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Traumatische Entbindung - Horror (sehr lang)

Am 11.02.2011, 10 Tage vor Termin ist unser Baby geholt worden. Meine traumatische Geburt ist alles andere als gut verlaufen und für uns ein Horror-Erlebnis gewesen, was wir nun erst einnmal verarbeiten müssen und uns doch schwer zu schaffen macht....

Montag den 7.2.2011 bin ich ins Krankenhaus nach Essen Werden eingewiesen worden zum einleiten.

Direkt am selben Abend bekam ich den Wehencocktail und nichts tat sich..

Drei weitere Tage bis Donnerstag bekam ich Tabletten zum einleiten die ab und an auch sehr heftige hohe Wehen auf dem CTG anzeigten, ich jedoch überhaupt nichts spürte...

Nach 4 Tagen einleiten in Essen Werden nichts passiert...
Ich wurde dann Donnerstag Nachmittag nach Velbert verlegt weil dort eine Kinderklinik war wegen dem Diabetis und meine Plazenta hat nicht mehr ausreichend versorgt.
Freitag morgen wurde die Kleine dann per Kaiserschnitt geholt.... leider.... :-(


Mit Spinale und ich kann nur sagen - NIE WIEDER!!!

Alles war so schlimm dabei. Und ich hatte sooo Angst vor der Rückenmarksspritze.. Die habe ich aber überhaupt nicht gemerkt und dachte nur super jetzt hat das geklappt und nun kann ich mich zurücklegen und doch alles miterleben und den ersten Schrei hören und so...

Ich habe eine Stunde lang den kompletten OP zusammen geschrien...

Mein Mann saß ja hinter mir und war so hilflos, weil er mir helfen wollte, aber nicht konnte.

Dieses ruckeln und drücken und alles was dazu gehört, ich konnte das nicht ertragen... ich kann das nicht in Worte fassen und nicht beschreiben, dieses Gefühl, wenn man es nicht selber erlebt hat, kann man es einfach nicht wiedergeben...

Dazu kam ein großes Problem, nämlich unsere kleine Maus streckte nicht ihren Kopf entgegen sondern ihre Arme... an den Armen können sie die Kleine aber nicht raus holen also hieß es, Arme zurück stecken und Kopf suchen und her damit...

Die Herztöne von Mia sind rapide in den Keller gegangen, sodass die mir was zum Kreislaufanregen in meinen Zugang gespritzt haben, das sich das positiv auf Mia auswirkt.

Dieses Medikament was die mir da gespritzt haben hat totales Herzrasen ausgelöst und einen heftigen Druck im Brust und Herzbereich, ich dachte ich werde erdrückt, das war echt schlimm!

Meine Narbe ist fast doppelt so groß wie als wenn man sonst einen Kaiserschnitt macht.

Dieses blöde Blutdruckmessgerät hat meine Hand 2 mal dicker werden lassen als sie normal ist und sie war dunkel blau (ich übertreibe nicht, meinem Mann und mir ist schlecht geworden davon) und der Arzt meinte wäre alles normal ich sollte den Arm wieder dahin legen. Und das Ding hörte nicht auf zu pumpen... dann merke er das der Schlauch nicht richtig steckte.... Aber erst mal sagen das wäre so normal - blöder Mann-
Ich hatte am nächsten Tag sogar einen richtig dicken blauen Fleck davon am Arm.
Die haben mir dann noch Beruhigungstropfen in meinen Zugang gelegt weil ich einfach nicht mehr aufgehört habe zu schreien ….

Und das wirklich von Anfang bis Ende - eine Stunde lang - es kam mir vor wie eine Ewigkeit.

Ich lag da am schreien und am weinen, mein Mann hat hinter mir gesessen und mich gestreichelt. Er hat auch geweint wie sonst was, weil er das nicht ertragen konnte mich sooooo leiden zu sehen , es war so schlimm und unerträglich.

Für uns das schlimmste Erlebnis und das hat uns noch enger zusammengeschweißt als wir eh schon waren.

Die meinten dann hier ist ihre Tochter, ich konnte gar nicht so schnell schauen, da waren die schon wieder weg.

Mein Mann ist dann mit ihr gegangen, da sie wegen dem Schwangerschafts-Diabetis genaustens untersucht werden musste, bzw. die Werte bei ihr geprüft werden mussten - die aber alle ok waren ;-)

Ich selbst habe sie erst fast 2 Stunden später gesehen....

