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Kein Kinderwunsch vorhanden

Hallo zusammen,

gleich vorweg: ich hab zwar auch in den letzten Beitrag von 2008 gepostet, sehe allerdings keine Hoffnung, dass den noch jemand finden wird und mach deshalb noch mal einen Neuen auf und hoffe, dass das OK ist :-[

Der Titel sagt eigentlich schon alles. Alle theoretischen Vorraussetzungen sind eigentlich erfüllt: super lieber Freund (seit bald 13 Jahren sind wir unzertrennlich), finanziell alles roger und sogar ein kleines schmuckes Häuschen, in dem noch locker 2 Kinder Platz hätten.
Bin nun 33 und auch ich habe immer gedacht, dass der Kinderwunsch schon irgendwann kommen wird. Gefühlt tut sich da aber nicht wirklich etwas - außer, dass mich das Thema nun schon eine Zeit lang beschäftigt, was es die Jahre zuvor nicht im geringsten getan hat. Klar ist wohl ein Faktor die tickende Uhr, also eigentlich mehr das Bewusstsein, dass wir nicht jünger werden. Mein Freund ist Anfang 40, also auch nicht mehr der jüngste und ich habe dank einer chronischen Krankheit, weshalb ich Medikamente nehmen muss, nicht die besten gesundheitlichen Vorraussetzungen, für eine reibungslose Schwangerschaft. Der Gedanke, dass ich ein behindertes Kind zur Welt bringen könnte, ist fürchterlich für mich. Weniger wegen all dem, was dabei auf uns zukommen würde, sondern viel mehr dem Kind gegenüber. Der Wurm kann nichts dafür, dass seine Eltern biologisch nicht mehr dem "Ideal" entsprochen haben und müsste dennoch damit leben.
Ich kann auch nicht leugnen, dass mein derzeitiges berufliches Glück auch nicht ganz unschuldig ist, am nicht vorhandenen Kinderwunsch. Ich hab endlich den Job - hab studiert, um dann 3 Jahre Generation Praktikum zu ertragen und dann endlich auch noch DEN Traumjob zu finden, den ich immer wollte. Er macht mir total Spaß und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, ihn gegen Windeln wechseln und Sandkasten zu tauschen, weil ich Angst habe, dass mir das nicht reicht, um glücklich zu sein. Und dem Kind ist dann auch nicht geholfen, wenn Mama unglücklich ist.
Ich habe vor Jahren mal ein bisschen Baby gesittet und mich dabei erwischt, wie ich nach dem Sitten daheim immer sofort zum Telefon gegriffen habe und irgendjemand angerufen habe, nur um ein "vernünftiges" Gespräch zu führen. Ich brauche einfach die geistige Herausforderung - ohne die geh ich kaputt. Die Sorge, meinen jetzigen Job nicht mehr haben zu können ist enorm. Ich seh es an der Kollegin. Die hatte vorher den gleichen Job wie ich, nur andere Abteilung. Nach der Babypause hat sie zwar noch einen Job, ist aber weit von dem entfernt, was sie vorher einmal gemacht hat. Es geht mir nicht um Karriere machen oder so - damit hab ich mich abgefunden, dass man als Frau ohne Vitamin B eh keine enormen Karrieresprünge hinlegen wird; es geht mir um den Inhalt der Tätigkeit. Und da mache ich mir keine allzu großen Hoffnungen, dass es danach genauso weitergehen wird, wie jetzt.
