich war von der Spritze abends total benommen, konnte kaum laufen, bekam vieles nur durch einen Nebel mit. Man suggerierte mir die ganze zeit, das wäre alles ok und normal so. 

Am Ende war ich so fertig, i h weiß gar nicht wie viele Menschen mir die Beine aufhielten, unten zerrten und oben quetschten. Es tat nur weh, war grauenhaft und widerlich. Meinen Sohn hat man mir nichtmal auf den Bauch gelegt, sondern fast schon herausgerissen und gleich weggebracht. Er hatte geschrien, daran kann es nicht gelegen haben. Dann verpasste man mir eine Vollnarkose um den riesigen dammschnitt und die Risse in der Scheide zu nähen. Zwei Stunden nach der Geburt würde ich wach, man pappte mir ein Kind an die Brust, was kräftig zog. Ich hatte keinen Bezug dazu, fand es unangenehm. Kein kennenlernen , kein kuscheln vorher. Nach 20 Minuten nahm man das Kind wieder weg, wusch mich, brachte mich in ein Zimmer (5 betten und keine Babys). Ich schlief kraft- und willenlos ein. 16:25 Uhr würde ich geweckt: "Frau j.!!! Besuchszeit!!! Man brachte mir (m)ein Kind um es 30 Minuten später wieder zu holen. Ich war mit Windeln bekleidet ans Bett gebunden... Man brachte mir Felix erst gehen 22 Uhr wieder und dann bis morgens um 6 gar nicht mehr.

Erst am nächsten morgen dürfte ich ein Rooming-in Zimmer beziehen, das Kind aus platzgründen nicht direkt an meinem Bett, aber nur durch eine nicht verschließbare Schiebetür im Nebenraum. Erst jetzt hatte ich die zeit und das nötige Bewusstsein mir meinen Sohn anzusehen. Er hatte die Nacht im wärmeBett unter Sauerstoff verbracht, gipsfüsse und war mir unglaublich fremd. Ich war glücklich, aber es war beim besten Willen keineswegs nur annähernd das gleiche Gefühl, wie jenes später bei den Geburten. 

Jeden abend gegen 22 Uhr wurden die Kinder abgeholt und ins Kinderzimmer gebracht, trotz ausdrücklichem Wunsch wurden sie nur selten nachts zum stillen gebracht. Feli entwickelte wohl auch deshalb Gelbsucht und würde stundenweise unter die uv lampe gelegt. 

 

Sehr he lange dauerte es, bis ich mich ein bisschen Mama fühlte....

 

als ich dann fünf Jahre später mein zweites Kind bekam, die Geburt von selbst los ging und alles wie von allein passierte, begann ich mich zu fragen, wie es bei Feli hätte sein können. Und bei jedem weiteren Kind, bei vor allem den Geburten ohne Verletzungen bei mir, wuchs das schlechte gewissen. Ich habe viel mit meinen Hebammen aufgearbeitet und gelernt selbst zu entscheiden. Ganz wichtig war, dass niemals mehr grundlos eingeleitet werden sollte und nie wieder jemand grundlos eingriff. Aber jedes mal kam erneut die Angst..... 

 

Dieses fremde gefühl werde ich wohl nie vergessen. aber ich liebe meinen großen und uns verbindet heute etwas anderes als bei den anderen Kindern. Wohl gerade wegen dieser traumatischen Geburt und der ewigen Sorge, sie könnte negative folgen für Feli haben. Wir hatten viel nachzuholen, aber es dauerte seine zeit. Feli war ohnehin kein kuschel Monster.... Das machte es schwieriger....

aber es ist gut und ich kann inzwischen damit leben.... 

 

Lg

 

Ach so er ist übrigens heute 22 und studiert... Ist fit und gesund....

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Huhu Kristina :)

also ich hatte bislang noch keine Spontane Geburt, obwohl ich sehr gern eine gehabt hätte.

