Diphtherie
Diphtherie ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit der oberen Atemwege, die durch ein bestimmtes Bakterium, das Corynebacterium diphteriae, hervorgerufen wird. Das eigentlich Gefährliche der Erkrankung sind die von dem Bakterium gebildeten Giftstoffe (Toxine).
Diese schädigen oder zerstören Körperzellen und wirken auf von der Entzündungstelle entfernte Organe wie Herz, Niere oder Leber ein, wodurch es zu lebensgefährlichen Komplikationen kommen kann. Die eigentliche Entzündungsstelle bei der Diphtherie sind die Gaumenmandeln sowie der Hals-Nasen-Rachenraum, wo Gewebe durch die Entzündung abstirbt. Ohne Behandlung verläuft die Erkrankung in sehr vielen Fällen tödlich. Früher wurde die Diphtherie als echter Krupphusten bezeichnet.
Die Diphtherie tritt weltweit auf. In den westlichen Industrieländern ist die Zahl der Erkrankungen aufgrund verstärkter Impfungen erheblich zurückgegangen. In anderen Teilen der Welt ist die Diphtherie trotz eines auch dort beobachteten Rückgangs noch immer in großer Zahl vorhanden (z.B. in Afghanistan, Indonesien, Philippinen, einigen afrikanische Länder).
In den gemäßigten Klimazonen ist die häufigste Form der Diphtherie die Rachendiphtherie, bei Säuglingen auch die blutige Nasendiphtherie. In tropischen Ländern ist die Haut- oder Wunddiphtherie stärker verbreitet. In den westlichen Ländern sind davon zumeist bestimmte Risikogruppen betroffen, z. B. Obdachlose, Alkoholiker und Drogenabhängige.
Ursache der Diphtherie
Ursache der Diphtherie ist eine Infektion mit dem gram-positiven Bakterium Corynebacterium diphteriae. Die Beschwerden der Erkrankung werden durch den Giftstoff ausgelöst, der von diesen Bakterien gebildet wird. Der Mensch ist das einzige Reservoir des Erregers. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfcheninfektion, das heißt, die Erreger werden beim Husten, Niesen usw. übertragen. Man kann Überträger der Diphtherie sein und andere anstecken, ohne selbst daran zu erkranken. Die Inkubationszeit beträgt in der Regel zwei bis fünf Tage, selten bis zu acht Tagen. Ein infizierter Mensch bleibt ansteckungsfähig, solange der Erreger in Wunden und Sekreten nachgewiesen werden kann. Dies ist normalerweise bei Betroffenen, die antibakteriell behandelt werden, nur zwei bis vier Tage der Fall, bei unbehandelten Kranken zwei bis maximal vier Wochen.
Symptome einer Diphtherie
Die Symptome einer Rachendiphtherie beginnen in der Regel mit Halsschmerzen, Fieber bis 39 Grad Celsius sowie Schluckbeschwerden. Danach kommen Heiserkeit, Atemgeräusche, Lähmungen des Gaumensegels und eine Schwellung der Lymphknoten hinzu. Zuletzt entzünden sich die Rachenmandeln und der Rachen. Betroffene haben zudem meist einen typischen süßlich-fauligen Mundgeruch. Ist die Schwellung im Hals sehr stark, können sich die Atemwege verengen, was zu einer Luftnot bis hin zum Ersticken führen kann (Krupp).
Bei Kehlkopfdiphtherie sind die typischen Symptome Husten und Heiserkeit. Bei Menschen mit nasaler Diphtherie kommt es oft zu einem ein- oder beidseitigen blutigen Ausfluss aus der Nase. Die Symptome einer Haut- bzw. Wunddiphtherie gleichen denen anderer sekundärer Hautinfektionen.
Diagnose einer Diphtherie
Die typischen Beschwerden geben bei der Diagnose der Erkrankung einen ersten Verdacht auf Diphtherie. Daraufhin wird der Arzt eine Laboruntersuchung von Abstrichen aus Rachen, Nase oder Wunden durchführen, in denen der Erreger nachgewiesen werden kann. Da dieser Nachweis einige Tage dauert, muss im Verdachtsfall schon mit einer spezifischen Therapie begonnen werden.
Therapie der Diphtherie
Bereits die Verdachtsdiagnose einer Diphtherie ist Grund genug, eine spezifische Therapie einzuleiten, um keine Zeit zu verlieren. Dabei werden ein Gegengift (Diphtherie-Antitoxin) und Antibiotika verabreicht, um die Bakterien zu bekämpfen. Das Gegengift neutralisiert das noch nicht zellgebundene Toxin. Hat sich das Toxin bereits an den Zellen festgesetzt, ist das Gegengift wirkungslos. Deshalb ist die frühzeitige Behandlung bei einer Diphtherie entscheidend. Komplikationen müssen meistens intensivmedizinisch behandelt werden, z.B. durch künstliche Beatmung, Behandlung von Herzinsuffizienz oder Herzrhythmusstörungen oder eine Blutwäsche (Dialyse).
Verlauf der Diphtherie
Neben einer Verengung der Atemwege sind die häufigsten Komplikationen einer Diphtherie die Herzmuskelentzündung (Myokarditis) und die Entzündung verschiedener Nerven (Polyneuritis). Seltenere Komplikationen sind Nierenversagen, Gehirnentzündung (Enzephalitis), Hirninfarkt, Lungenembolie und eine Entzündung der Herzinnenhaut (Endokarditis). Ein tödlicher Verlauf der Diphtherie ist Folge einer Atemwegsverengung oder eines Herzversagens. Die Sterblichkeitsrate bei Diphtherie liegt heute bei fünf bis zehn Prozent, bei später oder unzureichender medizinischer Versorgung steigt sie auf bis zu 25 Prozent.
Vorbeugen durch Schutzimpfung
Um einer Diphtherie vorzubeugen, steht eine aktive Schutzimpfung zur Verfügung. Die dadurch erzeugte Immunität verhindert zwar den Ausbruch einer Diphtherie, nicht aber die Infektion mit dem Erreger. Deshalb können auch geimpfte Personen Überträger des Erregers sein. Die Impfung wird allen Personen empfohlen und erfolgt in der Regel im dritten, vierten, fünften sowie zwischen dem zwölften und 15. Lebensmonat und sorgt für die Grundimmunisierung. Eine weitere Impfung im sechsten Lebensjahr wird von der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut (STIKO) empfohlen. Eine Auffrisch-Impfung erfolgt zwischen dem elften und 18. Lebensjahr. Weitere Auffrisch-Impfungen alle zehn Jahre halten die Schutzwirkung aufrecht und werden insbesondere empfohlen für:
- Reisende in Gebiete mit hohem Diphtherie-Risiko,
- Personal in Laboratorien mit Diphtherie-Risiko,
- Bedienstete des Bundesgrenzschutzes und der Zollverwaltung,
- Flüchtlinge, Aussiedler und Asylbewerber aus Gebieten mit hohem Diphtherie-Risiko sowie
- medizinischem Personal, das ersten Kontakt mit Erkrankten hat.
Ist in einem Gebiet bereits Diphtherie ausgebrochen, müssen die Erkrankten stationär behandelt und isoliert werden und sollten nur von Personal mit Impfschutz behandelt werden.
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