Grippe in der Schwangerschaft: Schwere Verläufe häufiger
Eine Grippe in der Schwangerschaft kann schwere Komplikationen hervorrufen und birgt Gefahren für Mutter und Baby. Die wichtigste Schutzmaßnahme gegen Grippe ist auch in der Schwangerschaft die Impfung.
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Schwangere haben ebenso wie Ältere und chronisch Kranke ein höheres Risiko, dass eine Infektion mit Grippeviren schwer verläuft und Komplikationen lebensbedrohlich werden. Zudem ist das Immunsystem Schwangerer geschwächt und anfälliger für Infektionen. Deshalb wird Schwangeren die Grippeimpfung empfohlen. Der optimale Impfzeitraum gegen Grippe ist Oktober bis November.
Grippe in der Schwangerschaft: Gefahren für Baby und Mutter
Typische Symptome der Grippe sind ein plötzlicher Krankheitsbeginn mit Fieber über 38,5 °C, (trockener) Reizhusten sowie Halsschmerzen, Muskel- und/oder Kopfschmerzen. Die Übertragung erfolgt per Tröpfcheninfektion via Husten, Niesen, Lachen, Sprechen oder Schmierinfektion durch infizierte Gegenstände. Von der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome (Inkubationszeit) vergehen durchschnittlich ein bis zwei Tage.
Da Schwangere zu den Risikopatienten gehören, sollte die Diagnose Grippe nicht zu spät gestellt werden, um die entsprechende Behandlung einleiten zu können.
Schwere Verläufe sind bei Schwangeren häufiger
Schwangere gehören zur Risikogruppe, nicht nur für einen schweren Verlauf, sondern auch bei der Infektionsrate: Im Vergleich zu Nichtschwangeren erkranken Schwangere bis zu 40 Prozent häufiger.
Das Risiko für Komplikationen wie Atem- oder Herzinsuffienz ist am höchsten im dritten Schwangerschaftsdrittel. Es besteht eine erhöhte Gefahr ins Krankenhaus zu müssen, auf die Intensivstation zu kommen und auch zu versterben. So war während der Grippewelle im Jahr 2009 der Anteil an Schwangeren unter den Todesfällen überproportional hoch.
Grippe bei Schwangeren setzt das Baby vielerlei Risiken aus
Die Gefahren fürs Baby sind ebenfalls deutlich: Komplikationen wie Kaiserschnitt, Tot-/Frühgeburt oder Neugeborenentod treten nach einer Grippe in der Schwangerschaft deutlich häufiger auf. Daneben gibt es immer mehr Studien, die darauf hindeuten, dass Grippe in der Schwangerschaft das Risiko für neuropsychiatrische Erkrankungen beim Kind erhöht. Kinder von Müttern, die in der Schwangerschaft an Grippe erkrankt waren, entwickelten im Erwachsenenalter viermal häufiger bipolare Störungen.
Zudem legt eine 2021 im Fachmagazin „Nature Communications“ erschienene Studie nahe, dass eine Influenza der schwangeren Frau die Infektanfälligkeit ihres Babys gegenüber anderen Viren und Bakterien erhöht.
Grippeimpfung kann keine Grippe auslösen
„Die Impfung ist eine wichtige und sichere Schutzmöglichkeit, auch wenn ihre Wirksamkeit schwanken kann“, betont Lothar H. Wieler, Präsident des Robert Koch-Instituts. In einer Studie wurde nach den Gründen für eine Entscheidung gegen die Grippeschutzimpfung gefragt. Am häufigsten genannt wurden Misstrauen in die Impfung und die Meinung, dass die Grippe nicht gefährlich sei. Etwa die Hälfte der Risikopersonen war der Meinung, dass die Grippeimpfung eine Erkrankung auslösen kann, was aber tatsächlich nicht der Fall ist.