Wir haben eine spontane Geburt versucht, aber da ich eine schlimme Symphysenlockerung hatte, ging mein MuMu trotz drei Tage einleiten nicht auf. Was zum Ergebniss führte, dass ich im Kreissaal lag, höllisch geschrien hab, da ich fast nur Dauerwehen/Symphysen-Schmerz-Schübe hatte von ca 10 Min Dauer und das mit ganz kurzen Schmerzpausen, wenn überhaupt und der Erfolg war, dass mein MuMu trotz dem das ich Wehen hatte nicht über 2 cm aufging, da die Schmerzen der Lockerung gegen meine Wehentätigkeit gearbeitet haben ... :SORRY:

Ich sehe den Kaiserschnitt nicht als Übel an, da ich genau weiß, wenn ich weiter eine spontane Geburt versucht hätte, hätten mich die Kräfte so dermaßen verlassen, dass ich meine Maus nur gefährdet hätte und daher ist in mir der Frieden mit dem nicht geplanten KS geschlossen. Ich fühle mich jetzt  nicht unwohl, eher im Gegenteil.

Natürlich wollte ich den KS nicht, aber meine Maus entschädigt dafür :-) 

Sollten wir noch einmal das Glück für ein Geschwisterkind haben versuche ich gern erneut eine spontane Geburt, außer ich bekomme erneut diese besch.... Symphysenlockerung. Denn sollte ich die tatsächlich noch einmal bekommen plane ich gleich einen KS mit ein.

Wie gesagt, ich bin froh, dass wir den KS hatten und vermisse nicht wirklich was. Hauptsache meiner Maus geht es gut.

Ich hoffe das auch Du Deinen Frieden mit dem KS finden kannst :-*

LG Shali

das isti mmer dieses zweischneidige schwert zwischen fluch und segen

ich les heute noch vor meinem inneren auge lona´s zeilen an mich, warum sie mit cytotec einleiten....

sie hätte mir besser die geschichte von feli erzählt, dann hätte ich mich wahrscheinlich eher geweigert... ein gutes gefühl hatte ich dabei eh nicht, aber mir fehlte das erfahrungsspektrum. heut  bin ich schlauer und sollte es eine nr. 2 geben, werde ich definitiv anders handeln!!!!!!!!

faktisch hatte ich recht mit dem was ich der ärztin erzählte und ich sehe es so das ich das selber zum teil verschuldet habe.

fakt ist, mein kind würde ohne den ks entweder a) nicht am leben sein oder b) schwerste geburtsschäden haben

ich hab ja auch kein problem mit dem ks an sich, nur mit dem danach.

yannic ist mir alles andere als fremd  und war es auch nie, aber die ersten lebensminuten sind soooooooooo wichtig und die gehörten eben nicht uns als familie und  das finde ich schlimm.

so long

jack

 

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Hallo Kristina, das was du beschreibst,hatte ich damals bei meiner Tochter. KS hatte ich absolut gar nicht auf dem Schirm. Ich hab mich danach wie ne Versagerin gefühlt,die nicht in der Lage is, ein Kind spontan zu entbinden. Dieses Mal hatte ich von Anfang an den KS im Programm,wobei ich es halt so versuchen wollte, aber als dann am ET der MuMu noch zu war, schwand meine Hoffnung auf ne spontan Geburt. Dieses Mal wurde aber alles was möglich ist, nach Zustand von KS, gemacht. Der MuMu wollte einfach nicht aufgehen und somit wurde es wieder ein KS. Ich bin dieses Mal aber nicht enttäuscht, es sollte einfach nicht sein und wird seinen Grund haben, weshalb ich nicht normal entbinden kann. Ich drück dich und bin mir sicher, dass du bald auch anders darüber denkst.

LG Tinchen

 

Re: An die KS-Mamis (und natürlich auch alle anderen)

Hallo Tinchen,
der KS war medizinisch unvermeidbar, da meine Plazenta vor dem Muttermund lag. Dieses so oft beschriebene Gefühl des Versagens habe ich auch nicht. Zum Glück! Ich habe nur einfach den Vergleich zwischen einer Spontangeburt und einem KS und daher wohl auch das Gefühl , dass ich kein wirkliches Geburtserlebnis hatte. Und das fehlt mir so. an die Geburt meiner Tochter denke ich immer noch mit Freude zurück und es überwältigtmich heute noch manchmal. wenn ich an die Geburt von Johann denke, dann ist da irgendwie nix. nur das Gefühl alle trösten zu wollen, weil sie Angst um mein Leben hatten...
Ging bei dir das Gefühl denn irgendwann weg oder lebst du einfach damit?
LG
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