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Laufen lernen: Ab wann und wie Babys dabei fördern

Das Laufen lernen ist ein Meilenstein in der Entwicklung eines Babys. Doch jedes Kind hat sein eigenes Tempo: Wann Babys das Laufen lernen und was Eltern tun können, um ihren Nachwuchs spielerisch dabei zu unterstützen.

Laufen lernen: Ab wann und wie Babys fördern
© iStock.com/Steve Debenport

Wie rasant die motorische Entwicklung von Babys abläuft, ist einfach faszinierend: Gerade erst waren die Eltern noch stolz auf die erste Drehung und einige Monate später flitzt der Nachwuchs schon auf zwei Beinen durch die Gegend. Nicht nur für Eltern ist das etwas ganz Besonderes, auch die Kinder selbst sind mächtig stolz auf ihre neue Fähigkeit: endlich mehr Freiheit und Mobilität! Ab jetzt entdecken sie die Welt aus einer ganz neuen Perspektive.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Ab wann lernen Babys laufen?

Früher ging man davon aus, dass alle Kinder sich ungefähr gleich entwickeln und in einem bestimmten Alter gewisse Fortschritte in ihrer Motorik machen. Heute weiß man: Jedes Kind entwickelt sich ganz individuell in seinem eigenen Tempo. Gerade beim Laufen lernen ist die Zeitspanne extrem groß: Während die meisten Kinder das Laufen im Alter von 13 bis 14 Monaten lernen, machen einige schon mit acht oder neun Monaten ihre ersten Schritte und andere erst im Alter von 18 bis 20 Monaten.

Spät dran fürs Laufen lernen?

Eltern müssen sich also keine Sorgen machen, wenn das Kind im Gegensatz zu Gleichaltrigen im Freundeskreis noch keine ersten Gehversuche wagt. Es kann zum Beispiel gut sein, dass es stattdessen in seiner Sprachentwicklung schon weiter ist. Tatsächlich ist das Laufen lernen für Kinder nämlich so bedeutsam, dass andere Entwicklungen – vor allem die der Sprache – in dieser Zeit kaum Fortschritte machen.

Wann sollten Kinder spätestens das Laufen lernen?

Laut Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) können sich alle Kinder unseres Kulturkreises bei einer normal verlaufenden Entwicklung im Alter von 20 Monaten frei und sicher gehend bewegen. Mit dem Alter von zwei Jahren beginnen sie, die Füße nicht mehr breitbeinig, sondern parallel aufzustellen. Außerdem wird ihr Gleichgewichtssinn immer besser, sie überwinden kleine Hindernisse, bleiben abrupt stehen und wechseln nach einiger Zeit und mit Übung schließlich auch die Richtung.

Wenn Eltern das Gefühl haben, die Bewegungsentwicklung des Kindes sei verzögert, sollten sie mit dem Kinderarzt darüber sprechen. In den meisten Fällen wird er beruhigen. Da eine verzögerte Entwicklung aber auch ein Zeichen für eine Erkrankung oder Behinderung sein kann, ist es sinnvoll, den Experten um Rat zu bitten. Mögliche Spätfolgen können dann durch eine gezielte Frühförderung und Therapien verhindert oder gemindert werden.

Infografik Babyentwicklung
© 9monate.de

Wie lernen Babys laufen?

Ebenso wie das "Wann" ist auch das "Wie" von Kind zu Kind unterschiedlich. Viele Babys lernen das Gehen auf dem "klassischen" Weg. Das heißt: Sie robben erst auf dem Boden, krabbeln auf Händen und Knien, gehen in den Vierfüßlerstand über, ziehen sich dann an Möbelstücken hoch, hangeln sich an ihnen entlang und laufen schließlich frei. Das gestützte oder geführte Laufen durch das Festhalten an Gegenständen oder an den Eltern geht dem freien Laufen voraus.