Oder kann man mein derzeitiges Verhalten etwa schon als Kinderwunsch bezeichnen? Wir albern seit kurzem sehr häufig herum (früher vielleicht einmal im Jahr, jetzt fast täglich), wie unsere Kinder mal heißen könnten und was gar nicht geht. Ich hab mich auch schon dabei erwischt, wie ich mir vorgestellt habe, wer von den Kindern (an sich fände ich 2 besser, kann aber nicht garantieren, dass ich nach dem ersten wirklich nochmal eins wollen würde), welches Zimmer bekommen würde. Finde auch den Gedanken ganz toll, wenn mein Schatz mich beim Sport mit unserem Sprössling besuchen würde und dabei zu sehen, wie der/die Kleine sich freut, Mama zu sehen usw.
Aber irgendwie hab ich einfach Angst davor, mich bewusst für Nachwuchs zu entscheiden und damit alles andere "aufzugeben". Mein Gehirn kann sich nicht entscheiden und mein Bauch ist leider sehr sprachlos bei dem Thema - egal in welche Richtung :(
Wenn jetzt "etwas schief gehen" würde und es einfach passieren würde, wäre der erste Schock zwar groß, aber ich denke, ich würde es akzeptieren und mich auch im Laufe der Schwangerschaft damit mehr als nur anfreunden können. Ich habe keine Angst davor, das Kind nicht lieben zu können, dafür bin ich viel zu sentimental und finde den Gedanken, das kleine Wesen abzulehnen, völlig befremdlich. Dennoch fehlt mir irgendwie der Mut, mich bewusst für ein Kind und für eine Veränderung meines jetzigen Lebens zu entscheiden.
Ein weiterer Punkt, der mich sehr beschäftigt, ist das Verhalten meines Freundes. Er sagt zwar, dass er Kinder möchte, dennoch will ich momentan einfach nicht glauben, dass er sich wirklich dessen bewusst ist, was das für ihn bedeuten würde. Er braucht bspw. eine best. Menge Schlaf pro Nacht, sonst hat er am nächsten Tag häufig immense Kopfschmerzen und legt entsprechend viel Wert darauf, früh im Bett zu sein oder eben am nächsten Tag etwas länger zu schlafen. Das war zwischen uns schon immer irgendwie DAS Thema, dass ich bei ihm noch nie die Bereitschaft gesehen habe, auch mal in Ausnahmesituationen auf seinen Schlaf zu verzichten bzw. halt mal mit etwas weniger Schlaf durch den Tag kommen zu müssen. Und nu? Ein Baby wird sicher nicht ihm zuliebe nachts nicht schreien. Ein kleines Kind wird sicher auch nicht ihm zuliebe am WE bis Mittags leise sein, bis Papa es aus dem Bett geschafft hat usw.. Ich hab einfach eine enorme Angst davor, dass er den Kindergedanken zwar jetzt ganz toll findet (Aussage: "das wird schon alles..."), aber am Ende nicht mit der Konsequenz leben will und mich damit allein lässt. Obwohl das eigentlich ganz und gar nicht zu ihm passen würde. Er war immer für mich da, egal was war, hat mich nie im Stich gelassen, er ist liebevoll, verantwortungsbewusst usw. also eigentlich all das, was man sich für einen zukünftigen Papa wünscht. Aber dennoch ist in mir das Unwohlsein, dass ihm noch nicht klar ist, was sich alles in SEINEM Leben mit einem Kind ändern wird.
Auch bin ich mir nicht so sicher, ob er sich dessen wirklich bewusst ist, dass es mit mir nicht die konservative Familie geben wird, in der er aufgewachsen ist. Papa in der Arbeit, Mama am Herd und Papa geht ganz selbstverständlich am WE seinen Hobbies nach, während Mama sich immer noch "nur" mit Haushalt und Kind beschäftigen darf. Das kann und will ich nicht. Ich will mein Leben nicht komplett ändern müssen, sondren schon so viel Egoist sein dürfen, dass auch mir noch etwas von meiner Freiheit zu steht und wenn es nur das Hobby ist.
Wie auch immer, vielleicht liest es die ein oder andere von Euch und kann mir ein bisserl Feedback geben.
liebe Grüße vom tuxlein

