Hepatitis B
Hepatitis B gehört weltweit zu den häufigsten Infektionskrankheiten. Die Übertragung erfolgt über Körperflüssigkeiten. Gegen Hepatitis B schützt eine Impfung, die bereits im Kleinkindalter empfohlen wird.
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Hepatitis B ist eine virusbedingte Infektionskrankheit der Leber. Sie wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) verursacht. In etwa fünf bis zehn Prozent der Fälle nimmt sie einen chronischen Verlauf mit der Gefahr von schweren Leberschäden.
Verbreitung von Hepatitis B
Hepatitis B gehört zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Fünf bis acht Prozent der Deutschen erkrankten bereits am Hepatitis-B-Virus, eine halbe Million Menschen leidet an einer chronischen Infektion.
Da das Virus durch Körperflüssigkeiten übertragen wird, ist es besonders unter Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern oder Drogenabhängigen verbreitet. Auch medizinisches Personal ist überdurchschnittlich oft betroffen.
Wie wird Hepatitis B verursacht?
Das Hepatitis-B-Virus findet sich in allen Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Tränen, Sperma, Vaginalsekret, Muttermilch, Menstruationsblut und dem Sekret der männlichen Cowperschen Drüsen ("Lusttropfen"). Deshalb gilt das Virus als äußerst ansteckend. Die Zeit von Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit (Inkubationszeit) beträgt durchschnittlich zwei bis drei Monate.
Übertragungswege von Hepatitis B
- Ungeschützte sexuelle Kontakte durch Vaginal-, Anal- oder Oralverkehr oder das gemeinsame Benutzen von Sexspielzeug sind Hauptübertragungswege.
- Während Schwangerschaft und Geburt kann es ebenfalls zu einer Übertragung von Mutter zu Kind kommen.
- Übertragen wird das Virus bei Drogenabhängigen durch die gemeinsame Verwendung von Spritzen.
- Bei medizinischem und Pflegepersonal treten Infektionen durch den Kontakt mit Betroffenen auf.
- Weitere Übertragungswege können mangelhafte Hygiene bei Tätowierungen oder Piercings sein oder die gemeinschaftliche Benutzung von Zahnbürsten oder Rasierern.
Oft lässt sich der Übertragungsweg nach einer Infektion nicht eindeutig feststellen.
Wie lange ist Hepatitis B ansteckend?
Infektiös sind Betroffene so lange, wie sich Viren bei ihnen nachweisen lassen - auch wenn sie keinerlei Symptome zeigen. Verläuft eine Infektion chronisch, besteht meist eine dauerhafte Ansteckungsgefahr.
Wie äußert sich Hepatitis B?
Das Hepatitis-B-Virus hat zahlreiche Unterformen, die zum Teil zu unterschiedlichen Krankheitsverläufe führen. Allerdings verursacht nicht das Virus selbst die Beschwerden, sondern die Immunreaktion des Körpers.
In etwa einem Drittel aller Fälle bilden sich trotz einer Hepatitis-B-Infektion keine Symptome aus. Dadurch vermehren sich bei den Betroffenen die Viren besonders stark, weshalb sie die Infektion leicht weitergeben können.
Ein weiteres Drittel der Betroffenen bekommt in der Frühphase der Infektion unspezifische Symptome wie Appetitlosigkeit, Gelenkschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Fieber.
Einige Betroffene entwickeln im Laufe der Zeit eine Gelbsucht, bei der sich der Urin dunkel und der Stuhl hell färbt, Haut und Augen eine gelbliche Farbe annehmen. Darüber hinaus kann die Leber schmerzhaft anschwellen.
Die Symptome klingen meist nach zwei bis vier Wochen ab, sodass es in mehr als 90 Prozent aller Fälle zu einer vollständigen Genesung kommt. Bei jedem fünften bis zehnten Betroffenen nimmt die Hepatitis-B-Erkrankung einen chronischen Verlauf, häufig ohne äußerlich sichtbare Symptome, aber nicht selten mit einer schleichenden Leberschädigung. Hepatitis B ist in in 30 Prozent der Fälle für Leberzirrhose und in über 50 Prozent für Leberzellkrebserkrankung verantwortlich.
