Warum versteht mich keiner?
im Juli letzten Jahres kam meine Tochter Laura auf die Welt. Dies war der schönste aber auch zugleich der schlimmste Tag in meinem Leben.
Zunächst fing alles gut an; nach Einsetzen der Wehen sind mein Mann und ich ins Krankenhaus gefahren. Dort angekommen wurde natürlich erstmal ein CTG gemacht. Dort sah auch noch alles gut aus. Nach ca. 9 Stunden Wehen, setzten die Presswehen ein. Doch dann kam die Schocknachricht; Lauras Herztöne sind immer wieder abgefallen bzw. waren zum Teil ganz weg. Ich habe deswegen zunächst Adrenalin bekommen, das hat allerdings nichts geholfen. Es hieß dann Notkaiserschnitt. Mein Mann wurde zur Seite geschubst und ich wurde in den OP gefahren. Das alles ging so schnell, dass ich gar nicht wusste, wie mir geschieht. Ich hab eine Vollnarkose bekommen und habe so alles verpasst, worauf ich mich soo sehr gefreut habe: der erste Schrei; mein Mann durchtrennt die Nabelschnur, die ersten Kuscheleinheiten usw. Nach ca. 2 Stunden bin ich langsam aufgewacht; mein Mann wollte mir Laura zeigen, aber ich war noch zu benommen. Da Laura allerdings nach Hunger schrie, hat mir eine Hebamme zusammen mit meinem Mann Laura angelegt. An das erste Stillen kann ich mich also überhaupt nicht erinnern.
Die ersten Tage habe ich nur geweint. Ich habe mich schlecht gefühlt, da ich das Gefühl hatte, dass ich versagt habe, und weil ich so viel verpasst habe.
Anfangs dachte ich, dass das Gefühl mit der Zeit vergeht. Aber jetzt nach fast 9 1/2 Monaten kommen diese Gefühle immer noch auf. Wenn ich mit meiner Familie oder Freunden darüber sprechen will, kommt immer nur die Aussage, dass doch alles gut gegangen ist und ich doch froh sein soll, dass es Laura gut geht. Das bin ich ja auch, aber ich kann doch gegen meine Gefühle nichts machen. Es war meine erste Schwangerschaft und ich wollte alles miterleben und auch für meinen Mann tut es mir leid, da er ja auch komplett ausgeschlossen war.
Kennt das jemand von euch; das Gefühl versagt zu haben? Habt ihr vielleicht Tipps für mich, wie ich das Ganze endlich hinter mir lassen kann?
Danke schonmal für Tipps und fürs Lesen ;)
Warum versteht mich keiner?
natürlich malt man sich vorher aus wie alles laufen wird und wenn es dann anders kommt, ist man enttäuscht. Wieso Du Dich allerdings als Versagerin fühlen sollst, finde ich etwas befremdlich. Ich selbst habe meine 1. Tochter tot zur Welt gebracht, da sie sehr krank war (Fehlbildung: Laune der Natur). Und ich fühle mich nicht als Versagerin, weil sie in meinem Körper gestorben ist. Ich habe alles für sie getan, wie die Schwangerschaft dann ausgeht ist eben nicht absehbar und hat man selbst nicht unbedingt in der Hand.
Insofern kann ich es auch echt nicht verstehen, wieso man nicht einfach glücklich ist, wenn man ein gesundes Kind zur Welt gebracht hat, egal wie. Ich kenne durch die Selbsthilfegruppe genug Leute bei denen eine Notkaiserschnitt eben anders ausgegangen ist, das Kind ist dabei gestorben.
Vielleicht solltest Du Dir das einmal vor Augen halten.
Das die Umstände nunmal bei Dir so waren und Du es gerne "perfekt" gehabt hättest, kann ich natürlich nachvollziehen... aber ich sehe es als "Jammern auf hohem Niveau". Ich möchte Dich nicht angreifen, aber vielleicht kann Dir mein Beitrag zeigen, dass Du zwar Momente verpasst hast (Nabelschnur durchtrennen, Kuscheleinheiten etc), aber Du ein ganzes Leben durch den Notkaiserschnitt für Deine Tochter gewonnen hast.
Ein schöneres Geschenk kann es doch garnicht geben.
Schau nach vorne und geniesse jetzt jeden Augenblick mit Deiner Tochter, sonst fragst Du Dich in 2 Jahren, wieso Du Dir die erste Zeit mit Grübeln verdorben hast.
Alles Liebe, Zoe
Warum versteht mich keiner?
Hallo
ih verstehe dich.Genau so habe ich mich beim ersten KS gefühlt:-(Als Versagerin habe mit meiner Mutter gesprochen die auch sagte Ach hauptsache Gesund und munter.Sicher haben ja recht aber das Gefühl bleibt das habe ich heut zwischenzeitl.immer noch.Habe ernste Gespräche mit meiner Hebamme gesprochen und sie meinte "Dein Baby hat sich Entschieden Ich komme per KS auf die Welt" und du hast alles getan was du konntest.Danach ging es mir deutl.besser.Mein Freund war auch nicht dabei aber nur weil sein Handy defekt ging in dieser Nacht:-(
Beim 2.Baby wollte ich dann auch wieder normal aber meine Naht gab bei 39+0 auf und die kleine wurde per KS geholt.Mit diesem KS hatte ich viel weniger Probleme weil mein Körper sagte bis hier und nicht weiter;ich hoffe du verstehst was ich meine.