Bisherige Antworten

Kein Kinderwunsch vorhanden

Hallo,

das war ja echt ein langer Text. Man sieht wirklich, dass du dir über die Thematik einen Kopf gemacht hast. Ich versuche mal auf zuschreiben, was ich denke.

Also zu deiner Angst, dass das Kind vielleicht behindert sein könnte, lässt sich nur sagen, dass das jedem passieren kann und das man den Fall auch für total gesunde Eltern nicht ausschließen kann. Wenn du also auf Nummer sicher gehen wölltest könntest du keine Kinder kriegen.

Ein Kind kriegen, heißt nicht, dass man sofort geistig abstumpft. Schließlich musst du ja auch nicht die ganze Zeit zuhause bleiben und wenn doch gibt es ja vielleicht auch Möglichkeiten von zu hause aus zu arbeiten. Außerdem gibt es auch die Möglichkeit, dass dein Mann Elternzeit nimmt. Ich kann nur von mir sprechen. Ich studiere noch und bin jetzt schwanger(geplannt) und will aber trotzdem weiterstudieren und kein Hausmütterchen werden.

Wie dein Freund nun tatsächlich reagiert, wenn ein Kind da ist kann man nicht wissen. Aber dieses Rumalbern spricht schon dafür, dass ihr beide einen Kinderwunsch habt. Denn so ging es bei uns auch los. Vielleicht solltest du ihn mal fragen, was er davon hielte, wenn du jetzt die Pille absetzt, daran kannst du dann sehen, wie ernst er es meint.

Ich hoffe ich konnte dir irgendwie helfen.

Lg Asl.

Kein Kinderwunsch vorhanden

Spontan würd ich sagen, lass die Sache noch ein bisschen gären ;-)
Du willst offenbar *im Moment* kein Kind. Ob und wie schnell sich das ändern wird kann ich nicht sagen. Aber wenn du dir sicherer wirst, dann werden sich deine Prioritäten ganz von allein verschieben, dann wird der Wunsch nach einem Kind z.B. die Bedenken wegen dem Job übersteigen.
Du machst dir über viele Dinge Gedanken. Bei einigen ist das gut; du weißt was auf dich zukommt und kannst nach Lösungen suchen. Wenn dein Mann körperliche Schwierigkeiten hat wenn er nicht durchschlafen kann dann bedeutet das eben Nachtschichten für dich. Mit Kindern kann man nicht alles 50:50 teilen, manchmal muss man einfach schauen, was überhaupt machbar ist. Aber in einer Partnerschaft würde ich eh nicht anfangen, solche Dinge aufzurechnen.
Über andere Dinge sollte man sich *keine* Gedanken machen - und macht sie sich ganz automatisch doch. Was, wenn mein Kind behindert wird? Was, wenn die Geburt schief geht? Was, wenn mein Kind am plötzlichen Kindstod stirbt? Was, wenn es jemand mitnimmt wenn ich nicht hingucke? Was, wenn es gefährliche Dinge tut, wenn es allein ist? Was, wenn es einen Unfall baut wenn es den Motorradführerschein macht? Eltern sein bedeutet Sorgen und Ängste haben, die werden nicht aufhören so lange du lebst. Aber aus Angst vor der Angst erst gar keine Kinder zu bekommen ist auch keine Lösung ;-)
Was deinen Job angeht, da gibt es ja schließlich noch mehr Optionen als "aufgeben und Hausfrau werden". Vielleicht bleibt dein Mann daheim? Oder ihr findet einen Krippenplatz, und du steigst schnell wieder ein? Rede doch mal mit deinem Chef, unter welchen Voraussetzungen du deinen Job auch mit Kind weitermachen kannst.
Und auch die Angst, zu verdummen kenne ich, aber da kann man was tun. Derzeit lern ich beim Stillen Spanisch per Handy-App :-P Mit dem Großen (4,5) macht ich physikalische Experimente. Und abends diskutier ich mit meinem Mann das Tagesgeschehen und schreibe. Man muss sich nicht der Dadasprache und den KinderliederCDs ausliefern. Man kann immernoch mit Freundinnen über Kunst und Filme diskutieren statt über Windelinhalte. Deine Prioritäten bestimmst immer noch du. Und du kannt (und musst) dir auch mit deinem Partner eure Freiräume aushandeln, an denen du deine Hobbies und beziehungen pflegen kannst. Natürlich wird euch beiden viel von eurer bisherigen Zeit abgezogen. Aber ein Kind ist auch ein sehr erfüllendes Hobby - muss aber nicht das einzige sein!
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Ängste nehmen und deine Gedanken ein wenig weiter stubsen. Eine Entscheidung zu treffen liegt ganz bei euch allein. Ich denke nur, den allerletzten Schritt kann man nicht rational gehen, kann man nicht planen und abwägen, den muss man einfach mit geschlossenen Augen tun und darauf vertrauen, das sich alles irgendwie meistern lässt.
lg,
eva

Kein Kinderwunsch vorhanden

Bei so vielen wenn und abers würd ichs lassen. Denn was können schließlich die Kinder dafür?
ABER WENN die Option irgendwann definitiv verstrichen ist, kann es passieren dass euch am Ende die Reue erwischt.
Also entscheide dich zwischen deiner Unentschiedenheit und dem Abschätzen der Wahrscheinlichkeit späterer (Selbst-)Vorwürfe darüber.
Übrigens glaube ich, das Problem was du oder ihr habt, entsteht bei vielen dann, wenn sie sehr lange vor den ernsthaften Gedanken darum abhauen und wenn man das nur lang genug kultiviert und betreibt, nimmt einem in manchen Fällen die Zeit irgendwann sowieso die Entscheidung ab. Dann muss man eigentlich nur noch zusehen, ob man gut oder eher schlecht damit leben kann.
Gruß Heidrun
(3 Kinder, das erste mit 19, das letzte mit 43)

Kein Kinderwunsch vorhanden

Hallo tuxlein,

die Entscheidung kann dir sicher niemand abnehmen, so viel ist dir sicher auch klar.;-) Dennoch gebe ich mal meinen Senf dazu ab.

