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ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

Hallo ihr Lieben,
vielleicht habt ihr es gestern gelesen, vielleicht auch nicht: Heute Morgen hatte ich einen Termin bei einem Augenarzt, der lange in der Forschung gearbeitet hat, jetzt eine eigene Praxis hat und sich auf Glaukomerkrankungen spezialisiert hat. Anschließend ist mir ein großer Haufen Steine vom Herzen gefallen - es bröckelt immer noch.
Zur Erinnerung: Vor anderthalb Jahren äußerte meine Augenärztin den Verdacht auf ein Glaukom, wir sollten den Verlauf kontrollieren. Ich befasste mich kurz mit der Thematik und schob dann den Gedanken so weit weg wie möglich; ich lasse ja auch beim Gynäkologen Krebsvorsorge vormehmen ohne zu glauben, dass ich Krebs habe. Der Termin bei ihr vor ein paar Wochen brachte aber keinerlei Klarheit, nur die Aussage, dass der rechte Sehnerv noch auffälliger sei als der linke. Sie schickte mich zu einer Spezialuntersuchung mit dem Heidelberg Retina Tomographen, der ein dreidimensionales Bild der Papille aufnimmt (das ist die Stelle, an der der Sehnerv austritt). Der Auswertung werden empirische Daten zugrunde gelegt, daher ist sie nicht sehr zuverlässig. Der linke Sehnerv liegt demnach im Bereich des Normalen, der rechte ist in zwei Sektoren auffällig.
Ein Glaukom ist eine Erkrankung, die in den meisten Fällen mit einer Steigerung des Augeninnendrucks einhergeht bzw. dadurch erst hervorgerufen wird. Eine dicke Hornhaut liefert bei der Druckmessung zu hohe, eine dünne zu niedrige Werte. Laut Untersuchung müsste ich 3,6 Einheiten zu den Messwerten addieren.
Meine Augenärztin befand die Ergebnisse ebenfalls für auffällig, wollte aber ein weiteres Mal den Verlauf abwarten. Sollte ein zweites HRT in 10 Monaten eine Veränderung zeigen, so wollte sie mit einer Therapie beginnen.
Inzwischen hatte ich einiges über die Erkrankung gelesen und wusste, dass es von großem Vorteil ist, glaukomatöse Erkrankungen so früh wie möglich zu erkennen. Außerdem wurde mir klar, dass ihre Art der Druckmessung (berührungslos per Luftstrom) nur Orientierungswerte liefert und sie einige Untersuchungen nicht gemacht hatte, die bei Glaukomverdacht sinnvoll gewesen wären. Zudem war mein subjektiver Eindrcuk, dass sie sich selbst nicht sicher war, was sie von mir bzw. meinen Sehnerven halten sollte. So habe ich also einen Spezialisten ausfindig gemacht und für heute einen Termin bekommen. Die Ungewissheit wäre für mich nicht so lange auszuhalten gewesen.
Von Anfang an merkten wir (mein Mann hat sich frei genommen), dass ich bei diesem Arzt gut aufgehoben sein würde. Er machte die nötigen, aber keine überflüssigen Untersuchungen. Fazit: Auch das sensiblere Verfahren registrierte keine Gesichtsfeldausfälle, der Augeninnendruck muss kaum korrigiert werden, er war zudem deutlich im Normbereich. Der Kammerwinkel ist nicht zu eng nd es sind keine Stoffe abgelagert, die den Abfluss des Kammerwassers behindern. Beide Sehnerven sind und bleiben auffällig, aber nach den heutigen Untersuchungen ist es am wahrscheinlichsten, dass es sich um eine angeborene Normvariante handelt. Das Risiko, einen grünen Star zu entwickeln, schätzt der Fachmann für mich als geringfügig höher ein als das der Normalbevölkerung. In zwei, drei Monaten wird er selbst ein HRT aufnehmen, was mir hoffentlich die Gewissheit bringen wird, dass ich derzeit nicht am Glaukom erkrankt bin.
In den letzten Wochen habe ich mich intensiv mit der Krankheit auseinandergesetzt und möchte daher an dieser Stelle einen Rat aussprechen: Nehmt die Vorsorgeuntersuchungen für den grünen Star/das Glaukom wahr, wenn sie euch angeboten werden. Diese werden nicht von der Kasse übernommen, kosten aber nur um die ? 20 (diese aber nicht beim Optiker durchführen lassen, Gesichtsfeld und Augeninnendruck alleine reichen zur Beurteilung nicht aus!). Sollte sich beim Augeninnendruck oder der Gestalt des Sehnerven eine Auffälligkeit zeigen, so lasst einen Fachmann bzw. eine Fachfrau einen Blick darauf werfen. (Ich frage mich wirklich nur, warum meine Augenärztin mir nicht ebenfalls dazu geraten hat.) Diese Ärzte sind darin geübt, krankhafte von gesunden Prozessen zu unterscheiden.
So, nun freue ich mich über die guten Aussichten - im wahrsten Sinne des Wortes.
LG Katja
Bisherige Antworten

