Erkältung in der Schwangerschaft: Was beachten?
Eine Erkältung ist in der Schwangerschaft keine Seltenheit: Das Immunsystem verändert sich und wird teilweise heruntergefahren. Welche Medikamente Schwangere bei einer Erkältung einnehmen dürfen und was jetzt neben Schonung und Bettruhe hilft.
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- © Getty Images/PeopleImages
Das Immunsystem ist in der Schwangerschaft heruntergefahren, deshalb sind Schwangere anfälliger für Erkältungen (grippaler Infekt). Drei bis fünf Erkältungen pro Jahr sind für Erwachsene normal. Solange es sich nicht um die echte Grippe (Influenza) handelt und bei Schwangeren kein hohes Fieber auftritt, sind die Erkältungssymptome zwar unangenehm, aber für das Baby harmlos.
In diesem Artikel lesen Sie:
- Erkältung in der Schwangerschaft
- Medikamente
- Hausmittel
- Ätherische Öle und Heilkräuter
- Schwangere sollten sich schonen
- Erkältung vorbeugen
Ist eine Erkältung in der Schwangerschaft gefährlich?
Erkältungsviren breiten sich meistens in den oberen Atemwegen aus. Während die Grippe schlagartig und mit hohem Fieber (ab 38,5 Grad) beginnt, bahnt sich eine Erkältung meist über mehrere Tage an, typische Symptome der Erkältung wie Halsschmerzen oder Schnupfen nehmen schleichend zu. Auch Fieber ist bei einer Erkältung in der Schwangerschaft nicht so häufig und vor allem meist nicht besonders hoch.
Eine Erkältung kann mit verschiedenen Beschwerden einhergehen:
- Halsschmerzen
- Kopf- und Gliederschmerzen
- verstopfte Nase und Schnupfen
- Nasennebenhöhlenentzündung
- Husten
- leichtes bis mäßiges Fieber
- Bindehautentzündung
Hohes Fieber ab 38,5 Grad sollte nach Möglichkeit gesenkt werden. Wer als Schwangere hohes Fieber entwickelt, sollte unbedingt einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen. Höheres und länger anhaltendes Fieber steht im Verdacht, Fehlbildungen am zentralen Nervensystem (Gehirn und Rückenmark) des Babys zu schädigen. Auch die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt erhöht sich durch sehr hohes Fieber.
Medikamente gegen Erkältung in der Schwangerschaft?
In Drogerien und Apotheken gibt es viele rezeptfreie Medikamente gegen eine Erkältung, deren Inhaltsstoffe aber oft nicht für die Schwangerschaft geeignet sind. Das gilt auch für manche pflanzlichen Wirkstoffe und Heilkräuter. So ist beispielsweise Salbeitee, ein altes Hausmittel gegen Halsschmerzen, in der Schwangerschaft zum Gurgeln durchaus geeignet. Trinken sollten ihn Schwangere aber nur in Maßen, denn Salbei kann in größeren Mengen Gebärmutterkontraktionen verursachen.
Kombinationspräparate gegen Erkältungen und grippale Infekte, sogenannte Grippemittel, sind für die Schwangerschaft meist nicht geeignet. Sie enthalten oft eine komplexe Zusammensetzung von Wirkstoffen, darunter Alkohol und/oder Schmerzmittel. Fieber kann im Rahmen der Schwangerschaft, jedoch erst nach Absprache mit dem Arzt oder der Ärztin, mit Paracetamol gesenkt werden.
Natürliche Medikamente in der Schwangerschaft meistens unbedenklich
Anders sieht es mit natürlichen Arzneimitteln aus, die nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker infrage kommen können. Geeignet sind die Präparate bereits bei ersten Anzeichen einer Erkältung wie dem Kratzen im Hals. Denn durch die Stärkung der Abwehr- und Selbstheilungskräfte des Körpers können sie den Ausbruch einer Erkältung oft noch stoppen. Das ist für schwangere Frau dahingehend relevant, da Erkältungen bei ihnen durch das herunterregulierte Immunsystem öfter ausbrechen und meist länger dauern.
Das Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie der Charité-Universitätsmedizin Berlin informiert auf dem Portal www.embryotox.de über die Verträglichkeit von Arzneimitteln in Schwangerschaft und Stillzeit.
Hausmittel zur Linderung der Beschwerden einer Erkältung
Mit einigen Hausmitteln können sich Schwangere neben einer geeigneten medikamentösen Behandlung ergänzend helfen.
- Wadenwickel zur Fiebersenkung: Ein effektives Hausmittel, das bedenkenlos bei Erkältungen in der Schwangerschaft angewendet werden kann, sind Wadenwickel. Dafür einfach ein Stoff- oder Handtuch in lauwarmes Wasser (etwas niedriger als die aktuelle Körpertemperatur) tauchen, auswringen und vom Knöchel bis zum Knie um die Waden legen. Ein Handtuch darüberlegen und warten, bis der Wadenwickel Körpertemperatur angenommen hat. Bis zu dreimal pro Stunde wiederholen.