Meine Situation war ähnlich. Beruflich nach dem Studium da angekommen, wo ich hinwollte, außerordentlich zufrieden damit und die Vorstellung an ein Kind war bei mir eher mit Angst vor zu viel Veränderung behaftet. Dennoch haben wir im November 2007 (da war ich 32, bin jetzt 36) bewusst aufgehört zu verhüten, da wir dachten, sonst sei es irgendwann zu spät. Allerdings haben wir alles vorher besprochen, da ich mir ziemlich sicher bin, nicht so der Hausfrau-Mutti-Typ zu sein. Mein Freund würde also halbtags arbeiten und ich auch. Theoretisch. Ich finde schon wichtig, dass man abklärt, bevor man schwanger wird, wie die Partner sich das in der Realität vorstellen. Sonst kommt nachher das böse Erwachen.

Tja, nun habe ich seit 4 Jahren nicht verhütet und der Kinderwunsch ist auch gewachsen, aber außer mehreren Fehlgeburten ist nichts passiert. Ich bin kurz davor, damit für mich abzuschließen, denn ich hatte und habe ein schönes Leben, wenn auch nun ungewollt ohne Kind. Was ich sagen will ist: Irgendwie finde ich es doof, dass man es heute quasi planen muss, andererseits zeigt sich ja, dass man es gar nicht immer planen kann. Das Leben macht, was es will.

Du wirkst auf mich schon, als wenn der Wunsch irgendwo da ist, aber noch von vielen Dingen überlagert wird. Wegen deiner Erkrankung kann ich nix dazu sagen, aber das kann man ja abklären, was man in einer Schwangerschaft tun würde. Ich bin auch mit Medikamenten umgestellt worden, als ich dem Arzt vom Kinderwunsch erzählte.

Führe ein offenes Gespräch mit deinem Freund, sage ihm deine Überlegungen und höre zu, was er meint. Und dann entscheidet ihr gemeinsam.

Alles Gute für eure Entscheidung

Marleen

Kein Kinderwunsch vorhanden

Guten Morgen!

Helfen kann Dir bei Deinem Zweifel sicher keiner, ausser Dir und Deinem Freund.

Ich kann nur sagen, mir ging es ähnlich, wie Dir. Ich hatte zwar auch den Wunsch, irgendwann mal Mama zu werden, das war auch sehr früh in unserer Beziehung klar, dass wir beide Kinder möchten, aber irgendwie habe ich den "Absprung" nicht geschafft. Es gab keinen Zeitpunkt zu dem wir gesagt haben, ok, jetzt "üben" wir los und legen es drauf an, schwanger zu werden (im Nachhinein zum Glück). Wir haben schon sehr früh in unserer Beziehung auf meinen Wunsch mit Tempi-messen und Kondomen verhütet.

An meinem 32. Geburtstag waren wir dann wohl zu unvorsichtig, bzw. ich hab meine Kurve missgedeutet und ich glaube heute, dass sich in der Nacht unser Sohn "eingeschlichen" hat. Ich hatte zwar, nicht wie Du einen Traumjob, aber ich bin immer gerne arbeiten gegangen. Zu er Zeit hat mein Partner gerade seine Diplomarbeit geschrieben und hatte zum Glück schon eine Jobzusage. Ich war ziemlich durch den Wind von der Nachricht, mein Freund hat sich gefreut (zumindest hat er mir seine Ängste nicht gezeigt).

Seit unser Sohn da ist, hat sich unser ganzes Leben komplett geändert und wie ich finde - und ich bin sicher, mein Freund wäre meiner Meinung, es ist schöner geworden. Wir waren früher (und sind es noch heute) große Schläfer, aber sich wecken zu lassen von seinem eigenen Kind, da wacht der größte Morgenmuffel mit guter Laune auf (zumindest meistens)....

Wir wollten dann ganz schnell ein Zweites und dann ging die Zeit des "übens" los und es wurde immer unentspannter. Umso mehr weiß ich heute zu schätzen, was für ein Glück es war, dass wir damals nicht richtig aufgepasst haben. Jetzt bin ich wieder schwanger, unser "Großer" ist schon fast 5 Jahre alt... kannst also rechnen, wie lange wir gebraucht haben....