Sicherheit der Grippeimpfung in der Schwangerschaft nachgewiesen
Da es sich bei den in Deutschland zugelassenen Grippeimpfstoffen für Erwachsene um Totimpfstoffe handelt, ist eine Impfung in der Schwangerschaft unbedenklich.
Für gesunde Schwangere empfiehlt die STIKO die Impfung ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel, damit die im ersten Schwangerschaftsdrittel häufiger auftretenden Fehlgeburten nicht fälschlicherweise mit der Impfung in Verbindung gebracht werden und so im Einzelfall für die Betroffenen zu einer besonderen psychischen Belastung werden.
Schwangere, bei denen aufgrund einer Grunderkrankung eine zusätzliche Indikation zur Grippeimpfung besteht, sollten unabhängig vom Schwangerschaftsstadium geimpft werden. Die Sicherheit der Impfstoffe wurde sowohl für Schwangere als auch für Ungeborene bestätigt. Die Anzahl der Frühgeburten oder Kaiserschnitte war nicht erhöht, auch gab es keine Unterschiede im Gesundheitszustand der Babys nach der Geburt.
Eine Übersicht der Influenza-Impfstoffe mit den Angaben zu der zugelassenen Altersgruppe steht auf den Internetseiten des Paul-Ehrlich-Instituts zur Verfügung (www.pei.de/influenza-impfstoffe). Die zugelassenen Impfstoffe sind gut verträglich. Auch für Schwangere und das ungeborene Kind konnte in verschiedenen Studien die Sicherheit der Grippeimpfung nachgewiesen werden. Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten.
Erwünschte "Nebenwirkung": Nestschutz für das Kind
Kinder, deren Mütter in der Schwangerschaft eine Grippeimpfung erhalten haben, profitieren ebenfalls von dieser Immunisierung: Die über die Plazenta übertragenen Abwehrstoffe gegen Influenza bieten Neugeborenen einen gewissen Schutz vor einer Grippeinfektion. Das Vorgehen der sogenannten maternalen Immunisierung entspricht der empfohlenen Impfung gegen Keuchhusten in der Schwangerschaft.
Dieser Schutz ist besonders bedeutsam, weil auch Babys und kleine Kinder einen schweren Verlauf entwickeln können. Gleichzeitig empfiehlt sich die Grippeimpfung für Kinder aber erst ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat.
Bei Atemwegssymptomen: Ab zum Arzt!
Unabhängig vom Impfstatus sollte beim Auftreten von akuten Atemwegssymptomen während einer Grippewelle auch eine Influenzaerkrankung in Betracht gezogen werden. Insbesondere Schwangere mit einem höheren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf sollten frühzeitig ihren Hausarzt zu Rate ziehen, damit auch die Gabe antiviraler Arzneimittel erwogen werden kann. Schwangere mit beginnender Grippe sollten unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
Wie wird eine Grippe in der Schwangerschaft behandelt?
Da das mit einer Grippe auftretende hohe Fieber Entwicklungsstörungen beim Ungeborenen hervorrufen kann, sollte das Fieber unbedingt gesenkt werden – hierzu bieten sich in der Schwangerschaft Paracetamol oder Ibuprofen (nur bis 28. SSW!) an.
Wenn nötig, können zudem antivirale Medikamente durch den Arzt verordnet werden. Als antivirales Medikament eignet sich für Schwangere Oseltamivir. Idealerweise beginnt die Behandlung mit Oseltamivir spätestens zwei Tage nach Beginn der Beschwerden. Da die Datenlage bezüglich seines Einsatzes in der Schwangerschaft noch dünn ist, erfolgt die Therapie mit diesem Medikament nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt oder die Ärztin.
Um die Beschwerden zu lindern, können auch Hausmittel wie Wadenwickel oder Essigsocken bei Grippe in der Schwangerschaft angewendet werden. Keinesfalls sollte ausschließlich mit Hausmitteln und ohne ärztliche Rücksprache bei Grippe in der Schwangerschaft behandelt werden.
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