Rosacea: Richtige Pflege ist entscheidender Teil der Behandlung
Gesichtsrötung, sichtbare Äderchen, entzündliche Pusteln: Rosacea ist eine Hautkrankheit, die in Schüben verläuft und unter der Betroffene aufgrund der Sichtbarkeit der Symptome im Gesicht oft leiden. Trotz weitgehend unklarer Ursache der Rosacea gibt es mittlerweile viele Möglichkeiten der Therapie. Vor allem die tägliche Pflege der Haut entscheidet über den Verlauf.
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Die Hautkrankheit Rosacea (häufig wird auch die Schreibweise "Rosazea" verwendet) ist schon seit Jahrhunderten bekannt. Weil überwiegend hellhäutige sowie grün- und blauäugige Menschen betroffen sind, nannte man Rosacea früher auch "Fluch der Kelten". So ist die Erkrankung auch im nördlichen Europa viel weiter verbreitet als bei uns in Mitteleuropa.
Meist beginnt die chronisch-entzündliche Hautkrankheit im dritten bis vierten Lebensjahrzehnt und verschlimmert sich mit zunehmendem Alter. Nur sehr selten sind auch schon Jugendliche und junge Erwachsene betroffen. Statistisch gesehen tritt Rosacea häufiger bei Frauen als bei Männern auf. Dafür kommen schwere Verläufe wie die Entwicklung eines Rhinophyms (die sogenannte Knollennase) aufgrund von Hautwucherungen häufiger bei Männern vor. Auch bei ihnen sind sie aber eher selten.
Die Diagnose der Rosacea erfolgt beim Hautarzt aufgrund der typischen sichtbaren Symptome.
Artikelinhalte im Überblick:
- Symptome: Daran erkennt man eine Rosacea
- Rosacea mit Beteiligung der Augen: okuläre Rosacea
- Rosacea oder Akne?
- Was ist eigentlich die Ursache der Rosacea?
- Behandlung der Rosacea: Medikamente, Creme, Trigger meiden
- Rosacea und Pflege: Das braucht Ihre Haut jetzt
- Linderung mit Hausmitteln
- Rosacea in der Schwangerschaft
- Hilfe für Betroffene
Symptome: Daran erkennt man eine Rosacea
Rosacea verläuft in mehreren Stadien. Anfangs zeigen sich lediglich großflächige Hautrötungen (Erytheme), die aber nach einiger Zeit wieder verschwinden, man spricht von einer Couperose. Bei vielen Menschen bleibt die Haut in diesem Stadium, während sich die Symptome bei anderen im Laufe der Jahre verstärken. Der Verlauf der Hautkrankheit kann nicht vorhergesagt werden, die Stadien gehen ineinander über. So sind die typischen Gesichtsrötungen (Erytheme) bei praktisch allen Betroffenen zu finden, während entzündliche Pusteln weniger oft auftreten und Veränderungen der Hautstruktur sehr selten vorkommen.
Rosacea Stadium 1: Rosacea erythematosa (Couperose)
Im Stadium 1 zeigen sich immer wieder großflächige Hautrötungen im Gesicht (typischerweise auf den Wangen, am Kinn und und ggf. auf der Stirn), die aber nach einiger Zeit wieder verschwinden. Ausgelöst werden sie durch Witterung (Kälte, Hitze), Sonne, Aufregung, Stress, körperliche Anstrengung oder auch scharfe Speisen oder Alkohol.
Anfänglich verschwinden diese Hautrötungen nach Minuten oder Stunden wieder, später bleiben sie länger sichtbar und irgendwann treten sie dauerhaft auf. Zusätzlich erscheinen feine Äderchen auf den Wangen und eventuell auf der Nase. Diese Teleangiektasien sind dauerhaft sichtbar und nehmen mit der Zeit zu. Es handelt sich dabei um erweiterte Kapillargefäße, die häufig netzartig auftreten.
Bereits in Stadium 1 kann die Haut gelegentlich brennen oder jucken. Wo die Haut gerötet ist, fühlt sie sich warm an. Während Flushs (anfallsartig auftretende Gesichtsrötung) schuppt sich bei manchen Betroffenen die Haut, vor allem an den Wangen. Insgesamt fühlt sich die Haut rau an und ist an den betroffenen Stellen häufig auch etwas großporiger.
