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Richtig behandeln und vorbeugen

Wespenstich: Was tun?

Der Wespenstich gehört gerade ab dem Spätsommer zu den gefürchteten Insektenstichen. Beim Stich geben Wespen ihr Insektengift in die Wunde ab, dadurch kommt es zu Schmerzen und zur Schwellung.

Wespenstich: Was tun?
© iStock.com/koster62

Der Wespenstich ist schmerzhaft und juckt, die Beschwerden klingen aber in der Regel nach relativ kurzer Zeit wieder ab. Eine Ausnahme bilden Stiche im Mund- oder Rachenraum – bei ihnen handelt es sich um einen ärztlichen Notfall, denn es droht Erstickungsgefahr.

Bei einer Insektengiftallergie tritt eine allergische Reaktion nicht nur an der Stichstelle, sondern am ganzen Körper auf. Die Symptome reichen von starker Schwellung bis hin zu Atemnot und Schock. Allergiker sollten deshalb bei Aktivitäten draußen stets ihr Notfallset mit schnell wirkenden Medikamenten bei sich tragen.

Artikelinhalte auf einen Blick:

Was hilft gegen Wespen?

Wespenstich: Was tun?

So schmerzhaft ein Wespenstich ist – er ist in der Regel harmlos, sofern du keine Insektengiftallergie hast. Ganz anders sieht es bei einem Wespenstich im Mund oder im Rachenraum aus: Dann solltest du sofort den Notarzt unter der Notarzt-Nummer 112 rufen! Denn durch die Schwellung kann es zu lebensbedrohlichen Atembeschwerden kommen, ganz unabhängig davon, ob eine Insektengiftallergie vorliegt oder nicht.

Erste Hilfe bei einem Wespenstich im Mund oder im Rachenraum, die sich auch für Kinder eignet: Eiswürfel lutschen oder mit kalten Wasser gurgeln. Hierbei ist es aber besonders wichtig, kein Wasser zu schlucken. Durch die Schwellung besteht Erstickungsgefahr!

Tritt in einer solchen Situation ein Schock ein, lege die betroffene Person in die Schocklage (Beine hochlegen) und verständige umgehend den Notarzt, soweit noch nicht erfolgt. Wenn vorhanden, empfiehlt sich das Lutschen von Eiswürfeln und das Kühlen von außen mittels Kühlpad.

Anders als Bienen ziehen Wespen ihren Stachel nach dem Stich wieder heraus. Befindet sich also noch ein Stachel in der Haut, handelt es sich nicht um einen Wespen- sondern um einen Bienenstich. Die Behandlung erfolgt bei beiden gleich. Allerdings empfiehlt es sich, einen Bienenstachel umgehend mit einer Pinzette aus der Haut zu ziehen, da er auch nach dem Stich weiter Gift absondert. Die Stichstelle solltest du nach dem Herausziehen des Stachels desinfizieren.

Verlasse nach einem Wespenstich wenn möglich zunächst den Ort des Geschehens, denn mit ihrem Stich setzen die Insekten bestimmte Duftstoffe frei, die andere anwesende Wespen in Alarmstimmung versetzen.

Wespenstich behandeln: Das sind die wichtigsten Schritte

Wenn du einen Stichheiler zur Hand hast, empfiehlt es sich, diesen sobald wie möglich nach dem Wespenstich anzuwenden. Die abgegebene Wärme zerstört bestimmte Eiweißenzyme und neutralisiert das Gift dadurch. Je nach individueller Schmerzempfindlichkeit (die abgegebene Wärme wird häufig als unangenehm empfunden) empfiehlt es sich, die Prozedur einige Male zu wiederholen.

Alternativ kannst du einen Löffel anwärmen und sanft auf die Stelle geben. Da sich bei dieser Methode jedoch die Temperatur nicht richtig gut einstellen lässt, besteht durchaus Verbrennungsgefahr. Für Babys und Kinder ist dies nicht geeignet.

Auch das Aussaugen der Wunde mittels Mund oder Saugstempel kann helfen, allerdings verschließt sich die Wunde nach dem Stich recht schnell, hier ist also Eile geboten. Wichtig: Wenn du die Wunde selbst mit dem Mund aussagst, nimmst du über deine Schleimhäute etwas Insektengift auf, daher solltest du dies keinesfalls bei einer Insektengiftallergie tun. Spucke das Gift unverzüglich aus und spüle deinen Mund mit Wasser gründlich aus.

