Suchen Menü

Beerdigung

Sorry, dieses Posting war zuerst im falschen Forum!
Hallo, Ihr Lieben!
Leider mussten wir vorgestern den Vater meines Mannes begraben. Was ich ganz schrecklich fand war, dass ich mit den Kindern die Zeremonie verlassen musste, weil einige sich ständig beschwerten, sie seien zu laut. Klar, sie sind erst zwei Jahre alt und waren unruhig aber ich fand es wahnsinnig spießig und blöd, dass die Enkel des Verstorbenen "stören".
In anderen Ländern ist es ganz normal, dass alle Kinder dabei sind. Manchmal bereue ich ein wenig, dass meine Kinder im kinderfeindlichen Deutschland aufwachsen. Ich hätte mich auch gerne von meinem Schwiegervater verabschiedet. Noch nicht einmal vor der Kapelle wurden wir geduldet.
Bezeichnend war, dass sich nur die entfernteren Angehörigen beschwerten, die nahen Verwandten aber überhaupt nicht, im Gegenteil. Auch die Oma - also die Witwe - war glücklich, dass ihre Enkelchen dabei waren und hätte sie niemals
rausgeworfen. Der Kirchenchor aber fing nicht an zu singen, so lange die Kinder im Raum waren. Diese Spießer.
Naja. Hinterher waren wir unter uns und die Kinder konnten die Oma in Ruhe trösten, denn die in ihrer Trauer so wahnsinnig gestörten "Freunde" waren nach der Zeremonie ziemlich schnell verschwunden, weil sie noch irgend was wichtiges zu tun hatten.
Am Ende kam es noch zu einer lustigen Szene, weil mir meine Tochter entrann und beinahe ihren Hasen (das absolute Lieblingstier!!) auf Opas Sarg gelegt hätte, als dieser in den Leichenwagen getragen wurde. Ist das nicht süß? Ich glaube, dass Opa sich gefreut hat.
Alles Liebe Anne
Bisherige Antworten

Re: Beerdigung

Hallo,
das Verhalten der anderen Gäste finde ich absolut daneben. Natürlich sind zweijährige unruhig, aber sie gehören auch mit zur Familie. Das Verhalten des Kirchenchores finde ich auch unpassend, wer weiß, vielleicht wären deine beiden bei dem Gesang sogar ruhig geworden und hätten zugehört?
Wir haben hier am 10.07. die Trauerfeier für meine Oma, ich werde allerdings unsere Kinder nicht mitnehmen. Sie kannten ihre Uroma kaum, da sie seit zwei Jahren im Pflegeheim war und stark an Altersdemenz litt. Ich möchte in Ruhe von meiner Oma, mit der mich viele Erinnerungen verbinden, Abschied nehmen und das kann ich mit vier kleinen Kindern nicht. Außerdem habe ich Sorge, das unser doch sehr sensibler Großer mit seinen 3,5 Jahren von der ganzen Trauerstimmung zu stark beeinflusst wird. Er fragt in letzter Zeit sowieso sehr häufig, ob und wann Papa und Mama sterben, das möchte ich nicht noch verstärken. Die Kleinen würden wahrscheinlich anfangen, die Blumendeko zu zerlegen und dann wäre ich nur am hin- und herrennen.
Probleme mit der Verwandtschaft gäbe es bei uns aber wahrscheinlich nicht. Wenn alle Urenkel mitkämen, könnten wir da glatt ein Kinderfest draus machen (das wären das 17 Kinder).
Ich kann deine Entäuschung gut verstehen. Das Verhalten deiner Kleine finde ich aber total süß!
LG
Tuffi mit
Räuber 05.10.02 und
Mäuserich, Maus und Mäuschen 15.07.04

Den Opa häts bestimmt gefreut?

und das wir in unserer Gesellschaft nicht mehr verstehen mit dem Tod
umzugehen ist wirklich schade.
Alles Liebe, Cornelia

Re: Beerdigung

Hallo Anne,
das ist ein schwieriges Thema.. Wenn z.B. eine Hochzeit ist und die Kinder quäken nur rum, so daß man den Pastor nicht versteht, ist es sicherlich störend, genauso bei einer Trauerfeier, bei der man in sich kehren sollte. Klar ist es schön, daß die Enkel beim letzten GAng dabei waren und das wichtigste ist, daß es deine SChwiegermutter nicht gestört hat. Ich finde schon, daß kinder manchmal nervend sein können, wenn sie zu laut werden. wenn es nur mal ein kikser ist, ist es kein probelm. Ich persönlich entferne mich auch aus der Kirche oder anderen veranstaltungen, wenn es zu störend wird....
Aber das ist meine Meinung und ich glaube nicht, daß die anderen deswegen unbedingt kinderfeindlich sind!!!
Gruß
Bettina