Rosacea Stadium 2: Rosacea papulopustulosa
Im zweiten Stadium treten zusätzlich zu den Hautrötungen und sichtbaren Äderchen Papeln und/oder Pusteln auf. Sie sind teilweise mit entzündlicher Flüssigkeit gefüllt, die jedoch nicht ausgedrückt werden sollte, da sich die Entzündungen sonst weiter ausbreiten können. Die Pusteln kommen in Stadium 2 anfallsartig und in Schüben vor und verschwinden meist nach einiger Zeit wieder. Begleitet werden sie von Brennen, Stechen oder Jucken. Die Haut reagiert äußerst empfindlich auf äußere Reize wie Wärme oder Kälte und Sonneneinstrahlung.
Rosacea Stadium 3: Rosacea phymatosa
Stadium 3 betrifft fast ausschließlich Männer. Es kommt hierbei zu Wucherungen von Bindegewebe und Talgdrüsen und Betroffene entwickeln manchmal die sogenannte Knollennase (Rhinophym). Im Volksmund früher oft fälschlicherweise "Säufernase" genannt, hat diese Wucherung absolut nichts mit übermäßigem Alkoholkonsum zu tun.
Zusätzlich zur Gewebewucherung an der Nase sondern die Talgdrüsen vermehrt weißlich-gelbes Follikel-Sekret ab.
Die Behandlung des Rhinophyms erfolgt durch Abschleifen des wuchernden Gewebes (Dermabrasion). Auch per Laser kann Gewebe abgetragen werden. Mit welcher Methode die besten Ergebnisse erzielt werden können, ist von Fall zu Fall unterschiedlich und hängt vor allem vom Ausmaß der Wucherungen ab.
Rosacea mit Beteiligung der Augen: okuläre Rosacea
Charakteristisch für die sogenannte Augen-Rosacea sind trockene, gerötete und tränende Augen sowie erhöhte Lichtempfindlichkeit. Oft zeigen sich feine, geplatzte Äderchen im Auge. Zudem kann sie zu Bindehaut- oder Lidrandentzündung und in schweren Fällen sogar zur Entzündung der Hornhaut führen. Besonders bei letzterer sollte engmaschig behandelt werden, da sich wiederkehrende Hornhautentzündungen auf die Sehfähigkeit auswirken können.
Die okuläre Rosacea ist nicht so einfach zu behandeln. Im Idealfall arbeiten Haut- und Augenarzt Hand in Hand. In der Regel wird mit Antibiotika therapiert.
Rosacea oder Akne?
Umgangssprachlich wird Rosacea häufig "Erwachsenen-Akne" genannt, dabei haben die beiden Hauterkrankungen wenig miteinander zu tun. Zwar zeichnen sie sich beide durch Entzündungen bzw. entzündliche Pusteln auf der Haut aus, bei der Akne handelt es sich dabei aber um entzündete Talgdrüsen. Rosacea-Pusteln dagegen treten im Umfeld der erweiterten Äderchen auf, also da, wo die Gesichtshaut schon stark gerötet ist. Zudem fehlen hier die Mitesser.
Was ist die Ursache der Rosacea?
Obwohl Rosacea eine relativ häufig vorkommende Hauterkrankung ist (in Europa sind etwa zwei bis fünf Prozent der Menschen betroffen, in Skandinavien sogar bis zu zehn Prozent), liegen ihre genauen Ursachen noch im Dunkeln. Man geht von einem multifaktoriellen Geschehen aus, also mehreren Ursachen, die zu der Hautkrankheit führen.
Unstrittig besteht eine genetische Veranlagung, da sie in Familien gehäuft auftritt. Ob die Erkrankung tatsächlich ausbricht, hängt wiederum von vielen weiteren Faktoren ab. Der größte Risikofaktor ist Sonneneinstrahlung.
