Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme
Die Schwangerschaftsvorsorge kann auch durch eine Hebamme durchgeführt werden. Im Idealfall arbeiten Hebammen und Ärzte bei den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft Hand in Hand. Welche Untersuchungen Hebammen selbst durchführen.
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- © iStock.com/SolStock
Was viele nicht wissen: Bis auf Pränatale Diagnostik und Ultraschall-Untersuchungen können alle Untersuchungen der Schwangerschaftsvorsorge auch durch die Hebamme durchgeführt werden. Es ist auch möglich, dass Ärzte und Hebammen sich die Schwangerenvorsorge "aufteilen".
Schwangerschaftsvorsorge: Wahlmöglichkeiten
Bei der Schwangerenbetreuung hat die Frau drei verschiedene Möglichkeiten:
- Sie kann sich ausschließlich frauenärztlich betreuen lassen.
- Sie kann sich ausschließlich durch eine Hebamme betreuen lassen.
- Sie kann sich sowohl ärztlich als auch durch die Hebamme betreuen lassen.
Manche Hebammen arbeiten mit einer gynäkologischen Praxis zusammen. Diese ganzheitliche Betreuung ist vorteilhaft, weil das Betreuungsteam eingespielt ist und die rein medizinische und die Hebammenbetreuung Hand in Hand arbeiten.
Warum Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme?
Viele Frauen schätzen die Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme, weil Hebammen einen anderen Blick auf die Schwangerschaft haben. Während bei der Vorsorge beim Frauenarzt die rein medizinische Aspekte im Vordergrund stehen und die Schwangerschaft "von außen" durch Messungen kontrolliert wird, möchten viele Frauen auch ihre Gefühle, Sorgen und eigenen Eindrücke der Schwangerschaft berücksichtigt wissen. Dies erhoffen sie sich von der Hebamme, die neben den medizinischen Aspekten auch die Frau und ihre Situation im Blick hat. Tatsächlich geht es dabei auch darum, die Schwangerschaft nicht als Krankheit zu erleben, sondern als natürlichen, einzigartigen Prozess wahrzunehmen.
Bei den Vorsorge-Untersuchungen benutzt die Hebamme eher ihre Hände, Augen und Ohren als technische Geräte, um etwa Entwicklung, Größe, Gewicht oder Lage des Babys festzustellen. Studien haben gezeigt, dass ihre Untersuchungsergebnisse denen der Ärzte in nichts nachstehen. Natürlich verwendet die Hebamme bei der Schwangerschaftsvorsorge auch Hilfsmittel.
Welche Untersuchungen der Schwangerschaftsvorsorge führt die Hebamme durch?
Jede schwangere Frau hat in Deutschland Anspruch auf mindestens zwölf Vorsorge-Untersuchungen in der Schwangerschaft. Diese können sowohl vom Arzt oder der Ärztin als auch von der Hebamme vorgenommen werden. Bis zur 32. Schwangerschaftswoche wird alle vier Wochen die Schwangerschaftsvorsorge durchgeführt, danach alle zwei Wochen.
Eine Hebamme kann die Schwangerschaft offiziell feststellen und auch den Mutterpass ausstellen. Sie errechnet außerdem den voraussichtlichen Geburtstermin. Liegt eine Risikoschwangerschaft vor, wird sich die Hebamme mit dem Frauenarzt abstimmen.
Folgende Untersuchungen führt die Hebamme durch:
- Gewichtskontrolle
- Blutdruckmessung
- Blutuntersuchung
- Urinuntersuchung (Eiweiß und Zucker)
- Gebärmutterstandkontrolle
- Lage des Kindes feststellen
- Herztöne des Kindes kontrollieren
- Abklärung von Schwangerschaftsbeschwerden
- allgemeine Beratung
- wenn nötig vaginale Untersuchung
Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme findet entweder bei der Schwangeren zu Hause oder in der Hebammenpraxis statt. Einige Hebammen arbeiten in Praxisgemeinschaften zusammen und verfügen auch über medizinische Überwachungsgeräte, zum Beispiel ein CTG.
Treten ernsthafte Komplikationen auf, ist die Hebamme verpflichtet, die Schwangere sofort an eine gynäkologische Praxis oder ein Krankenhaus zu verweisen.