Wie wird Hepatitis B festgestellt?
Hepatitis B lässt sich mittels einer Blutuntersuchung nachweisen. Die Tests zielen zum einen auf möglicherweise erhöhte Serumswerte bestimmter Enzyme ab. Zum anderen fahndet man nach spezifischen Antikörpern, die es erlauben, zwischen einer akuten und chronischen Hepatitis-B-Erkrankung zu unterscheiden.
Wie wird Hepatitis B behandelt?
In den meisten Fällen heilt eine akute Hepatitis-B-Infektion auch ohne die Gabe von Antivirus-Medikamenten vollständig aus. Die Behandlung besteht vor allem darin, die Symptome zu lindern und sich selbst weitgehend zu schonen. Außerdem wird dringend empfohlen, einige Wochen lang gänzlich auf Alkohol zu verzichten. Eine kohlenhydratreiche und fettarme Ernährungsweise schont die Leber. Zudem ist es ratsam, die Mahlzeiten gleichmäßig über den Tag zu verteilen.
Müssen aufgrund anderer Erkrankungen Medikamente eingenommen werden, sollte ihre Leberverträglichkeit mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Betroffenen und ihren Helfern ist dringend zu empfehlen, auf penible Sauberkeit und insbesondere strikte Handhygiene zu achten.
Sind die spezifischen Leberwerte länger als sechs Monate lang erhöht, muss man von einer chronisch verlaufenden Hepatitis B ausgehen. In diesem Fall kommen Behandlungsverfahren entweder mit Interferonen infrage, mit deren Hilfe die körperlichen Abwehrkräfte gegen die Viren gestärkt werden, oder mit so genannten Virustatika, die gegen die Vermehrung der Viren arbeiten. Beide Verfahren sind mit mehr oder minder starken Nebenwirkungen verbunden.
Leider ist nicht in dem Fall eine vollständige Heilung der Hepatitis B möglich, weshalb größter Wert darauf gelegt werden sollte, die Infektion zu vermeiden.
Wie verläuft eine Hepatitis-B-Infektion?
Unbehandelt kann eine chronische Hepatitis-B-Infektion zu einem lebensgefährlichen Leberschaden (Leberzirrhose) bis hin zur Ausbildung von Leberkrebs führen. Kommt es zu einem Leberversagen, kann oft nur noch die Transplantation einer neuen Leber helfen. In manchen Fällen entwickelt sich eine so genannte chronisch persistente Hepatitis, bei der sich das Virus im Blutserum zwar noch nachweisen lässt, aber nicht aktiv ist. In diesem Fall sind regelmäßige Bluttests erforderlich. Die chronisch persistente Hepatitis kann in eine aktive Hepatitis umschlagen, aber auch vollständig ausheilen.
Nach einer ausgeheilten Hepatitis kann man sich in der Regel nicht erneut damit anstecken.
Kann man Hepatitis B vorbeugen?
Kondome bieten einen weitgehenden, aber nicht umfassenden Schutz vor einer Hepatitis-B-Infektion. Der beste und letztlich einzig wirksame, sichere Schutz, einer Ansteckung mit Hepatitis B vorzubeugen, ist die Impfung.
Ist es trotz Vorsichtsmaßnahmen bei ungeimpften Personen beispielsweise zu einer Nadelstichverletzung im medizinischen Bereich gekommen, ist eine so genannte postexpositionelle Prophylaxe möglich. Dabei wird der Impfstoff injiziert und es werden spezifische Immunglobuline verabreicht. Die Impfung muss spätestens 48 Stunden nach dem Kontakt mit dem Risikofaktor erfolgen - je früher desto besser.
Für wen ist eine Hepatitis-B-Impfung empfehlenswert?
