Mutismus
Mutismus ist eine seltene, meist psychogene Sprachstörung, die schon im Vorschulalter, aber nur selten nach dem neunten Lebensjahr auftreten kann. Betroffene sprechen hierbei nicht mit anderen Menschen, obwohl bei ihnen keine Beeinträchtigung von Sprache oder Gehör vorliegt.
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Fachleute unterscheiden zwei Formen, den (s)elektiven und den totalen Mutismus.
Mutismus – Teilweise oder komplette Kommunikationsstörung
Der Begriff Mutismus hat seinen Ursprung im Lateinischen und bedeutet soviel wie Stummheit. Mutismus wird in zwei Formen unterteilt. Beim (s)elektiven Mutismus kommunizieren Betroffene innerhalb ihrer Familie ganz normal, Fremden gegenüber bleiben sie jedoch stumm. Beim totalen Mutismus hingegen sprechen Betroffene mit niemandem, nicht einmal mit den engsten Familienmitgliedern. Darüber hinaus existiert auch noch der sogenannte akinetische Mutismus. Dieser hat seinen Ursprung meist in einer neurologischen Schädigung des Betroffenen. Beim (s)elektiven Mutismus ist es für Eltern und sogar Fachleute manchmal schwierig zu unterscheiden, ob ein Kind nur sehr schüchtern ist oder ob tatsächlich eine Diagnose vorliegt.
Welche Ursachen für Mutismus sind bekannt?
Fachleute gehen davon aus, dass Mutismus in den meisten Fällen durch eine Angststörung des betroffenen Kindes verursacht wird. Betroffene Kinder haben sozusagen genetische Faktoren vererbt bekommen, die zu Mutismus führen können. Aber auch nach einer Operation am Gehirn kann manchmal Mutismus auftreten, wenn hierbei bestimmte Hirnregionen verletzt werden. Dies wird akinetischer Mutismus genannt. Beim (s)elektiven Mutismus ist besonders auffällig, dass er in etwa 20 Prozent der Fälle bei Kindern auftritt, die zweisprachig aufwachsen.
Welche Auffälligkeiten eines Kindes können auf Mutismus hinweisen?
Mutismus kann vorliegen, wenn ein Kind in bestimmten Situationen oder bestimmten Menschen gegenüber stumm bleiben, obwohl sie zu Hause ganz normal kommunizieren. Auch wenn ein zu Hause eher redseliges Kind plötzlich verstummt, wenn ein Fremder dazustößt. Körperliche Anforderungen wie Klettern, Radfahren oder Schwimmen können bei mutistischen Kindern Gehemmtheit auslösen. Auch Angst vor körperlicher Nähe zu Fremden zu haben, Angst alleine zu schlafen oder gelegentliches Bettnässen könnte im Zusammenhang mit einer Sprachstörung auf Mutismus hinweisen.
Welche Therapie eignet sich für Menschen mit Mutismus?
Hat der Kinderarzt oder der Kinderpsychologe Mutismus diagnostiziert, wird dieser oftmals im Rahmen von Verhaltenstherapie und Elterngesprächen angegangen. Die genaue Therapie richtet sich hier idealerweise nach der gestellten Diagnose und der Art des Mutismus. Häufig wird mit Sprachtherapie gearbeitet. Manchmal wird einem Mutismus auch mit Medikamenten begegnet. Mit Antidepressiva können bestehende Angststörungen im Rahmen des Mutismus behandelt werden.
Wie ist der weitere Verlauf eines Mutismus?
Wird Mutismus rechtzeitig behandelt, ist meist eine gute Prognose zu erwarten. Wichtig ist hierbei, dass nicht nur das betroffene Kind, sondern auch das familiäre Umfeld ausgiebig beraten wird und bei Bedarf auch an einer Therapie teilnimmt.
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