Im Krankenhaus haben die sich leider keine Zeit genommen um mir das stillen zu zeigen bzw. mir zu helfen.... aaarrrgggg
Obwohl ich mehrfach gesagt habe das ich probleme habe beim anlegen, sie ist sehr klein und schwach und hat die Kraft nicht, dann flutschte die Brustwarze immer und immer wieder weg, und Milch kam auch nicht wirklich - 3 Tropfen. Sie haben der Kleinen einfach Milchnahrung gegeben ohne das vorher mit uns zu besprechen, in der ersten Nacht haben sie mir die Kleine nicht gebracht zum anlegen obwohl es vorher so abgesprochen war, mit der Ausrede weil sie ja gespuckt hätte..

Meine Hebamme konnte es gar nicht fassen....

Sie haben mir einige Tage geklaut die ich dringend gebraucht hätte um es aufzuholen, alleine wegen dem Kaiserschnitt. Ich hätte sie sofort konstant anlegen müssen, was ich ja auch wollte und vor hatte, denn nur so kommt ja die Milchproduktion in Schuss…

10 Tage nach Kaiserschnitt war der Milcheinschuss dann endlich da, dank meiner Hebamme die sich echt Zeit genommen hat und es uns erklärt und gezeigt hat und siehe da es funktioniert. Hat zwar etwas länger gedauert aber nunja. Jetzt geht es langsm voran.

Meine Hebamme hatte mir eine Pumpe gebracht und da kam auch tatsächlich was... hätten die im Krankenhaus mich doch auch mit unterstützen können..

Die haben mir zwar eine gegeben die ich einen tag nutzen sollte und danach hieß es nein, machen sie das lieber nicht dann klauen sie ihrem Kind ja die Milch, wenn sie es anlegen dann kommt bei ihr nichts mehr…

Freitags hatte ich den Kaiserschnitt und ich hätte eigentlich bis Dienstag oder Mittwoch im Krankenhaus bleiben müssen,

aber Montags war die U2 und der Kinderarzt meinte also von ihm aus könnten wir nach Hause, mit der Kleinen ist alles gut.

Er hatte das noch nicht ganz ausgesprochen, da war meine Tasche schon gepackt.

Ich wusste zu Hause bekomme ich gute Hilfe beim stillen und weiß das meine Hebamme alles dafür tut damit es klappt und sich einsetzt wenn man selbst will und ob ich nun mit Schmerzen da liege oder zu hause sitze - egal. Zu hause gehts mir da wesentlich besser.

Schmerzmittel habe ich da ja auch nicht mehr bekommen....

Mir wurde gesagt, also 2 Tage nach der OP brauchen sie doch keine Schmerzmittel mehr.....

Und ich bin kaputt gegangen vor schmerzen.....

Aber egal, mir war es wichtiger das meine Kleine vernünftig gestillt wird.

Nunja für mich war das so ein Horrorerlebnis was sich geprägt hat... das kann ich sagen.
Meinen Mann auch, zwar nicht so heftig wie bei mir, aber eben auch, er hat es ja auch alles mitbekommen und mich dabei gesehen, wie ja eben schon gesagt... also wir haben beide gesagt sollte beim nächsten Kind keine normale Geburt stattfinden können, dann nur Kaiserschnitt unter Vollnarkose, was anderes wollen wir beide nie wieder!

Dann war man zu Hause und dachte alles wird besser und endlich gut, da breitet sich der BabyBlues aus... :(
Ich habe die Kleine nicht angenommen, im Krankenhaus schon nicht richtig.
Ich habe das Gefühl, das man mir sie einfach hingelegt hat und das sie gar nicht "Mein" ist...

Ich kann sie einfach nicht damit in Verbindung bringen, das sie es ist, die fast 10 Monate in meinem Bauch war, mich getreten und geboxt hat, der Schluckauf von ihr in meinem Bauch...

Ich schaute sie an und fühlte nichts....

Obwohl ich sagen konnte ich liebe sie, aber es fühlte sich nicht wie mein Kind an und das hat mich noch mehr verletzt, das ich so gefühlt habe und es ausgesprochen habe.

Es war so ein schreckliches Gefühl sowas zu fühlen, wenn man eigentlich weiß und gesagt bekommt das es deins ist....

Aber es ging nicht!

Meine Hebamme meinte, das hätte sich bei mir/uns gar nicht verhindern lassen, bei der Erfahrung die wir gemacht haben und sie sagte nach sowas sei das völlig nomal!

Dadurch das ich sie nicht normal entbunden habe bzw. nicht konnte, fehlt mir die Bindung, selbst beim Kaiserschnitt habe ich keinen Schrei gehört, obwohl man ihn eigentlich hört, aber sie machte ihn nicht.

