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Fruchtbarkeit steigern mit Traditioneller Chinesischer Medizin

TCM bei Kinderwunsch

Die TCM (Traditionelle Chinesische Medizin) wird immer häufiger bei Kinderwunsch angewendet. Vor allem als Unterstützung von Fruchtbarkeitsbehandlungen oder bei künstlicher Befruchtung kommt sie zum Einsatz. Der Grundgedanke: Ernährung, Heilkräuter, Akupunktur und Moxibustion sollen das verlorene Gleichgewicht im Körper wieder herstellen und dadurch die Fruchtbarkeit fördern.

TCM bei Kinderwunsch
© iStock.com/PeopleImages

Der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) liegt ein ganzheitlicher Ansatz zugrunde. Das bedeutet: Körper und Geist werden nicht getrennt betrachtet, sondern als Einheit gesehen und deshalb gemeinsam behandelt. In unserer westlichen Welt wird TCM meist als Ergänzung zur Schulmedizin angewendet, häufig auch bei unerfülltem Kinderwunsch.

Paare, die schwanger werden möchten, können die verschiedenen Methoden der TCM nutzen, um ihre Chancen auf eine Schwangerschaft zu erhöhen. Im Rahmen einer Kinderwunschbehandlung (zum Beispiel bei künstlicher Befruchtung) kann TCM die Chancen auf eine Schwangerschaft erhöhen.

In diesem Artikel lesen Sie:

Tipps, um die Fruchtbarkeit zu steigern

TCM: Welche Einflüsse gibt es auf die Fruchtbarkeit?

In der Traditionellen Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass Krankheiten und Beschwerden durch Störungen und Ungleichgewichte im Körper hervorgerufen werden. Fruchtbarkeitsstörungen sind demnach (auch) in einem energetischen Ungleichgewicht begründet. Unsere inneren Organe sind Zentren, in denen Lebensenergie gebildet wird. Diese Lebensenergie, das Qi, fließt in bestimmten Bahnen, den Meridianen, im Körper.

Yin und Yang sind die beiden großen, gegensätzlichen Kräfte in der chinesischen Philosophie. Kälte und Wärme, Ruhe und Aktivität, Tal und Berg – Yin und Yang bilden ein dynamisches Gleichgewicht. Nie sollte die eine Seite die andere beherrschen, beide Kräfte wechseln sich ab (wie Nacht und Tag) oder sind im Einklang. Bei Kinderwunsch sind Yin und Yang von großer Bedeutung, denn nur, wenn sie in Harmonie sind, kann laut TCM neues Leben entstehen.

Die Lebensenergie Qi, die in den Organen gebildet wird, speist sich aus drei Quellen:

  • Atmung
  • Ernährung
  • angeborenes Potenzial (Jing)

Da sich das Qi verbraucht, muss es fortlaufend wieder gebildet werden. Während das Qi aus der Atmung über die Lungen aufgenommen wird, bilden die Organe Qi aus der Ernährung. Das Jing, das angeborene Potenzial, wird durch Lebensmittel wieder aufgefüllt. Tatsächlich sind laut TCM Jing und Qi bei Kinderwunsch enorm wichtig, da sie sich auch unmittelbar auf die Fähigkeit, Kinder zu zeugen, auswirken. Wendet man TCM bei Kinderwunsch an, gilt es also, diese beiden Kräfte gezielt über die Nahrung zu stärken.

Ernährung und Lebensstil: In der TCM bei Kinderwunsch wichtig

In der TCM sind Nahrungsmittel sanfte Medizin und eine gute Ernährung kann sich energetisch positiv auf den Körper auswirken. Die positiven Auswirkungen der Nahrungsmittel, die dem Körper gut tun, zeigen sich allerdings nicht sofort, sondern erst nach etwa zwei bis drei Monaten. Eine Ernährungsumstellung nach der Traditionellen Chinesischen Medizin beginnt daher im Idealfall bereits einige Monate vor einer Kinderwunschbehandlung oder geplanten Schwangerschaft.

Über die Ernährung lassen sich die bei Kinderwunsch relevanten positiven Aspekte der TCM besonders gut beeinflussen. Denn das Jing, das angeborene Potenzial, speist sich vor allem aus den Nahrungsmitteln. Zwar nimmt das Jing im Laufe des Lebens ab, eine gute Ernährung und ein ausgeglichener Lebensstil "schonen" jedoch das Jing.