Schwangerschaftsvorsorge durch den Arzt
Wer sich dafür entscheidet, die Schwangerschaftsvorsorge durch den Arzt durchführen zu lassen, kann neben den Untersuchungen, die auch die Hebamme vornimmt, auch gleich die Ultraschall-Untersuchungen beim Arzt machen lassen. Für viele Frauen ist das ein echter Vorteil, weil sie nur von einer Person betreut werden möchten. Der Arzt kann im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge übrigens auch Untersuchungen der Pränataldiagnostik anbieten.
Dazu gehören nicht-invasive Untersuchungen wie der Ultraschall zur Nackentransparenzmessung oder Blutuntersuchungen wie der Triple-Test und andere. Auch die invasiven Untersuchungen (zum Beispiel die Fruchtwasserpunktion) werden bei der Schwangerschaftsvorsorge ausschließlich durch den Arzt vorgenommen.
Schwangerschaftsvorsorge: zur Hebamme und zum Arzt?
Die drei von den Krankenkassen gezahlten Ultraschall-Untersuchungen in der Schwangerschaft können nur durch einen Frauenarzt vorgenommen werden. Es ist möglich, die Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme durchführen zu lassen und die Ultraschall-Untersuchungen in einer gynäkologischen Praxis. Einige Ärzte sehen das nicht gern.
Über die Gründe lässt sich spekulieren: Manche vermuten "Kompetenzgerangel" zwischen Hebammen und Ärzten bei der Schwangerschaftsbetreuung, andere sehen die geringeren Einnahmen für die Ärzte als Ursache, da die Quartalspauschale für die Schwangerenvorsorge dann wegfällt und jeder Ultraschall einzeln abgerechnet werden muss. Damit nehmen Ärzte weniger Geld ein.
Fest steht: Frauen haben die freie Wahl, ob sie die Schwangerschaftsvorsorge durch eine Hebamme oder durch einen Arzt vornehmen lassen. Ebenfalls ein Recht haben Schwangere auf die Ultraschall-Untersuchungen und weitere medizinische Maßnahmen in der Schwangerschaft, wenn diese nötig sind und die Hebamme sie nicht abdecken kann. Weigern sich Arztpraxen, riskieren sie ihre Kassenzulassung.
Vielfach wird auch kritisiert, die Hebammen könnten Komplikationen während der Schwangerschaft nicht so schnell erkennen wie Ärzte. Frühzeitig würden Probleme eher in einer Arztpraxis diagnostiziert. Würde eine durch die Hebamme versorgte Schwangere dann endlich zum Arzt kommen, wären manche Komplikationen schon weit fortgeschritten. Solche Aussagen konnten in der Praxis bislang nicht belegt werden. Hebammen argumentieren, eine Schwangerschaft sei keine Krankheit und daher müsse bei einer normal verlaufenden Schwangerschaft auch nicht zwingend ein Arzt die Vorsorgeuntersuchungen durchführen.
Durch wen eine Schwangere die Vorsorge durchführen lässt, hängt letztlich auch von ihren eigenen Vorlieben ab. Viele Frauen fühlen sich in der Betreuung durch die Hebamme einfach wohler. Ihnen ist wichtig, dass die Schwangerschaftsvorsorge nicht in einer sterilen Praxisumgebung durchgeführt wird und die Hebamme einen ganzheitlichen Ansatz hat. Im Idealfall wird die Schwangerenvorsorge bereits von der Hebamme durchgeführt, die sie während der Geburt betreut.
Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme: rechtliche Grundlagen
In den Mutterschaftsrichtlinien ist festgelegt, welche Vorsorge-Untersuchungen in der Schwangerschaft durch eine Hebamme durchgeführt werden können. Festgelegt wurden die Mutterschafts-Richtlinien vom Bundesausschuss der Ärzte und Krankenkassen, die Hebammen orientieren sich aber daran.
Wer bezahlt die Hebamme in der Schwangerschaft?
Die Krankenkassen übernehmen für die Schwangerschaftsvorsorge durch die Hebamme genau so die Kosten wie für die Vorsorge beim Arzt oder der Ärztin. Das gilt für alle regulären Untersuchungen, die in den Mutterschaftsrichtlinien vorgesehen sind. Schwangerschaftsvorsorge wird sowohl von den gesetzlichen als auch von den privaten Krankenkassen gezahlt.
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