Im Erwachsenenalter sollten sich laut Ständiger Impfkommission (STIKO) vor allem Menschen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko impfen lassen Medizinischem und Pflegepersonal ist eine Impfung grundsätzlich anzuraten. Zwar ist die Ansteckungsgefahr bei Säuglingen, in dessen Familien kein Risiko vorliegt, gering, dennoch wird eine Hepatitis-B-Impfung für alle Säuglinge und Kleinkinder empfohlen. Der Grund: Sollte es zu einer Infektion kommen, führt dies in 90 Prozent der Fälle bei Kindern zu einem chronischen Verlauf, bei Erwachsenen kommt dies bei zehn Prozent vor.
Hepatitis-B-Impfung fürs Baby: Wann sollte die Impfung erfolgen?
Hepatitis B ist eine Standardimpfung. Die Grundimmunisierung erfolgt bereits bei Säuglingen und beginnt im Alter von zwei Monaten. Bei Kindern, die bisher noch keine Impfung erhalten haben, sollte dies nachgeholt werden – noch vor dem 18. Lebensjahr.
Eine Besonderheit besteht bei Babys von Müttern, die von einer Hepatitis-Erkrankung betroffen sind: Mit der Grundimmunisierung wird hier schon innerhalb von zwölf Stunden nach der Geburt begonnen. Um festzustellen, ob eine Infektion vorliegt, werden Schwangere nach der 32. Schwangerschaftswoche (32. SSW), möglichst nahe am Geburtstermin, darauf getestet.
Hepatitis-B-Impfung: Wie oft muss der Impfstoff verabreicht werden?
Ob es sich um drei oder vier Impfdosen zur Grundimmunisierung handelt, hängt vom Impfstoff ab. Kombinationsimpfstoffe werden im Alter von zwei Monaten, drei Monaten, vier Monaten und zwischen dem elften und 14. Monaten verabreicht. Bei einem Einzelimpfstoff entfällt die Impfung im dritten Lebensmonat.
Erwachsene werden drei Mal geimpft – die zweite Impfung erfolgt ein Monat nach der ersten, die dritte im Abstand von sechs weiteren Monaten. Ein verkürztes Schema ist gegebenenfalls je nach Impfstoff in Absprache mit dem Arzt möglich.
Ist eine Auffrischung bei einer Hepatitis-B-Impfung erforderlich?
Routinemäßig ist bei einer Hepatitis-B-Impfung keine Auffrischung vorgesehen. Personen, bei denen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion besteht, sollten sich im Abstand von zehn Jahren nach der erfolgreichen Grundimmunisierung auf den Wert der vorhandenen Antikörper testen lassen. So kann überprüft werden, ob eine Auffrischungsimpfung erforderlich ist. Dies gilt auch für Personen, die im Kindesalter geimpft wurden und sich nun – zum Beispiel durch die Aufnahme einer Tätigkeit im medizinischen Bereich – einem Risiko aussetzen.
Hepatitis-B-Impfung: Kostenübernahme durch Krankenkasse?
Für Kinder und Jugendliche bis zum Alter von 18 Jahren übernimmt die Krankenkasse die Kosten für die Hepatitis-B-Impfung. Sind Menschen einer besonderen Ansteckungsgefahr ausgesetzt, können die Kosten in einem solchen Fall ebenfalls von der Krankenkasse (oder dem Arbeitgeber) getragen werden. Bitte informieren Sie sich bei Ihrer Versicherung über die für Sie geltenden Bedingungen.
Welche Kosten fallen für eine Hepatitis-B-Impfung an?
Pro Injektion betragen die Kosten für eine Hepatitis-B-Impfung ca. 65 Euro. Für eine Kombinationsimpfung mit Hepatitis A fallen Kosten in Höhe von ca. 75 Euro an.
Welche Nebenwirkungen können nach einer Hepatitis-B-Impfung auftreten?
Wie bei allen Impfungen kann es auch nach einer Hepatitis-B-Impfung innerhalb von ein bis drei Tagen (selten länger) zu lokalen Reaktionen wie Rötungen, Schmerzen oder Schwellungen kommen. Selten werden vorübergehende Beschwerden wie Kopf- und Gliederschmerzen oder erhöhte Temperatur beobachtet. In äußerst seltenen Fällen treten Komplikationen auf. Lassen Sie sich hierzu von Ihrem Arzt beraten.
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