Das Erlebnis wie der Kaiserschnitt und alles drumherum abgelaufen ist....

Zu Hause wurde aus dem BabyBlues dann die Wochenbettdepression....

und keine Besserung in Sicht...

Meine Hebamme sagt das kann 6-8 Wochen dauern nach Entbindung,

naja ich hoffe, es ist bis dahin weg und alles normal.

Es wird von Tag zu Tag besser, aber so richtig das Gefühl wenn ich sie anschaue habe ich immer noch nicht so.

Mir fehlt einfach das "Mitbekommen" das sie auf die Welt gekommen ist, denn da hätte ich realisiert das ist meine Tochter.

Aber keine normale Geburt und beim Kaiserschnitt, habe ich ja vor lauter Schreien nichts mitbekommen.

Alle sagen auch, das die mich in eine Vollnarkose hätten setzen sollen, als sie gemerkt haben, das es nach 10-15 Minuten nicht besser wird....

Dazu kommt noch, das meine Frauenärztin uns danach gesagt hat, das Mia eine normale Geburt nie überlebt hätte.

Im Krankenhaus haben die kein Wort darüber gesagt, obwohl die es sogar in den Bericht für die Frauenärztin geschrieben haben, hammer oder?

Die hätten doch mit uns reden müssen und uns aufklären müssen.

Wir hatten nicht mal eine Visite wo man mit uns über die Entbindung und alles gesprochen hat. Wo gibt es denn sowas???

Sie wäre in meinem Bauch gestorben und ich hätte sie tot gebären müssen.

Weißt du was es heißt sowas hören zu müssen, für uns war das ein Schock hoch 3, das kann man gar nicht in Worte fassen...

Meine Plazenta hat nicht mehr versorgt und der Mutterkuchen hat auch nicht mehr mitgemacht. Die plazenta hing wohl so zu sagen nur noch am seidenen Faden und hätte sich während der Wehen abgelöst und somit wäre die Versorgung komplett getrennt gewesen...

Bei einer nächsten Schwangerschaft muss dies nun genaustens beobachtet werden sagte meine Frauenärztin...

Aber schon sehr heftig... :(

Naja jetzt verarbeiten wir alles noch, aber genießen jede Minute mit der Kleinen Maus.

Sie ist soooooooooooo süß und wir sind so vernarrt in sie :-)


01.03.2017 15:13 – Beitrag von der Redaktion bearbeitet.

Bisherige Antworten

Traumatische Entbindung - Horror (sehr lang)

ich habs nicht ganz bis zum ende geschafft, aber das wichtigste gelesen.
meine erste geburt verlief ähnlich. meine zweite auch. deswegen ein guter rat: solltest du noch einmal ein baby erwarten, bereite dich viell. gleich auf einen plan-KS vor ( viell. sogar unter vollnarkose?). man muß nicht um alles in der welt ein kind spontan entbinden. wichtig ist, daß es dir gut geht, daß es dem kind gut geht und ihr ihr die ss gut übersteht und gesund und munter seid. dabei ist es wurscht egal, ob du dein kind selber rausdrückst oder hilfe bekommst. zu dieser einsicht hat es bei mir lang gebraucht. ich hab meinen großen erst soi richtig ins herzerl geschlossen, da war er viell. schon 12 wochen, so fremd war er mir damals. aber das ist alles vergessen. und auch stillen ist nicht alles. wichtig ist, daß du dich nicht selber unter druck setzt. bei meinem zweiten war die geburt zwar noch chaotischer, aber da war ich gleich mama und alles in allem war ich schon ein profi ;-))))) also entspann dich, alles wird gut. und irgendwann verblassen die erinnerungen an diesen tag.
glg sandra

Traumatische Entbindung - Horror (sehr lang)