- Inhalieren mit Salzwasser: Beim Inhalieren werden die Atemwege befeuchtet und Schleim verflüssigt, sodass der Körper ihn schneller abtransportieren kann. Das ist auch bei einer viralen Bronchitis hilfreich. Völlig unbedenklich ist das Inhalieren mit Kochsalzlösung. Diese kann fertig gekauft (0,9% Natriumchlorid-Lösung) oder selbst angerührt werden.
- Salzwasser-Nasenspray oder Nasendusche: Reinigen Sie Ihre Nase regelmäßig mit Nasenspray oder Nasendusche. Verwenden Sie dafür aber bitte nur Salzwasser. In der Drogerie erhalten Sie bereits fertig abgemischtes Salzwasser-Nasenspray. Abschwellendes Nasenspray hat eine gefäßverengende Wirkung und könnte die Blutversorgung der Plazenta beeinträchtigen – ist also nur für die Anwendung über einen kurzen Zeitraum empfehlenswert.
- Hühnersuppe: In Studien ergaben sich Hinweise darauf, dass die Hühnersuppe, wohl eines der ältesten Hausmittel nicht nur bei Erkältung in der Schwangerschaft, tatsächlich Entzündungsreaktionen mindern und Heilungsprozesse beschleunigen könnte. Zudem wärmt sie, fördert dadurch die Durchblutung und versorgt den Körper mit Flüssigkeit.
- Hustensaft: Ein selbstgemachter Hustensaft aus Zwiebeln kann wohltuend wirken: Schneiden Sie dafür eine Zwiebel klein und kochen Sie sie mit einer Tasse Wasser langsam auf. Lassen Sie den Sud etwas abkühlen und geben Sie zwei Esslöffel Honig dazu, vermischen Sie das Ganze gut. Nach etwa einer halben Stunde gießen Sie den Zwiebelsud durch ein Sieb. Den Zwiebelsud können Sie über den Tag verteilt in kleinen Schlucken trinken.
Ätherische Öle und Heilkräuter: Vorsicht in der Schwangerschaft
Auch Kräuter enthalten potente Wirkstoffe, die gerade in hohen Dosierungen, wie sie etwa bei ätherischen Ölen zu finden sind, auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Bei ihnen gilt vor allem: Die Dosis macht das Gift. Gegen ein Eukalyptusbonbon ab und an ist nichts einzuwenden. Schwieriger wird es aber beispielsweise beim Inhalieren ätherischer Öle. Hier gehen die Expertenmeinungen oft auseinander.
Da aus ethischen Gründen keine klinischen Medikamentenstudien mit Schwangeren durchgeführt werden, kann man hier lediglich auf Erfahrungswerte zurückgreifen. Sprechen Sie deshalb bitte immer mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin, bevor Sie auf Heilkräuter oder ätherische Öle setzen.
Lindenblütentee ist aller Wahrscheinlichkeit nach auch für Schwangere geeignet. Der Tee ist ein echter Allrounder in Sachen Erkältung: Er wirkt durchblutungsfördernd, fördert den Auswurf von Schleim und lindert Hustenreiz. Mit etwas Honig gesüßt schmeckt er gut und beruhigt einen gereizten Hals.
Schwangere sollten sich bei Erkältung ausruhen
Schonung und Ruhe – am besten Bettruhe – sind das beste "Medikament" für Schwangere, die sich eine Erkältung eingefangen haben. Nur so gelingt es dem Körper, ausreichend Energie und Kraft zur Abwehr zu sammeln. Trinken Sie außerdem ausreichend. Ihr Körper benötigt die Flüssigkeit, um alle Funktionen aufrechtzuerhalten und den Schleim, der sich in den Atemwegen sammelt zu verflüssigen und abzutransportieren.
Sekundärinfektionen vermeiden
Schonung und Auskurieren sind für Schwangere besonders wichtig, denn aufgrund des geschwächten Immunsystems kommt es bei Erkältungen leichter zu einer zusätzlichen bakteriellen Infektion. Sogenannte Sekundärinfektionen machen oft den Einsatz von Antibiotika erforderlich.
Erkältung in der Schwangerschaft vorbeugen
Da Viren per Tröpfcheninfektion übertragen werden, sind häufiges Händewaschen und Abstand von kranken Menschen schon ein erster wichtiger Schritt zur Vorbeugung von Erkältungen. Das Immunsystem Schwangerer profitiert von moderater Bewegung an der frischen Luft. Regelmäßiges Spazierengehen oder Walking regt Durchblutung und Abwehr an. Eine nährstoffreiche und gesunde Ernährung ist in der Schwangerschaft ohnehin empfehlenswert.
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