Zweijähriges Kind stillen
Meine Tochter ist 23 Mon.alt und wird noch gestillt,von Anfang an nach Bedarf.Ich dachte mir,dass das Stillen mit zunehmender Beikost uninteressanter werden würde,aber eher das Gegenteil ist der Fall.Sie möchte rund um die Uhr an die Brust,natürlich nicht nur zur Nahrungsaufnahme,sondern auch der Nähe wegen,zur Beruhigung (Schnuller hat sie nie akzeptiert).Sobald sie nachts in eine leichtere Schlafphase fällt,sucht sie mich bzw die Brust.( Sie schläft im Familienbett,eigenes Bett im gleichen Zimmer klappt nicht)Das war letzte Nacht ungefähr 10 Mal der Fall!So gerne ich stille,das ist mir echt zuviel!Ich bin morgens wie gerädert.Wie kann ich das Stillen ohne Kampf reduzieren bzw ihr zu einem ruhigeren Schlaf verhelfen?Liebe müde Grüße von Nitimama
Re: Zweijähriges Kind stillen
Hallo Nitimama,
es ist völlig normal, dass ein Kind bis etwa zum zweiten Geburtstag unverändert oft stillt, auch nachts und unabhängig davon, was und wieviel es isst. Durchschlafen und Abstillen sind eher Themen für das dritte Lebensjahr (manchmal auch erst für das vierte). So wie manche Kinder mit 9 Monaten laufen und andere erst mit 18 Monaten, geht auch beim Thema Ducrhschlafen und Abstillen die Entwicklung sehr unterschiedlich von Statten, wobei wie gesagt, beides selten (von allein) vor dem zweiten Geburtstag geschieht.
Man kann also geduldig abwarten, bis diese Entwicklungsschritte von allein kommen - oder einfach (nachts) nicht mehr stillen! Das ist ein Bruch, den ein Kind ersteinmal verarbeiten muss, oft dauert es ein bis zwei Wochen, wenn sich aber ansonsten nichts ändert, dann ist das verkraftbar und besser, als wenn Mama dauerhaft schlechte Laune hat.
Allerdings ist nächtliches Abstillen auch keine Garantie für ruhige Nächte. Einige Kinder brauchen einfach länger Schlafbegleitung und ganz viel Sicherheit, manche haben nachts auch schlicht und einfach Hunger bzw. Durst. Und da ist Stillen manchmal doch die einfachere Lösung.
Die Entscheidung müssen Sie aber letztlich selbst treffen. Überlegen Sie in Ruhe, wägen Sie ab. Zum Abstillen gehört v.a. eine feste Überzeugung/Entschlossenheit und eine liebevolle Offenheit für den Frust und den Stress des Kindes. Stillen ist ja keine liebgewonnene Angewohnheit, sondern ein biologisches Bedürfnis. ;o)
Herzliche Grüße,
Sonia Sampaolo
Re: Zweijähriges Kind stillen
Hallo Frau Sampaolo,
Herzlichen Dank für Ihre ausführliche und positive Antwort, die mir Mut gemacht hat, weiterzumachen wie bisher.Ich habe eine sehr enge und schöne Bindung zu meiner Tochter und möchte diese nicht durch nächtliche Kämpfe um die Brust beeinträchtigen, auch nicht temporär. Wie Sie schon sagen, es ist ja nicht garantiert, dass sie nach nächtlichem Abstillen besser schläft.Wenn manchmal ein paar sehr anstrengende Nächte ich Folge zu bewältigen sind und dann noch Druck von aussen gemacht wird, braucht es schon viel Kraft und Überzeugung, um auf der Spur zu bleiben. Aber wir ziehen das durch!Schön, wenn man dann lesen darf, dass alles "normal" ist und dass man sich entspannt zurücklehnen und der Natur ihren Lauf lassen darf - danke!
Liebe Grüsse, Nitimama
Re: Zweijähriges Kind stillen
Oh, wie schön! Es soll sich keiner gezwungen oder gedrängt fühlen lange nach Bedarf zu stillen, jede Frau kann und muss für sich selbst entscheiden, wie viel sie geben kann.
Aber es wäre ganz wunderbar, wenn auch kein Mutter-Kind-Paar in Stress gerät, weil es scheinbar außerhalb der "Norm" liegt. ;o) Einfach weiter zu stillen bis ein Kind sich von allein abstillt, ist genauso legitim und normal!
Herzliche Grüße,
Sonia Sampaolo
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