Doch dies ist bei Weitem nicht die einzige Möglichkeit, wie Babys das Laufen lernen. Es gibt Kinder, die einige Phasen der Bewegungsentwicklung komplett überspringen und beispielsweise gar nicht krabbeln. Manche Babys bewegen sich eine Weile lang ausschließlich durch das Rutschen auf ihrem Gesäß fort. Die ersten freien Schritte können auch aus dem sogenannten Bärengang heraus erfolgen: Das Baby streckt den Po nach hinten oben und läuft auf Händen und Füßen vorwärts.

Eine wichtige Grundvoraussetzung für das freie, aufrechte Gehen ist der Stand. Sobald das Kind sicher steht, lassen die ersten Schritte nicht mehr lange auf sich warten. Zu Beginn geht das Baby eher breitbeinig und ist noch nicht dazu in der Lage, zu bremsen. Deshalb lässt es sich dazu auf den Boden plumpsen. Anfangs gilt für Kinder außerdem das Motto: Der Weg ist das Ziel. Denn es geht ihnen noch nicht darum, an einem bestimmten Ort anzukommen, sondern einzig und allein um das Herumlaufen.

Als freies Gehen wird der Bewegungsablauf dann verstanden, wenn das Kind mit aufrechtem Rumpf steht, sich ohne fremde Hilfe fortbewegt und sein Gleichgewicht hält. Von den ersten Schritten bis zu diesem sicheren freien Laufen vergehen meist einige ausgiebige Übungswochen.

Haushalt: Was Kinder verschlucken können

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Wie können Eltern ihre Kinder beim Laufen lernen fördern?

Das Laufen lernen ist ein Reifeprozess. Das bedeutet: Eltern können das Laufen nicht erzwingen oder das Lernen beschleunigen. Bei einer normal verlaufenden kindlichen Entwicklung passiert es, wenn es passiert!

Eltern haben aber durchaus die Möglichkeit, ihr Kind durch optimale Bedingungen beim Laufen lernen zu unterstützen:

  • Alltagstypische Trainingshilfen: Kinder ziehen sich am liebsten an Möbelstücken hoch und hangeln sich dann im Raum entlang – besonders beliebt ist das Sofa. Als Trainingshilfen können Eltern auch stabile Kisten, Hocker oder Puppenwagen bereitstellen, die sich problemlos durch den Raum schieben lassen.

  • Keine Lauflernhilfen: Von speziellen Lauflernhilfen raten Experten hingegen dringend ab: Sie erleichtern das Laufen lernen nicht, sondern wirken den natürlichen Bewegungsabläufen sogar entgegen und bergen dazu auch noch Unfallgefahren.

  • Bedürfnisse beachten: Kinder entscheiden selbst, wann sie eine Pause brauchen. Wenn es ihnen zu anstrengend wird oder sie ihre Aufmerksamkeit gerade lieber etwas anderem widmen wollen, lassen sie sich einfach auf die Knie oder das Gesäß fallen und krabbeln stattdessen weiter.

  • Ausprobieren lassen: Kinder zu motivieren und sie gleichzeitig mit einem starken Selbstwertgefühl auszustatten, bedeutet: Nicht zu viel helfen und sie selbst ausprobieren lassen. Das fördert das Selbstbewusstsein der Kleinen enorm! Möchte das Kind also zum Beispiel ein Spielzeug erreichen, dann sollten Eltern es bei dem Versuch ermutigen und ihm nicht einfach das Spielzeug in die Hand drücken.

  • Hinfallen gehört dazu: Eltern erfüllen vor allem die Aufgabe, die Sicherheit der Kinder im Auge zu behalten, stets in der Nähe und einsatzbereit zu sein, wenn eine Gefahr droht. Darüber hinaus gilt aber: Kinder lernen aus Erfolgen – und aus Misserfolgen. Es wird beim Laufen lernen daher vorkommen, dass das Kind auch mal hinfällt. Das ist normal und vollkommen in Ordnung.