Liebes Blumenmädchen!
Auch meine erste Entbindung war ein Kaiserschnitt. Kein Notkaiserschnitt, Gott sei Dank, sondern ein sekundärer, nach Fruchtblasensprung, 6 Stunden Wehen und ein paar Presswehen und nach weiteren 6 Stunden PDA, Wehentropf, Lagerungswechsel, was allerdings nichts bewirkte. Es blieb beim hohen Geradstand. Grund dafür war eine zu kurze Nabelschnur und wir hatten Glück, dass die Plazenta (ist übrigens dasselbe wie der Mutterkuchen) nicht durch den ständigen Zug der Nabelschnur abgerissen ist. Denn dies hätte vermutlich den Tod unserer Tochter und auch meinen eigenen bedeutet. Heute kann ich sagen, ich bin froh, dass es hierfür die Möglichkeit zum KS gibt. Aber ich habe lange dafür gebraucht.
Ein paar Dinge kann ich Dir empfehlen:
1. Baderitual:
die "nachgeholte" Geburt; dafür wird das Kind in öligem Wasser gebadet und Dir dann auf den nackten Bauch gelegt (leg Dir ein Handtuch unter, falls das Baby pinkeln muss), Dein Partner sollte dabei sein und am besten begleitet Euch Deine Hebamme; wir haben damals geheult wie die Schlosshunde, inklusive Hebi, der ich dafür ewig dankbar sein werde, und es hat SEHR gutgetan, 3 Wochen nach der Geburt endlich die Trauer zulassen zu können, die vorher lediglich als Spannung und Verwirrtheit in der Luft lag; das Baderitual kann auch mehrmals durchgeführt werden
2. "Der Kaiserschnitt hat kein Gesicht"
dieses Buch ist ein Dokument vieler Frauen, die alle mindestens 1 KS hatten, zusammengetragen von Hebammen; zu erfahren, in welchen Situationen bei anderen der KS durchgeführt wurde bzw. warum und wie sie damit zurechtkamen, hat mich ebenfalls ein Stück weitergebracht
3. Du stillst ja, wie Du schreibst; man spricht nicht umsonst von der "Stillbeziehung", das ist etwas das mit der Zeit immer inniger wird, entspannter; ich selbst habe meine Tochter 6 Monate vollstillen können und insgesamt 21 Monate gestillt, was für mich das fehlende Bonding nach der Geburt zum größten Teil ersetzen konnte
4. Rede darüber mit jemandem, der ein offenes Ohr dafür hat; die Aussage "Hauptsache, das Kind ist gesund auf die Welt gekommen" ist zwar richtig, hilft einem aber nicht im geringsten weiter
Meine 2. Tochter kam übrigens vor gut 2 Wochen auf die Welt! Damit ich mich in Ruhe innerlich darauf vorbereiten konnte, hatte ich dem Oberarzt, der das Vorbereitungsgespräch mit mir führte, das Versprechen abgerungen, ich dürfte sie im Arm halten, falls es wieder zum KS kommen würde und es würden warme Tücher bereit gehalten. (Denn das war bei mir der Knackpunkt: auch ich hatte unsere 1. Tochter nur kurz gesehen, einem mit dem Finger berührt und weg war sie - trotz sehr guter Apgar-Werte. Sie kam mit meinem Mann in den Kreißsaal und ich wurde noch 40 Minuten lang zugenäht und wurde immer unruhiger und trauriger.)
Während beim 1. Kind die NS viel zu kurz war, war diese entsprechend gigantisch lang. Die Geburt dauerte nur gut 3 Stunden, anfangs nahm keiner meine Wehen ernst, wodurch ich fast die ganze Zeit lag und die Kleine sich wieder nicht richtig ins Becken einstellen wollte. Die Hebamme sagte zwischendurch schon dem OP-Team Bescheid. Erst der "Spaziergang" vom Untersuchungszimmer in Kreißsaal brachte meine Tochter zum Eindrehen. Ich hätte den Weg allerdings ohne Wehenhemmer nicht geschafft, denn die Wehen kamen fast ohne Pause. Im Kreißsaal selbst hat es dann bis zur Geburt nicht mal mehr eine halbe Stunde gedauert.
Es war auch traumatisch durch die Kürze, durch die heftigen Wehen, die ich nicht oder nur schwer veratmen konnte und durch den Damm- und Labienriss, der durch die Geschwindigkeit und die ungünstige Gebärposition entstanden. Aber das Gefühl hinterher, wenn das Kind auf dem Bauch liegt und man selbst die Geburt abschließen konnte, ist um Welten anders. Auch seitdem ist von einer Wochenbettdepression, so wie nach der ersten Geburt, keine Spur. Ich kann nur sagen, es hat sich gelohnt, die äußere Wendung durchgeführt zu haben (sie lag durchgehend in BEL).
Eine Vollnarkose empfehlen kann ich glaube ich nicht. Denn dann kriegt man ja noch viel weniger von der Geburt mit, das Bonding ist noch schwieriger und Körper und Psyche fühlen sich hinterher noch "schwanger". Informier Dich doch erst über die Ursachen Deiner Panikattacke oder was es war und versuch - falls Du ein weiteres Kind möchtest - dagegen etwas zu unternehmen.
Denk daran:
Jede SS ist anders, jede Geburt, jedes Kind...
Ich wünsche Dir alles alles Gute
galadhryel
mit Miriam (4) und Ella (2 Wochen)
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