Nasenbluten stoppen: Was tun und Hausmittel

Im vorderen Teil der Nasenscheidewand befinden sich besonders viele Nerven und kleine Blutgefäße. Meist hat das Nasenbluten seinen Ursprung in diesem Bereich. Um die Blutung schnell zu stoppen, empfiehlt es sich, mit ganz sanftem Druck auf diesen Bereich das Nasenbluten zu stoppen. Schon nach wenigen Minuten sollte die Blutung nachlassen.

Manche Kinderärzte empfehlen einen selbst gebastelten "Nasentampon" gegen Nasenbluten: Dazu ein Taschentuch zusammenrollen und in das blutende Nasenloch stecken. Wattebausch und Co. dagegen eignen sich nicht, denn sie können in der Nase klebenbleiben und das gerade geschlossene Blutgefäß beim Herausziehen wieder aufreißen.

Den Kopf bei Nasenbluten nach hinten nehmen? Besser nicht! Denn diese überholte Sofortmaßnahme löst schnell Übelkeit aus, wenn das Blut nach hinten in den Rachen fließt. Halten Sie den Kopf lieber gerade oder ganz leicht nach vorne gebeugt und spucken Sie Blut, das sich im Mund sammelt, aus.

Ein bewährter Tipp für Erste Hilfe ist es, ein Baumwolltuch mit kaltem Wasser zu tränken und in den Nacken zu legen. Das verlangsamt den Blutfluss der Arterien, die zum Kopf hin fließen. Es wirkt allerdings erst nach einiger Zeit.

Nach der Soforthilfe mit Kälte kann man sich die blutstillende Wirkung von Essig zunutze machen. Ein schnelles und einfaches Rezept gegen Nasenbluten: Einen Schuss Essig in ein Glas Wasser geben, zwei Wattebäusche darin tränken, etwas ausdrücken und vorsichtig jeweils in ein Nasenloch drücken – jedoch nur so weit, dass die Watte nach ungefähr zehn Minuten leicht wieder entfernt werden kann.

Ähnlich wie Essig wird auch ein Sud mit Hirtentäschel erfolgreich angewendet, um eine weitere Blutung zu unterbinden. Zwei Esslöffel getrocknetes Hirtentäschelkraut mit 150 ml kochendem Wasser übergießen, 15 Minuten ziehen lassen, abseihen und den Sud auf Körpertemperatur abkühlen lassen. Zwei Wattebäusche tränken und einige Minuten in jedes Nasenloch geben.

Manchen Kindern und auch dem ein oder anderen Erwachsenen wird schlecht, wenn die Nase blutet. Ein Tee aus Melisse wirkt beruhigend auf den Magen und dadurch auch gegen Übelkeit und Schwindel. Auch Kopf und Seele tut die Melisse gut, denn sie lindert Ängste und Spannungszustände.

Ein Fußbad in kühlem Wasser verengt die Blutgefäße – selbst die in der weit entfernten Nase. Nach etwa 15 Minuten das Wasser abschütteln und warme Wollsocken anziehen.

Nasenbluten hat oft ganz simple Ursachen: Zu heftiges Schnäuzen oder Popeln verletzt die gerade im vorderen Teil der Nase zahlreich vorhandenen zarten Äderchen. Die Nase pfleglich zu behandeln, sollten daher schon die Kleinen lernen.

Ist eine trockene Schleimhaut schuld, dass die empfindlichen Äderchen in der Nase reißen, empfiehlt sich das Inhalieren mit Kochsalzlösung. Das hält die Schleimhäute feucht und ist damit eine sinnvolle Maßnahme, um Nasenbluten vorzubeugen. Verwenden Sie am besten eine Natriumchloridlösung (NaCl 0,9 %) oder mischen Sie sie selbst aus Kochsalz und Wasser.

Eisenmangel ist eine denkbare Ursache für Nasenbluten. Vor allem häufiges Nasenbluten kann auf eine Eisenmangelanämie, die sogenannte Blutarmut, hinweisen. Eine ausgewogene Ernährung beugt vor. Besonders viel Eisen steckt in rotem Fleisch, aber auch pflanzliche Lebensmittel wie Weizenkeime, Haferflocken oder Kürbiskerne sind gute Eisenquellen.

Wenn die Nase regelmäßig blutet, sollte man auch an einen Vitaminmangel denken. Vor allem die Vitamine C und K stärken die Kapillargefäße und beeinflussen die Blutgerinnung positiv. Vitamin C verbessert außerdem die Aufnahme von Eisen. Es steckt in roter Paprika, schwarzen Johannisbeeren oder Zitrusfrüchten. Vitamin K findet man reichlich in Brokkoli, Kohl und Spinat.