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

Hallo Katja!
Das glaub ich dir das dir deine Knie nicht mehr schlotterten!
Das sind wirklich gute Aussichten, ich freu mich für dich!
Hast wirklich interessant und ausführlich berichtet.
Alles gute weiterhin:-)
lg vici und merwan

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

liebe katja
puh!!!mal ganz fest drück!das ist ja super,echt!machst einen sekt auf,was?
eine frage habe ich noch:ab welchem alter wird dieser test denn angeraten?
lg,sylvi-noch adlerauge

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

Liebe Sylvi,
"puh" trifft es ziemlich genau. Gut, ich muss noch die Ergebnisse der nächsten Untersuchung abwarten, aber "eine geschätzte Wahrscheinlichkeit von 1,5% für einen positiven Befund" (und damit 98,5% für kein Glaukom) klingt doch viel besser als "Befund grenzwertig, wir müssen abwarten, ob sich die Lage verschlechtert".
Glaukomvorsorge-Untersuchungen werden geraten
* Menschen ab 40 (das Risiko steigt mit dem Alter und liegt irgendwann jenseits der 60 bei 4%)
* Menschen mit Glaukom in der Familie (oft sind es Tanten oder Onkel)
* Menschen mit Exkavationen (also mir)
Generell gibt es mehrere Faktoren, die das Risiko erhöhen. Hierzu zählen zu hoher und zu niedriger Blutdruck, Durchblutungsstörungen und Migräne. Außerdem gibt es Menschen (Steroid-Responder), die auf Kortison mit einer Erhöhung des Augeninnendrucks reagieren, der dann glaukomatöse Prozesse auslösen kann. Am wichtigsten sind aber Alter und erbliche Vorbelastung.
Das fiese an der Krankheit ist, dass einmal aufgetretene Schäden nicht wieder geheilt werden können. Erste Schäden nimmt man selbst nicht wahr, weil das Gehirn zusammen mit dem anderen Auge die Ausfälle kompensiert.
Für ältere Menschen ist ein Glaukom nicht so dramatisch, weil die Krankheit sich über etwa 30 Jahre hinzieht. Für mich hätte das allerdings eine Sehbehinderung oder gar Erblindung spätestens zu Beginn des Rentenalters bedeutet. Immerhin fühle ich mich plötzlich mit meinen 36 Jahren wieder jung :-)
LG Katja - statt Sekt wartet Rotwein im Dekanter

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

Liebe Katja,
da freu ich mich aber ganz dolle mit dir, dass es plötzlich wieder so gut
aussieht! Meine Mutter leidet an Makuladegeneration, ich habe auch Probleme
mit meinem ehemaligen Schielauge - ich kann dir die Erleichterung wirklich
nachfühlen. Nun steht einem gründlichen Frühjahrsputz ja erst recht nichts
mehr im Weg!
GLG Yuri
PS: Gehört jetzt nicht dazu, aber was ich dich schon länger mal fragen wollte: Du
hattest doch relativ bald nach Helenes Geburt den Wunsch nach noch einem
Kind verspürt - wie sieht es damit eigentlich inzwischen aus? Seid ihr zu einem
Entschluss gekommen oder hängt es noch ein bisschen in der Luft?

