Grippe-Impfung für Kinder: Wie sinnvoll ist sie?
Bei der Grippe-Impfung für Kinder bleibt die Ständige Impfkommission (STIKO) auch in diesem Jahr bei ihrer Empfehlung, chronisch vorerkrankte Kinder gegen Grippe impfen zu lassen. Für alle anderen Kinder gilt: Sie dürfen, aber es gibt keine ausdrückliche Empfehlung.
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Die echte Grippe (Influenza) ist eine Atemwegserkrankung, die durch das Influenzavirus verursacht wird. Typische Symptome der Grippe sind plötzlich beginnendes hohes Fieber (über 38,5 Grad Celsius), Halsschmerzen, trockener Reizhusten, Muskel- und Kopfschmerzen sowie körperliche Schwäche. Auch Kinder können an Grippe erkranken. Bei einem Drittel der betroffenen Kinder verläuft die Krankheit ohne Fieber und mit milderen Symptomen.
Aber auch Kinder können schwere Verläufe und Komplikationen wie Herzmuskel- oder eine Lungenentzündung durch das Influenzavirus selbst oder einen weiteren Erreger (sogenannte Superinfektion) entwickeln. Überwiegend betreffen Komplikationen jedoch ältere Menschen, chronisch Erkrankte sowie Schwangere. Diesen Risikogruppen wird empfohlen, sich jeden Herbst gegen Grippe impfen zu lassen.
In diesem Artikel lesen Sie:
- Grippe-Impfung für Kinder sinnvoll?
- Ab wann impfen?
- Empfehlungen der STIKO
- Wirksamkeit
- Nebenwirkungen
Grippe-Impfung für Kinder sinnvoll?
Auch in diesem Jahr empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts die jährliche Grippe-Impfung für Kinder und Jugendliche im Herbst. Allerdings gilt diese Empfehlung nur für Kinder, die zur Risikogruppe für einen schweren Verlauf der Grippe gehören, also Grunderkrankungen haben.
Solche Vorerkrankungen umfassen etwa:
- chronische Atemwegserkrankungen (auch Asthma)
- Herz- oder Kreislauferkrankungen
- Leber- oder Nierenkrankheiten
- Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes mellitus
- chronische neurologische Krankheiten wie Multiple Sklerose
- angeborene oder später erworbene Störungen des Immunsystems oder HIV
Die Sächsische Impfkommission (SIKO) dagegen empfiehlt die Grippe-Impfung für alle Kinder bereits ab dem sechsten Lebensmonat. Das sei besonders wichtig vor dem Hintergrund, dass die vorjährliche Grippe- und Erkältungssaison durch die Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus im Großen und Ganzen "ausgefallen" sei. Damit bestehe oftmals ein Immunitätsdefizit bei Kindern.
Bereits in den vergangenen Wochen häuften sich die Berichte über vermehrte RSV-Infektionen bei Kindern und damit verbundene Krankenhauseinweisungen. Einige Expert*innen warnen vor einer Überlastung der Krankenhäuser, falls die nächste Corona- mit der Grippewelle zusammentreffe.
Als optimale Zeit für die Grippe-Impfung gilt der Zeitraum zwischen Oktober und Mitte Dezember, da die Grippewelle Anfang des jeweils neuen Jahres erfahrungsgemäß an Fahrt aufnimmt.
WHO empfiehlt Grippe-Impfung für kleine Kinder
Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt die Schutzimpfung gegen Grippe allen chronisch kranken Kindern ab dem sechsten Lebensmonat. Auch Kleinkinder zwischen sechs und 59 Monaten sollten laut WHO-Empfehlung geimpft werden, da bei ihnen ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf bestehe. Dieses Risiko reduziere sich durch die Grippe-Impfung erheblich.
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Ab wann können Kinder die Grippe-Impfung erhalten?
Gesunde Kinder können ab dem vollendeten sechsten Lebensmonat gegen Grippe geimpft werden. Babys und Kleinkinder bis zum 36. Lebensmonat erhalten lediglich die halbe Dosis. In Deutschland wird meist mit sogenanntem Totimpfstoff immunisiert. Dieser inaktive Impfstoff enthält nur abgetötete Erreger, die sich nicht mehr vermehren können, aber vom Immunsystem als fremd erkannt werden und so die Antikörperproduktion anregen.