Meine Beste Freundin sagte mal zu mir:"Es kommt nicht auf die Geburt an sondern auf die Jahre danach"
Ich kann dir nur raten jemanden zu suchen mit dem du darüber sprechen kannst hast du noch Kontakt mit deiner Hebamme?
LG Ani
Warum versteht mich keiner?
danke für deine Worte :) Auch wenn es jetzt vielleicht blöd klingt, aber es tut gut zu lesen, dass es anderen genau so geht wie mir. Und es freut mich, dass es dir inzwischen besser geht!
Ja, ich habe noch guten Kontakt mit mit meiner Hebamme. Hab sie auch inzwischen angerufen und ich werde mich auch mit ihr zusammensetzen und die Geburt versuchen, nochmal aufzuarbeiten.
Mich ärgert es auch, dass ich diese Gefühle habe, denn im Grunde bin ich ja wirklich nur froh, dass es diesen Fortschritt gibt und man Laura und mir helfen konnte :)
Ich wünsch dir alles Gute und dank dir nochmal
LG Judith
Warum versteht mich keiner?
Hallo!
Da hattest du ja echt keine schöne Geburt! Mir ging es ähnlich: über einen Tag Hammerwehen, Mumu ging ewig nicht auf, dann endlich offen - ich fix und fertig, keine Kraft mehr. Der Kopf kam nicht in die richtige Position und die Geburt kam zu Beginn der Austreibungsphase (mit Höllenschmerzen) zum Stillstand. Nichts ging voran - Stundenlang - Ärztin und Hebamme "bearbeiten" mich und versuchen alles. Vergebens ein KS wird ruck-zuck gemacht und es geht so schnell!
Mich hat das auch alles ziemlich fertig gemacht. Man hat einen Schock danach, weil man mit dem KS so überrumpelt wird. Ich habe auch tagelang geheult, hatte Schmerzen ect. aber heute geht es mir viel besser! Mir hilft mit meinem Mann viel darüber zu reden! Für ihn war die Geburt auch ganz schlimm.
Mit anderen Leuten darüber zu reden bringt bei mir nichts, da kommen nur die Sprüche: "Sei froh, dass der Kleine gesund ist" ja, natürlich bin ich das, logisch! Aber ein Not-KS ist ein enorme Belastung körperlich und geistig. Das verstehen nur Frauen, die das Selbe mitgemacht haben.
Daher mein Tipp an dich: Rede so oft wie möglich mit deinem Mann drüber, oder mit jemandem der dich wirklich versteht! Das hilft!
Heute geht es mir schon ziemlich gut, aber vergessen kann man so ein traumatischen Erlebnis sicher nie!
Ich drück dich fest,
glg
eve mit max *14.9.10
Warum versteht mich keiner?
Hallo!
Da hattest du ja echt keine schöne Geburt! Mir ging es ähnlich: über einen Tag Hammerwehen, Mumu ging ewig nicht auf, dann endlich offen - ich fix und fertig, keine Kraft mehr. Der Kopf kam nicht in die richtige Position und die Geburt kam zu Beginn der Austreibungsphase (mit Höllenschmerzen) zum Stillstand. Nichts ging voran - Stundenlang - Ärztin und Hebamme "bearbeiten" mich und versuchen alles. Vergebens ein KS wird ruck-zuck gemacht und es geht so schnell!
Mich hat das auch alles ziemlich fertig gemacht. Man hat einen Schock danach, weil man mit dem KS so überrumpelt wird. Ich habe auch tagelang geheult, hatte Schmerzen ect. aber heute geht es mir viel besser! Mir hilft mit meinem Mann viel darüber zu reden! Für ihn war die Geburt auch ganz schlimm.
Mit anderen Leuten darüber zu reden bringt bei mir nichts, da kommen nur die Sprüche: "Sei froh, dass der Kleine gesund ist" ja, natürlich bin ich das, logisch! Aber ein Not-KS ist ein enorme Belastung körperlich und geistig. Das verstehen nur Frauen, die das Selbe mitgemacht haben.
Daher mein Tipp an dich: Rede so oft wie möglich mit deinem Mann drüber, oder mit jemandem der dich wirklich versteht! Das hilft!
Heute geht es mir schon ziemlich gut, aber vergessen kann man so ein traumatischen Erlebnis sicher nie!
Ich drück dich fest,
glg
eve mit max *14.9.10
Wieso ist das jetzt 2x da? Ups!
Warum versteht mich keiner?
Hallo Taluta,
ich hatte zwar keinen KS aber auch unschöne Geburtserlebnisse. Meine Story steht etwas weiter unten. ;)
Jedenfalls möchte ich auch dir das Baderitual empfehlen. Lass dich da mal von deiner Hebamme beraten. Du legst dich in ganz entspannter Atmosphäre ganz gemütlich hin, Oberkörper frei, dein Mann bei dir und am besten badet deine Hebamme dein Baby. Das legt sie dir dann nass und nackt auf den Bauch. Ebenso wie nach der Geburt. Und dann kuschelt ihr und lasst euren Gefühlen freien lauf. Du kannst deinem Baby erklären, warum bei der Geburt nicht alles so optimal gelaufen ist, aber dass du jetzt immer da sein wirst etc. Wenn du weinen musst, dann wein alles raus...
Ich hoffe, dass es dir bald besser geht! Und es ist ja - auch wenn du es kaum noch hören kannst - wirklich wundervoll, dass alles gut gegangen ist, und es deiner Maus heute gut geht...
Alles Gute,
Mikesch :)
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