Sehr geehrte Frau Dr. Grüne,

Ich befinde mich in der 28. SSW und bin furchtbar verzweifelt. Ich habe das Gefühl, zwar nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben, aber doch während der Schwangerschaft alles falsch gemacht zu haben.

Da es sich um eine geplante Schwangerschaft handelt, habe ich schon drei Monate vor der Zeugung begonnen, „Velnatal“ einzunehmen und nehme dieses seitdem durchgehend. Darüber hinaus hat eine Freundin mir empfohlen, zusätzlich Omega-3-Kapseln einzunehmen. Dies sei ihr von ihrer Frauenärztin geraten worden, weil eigentlich jeder Mensch zu wenig Omega-3 aufnehmen würde und man davon „nicht genug haben könne“. Als ich dann schwanger war, habe ich die beiden Präparate sowohl mit meiner eigenen Frauenärztin als auch mit meiner Hebamme besprochen und beide sagten, dass ich sie nehmen könne.

Als ich gestern beim regulären Kontrolltermin war, hat sich nun aber herausgestellt, dass weder meine Frauenärztin noch meine Hebamme über die detaillierte Zusammensetzung von „Velnatal“ informiert waren: Offenbar haben sie es mit Femibion oder einem anderen Präparat verwechselt, die kein Omega-3 enthalten.

Velnatal enthält bereits 200mg DHA. Die zusätzlichen Omega-3-Kapseln enthalten 300mg Omega-3 (zusammengesetzt aus 180 mg EPA und 120mg DHA). Somit habe ich bereits vor der Schwangerschaft und seitdem durchgehend jeden Tag 500mg Omega-3 zu mir genommen. Nun habe ich gelesen, dass dies den empfohlenen Wert übersteigt und dass man Omega-3 eigentlich auch erst ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel einnehmen soll.

Ich mache mir schreckliche Sorgen, dass diese dauerhafte Überdosis meinem Kind geschadet haben könnte und dass ich vielleicht eine geistige Behinderung oder andere Schäden ausgelöst haben könnte. Wie schätzen Sie dieses Risiko ein? Welche Folgen wären zu erwarten?

Danke für Ihre Hilfe.