Ach ja - ich bin wieder arbeiten gegangen in TZ (inzwischen hab ich aufgestockt auf 3 volle und 2 halbe Tage) als unser Sohn 1 Jahr alt war und inzwischen hab ich nen tollen Job (der Weg dahin war allerdings steinig) und ich bin froh, wieder zu arbeiten. Ich habe nicht das Gefühl, dass unser Sohn deshalb etwas vermisst oder leidet. Allerdings haben wir auch alle Großeltern in der Nachbarschaft und die nehmen ihren einzigen Enkel (noch) mehr als gerne.

Wie gesagt, niemand kann Euch die Entscheidung abnehmen. Ihr seid Euch auch sicher bewusst, dass Ihr die Entscheidung nicht noch in 15 Jahren treffen könnt, sondern Eure Zeit begrenzt ist. Klar, ein Kind ändert alles - aber wenn mich jemand fragt, dann kann ich sagen, für uns ist alles schöner geworden.

Wie eben immer im Leben - wenn man sich für einen Weg entscheidet, dann kann man 1000 andere Wege nicht gehen und weiß nie, wie es wird.. aber ich bereue keinen Tag, dass das Schicksal uns auf unseren Weg geführt hat....

GGLG und ein schönes Wochenende!

Claudia

Kein Kinderwunsch vorhanden

Hallo Tuxlein,
immerhin hört es sich so an, als würde der KiWu in Dir arbeiten.
Ich bin völlig ungeplant ss geworden und stand immer auf dem Standpunkt, dass ein Kind mein Leben nicht reicher machen würde, weil es wegen Job, Freunden, Familie und Hobbies reich genug ist. Weil viele Sachen noch vorgehen und irgendwo auch, weil noch niemand von meinen Geschwistern die Familienplanung aufgenommen hat. Was ein Kind für meine Partnerschaft bedeuten würde, konnte ich ebensowenig einschätzen. Unterm Strich hätte ich gesagt, dass es so, wie es ist, gut ist.
Bis ich schwanger wurde. Ich habe nicht länger, als wenige Tage gebraucht, mich an den Gedanken zu gewöhnen. Die SS musste aus medizinischen Gründen beendet werden. Ich hätte alles darum gegeben, die SS erhalten zu können.
Zu Deinen Gedanken möchte ich mich Marleen anschließen:
Leben ist zu komplex, als dass wir es planen könnten.
Was wäre, wenn Dein Arbeitgeber in fünf, sechs Jahren Insolvenz anmeldet? Du würdest vielleicht feststellen, dass Du ihm Deine Wünsche untergeordnet hast, um nicht auf der Straße zu stehen.
Ebenso könnte sich Dein Partner zum Übervater entwickeln. Man steckt ganz einfach nicht drin.
Habt Ihr im Bekanntenkreis Paare mit kleinen Kindern? Kaum eine Familie lebt noch das Familienmodell unserer Eltern und Großeltern.
Bau Dir im Job ein gutes Netzwerk auf; Du hast immer nur die Beziehungen, die Du Dir selbst schaffst. Beziehungen, die Dich in gute Jobs hieven, fallen nicht einfach vom Himmel.
Ein gesundes Netzwerk lässt sicherlich auch die Kombi aus Kind UND Karriere zu.
Und schlussendlich ist Mutter werden immer ein Sprung ins kalte Wasser.
Laß Dir einfach noch ein bisschen Zeit, um in Dich hinein zu horchen. Du bist noch nicht zu alt, und nächstes Jahr bist Du das auch noch nicht.
Alles Liebe,
Stefanie