Nach diesen ersten Maßnahmen empfehlen sich:

  • Kühlen: Mit Eispad oder Eiswürfeln die Stichstelle kühlen – lege die Kältequelle nicht auf die bloße Haut, sondern wickle sie in ein dünnes Handtuch oder ein Taschentuch ein. Kühle vor allem bei Baby und Kleinkind nicht zu lange, sondern nur einige Sekunden, mache dann eine Pause von einigen Sekunden und kühle wieder. Bei Erwachsenen und älteren Kindern empfehlen sich abwechselndes Kühlen und Pausieren für je maximal zehn Minuten. Wenn du gerade nichts aus dem Kühlfach zur Hand haben, tut es auch ein kalter, nasser Waschlappen.

  • Eiswürfel lutschen: Bei einem Wespenstich im Mund oder Rachenraum empfiehlt es sich, auf dem Weg zum Arzt oder solange du auf den Notarzt wartest, etwas Kaltes zu lutschen. Eiswürfel, nicht-stückiges Speiseeis, Wasser- oder Softeis bieten sich an. Auch Gurgeln mit kaltem Wasser kann  helfen. Du kannst den Stich zusätzlich von außen kühlen.

  • Nicht kratzen: Auch wenn er schmerzhaft ist und juckt – versuche, den Wespenstich weitgehend in Ruhe zu lassen, um Entzündungen durch Kratzen zu verhindern.

  • Juckreiz mindern: Wende Hausmittel wie eine aufgeschnittene rohe Zwiebel oder Kräuterumschläge an. Auch kühlende Gels (zum Beispiel Aloe-vera-Gel) können helfen, den Juckreiz abzuschwächen.

  • Körperliche Reaktion beachten: Beobachte dein Kind oder die gestochene Person einige Minuten, um sicherzugehen, dass kein allergischer Schock eintritt.

  • Hochlagern und ruhigstellen: Lagere wenn möglich den Körperteil mit dem Stich ein wenig höher und versuche, ihn in den kommenden Tagen oder bis die Beschwerden abgeklungen sind etwas ruhiger zu halten.

Wann zur ärztlichen Praxis?

Wenn der Wespenstich stark anschwillt oder sich entzündet und bei starken Schmerzen oder Gefühlsstörungen rund um die Stichstelle, die länger als 24 bis 36 Stunden anhalten, empfiehlt es sich, eine ärztliche Praxis aufzusuchen. Für Wespenstich-Allergiker gilt dies ohnehin.

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Wespenstich: Hausmittel gegen Juckreiz und Schwellung

Auch manches Hausmittel eignet sich zu Behandlung von Wespenstichen.

Der Klassiker: Rohe Zwiebel

Schneide eine rohe Zwiebel in der Mitte durch und lege sie mit der Schnittfläche nach unten auf den Wespenstich. Die Zwiebel enthält antientzündliche Wirkstoffe und mindert Juckreiz und Schmerzen. Diese Methode ist auch hervorragend für Kinder geeignet.

Hausmittel auf Vorrat: Zwiebeleiswürfel

Um im Fall der Fälle eine desinfizierende und juckreizmindernde rohe Zwiebel parat zu haben, kann man auch einfach "Zwiebeleiswürfel" selbst herstellen. Schneide dafür einfach eine Zwiebel in feine Würfel und friere sie mit etwas Wasser im Eiswürfelbehälter ein. Die Kühle wirkt ebenfalls wohltuend an der Stichstelle. Achte bitte darauf, den Zwiebeleiswürfel nicht zu lange direkt auf die Haut zu legen, da sonst Erfrierungen und Kälteschmerzen drohen.

Beruhigen: Heilerde und Essig

Rühre für einen kühlenden und beruhigenden Umschlag etwas Heilerde mit Essig an, trage die Masse direkt und rund um die Stichstelle auf und lasse sie trocknen. Klopfe die trockene Heilerde danach vorsichtig ab und wische eventuell feucht nach. Bitte verzichte auf Rubbeln, um die Haut nicht unnötig zu reizen. Da Babys Haut empfindlich auf den Essig reagieren kann, ersetze diesen bei kleinen Kindern durch Wasser.

Natürlich entzündungshemmend: Ballonrebe

Salben mit Extrakten aus der Ballonrebe wirken entzündungshemmend und beruhigen. Die in der Ballonrebe in großen Mengen enthaltene Harlicarsäure wird auch als "natürliches Kortison" bezeichnet und gilt als auf natürliche Weise entzündungshemmend.

Wundheilungsfördernd und gegen den Juckreiz: Spitzwegerich

Spitzwegerich ist als altes Hausmittel gegen Juckreiz bekannt. Zudem hat er antiseptische und wundheilungsfördernde Eigenschaften. Bereite einen Umschlag aus frischen, geriebenen Spitzwegerichblättern oder aufgebrühtem, abgekühltem Spitzwegerichtee und belasse ihn mindestens 20 Minuten auf der Stichstelle.

Tipp für unterwegs: Pflücke einige Spitzwegerichblätter vom Wegesrand, verreibe diese zwischen den Handflächen und tupfe den ausgetretenen Pflanzensaft vorsichtig auf den Wespenstich. Juckreiz und Schmerz lassen umgehend etwas nach.

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Allergische Reaktion auf einen Wespenstich: Insektengiftallergie

Bei einer Insektengiftallergie kann die Reaktion auf einen Stich weit über die üblichen Beschwerden hinausgehen. Während sich üblicherweise in den ersten Minuten nach einem Wespenstich eine Schwellung zeigt und lediglich die Region um den Stich herum zunächst schmerzt und später juckt, zeigen sich die Symptome im Rahmen einer allergischen Reaktion unter Umständen auch in ganz anderen Körperregionen.

Je nach Ausprägung und Giftmenge reichen die Symptome von einer über das normale Maß hinausgehenden Schwellungen bis zur Atemnot. Auftreten können:

  • sehr starke Schwellung um die Stichstelle
  • Quaddeln und Schwellungen in anderen Körperregionen
  • Atemnot und/oder Kurzatmigkeit
  • Schwindel
  • Übelkeit
  • Blutdruckabfall
  • Schock

Bei Insektengiftallergie sollte bei Aktivitäten draußen immer ein Notfallset zur Verfügung stehen. Notfallsets bestehen in der Regel aus einem schnellwirkenden Antiallergikum (Antihistaminikum) zum Einnehmen, Kortison zum Einnehmen und einer Adrenalin-Injektion, die bei akuten Symptomen wie Atemnot, Blutdruckabfall oder Schock umgehend gesetzt werden kann.

Die Medikamente sollten, sofern es nicht anders verordnet wurde, auch in dieser Reihenfolge eingenommen werden. Besprich die Zusammensetzung deines Notfallsets oder das deines Kindes mit deiner*deinem Ärztin*Arzt. In der Praxis wird man dir auch die Anwendung der Infektionsspritze zeigen. Auch Kinder erlernen im Idealfall den Umgang mit der Spritze, damit sie sich im Notfall selbst eine Injektion setzen können.

Eine langfristige Maßnahme zur Linderung der Insektengiftallergie ist die sogenannte Hyposensibilisierung, bei der über Monate bis Jahre hinweg in regelmäßigen Abständen geringe Dosen von Insektengift injiziert werden, um die Toleranzschwelle des Körpers zu erhöhen.

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Wespenstichen vorbeugen

Wirklich sicher verhindern lassen sich Wespenstiche leider nicht. Mückensprays sind gegen Wespen genauso wirkungslos wie lange Kleidung, denn diese lässt sich in der Regel problemlos durchstechen. Mit einigen Vorsichtsmaßnahmen lässt sich die Wahrscheinlichkeit eines Stichs aber minimieren:

Ruhig bleiben: Hektisches Herumwedeln oder gar nach der Wespe zu schlagen, macht die Insekten unnötig aggressiv. Das gilt übrigens auch für das häufig empfohlene Anpusten. Die Wespe fühlt sich dadurch angegriffen und sticht eher zu. Zudem lockt das Schlagen nach einer Wespe Artgenossen an, denn Wespen verständigen sich durch Pheromone, die bei Angriffen entsprechend aktiviert werden – und schon ist Verstärkung im Anmarsch. Bringe deinem Kind bei, wie es sich achtsam verhält und sei ein Vorbild. Wenn du hektisch um dich schlägst, sobald eine Wespe, Biene oder Hornisse in der Nähe ist, wird dein Kind dies auch tun.

Im Freien vorsichtig essen und trinken: Bienen und Wespen fühlen sich vor allem von süßen Getränken und Speisen angezogen, Wespen auch von Fleisch. Kontrolliere dein Essen stets vor dem Zubeißen. Achte auch bei deinem Kind darauf, dass kein Tier auf der Speise sitzt und sensibilisiere dein Kind diesbezüglich. Lasse Flaschen und Becher nicht geöffnet und unkontrolliert stehen. Das sofortige Verschließen von Gläsern empfiehlt sich, weil dadurch erst gar keine verlockenden Düfte aufsteigen können.