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

Hallo Yuri,
na, du kannst ja Fragen stellen ;-)
Die Schwangerschaft mit Helene habe ich gar nicht richtig genießen können; erst war ich beruflich so eingespannt, dann verbrachte ich viele Wochen im Jahrhundertsommer liegend und mit Ängsten vor einer zu frühen Geburt. Die Entbindung selbst war eine wunderschöne Hausgeburt - nur ging sie so schnell, dass ich lange, lange dachte: "So, und jetzt das Ganze nochmal langsam, bitte!" Außerdem wollte ich schon lange gerne drei Kinder haben.
So war der Wunsch nach einem weiteren Kind schon sehr lange vorhanden, mal latent, mal offensichtlich. Mein Mann allerdings wollte nicht wirklich, was meinen Wunsch eher verstärkte.
Tatsächlich habe ich mir im Dezember 2004 nicht zuletzt gerade zu diesem Zeitpunkt die beiden Weisheitszähne ziehen lassen. Die Zähne sollten keiner Schwangerschaft im Wege stehen ;-) Die anderen beiden wären aber auch noch fällig.
Je älter Helene wurde, desto klarer wurde mir, dass ich eine weitere Schwangerschaft nicht gut arbeitend durchstehen könnte. Ich bin nicht der Typ, der rechtzeitig Pause macht. Außerdem mag ich meinen Beruf und habe recht hohe Ansprüche an mich.
So war es letzten Sommer also recht brenzlig. Ich konnte meinen Mann überzeugen, dass wir das Thema noch nicht abhaken, sondern offen lassen. In ein oder zwei Zyklen haben wir es sogar darauf ankommen lassen. Einmal glaubte ich schon, dass ich schwanger sei. Zuerst freute ich mich, doch dann überfiel mich eher die Panik. Was, wenn ich nochmal lange liegen müsste und mein Mann diesmal nicht im EZU wäre? Was, wenn wir ein Kind mit besonderen Ansprüchen bekämen - könnten wir dann Charlotte und Helene auch noch gerecht werden? Mir war plötzlich gar nicht mehr nach einem weiteren Kind, jedenfalls nicht nach einer Schwangerschaft mit anschließender Babyzeit.
Die Frage bleibt weiterhin offen, doch ich kann mir eine Schwangerschaft in den nächsten ein, zwei Jahren derzeit nicht vorstellen. Charlotte ist ein tolles selbstständiges Mädchen, doch stellt sie auch große Ansprüche an uns. Helene ist mit ihrer temperamentvollen Art nicht minder anstrengend. Der einen steht die Einschulung bevor, die andere geht in den Kindergarten. Für beide wird das eine Umbruchsituation sein, in der sie uns verstärkt brauchen. Ich sehe nicht, wie wir da noch morgendliche Übelkeit, vorzeitige Wehen und Wochenbett unterkriegen sollten ;-)
Doch wie gesagt: Es ist und bleibt offen, das ist mir wichtig. Ich bin jetzt 36, in wenigen Jahren wird sich das Thema von selbst erledigt haben - so oder so ;-)
Makuladegeneration ist auch keine feine Augenkrankheit. Hat deine Mutter die trockene oder die feuchte Form? Sind beide Augen betroffen?
Bestimmt machst du dir hin und wieder Sorgen, dass du auch betroffen sein könntest. Das kann ich dir sehr, sehr gut nachfühlen! Eine Einschränkung oder ein Verlust des Augenlichtes ist ein unangenehmer Gedanke. Ich hoffe, das steht keinem von uns bevor.
Liebe Grüße,
Katja

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht

Liebe Katja,
vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht. Was für eine Erleichterung, ich freue mich sehr für Dich für die Entwarnung! Und finde es ganz erstaunlich, was in der Augenheilkunde alles untersuchbar ist...
Liebe Grüße
Tini

Hurra!

Liebe Katja,
ich habe in letzter Zeit viel an euch gedacht! Schoen, dass es solch gute Neuigkeiten gibt. Was freut mich das!
Gut, dass ihr noch diese Zweitmeinung eingeholt habt.
Puuh! Da ist mir auch ein Haufen Steine vom Herzen gefallen!
Liebe Gruesse
Deine Ana

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

Hallo Katja!
Das sind ja überaus erfreuliche Nachrichten :-)), freut mich sehr für Dich! Dann steht ja einem entspannten Ostern nichts mehr im Weg!
GLG von Bine

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

hALLO kATJA
auch von uns alles gute und das klingt ja alles wieder ganz toll und die aussichten ja auch:-)ich drücke für den weiteren weg alle daumen und alles gute. wurmel mit fabian Liebe grüße

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht

Liebe Katja,
wie schön! Ich kann mir Deine Erleichterung vorstellen - nun kann es wirklich Frühling werden :-)
GLG Iris

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

hallo katja!
schöne neuigkeiten!
ich freue mich mit euch!
gruß und schöne ostertage, sonja

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht

Hallo Katja,
mensch das ist schön zu lesen, dass es so gut aussieht bei Dir und dass erst mal Entwarnung gegeben wird. Gut dass Du zum Spezialisten bist.
LG Dominique

Re: ein großer Haufen Steine (erfreulicher Bericht)

super, liebe Katja! Ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben, dass alles nicht so schlimm ist, wie es hätte sein können. Ich freu mich! LG; Mandy
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