Re: Beerdigung

Hallo Bettina!
Naja, die Veranstaltung war eine Beerdigung und es war die Beerdigung meines Schwiegervaters und des Opas meiner Kinder. Ich hätte mich auch gerne von ihm verabschiedet und das fand ich sehr traurig. Vielleicht hätte der Kirchenchor auf uns Rücksicht nehmen sollen und nicht umgekehrt.
Ansonsten gehe ich auch immer, wenn die Kinder zu stören scheinen. Allerdings manchmal nicht aus Überzeugung, sondern weil es mich nervt, ständig blöd angeguckt zu werden. Ich finde, Kinder gehören zum Leben dazu und die Erwachsenen müssen das akzeptieren. (In Restaurants habe ich das Problem regelmäßig.)
Wenn es jedoch meine Schwiegermutter gestört hätte, dann wäre ich selbstverständlich ohne Murren raus gegangen.
Alles Liebe Anne

Re: Beerdigung

Ob Beerdigung oder Hochzeit!!!!!
Kinder gehören wie Du passend sagtest zum Leben dazu!
Ich finde es sehr unpassend vom Chor, nicht zu singen! Denen hätte ich schon was passendes gesagt. Zumindest hätte doch der Pastor/Pfarrer (weiß nicht, wie bei euch), den Chor auffordern müssen, Rücksicht zu nehmen!
Deine Schwiegermutter hat es ja anscheinend als schön empfunden, das die Kinder da waren, und haben sie wahrscheinlich auch von ihrer tiefsten Trauer abgelenkt!?
Natürlich ist es normal zu gehen, wenn es sie gestört hätte! Aber BEKANNTE!!!!!
Hab kein Verständnis für diese Leute!
Auf Euch hätte man Rücksicht nehmen müssen, und auf niemanden anderes!
Finden den richtigen Ton nicht! Wo gibt es denn sowas??
Was ist das für ein schlechter Chor???
Oh mann! Ich kann Dir nur noch mal mein Beileid aussprechen für Dich und Deine Familie!
GLG Manja (die es echt nicht fassen kann, wie Menschen so Rücksichtslos sein können)

Re: Beerdigung

Hallo Anne,
nein, dafür habe ich keinen Funken von Verständnis, wenn Kinder so sehr stören, daß sie bei Familienangelegenheiten der intimsten Art nicht dabei sein dürfen, dann finde ich das super super traurig. Mein Vater ist eine Woche vor der Geburt seines ersten Enkelkindes gestorben, er hat keines seiner inzwischen vier Enkelkinder kennengelernt. Es war also ein "ruhige" Beerdigung, ich könnte heulen, wenn ich auch nur eine Sekunde daran denke. Wäre er 4 Jahre später gestorben, wären alle vier dabei gewesen, sie hätten die Veranstaltung aufgemischt keine Frage, aber keiner hätte dabei etwas auszusetzen gehabt. In unserer Familie wäre es keinem in den Sinn gekommen, die Kinder daheim zu lassen, wenn der Opa beerdigt wird.
Ich finde es sehr rüchsichtsvoll von dir, aus der Kapelle zu gehen, um die anderen nicht zu stören, mehr hätte man nicht verlangen dürfen. Daß sich der Kirchenchor geweigert hat zu singen, bevor nicht die Kinder weggeschafft sind, ist bodenlos und hat nichts mit christlichen Werten zu tun (ich nehme an, es war eine katholische oder evangelische Beisetzung !?!) Da bleibt mir echt die Spucke weg.
Ich weiß noch, wie mein Schwiegervater gestorben ist, da waren die Neffen auch noch so klein, daß sie um die Gräber getobt sind, als mein Schwiegervater beigesetzt wurde. Das war meiner Schwiegermutter tausendmal lieber, wie wenn die Schwägerin mit den beiden zuhause geblieben wäre, um nicht zu stören. Kinder gehören zum Leben, genauso wie der Tod, so ist das nunmal, und wenn eine Familienmitglied stirbt, dann gehört die Familie zusammen und alle nehmen Abschied, da gehören Kinder dazu. Wer das nicht aushalten kann, der soll zuhause bleiben.
Ich kann deine Enttäuschung verstehen, aber das hat nichts mit Deutschland zu tun, das waren ja wohl ein wenig seltsame Leute....
Gruß Ute

Re: Beerdigung

Hallo Ute!
Danke für deine lieben Worte. Vielleicht hast du recht, dass es nichts mit "Deutschland" zu tun hat.
Die Leute, die sich gestört fühlten, gehörten allesamt nicht zur Familie, sondern zum Freundeskreis. Und der Kirchenchor konnte wegen der Kinder angeblich den Ton nicht finden (allerdings hörte es sich von draußen nicht so an, als hätten sie den Ton ohne die Kinder besser finden können.)
Alles Liebe Anne
Meistgelesen auf 9monate.de
Diskussionsverlauf
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen