Östradiol E2
Östradiol E2 ist das natürliche Östrogen der Frau und für die Ausprägung ihrer sekundären Geschlechtsmerkmalen verantwortlich. Östradiol ist ein Sexualhormon und wird bei der Frau überwiegend in den Granulosazellen des reifenden Follikels produziert und auch in kleinen Mengen in der Plazenta. Somit hat es seine größte klinische Bedeutung bei der Beurteilung der Follikelfunktion.
Dementsprechend findet man bei Frauen in der Menopause oder vor der Menopause sehr niedrige Östradiolspiegel, die nur etwa 5 Prozent der Werte entsprechen, die man bei der Frau im ovulatorischen Zyklus unmittelbar vor dem Eisprung (Ovulation) findet.
Östradiol E2: Zu hoch oder zu niedrig
Ovulationshemmende Medikamente ("Pille") senken die Östradiolspiegel, wie auch GnRH-Analoga, Androgene und Psychopharmaka.
Medikamente, die der Stimulation der Follikelreifung dienen (z.B. Clomifen, Tamoxifen oder andere Antiöstrogene, Gonadotropine), erhöhen die Östradiolkonzentration als Folge der Follikelreifung.
Bei gestörter Funktion der Eierstöcke findet man in der Regel in Abhängigkeit von der Art der Ovarfunktionsstörung leicht bis extrem erniedrigte Östradiolspiegel; bei chronischer Anovulation (fehlender Eisprung) sind die Östradiolspiegel oft erhöht (> 300 pg/ml).
Eine Östradiolbestimmung wird zur Kontrolle der Eierstockfunktion in der Sterilitätsbehandlung durchgeführt. Da Östradiol ein Parameter der Follikelreifung ist, ist der Östradiolspiegel im geschlechtsreifen Alter der Frau strikt zyklusabhängig zu beurteilen.
Referenzbereich nach Labor Prof. Leidenberger, Hamburg
Zyklustag 1 - 7 | 30 - 150 pg/ml |
Zyklustag 8 - 13 | 100 - 400 pg/ml |
Zyklustag 14 - 18 | 35 - 150 pg/ml |
Zyklustag 19 - 23 | 100 - 200 pg/ml |
Zyklustag 24 - 28 | 30 - 120 pg/ml |