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Nächtliches Stillen?!

Liebe Expertin,

mich beschäftigt seit ein paar Tagen folgende Frage. Mein Sohn ist jetzt  6 1/2 Monate und er wurde bis er 5 Monate alt war voll gestillt. Mit 5 Monaten haben wir angefangen Beikost zu geben. Zwischenzeitlich isst er Mittagsbrei , Vormittags einen Milchbrei mit Muttermilch und Nachmittags einen Obst-Getreide-Brei. Wir haben weil ich vollzeit arbeite erst die Zwischenmahlzeiten eingeführt. Mein Sohn und ich genießen das stillen noch sehr und die Abend und Frühmorgensmahlzeit sind die einzigen wo ich ihn berufsbedingt stillen kann.

Jetzt hat er mit ca. 5 Monaten, ziemlich genau mit dem Start des Mittagsbreis Nachts oft 6-8 Stunden zwischen den Mahlzeiten durchgehalten.,d.h. ich musst nur einmal zwischen 1.00 und 3.00Uhr Nachts stillen.

Seit ungefähr zwei Wochen hat er wieder angefangen alle 3 Stunden Nachts nach der Brust zu verlangen. Er zeigt seither auch deutliche Anzeichen für ein Zahnungsprozess und hat auch 3 Tage lang den Brei zwischendurch komplett verweigert. Jetzt ist er den Brei allerdings wieder super aber kommt Nachts immer noch alle 3-4 Stunden.

Wie verhalte ich mich jetzt richtig, ich habe wenn er gut Brei gegessen hat in der Nacht nicht das Gefühl dass er sehr viel Hunger hat. Es ist glaube ich eher, dass er meine NÄhe sucht. Soll ich ihn weiterhin dann auch immer anlegen oder behindere ich ihn so für die Zukunft am wieder Durchschlafen? 2 Nächte lang habe ich probiert nur Wasser oder Fencheltee zu reichen aber nachdem er dies total verweigert hat und sich auch nach einer halben Stunde umhertragen (sonst schläft er ohne Probleme nach dem stillen wieder ein)nicht beruhigen wollte, habe ich ihn doch wieder angelegt.

Jetzt bin ich total unschlüssig ob ich seiner Forderung nachkommen soll /muss oder ob es so zur Gewohnheit wird ständig in der Nacht an Mamas Brust zu kommen?!

Über einen kurzen Ratschlag wäre ich sehr dankbar!

liebe Grüße Julisonne

Bisherige Antworten
Expertin-Sampaolo
Expertin-Sampaolo | 31.01.2014, 16:01 Uhr
453 Beiträge seit 19.12.2012

Re: Nächtliches Stillen?!

 

Hallo Julisonne,

man findet zu dem Thema jede Meinung. Die Frage ist, was möchten Sie? ;o)

Aus biologischer Sicht lässt sich sagen: Es ist normal und gesund, wenn Kinder mind. in den ersten beiden Lebensjahren ganz nach Bedarf gestillt werden, was die Nacht mit einschließt, und bei der Mutter schlafen (daher empfiehlt es auch die Weltgesundheitsorganisation WHO). Erst im Laufe des dritten Lebensjahres ist das kindliche Gehirn so weit gereift, dass es sich "erwachsenen" Schlafmustern annähert und ein Kind von sich aus durchschläft. Das Abstillen fällt natürlicherweise ins vierte Lebensjahr (im Mittel, die Spanne reicht vom zweiten bis zum siebten Geburtstag), Kinder verlieren einfach ihr Stillbedürfnis.

Man kann es jederzeit nachts abstillen und das Kind zum Durchschlafen "zwingen" - das enstpricht aber eben nicht seinen genetisch verankerten Bedürfnissen und Fähigkeiten und bedeutet zumindest kurzfristig Stress.

Das heißt: Nächtliches Stillen wird nicht zur Gewohnheit, sondern ist ein angeborenes Bedürfnis, das sich zu gegebener Zeit von allein gibt.

Wie weit einen das nächtliche Stillen stört, hängt sehr mit der Motivation und den (eigenen wie "fremden") Erwartungen zusammen - wenn ich erwarte, dass ein Baby mit sechs Monaten durchschläft, Angst habe, dass es vielleicht total verkehrt ist und ein Nachgeben bedeutet, oder wenn das Umfeld erwartet, dass das Kind endlich durchschläft, dann ist es schwieriger und anstrengender, als wenn man das nächtliche Stillen als gegeben hinnehmen und das Ende gelassen abwarten kann. So kann man dann auch alle 3-4 Stunden (und öfter) stillen und morgens ausgeschlafen und gut gelaunt sein. ;o)

 

Herzliche Grüße,

 

Sonia Sampaolo

 

Ps: Es gibt Kinder, die von allein nachts früh durchschlafen - sie sind Ausnahmen, die die Regel bestätigen, aber nicht das Maß für alle Kinder. Beim Laufenlernen reicht die Spanne von 8-18 Monaten. Keiner käme auf die Idee, dass alle Kinder ab einem Alter von neun Monaten nicht mehr getragen werden dürften, damit sie das Laufen lernen und man sie zum Laufen notfalls zwingen, zumindest aber mit ihnen üben müsse, wenn sie dies nicht im Alter von zwölf Monaten von allein täten. ;o)

Re: Nächtliches Stillen?!

Vielen Dank Frau Sampaolo.

Das sind sehr aufbauende Worte. Klar, wenn mein Sohn mich 3mal nach ca. 2Stündiger Schlafphase weckt bin ich schon gerädert, wenn ich um 6Uhr zum arbeiten aufstehen muss. Aber gegen 1-2 mal Nachts stillen habe ich nichts einzuwenden. Wir sehen uns tagsüber oft genug nicht und auch ich genieße es ab und an ihn dann Nachts dann noch ein bisschen für mich zu haben:GIRL 039:.

Ich glaube es ist wirklich sehr oft eher das Umfeld, welches ständig frägt ob er denn schon durchschläft oder warum er es jetzt nicht mehr tut! Ich werde mir da einfach ein dickes Fell zulegen. Vorallem wo ich jetzt auch weiß, dass es ein völlig normales Bedürfnis eines knapp 7 Monate altem Baby ist!

Vielen lieben Dank!

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