Kein Kinderwunsch vorhanden

Hallo Tuxlein!
Bei mir ist es ähnlich: Bin glücklich verheiratet, wir haben ein Haus gebaut, ich hab (für mich) den besten Job...
Nach und nach werden immer mehr Arbeitskolleginnen in meinem Alter schwanger und die Frage "Wann bist denn Du dran?" häuft sich zunehmend.
Mein Mann redet schon lang von einem Kind, nur glaub ich, dass er nicht weiß, wieviel Arbeit das bedeutet. Und er ist gern einer, der sich nach der Arbeit erst mal hinlegt, weil er so fertig ist.
Da ich meinen Job nicht ganz aufgeben wollen würde, wäre für uns die Elternzeit für den Vater eine gute Alternative, dabei befürchte ich aber, dass er es nicht (nach meinen Vorstellungen) schafft.
Desweiteren hab ich Angst vor der finanziellen Sache. Da ich in einem Beruf arbeite, bei dem bei Bekanntwerden der Schwangerschaft sofort ein Berufsverbot ausgesprochen wird, heißt das definitiv weniger Geld zur Verfügung.
Auch spukt mir immer wieder im Kopf rum, dass ich nie mit einem kranken oder behinderten Kind klar kommen würde.
Oft denk ich mir, ich bin teilweise schon so undiszipliniert beim früh Aufstehen, wie soll ich es da schaffen, ein Kind zu versorgen?
Abegesehen von meiner Unkreativität, die mir immer mehr bewusst wird, wenn ich mit Mama´s rede und die z.B. vom "Pipi-Keks" erzählen, als Belohnung für ein gelungenes Geschäft ins Töpfchen.
Andererseits bin ich ganz rührseelig, wenn ich an Kinder denke oder glückliche Eltern oder Babys sehe.
Mich erschrecken momentan einfach meine total gegensätzlichen Gefühle und Gedanken hinsichtlich dem Schwanger werden...
Was hat sich bei Dir seit dem Beitrag getan?
Ganz liebe Grüße
Monchichi88

Kein Kinderwunsch vorhanden

Bin froh, dass ich hier auf ähnlich gelagerte Gefühle treffe… wenn man sich einfach so kein Kind wünscht, was ist dann???

Mich würden vor allem die Ausgänge der älteren Beiträge interessieren! Hat die Threaderöffnerin von 2009 nun ein Kind bekommen oder nicht?? Das wäre spannend…

Meine Situation ist genau wie die von tuxlein: ich habe einfach keinen Kinderwunsch.

Dabei sprechen viele Gründe dafür, wie du schon schreibst: ich wäre sicher auch eine super Mama, würde alles für mein Kind tun, da bin ich sicher! Meine Schwester erwartet schon ihr 3. und ich liebe meine Neffen. Ich dachte auch immer, ich könnte nicht so gut mit Kindern, hatte ja eben nie so Bezug zu Kindern und eben auch keinen Kinderwunsch(!!), aber bei meinen kleinen Neffen ist das echt was anderes: ich habe ständig neue Spielideen und sie nerven mich gar nicht!!

Außerdem habe ich eine stabile Beziehung, mein Mann (seit 1 Monat verheiratet) ist auch im Grunde dafür, er hat eine gute Stelle. Also er unterstützt mich und würde auch aufstehen nachts, usw. Und später ist es doch sicher schön, ein Kind (Kinder??) zu haben, was macht man denn sonst? Ist nicht irgendwann alles andere fad und blass und oberflächlich?

Ich habe Angst, dass man es echt bereut, wenn man mit 60 allein im Schaukelstuhl sitzt...

Aber ein Kind wirklich herbeiwünschen tue ich mir trotzdem nicht. Es wäre gerade quasi nur die "Notlösung " um mein blödes Fernbeziehungskonstrukt, das ich seit 4 Jahren habe, zu beenden. Wir leben aus Jobgründen in verschiedenen Städten, will ich jetzt nicht ausführlich erklären, es lässt sich nur ändern, wenn ich meinen Job aufgebe. Das will ich aber nicht! Habe auch studiert und mich lange in Prakikas über den Tisch ziehen lassen, bis ich eine Stelle gefunden habe, die ich mir nicht habe träumen lassen. Leider befristet...also endet meine Stelle sowieso in etwas über 2 Jahren, könnte ja dann erst ein Kind bekommen, aber dann wäre ich aber auch wieder 2-3 Jahre älter und ein Kinderwunsch wird trotzdem nicht eingetreten sein.

Meine Planung ist daher: Pille jetzt absetzen, auf Schwangerschaft im Frühjahr hoffen und dann Ende 2012 Kind kriegen. Dann könnte ich 1/2 zu meinem Mann ziehen, dann zurückkommen und meinen Vertrag fertig abarbeiten, und er nimmt Elternzeit. Danach hört meine Planung ja so oder so auf...

Falls ich nicht schwanger werde, leben wir so weiter wie bisher in 2 Städten, das will ich aber nicht mehr!!

Aber ist das genug Grund für ein Kind??? An Behinderung mag ich gar nicht denken, außer, dass ich immer älter werde (im Januar 35) und das Risiko ja enorm ansteigt...

Ich dreh echt gerade voll durch, meine Gedanken drehen sich im Kreis, ich hasse das.

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