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Sterilisation der Frau

Die Sterilisation der Frau ist eine dauerhafte Verhütungsmethode, bei der die Eileiter durch einen operativen Eingriff verschlossen werden. Wer auf diese Weise verhüten möchte, sollte mit dem Thema Kinderwunsch bereits abgeschlossen haben und sicher sein, dass dieser in der Zukunft keine Rolle mehr spielt.

Sterilisation der Frau
© iStock.com/PeopleImages

In Deutschland sind etwa fünf Prozent der Frauen im Alter von 18 bis 49 Jahren sterilisiert.

Was ist die Sterilisation der Frau?

Als Sterilisation der Frau werden verschiedene Verfahren bezeichnet, um die Eileiter zu verschließen. Nach der Sterilisation können die Spermien des Mannes nicht mehr zu den Eizellen in die Eileiter gelangen. Eine Befruchtung findet also nicht statt, weil den Spermien der Weg zu ihrem Ziel versperrt wird. Die Sterilisation führt zu einer bleibenden Unfruchtbarkeit.

Wie sicher ist die Sterilisation der Frau?

Bei der Sterilisation der Frau handelt es sich um eine äußerst sichere und dauerhafte Verhütungsmethode. Der Pearl-Index liegt bei 0,1 – das heißt, lediglich eine von 1.000 Frauen wird trotz Sterilisation schwanger. Es besteht nur ein geringes Risiko, dass die Sterilisation der Frau fehlschlägt oder sich Gebärmutter und Eierstock über andere Wege erneut miteinander verbinden. Unter den verschiedenen Sterilisationsmethoden gilt der Verschluss der Eileiter durch einen Clip als unsicherste Variante.

Ablauf der Sterilisation bei Frauen

Für die Sterilisation der Frau ist ein medizinischer Eingriff notwendig. Er wird unter einer kurzen Vollnarkose ambulant oder stationär innerhalb von etwa einer Stunde vorgenommen. Die erste Zyklushälfte gilt als bester Zeitpunkt für eine Sterilisation, denn vor dem Eisprung lässt sich eine bestehende Schwangerschaft am sichersten ausschließen. Bei der Operation wird ein kleiner Schnitt im Bereich des Bauchnabels gemacht (Bauchspiegelung) und die Eileiter werden elektrisch mit Hitze verschweißt oder mit einem speziellen Clip verschlossen.

Eine weitere Operationsmethode ist das Essure®-Verfahren. Hierbei erfolgt der Eingriff nicht mittels eines Schnitts am Bauch, sondern bei einer Gebärmutterspiegelung durch die Scheide – ambulant und bei örtlicher Betäubung. In beide Eileiter wird eine Mikrospirale eingesetzt, die aus bestimmten Metall- und Kunststoff-Fasern besteht, etwa vier Zentimeter lang und zwei Millimeter dünn sind. Das Bindegewebe wächst sich in die Spiralen hinein und verschließt die Eileiter. Bis die Eileiter verschlossen sind, kann es bis zu drei Monate dauern – erst dann ist die Sterilisation durch dieses Verfahren als Verhütungsmethode wirksam. Ob die Verwachsung erfolgreich war, muss bei einer Untersuchung kontrolliert werden. Hat die Kontrolle den Verschluss der Eileiter nachgewiesen, ist die Sicherheit sehr hoch. Da diese Technik relativ neu ist, gibt es bisher noch keine Daten über die Langzeitwirkung.

Sterilisation der Frau: Nebenwirkungen und Risiken

Wie bei jeder Operation besteht bei der Sterilisation der Frau die Möglichkeit, dass operationsbedingte Komplikationen wie Blutungen, Infektionen, Verletzungen von Nachbarorganen oder Schmerzen auslöst werden. Während es nach der Methode durch die Bauchspiegelung häufiger für einige Tage zu Schmerzen im Unterleib kommt, treten bei weniger als einer von 100 Frauen Verletzungen der Nachbarorgane, Blutungen oder Infektionen auf. Bei dem Eingriff durch die Gebärmutterspiegelung kommt es bei ein bis zwei von 100 Frauen zu Verletzungen im Bereich der Geschlechtsorgane.

In seltenen Fällen kann die Hormonproduktion beeinträchtigt werden, wodurch Stimmungsschwankungen oder der Verlust der Libido auftreten können. Ein früherer Eintritt in die Wechseljahre ist ebenfalls in seltenen Fällen möglich.

Bekommen Frauen nach der Sterilisation weiterhin ihre Periode?

Generell wird durch die Sterilisation der Frau der Hormonhaushalt nicht beeinflusst. Es werden also weiterhin Hormone produziert, die dafür sorgen, dass sich der Zyklus nicht verändert: Es findet ein Eisprung statt, die Gebärmutterschleimhaut baut sich auf und auch wieder ab, sodass es zu einer „normalen“ Menstruationsblutung kommt. Trotz Monatsblutung sind sterilisierte Frauen nicht fruchtbar. Die Eizelle verbleibt im Eileiter und wird dort vom Körper absorbiert.

Die Sterilisation bereuen: Seelische Probleme nach dem Eingriff

Die Entscheidung für eine Sterilisation sollte mit Bedacht getroffen werden. Frauen wird empfohlen, nicht leichtfertig zu entscheiden und die Sterilisation nicht unbedingt sofort im Anschluss an eine Geburt, einen Kaiserschnitt oder einen Schwangerschaftsabbruch durchzuführen. Außerdem sollten sie sich niemals von anderen Personen, wie zum Beispiel dem Partner, dazu überreden lassen.

Frauen bereuen eine Sterilisation häufiger, wenn sie direkt nach einer Geburt erfolgte, die Frauen sehr jung waren oder sich in einer Drucksituation befanden. Erfahrungen von pro familia zufolge bedauern etwa fünf bis zehn Prozent die Sterilisation. Die Gründe dafür sind vielfältig: Manche haben mit körperlichen Nebenwirkungen zu kämpfen und wünschen sich deshalb, die Operation nicht gemacht zu haben. Die meisten aber entwickeln plötzlich doch noch einmal einen Kinderwunsch, weil sich ihre Lebensumstände (unerwartet) verändert haben – zum Beispiel mit einem neuen Partner an der Seite.

Sterilisation der Frau rückgängig machen – ist das möglich?

Wer sich für eine Sterilisation entscheidet, sollte dabei nicht mit dem Hintergedanken spielen, diese irgendwann rückgängig machen zu wollen. Zwar ist es theoretisch möglich, die verschlossenen Eiliter wieder zu öffnen, ob sich danach aber eine Schwangerschaft einstellt, ist nicht sicher und hängt zusätzlich von anderen Faktoren wie dem Alter der Frau oder der Fruchtbarkeit des Partners ab. Etwa ein bis zwei Prozent der sterilisierten Frauen versuchen ihre Fruchtbarkeit später durch eine erneute Operation (Refertilisation) wiederherstellen zu lassen.

Kosten für die Sterilisation der Frau

Wie viel die Sterilisation der Frau kostet, hängt von der angewandten Methode ab. Die Kosten können zwischen 500 und 1.600 Euro liegen.

Sterilisation der Frau: Kostenübernahme durch Krankenkasse?

In der Regel müssen Frauen die Kosten für eine Sterilisation selbst tragen. Es gibt seltene Fälle, in denen die Krankenkasse die Kosten übernimmt oder sich daran beteiligt. Allerdings nur, wenn bei der Frau ein solcher Eingriff aus medizinischer oder psychologischer Sicht erforderlich ist und keine andere Methode zur Verhütung infrage kommt.

Beiträge im Forum "Kinderwunsch und Partnerschaft"
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