Nicht barfuß auf Wiesen laufen: Gerade auf blühenden Wiesen können im Sommer Wespen, Bienen oder Hornissen sitzen. Trage zumindest leichtes Schuhwerk, um nicht versehentlich mit dem nackten Fuß auf eines der Tiere zu treten. Besonders in Klee fühlen sich Wespen wohl. Hier empfiehlt sich besondere Vorsicht.

Moskitonetz für Kinderwagen: Wenn in der Umgebung viele Wespen unterwegs sind, kann es Sinn ergeben, den Kinderwagen mit einem Moskitonetz zu schützen.

Wespen, Bienen und Hornissen ablenken: Ein Teller reifes Obst, einige Meter vom Tisch entfernt aufgestellt, kann die Aufmerksamkeit der Insekten auf sich ziehen und du hast beim Essen mehr Ruhe. Gut geeignet sind Trauben oder Äpfel.

Vermeide Parfum: Blumig-duftende Körperlotionen oder Parfüms können Wespen, Bienen und Hornissen anlocken.

Öfter duschen: Schweiß und Körpergeruch locken Insekten an. Vor allem nach dem Sport "duften" wir für Wespen interessanter als sonst.

Keine knalligen Farben tragen: Auffällige Farben – ob bei der Kleidung oder auf der Tischdecke – locken Wespen an. Am uninteressantesten ist für sie die Farbe Weiß.

Meide draußen Mülleimer: Halte dich nicht länger in der Nähe von Abfalleimern oder Altglascontainern auf, denn Wespen sind dort gern auf der Suche nach Abfallresten und süßen Flüssigkeiten.

Hausmittel, um Wespen fernzuhalten

Es gibt diverse überlieferte Methoden, Wespen fernzuhalten. Ob sie wirklich funktionieren, ist oft Ansichtssache. Während die einen auf Kaffeepulver zur Abschreckung setzen, sind andere von Nelken und Zitrone überzeugt.

Ziemlich gut jedoch scheint die Methode "Sprühnebel" zu funktionieren: Fülle dafür eine haushaltsübliche Sprühflasche mit Wasser. Achte darauf, dass sich keine Reste von Reinigungsmitteln oder anderen Stoffen darin befinden. Immer dann, wenn eine Wespe auf Erkundungstour ist, sprühst du einen feinen Wassernebel oberhalb der Wespe in die Luft. Die Wespe denkt, dass es regnet, und sucht schnell das Weite. Achtung: Besprühe die Wespe nicht direkt, da sie mit nassen Flügeln nicht weiterfliegen kann. Sie wird sich dann hinsetzen und warten, bis ihre Flügel getrocknet sind.

Auch das Aufhängen einer Wespennest-Attrape wird häufig empfohlen: Dafür einfach eine braune Papiertüte (Einkaufstüte aus dem Supermarkt) zu einem Ball formen, mit Klebeband fixieren und in unmittelbarer Nähe aufhängen. Weil die Wespen denken, dass es sich um ein feindliches Wespennest handelt, bleiben sie fern.

Weitere beliebte Hausmittel gegen Wespen:

Zitronen: Wespen empfinden den Duft von Zitronen als unangenehm. Schneide zur Abschreckung einfach einige Zitronen jeweils in der Mitte durch und verteile die Hälften mit der Schnittfläche nach oben auf dem und um den Tisch. Oft wird auch empfohlen, die Zitronen mit Nelken zu spicken, da Wespen den ätherischen Duft von Nelken nicht mögen.

Glühendes Kaffeepulver: Gebe etwas Kaffeepulver in ein feuerfestes Schälchen und stecke ein brennendes Streichholz hinein, sodass das Kaffeepulver zu glühen anfängt. Die dadurch freigesetzten Aromen empfinden wir Menschen meist als angenehm, Wespen dagegen sind davon nicht so begeistert.

Knoblauch: Auch Knoblauch soll Wespen abschrecken. Schneide einfach einige Knoblauchzehen in zwei Hälften und verteile diese rund um den Tisch.

Kupfermünzen: Wespen mögen Kupfer überhaupt nicht. Reibe einige Münze zwischen deinen Fingern, um das "Aroma" richtig freizusetzen und verteile die Münzen auf dem Tisch.

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