Grippe-Impfung per Nasenspray
Eine Ausnahme bildet die für Kinder und Jugendliche von zwei bis einschließlich 17 Jahren zugelassene Grippe-Impfung als Nasenspray. Es enthält einen stark abgeschwächten Lebendimpfstoff. Obwohl die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, kann nicht ausgeschlossen werden, dass mit Lebendimpfstoff Immunisierte nach der Impfung ansteckend sind. Enger Kontakt zu schwer kranken Menschen oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem sollte deshalb in den ersten zehn bis 14 Tagen gemieden werden.
Kosten der Grippeimpfung für Kinder
Die gesetzlichen Krankenkassen richten sich bei der Kostenübernahme meist nach den Empfehlungen der STIKO. Da die Grippe-Impfung von dieser bislang nur für Kinder mit Vorerkrankungen empfohlen wird, kommen viele Krankenkassen auch nur für diese auf. Einige Krankenkassen jedoch übernehmen die Kosten für die Impfung gegen Influenza trotzdem vollständig oder anteilig. Informieren Sie sich vorher bei Ihrer Kasse.
Risikogruppen impfen: Was die STIKO empfiehlt
Um zu verhindern, dass Grippewelle und Corona-Pandemie im kommenden Winter zusammenfallen, empfiehlt die STIKO aktuell nachdrücklich die Schutzimpfung gegen Grippe. Allerdings bislang nicht ausdrücklich für Kinder, sondern für Risikogruppen. Dazu gehören:
- Kinder mit einer chronischen Grunderkrankung
- Menschen, die aufgrund einer Vorerkrankung ein höheres Risiko für einen schweren Verlauf der Grippe haben
- Schwangere ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel
- Menschen über 60 Jahren
- Bewohner von Alten- und Pflegeheimen
- Menschen aus dem engen persönlichen Umfeld chronisch Kranker, um diese zu schützen
- ärztliches und medizinisches Personal
"Kokon-Strategie" für einige schwerkranke Kinder
Für schwer chronisch kranke oder immungeschwächte Kinder, die nicht geimpft werden können, empfehlen Experten die sogenannte Kokon-Strategie: Indem alle Erwachsenen und Geschwister, die mit dem Kind eng in Kontakt sind, gegen Grippe geimpft werden, sinkt das Risiko des chronisch kranken Kindes, selbst an Grippe zu erkranken. Es entsteht eine Art sicherer Kokon.
Wirksamkeit der Grippe-Schutzimpfung
Wie wirksam eine Impfung gegen Grippe ist, hängt von den in der jeweiligen Saison häufig vorkommenden Influenzaviren ab. Da sich Grippeviren ständig verändern, wird die Immunisierung in jedem Jahr an die aktuell grassierenden Influenzaviren angepasst. Die Impfung muss für einen wirksamen Schutz darum jährlich erneuert werden.
Ihre Wirksamkeit entfaltet die Grippe-Impfung durchschnittlich zehn bis 14 Tage nach der Spritze. Ein Impftermin im Oktober oder November eines jeden Jahres, also vor Beginn der jährlichen Grippesaison, ist ratsam und bietet den höchsten Schutz.
Jedoch: Sowohl für Erwachsene als auch für Kinder bietet die Grippe-Impfung keinen hundertprozentigen Schutz vor einer Infektion. Kommt es trotz Immunisierung zu einer Erkrankung, verläuft diese aber in der Regel deutlich milder als ohne Impfung.
Grippe-Impfung kann auch Nebenwirkungen haben
Trotz der guten Verträglichkeit können sich nach der Grippeimpfung folgende Nebenwirkungen entwickeln:
- Rötung und Schwellung an der Einstichstelle
- allgemeines Krankheitsgefühl wie Übelkeit, Frieren, leichte Muskelschmerzen oder Müdigkeit
In den ersten Tagen nach der Injektion des Wirkstoffs sind solche Beschwerden normal. Sie werden als Impfreaktionen bezeichnet und entstehen durch die erwünschte Aktivierung des Immunsystems.
Schwere Nebenwirkungen sind sehr selten und betreffen weniger als eine von 10.000 geimpften Personen. Dabei zeigen sich allergische Reaktionen der Haut, Entzündungen der Bronchien oder eine vorübergehende Verringerung der Blutplättchen (Thrombozyten).
Die meisten Grippe-Impfstoffe enthalten Hühnereiweiß, es steht aber auch ein hühnereiweißfreier Impfstoff für Allergiker zur Verfügung.
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