Niere, Milz, Leber, Lunge und Herz haben in der TCM neben ihren rein organischen auch energetische Aufgaben. Jedes dieser Organe steht für eine bestimmte Energie oder eine bestimmte Kraft und diese lassen sich durch Ernährung und Lebensstil beeinflussen:

  • Nieren-Jing: Fruchtbarkeit und Fortpflanzung
  • Milz-Jing: Stoffwechsel
  • Leber-Jing: Gleichgewicht zwischen Anspannung und Entspannung
  • Lungen-Jing: Kraft und Vitalität
  • Herz-Jing: Seele, Wärme und Belebung

Daraus ergeben sich gemäß den Grundsätzen der TCM folgende Empfehlungen zu Ernährung und Lebensstil:

  • leicht verdauliche, milde Kost
  • warmes Essen, auch zum Frühstück (zum Beispiel Haferbrei oder Suppe)
  • auf Milchprodukte verzichten
  • die Lunge beanspruchen (etwa durch Sport oder Singen)
  • gemeinsame Aktivitäten mit dem Partner (Tanzen, Massagen, ...)
  • leichte körperliche Beanspruchung (durch Spazierengehen, Joggen, Walken)
  • Ausgleich zwischen An- und Entspannung finden
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Da heutzutage bei vielen Menschen ein Yang-betonter Lebensstil mit viel Druck und Stress vorherrscht, wird laut Traditioneller Chinesischer Medizin empfohlen, bei Kinderwunsch das Yin, also Ruhe und Ausgeglichenheit, zu unterstützen. Auch über die Ernährung lässt sich das Yin beeinflussen. Bevorzugt werden sollten dafür gedünstete, gekochte und milde Speisen anstatt Rohkost, gemieden werden sollten Kaffee, Tee, Kakao, Alkohol und scharfe Gewürze, da sie als "austrocknend" gelten und das Ungleichgewicht im Körper zugunsten des Yang verstärken.

Es empfiehlt sich, mit der*dem behandelnden TCM-Ärztin*Arzt einen individuellen Ernährungsplan aufzustellen. Dabei werden auch die Zubereitungsarten und ihre Auswirkungen auf die Lebensmittel besprochen.

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TCM bei Kinderwunsch: Akupunktur und Moxibustion

Akupunktur ist bei uns die bekannteste Behandlungsmethode aus dem TCM-Kosmos. Zahlreiche Studien weisen darauf hin, dass Akupunktur bei Kinderwunsch die Schwangerschaftsrate erhöht. In der Traditionellen Chinesischen Medizin geht man davon aus, dass die Lebensenergie Qi in Meridianen durch den Körper fließt. Die Meridiane sind wie Blutgefäße über den gesamten Körper verteilt, haben aber nichts mit diesen zu tun. Bei der Akupunktur werden feine Nadeln an bestimmten Meridianen in die Haut gesetzt, um zu reizen und Störungen im Fluss des Qi zu regulieren. Die Moxibustion funktioniert ähnlich: An bestimmte Stellen auf der Haut werden kleine, verglimmende Beifußstäbchen oder -kegel gesetzt.

Obwohl die Wirksamkeit von Moxibustion bislang nicht in Studien nachgewiesen wurde, geht man davon aus, dass die Erwärmung bestimmter Punkte die Hormonproduktion anregt. Auch die Akupressur (Fingerdruck statt Nadeln) wird von vielen Ärzt*innen, die TCM anbieten, angewendet.

Chinesische Heilkräuter bei Kinderwunsch

Chinesische Heilkräuter eignen sich laut TCM zur Regulierung des Zyklus und zur Wiederherstellung der hormonellen Balance. Sie sollen die Qualität von Eizellen oder Samenzellen verbessern und können demnach auch unterstützend eingesetzt werden, um eine Schwangerschaft aufrechtzuerhalten, also Fehlgeburten zu vermeiden. Viele Kräuter werden als Tee eingenommen oder als Gewürze in Gerichten verwendet. Grundsätzlich gilt: Heilkräuter werden von dem*der TCM-Behandler*in empfohlen und genau nach Vorschrift eingenommen. In der Regel dauert die Einnahme sechs bis acht Wochen, maximal drei Monate.

TCM für Männer mit Kinderwunsch

Auch Männern mit unerfülltem Kinderwunsch kann die Traditionelle Chinesische Medizin helfen. Sind Spermienkonzentration oder -beweglichkeit laut Spermiogramm eher niedrig, empfiehlt sich eine Behandlungskombination aus chinesischen Heilkräutern und Akupunktur unter Berücksichtigung der Ernährung nach der TCM.

Die Mittel sollten von Männern über einen Zeitraum von maximal drei Monaten eingenommen werden – oder bis eine Schwangerschaft eintritt. Sie gelten als relativ erfolgversprechend. Wird die Arzneimittel-Behandlung durch Akupunktur ergänzt, empfiehlt es sich, mindestens vor dem Eisprung der Partnerin zu nadeln, besser noch regelmäßig über den Behandlungszeitraum hinweg. Obwohl es noch keine aussagekräftigen, großen Studien zu TCM bei Männern mit Kinderwunsch gibt, sprechen viele Einzelfallberichte aus der Praxis für eine Wirksamkeit.

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