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Vorzeitige Plazentablösung

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Bisherige Antworten

Re: Vorzeitige Plazentablösung, auch an die Ärzte!! (Achtung: lang)

Hallo Claudia,
meine Tochter ist am 16.5.98 auch durch eine vorzeitige,asymptomatische Plazentalösung gestorben und ich auch beinahe, weil die Blutung nicht nach aussen ging, sondern in die Gebärmutterwand hinein(Apoplexie uteri/Couvelairesyndrom. Am Tag vorher hatte ich noch eine Vorsorgeuntersuchung. Die Geburt selber ging mit Blasensprung in der SSW38 los, dauerte ca 8,5 STd. bis zur vollständigen Eröffnung, dann Stillstand und schlechtere Herztöne. Das ganze Ausmass wurde erst beim Kaiserschnitt festgestellt, da wie gesagt keine Blutung und keine extremen Schmerzen da waren.Den Schock kannst du dir vorstellen, die Zeit danach auch. Was mir geholfen hat, waren eine tolle Hebamme, ein sehr rücksichtsvolles Krankenhausteam (auf Gyn- statt Wochenstation, Mann und 1. Kind stationär mitaufgenommen)und daß wir unsere Tochter halten und später begraben konnten. Auch geholfen haben die verwaisten Eltern, wo wir ein Wochenendseminar gemacht haben. Ich neige sonst nicht zu "Psycho-/Gruppen"-Trips, aber die Zeit mit Gleichbetroffenen war wie eine erholsame Atempause.
Bin jetzt wieder schwanger (ET 21.12.2000) und komme mir vor wie auf einem Berg Dynamit sitzend zwischen Hoffnung und Panik. Finde widersprüchliche Aussagen über wie diese SS überwacht werden sollte, welche Geburt und wann (Primäre sectio, Misgav Ladach ja/nein), welche Wiederholungsgefahr es für vorz. Plazentaabösung gibt, welche Prophylaxe?
Bitte hier im qualifizierten Ärtze/Hebammenbeitrag.
Claudia, du hast in deiner Frage keine Details, also kann ich nur vermuten, was dich am meisten beschäftigt, aber:
1.) man kann danach wieder schwanger werden (auch mit >40 wie ich)
2.) man lernt damit zu leben, jeden Tag ein bißchen mehr, aber das Gefühl, etwas sehr wichtiges verloren zu haben, bleibt, so stelle ich mir Amputiertsein vor.

Re: Vorzeitige Plazentablösung Teil 1

Hallo Claudia,
am 20.06.97 habe ich meine erste Tochter Natalie in der 29. SSW tot geboren.Grund dafür war eine vorzeitige Plazentaablösung aufgrund einiger subchorial gelegener Hämatome in der Gebärmutter. Weshalb diese Hämatome entstanden sind, konnte mir von seiten der Ärzte nicht genannt werden. Die Schwangerschaft war bis dahin völlig normal verlaufen. Meine behand. Ärzte teilten mir in diesm
Zusammenhang danach mit, daß eine vorzeitige Plazentabalösung, ohne vorliegendem Ereignis (wie z.B. ein Unfall), äußerst selten ist.
Ich wurde damals am 19.06.97 mit einer vorzeitigen Wehen-
tätigkeit im KH stationär aufgenommen. Kurz vor dem Beginn der Behandlung (Anlegen des Anti-Wehentropfes) erfolgte eine Aufnahmesonografie mit Feststellung eines sog. "dunklen Fleckes" an der Plazenta. Das es sich hierbei um ein großes Hämatom u. ggf. um eine Plazentablösung gehandelt hat, wurde ärztlich nicht eindeutig diagnostiziert und damit der Tod meiner Tochter besiegelt. Zu diesem Zeitpunkt hatte ich außer der bestehenden Wehen keine typischen Symtome einer Plazentaablösung. Nach der Sonografie durfte ich mehrere Stockwerke per Fuß in mein Zimmer zurücklegen. Danach wurde mir der Anti-Wehentropf angelegt und ca. eine 1/4 h später ein CTG-Gerät angeschlossen.
Die Herztöne meines Kindes konnten nicht mehr gefunden werden. Danach erfolgte nochmals eine Sonografie,wobei mir dann der Tod meiner Tochter bestätigt worden ist.
Ende -Teil 1-

Re: Vorzeitige Plazentablösung Teil 2

Danach wurde die Geburt künstlich eingeleitet. Sie dauerte ca. 15 h. Die Hebammen waren in diesen schweren Stunden sehr einfühlsam, dennoch war die Entbindung äußerst schmerz-haft. Natalie habe ich einige Minuten auf meinem Arm gehabt. Diese Bild habe ich in meinem Gedächtnis, dennoch wünschte ich mir, daß ich irgendetwas von ihr (ein Bild vielleicht) hätte. Nach der Entbindung wurde ich auf die
Gyn. verlegt. Den Aufenthalt dort vergleiche ich heute als "Zimmer einer Verstoßenen". Es gab in dieser Zeit kein klärendes Gespräch äztlicherseits zu diesem Geschehen und von einer med. Nachsorge einer Wöchnerin ganz zu schweigen. Die Eindrücke und das Geschehen im KH wurden von meinem Bewußtsein erst nach der Entlassung aufgearbeitet. Ich habe bis heute diese Tatsache nicht verkraftet, daß der Tod von Natalie durch einen rechtzeitigen operativen Eingriff vielleicht hätte verhindert werden können. In der ersten Zeit danach habe ich viel gelesen. Das Buch heißt:"Gute Hoffnung,Jähes Ende".Darin konnte man Meinungen und Er-fahrungsberichte von Gleichgesinnten finden. Auch wenn nun schon 3 Jahre vergangen sind, ist meine Trauer um meine Tochter immer noch da. Ich glaube, diese vergeht auch nicht ganz.Heute habe ich eine 17 Monate alte gesunde Tochter. Ich bin ca. 1Jahr nach der Totgeburt wieder schwanger ge- worden. Ich finde diesen Zeitpunkt gut, denn man sollte doch etwas Zeit vergehen lassen,ehe eine neue Schwanger- schaft beginnt. Alles Gute für Dich wünscht Heike!
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