  • Umgebung sichern: Ob in Wohnung oder Garten – mit der neu erworbenen Mobilität erreichen Kinder schnell Dinge, die nicht für sie bestimmt sind. Potenzielle Gefahren müssen daher beseitigt und die Umgebung kindersicher gestaltet werden.

  • Raum für Bewegung schaffen: Ist der Lernprozess beim Laufen abgeschlossen, beeinflusst der Erziehungsstil der Eltern das Bewegungsverhalten der Kinder durchaus. Eltern sollten ihrem Nachwuchs viel Zeit und Raum für Bewegungen wie Toben oder Klettern geben – am besten möglichst oft im Freien. Kinder besitzen einen natürlichen Bewegungsdrang, den Eltern unterstützen können.

Welche Laufübungen gibt es?

Es ist nicht nötig mit Kindern spezielle Übungen zu machen, damit sie das Gehen erlernen. Die beste Unterstützung bieten Eltern, indem sie den Nachwuchs bei seinen eigenen Laufversuchen animieren und dafür loben. So vermitteln sie auch für die Zukunft das Gefühl, dass sich Bewegung lohnt! Eltern sollten Kinder dazu motivieren, ihre eigenen Ideen auszuprobieren und ihre Bemühungen durchzusetzen.

Es gibt spezielle Kurse, die Kinder in ihrer Entwicklung spielerisch fördern sollen. Dazu gehört zum Beispiel das Prager-Eltern-Kind-Programm – besser bekannt unter der Abkürzung PEKiP. Sobald das Kind selbst mit den ersten Laufversuchen beginnt, können einige PEKiP-Spiele den Spaß an der Bewegung noch weiter fördern:

  • Sich selbst auf den Boden setzen, damit sich das Kind an einem hochziehen kann.

  • Die Arme ausstrecken, damit das Kind auf einen zuläuft.

  • Dem Kind ein Spielzeug reichen, wenn es sich gerade mit beiden Händen festhält. So greift es danach und lässt eine Hand los.

  • Ein Spielzeug vor dem Kind auf den Boden legen, damit es in die Hocke geht und es aufhebt.

  • Verschiedene Unterlagen wie Felle, Fußmatten oder Luftmatratzen auf den Boden legen, damit das Kind darauf läuft und neue Erfahrungen macht. Im Freien das Kind auch auf Gras oder Sand laufen lassen.

Ist das Laufen lernen an der Hand sinnvoll?

Im eigenen Zuhause kennen sich Kinder schon bestens aus: Sie wissen, dass sie die kleinen Entfernungen zwischen den Möbelstücken meistern können. In einem fremden Umfeld herrschen aber andere Bedingungen, weshalb die Hand der Eltern als Stütze durchaus hilfreich sein kann. Zu beachten ist dabei Folgendes:

  • Die Hand nicht zu oft reichen – nur wenn das Kind selbst darum bittet.

  • Der Arm des Babys sollte nicht durchgestreckt, sondern leicht gebeugt sein. So muss es das Gleichgewicht selbst halten.

  • Die Hand des Kindes muss von den Eltern nicht umklammert werden. Als Stütze reicht es meist, zwei Finger zum Festhalten anzubieten.

  • Aus Sicherheitsgründen wie zum Beispiel am Flughafen, Bahnhof oder in der Stadt die Hand zu halten, ist selbstverständlich vollkommen in Ordnung und unabhängig vom Lauflernprozess zu betrachten.

Welche Schuhe eignen sich zum Laufen lernen?

Babys benötigen keine speziellen Lauflernschuhe. Im Gegenteil: Das Laufen lernen sie am besten barfuß oder auf Socken, da so die Fußrezeptoren angesprochen und die Fußmuskeln trainiert werden. Socken sollten mit einer Anti-Rutsch-Sohle und Strumpfhosen mit einem verstärkten Fußbereich ausgestattet sein. Kinderschuhe sind lediglich beim Laufen im Freien zum Schutz vor Kälte und Nässe erforderlich.

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