Diese Theorien zur Ursache der Rosacea werden diskutiert:
Regulationsstörung der Blutgefäße
Es gibt Hinweise darauf, dass eine Regulationsstörung der Blutgefäße von Gesichts- und Kopfhaut bei der Entstehung von Rosacea eine Rolle spielen. Demnach kommt es zu Störungen bei der Wärmeregulierung des Gehirns und im Bereich der bestimmter Gesichtsvenen, der Vena facialis sive angularis, zum Gefäßrückstau. Schaut man sich den Verlauf der Vena facialis an, kann man sehen, dass die Venen genau an den am häufigsten betroffenen Stellen entlanglaufen – auch am Auge.
Regulationsstörungen der Blutgefäße als Ursache könnte auch erklären, warum Rosacea-Patienten häufiger unter Kopfschmerzen und Migräne leiden.
Immunabwehr und Rosacea
In amerikanischen Studien konnte nachgewiesen werden, dass Rosacea-Patienten ein bestimmtes Enzym, das Teil der körpereigenen Immunabwehr ist, vermehrt produzieren: Cathelicidin. Cathelicidin wird ausgeschüttet, um Entzündungen – vor allem durch Bakterien – zu bekämpfen. Es liegt außerdem bei Betroffenen in einer leicht abgewandelten Form vor. Möglicherweise reagiert das Immunsystem verstärkt auf die Haarbalgmilbe Demodex, die sowohl bei Menschen als auch bei Tieren auf der Haut vorkommt. Diese angeborene, besonders starke Reaktion auf Demodex weist wiederum auf eine genetische Veranlagung zu Rosacea hin.
Weiterhin könnte die Theorie der überschießenden Immunantwort mit der vermehrten Ausschüttung von Cathelicidin erklären, warum vor allem eingenommene Antibiotika helfen: Sie unterdrücken die Bildung dieses Enzyms.
Demodex-Milben als Ursache der Rosacea?
Demodex-Milben gehören zu den natürlichen Besiedlern der menschlichen und tierischen Haut. Sie ernähren sich von Hautschuppen, Schweiß und Talg, und sind bei bis zu 90 Prozent aller Erwachsenen zu finden. Bei Menschen mit Rosacea stellt man eine stärkere Besiedelung durch Demodex-Milben fest, was auf einen Zusammenhang zwischen Demodex und der Immunantwort auf sie bei Betroffenen hinweist.
Behandlung der Rosacea: Medikamente, Creme, Trigger meiden
Neben der medikamentösen Therapie sind bei der Behandlung von Rosacea die richtige Hautpflege und das Meiden von Risikofaktoren besonders wichtig. Heilen lässt sie sich nämlich bislang nicht. Vielmehr setzt man auf die individuell passende Therapie, die auch abhängig vom Stadium ist.
Im Anfangsstadium setzt man eher auf die (vorbeugende) Hautpflege. Dazu gehören Fluids und Cremes mit gefäßstärkenden Inhaltsstoffen wie der Rosskastanie oder auch dem blutgerinnungsfördernden Vitamin K. Eine milde Hautpflege und möglichst wenig mechanische Reizung der Haut ist empfehlenswert.
Cremes und Gels gegen Entzündungen und Rötungen
Für die Behandlung der Rosacea zugelassen sind in Deutschland die Wirkstoffe Metronidazol, ein Antibiotikum, und Azelainsäure. Metronidazol wird entweder als Creme, Salbe oder Gel mit einer Konzentration von 0,75 Prozent ein- bis zweimal täglich auf die betroffenen Hautstellen aufgetragen. Azelainsäure ist als 15-prozentiges Gel verfügbar. Es gibt statistische Hinweise darauf, dass Pusteln und Papeln etwas besser auf Azelainsäure ansprechen als auf Metronidazol.
Relativ neu und erstmals 2013 in den USA zugelassen ist Brimonidin, das gegen die großflächigen Rötungen eingesetzt wird. Ursprünglich wurde der Wirkstoff zur Behandlung von übermäßigem Augeninnendruck entwickelt, bis man feststellte, dass sich Erytheme bei Rosacea-Patienten durch Brimonidin relativ zügig mildern lassen. Die Wirkung ist jedoch nicht dauerhaft und klingt nach durchschnittlich zwölf Stunden wieder ab.
Cremes mit dem Wirkstoff Ivermectin wirken gegen Demodex-Milben und werden ein Mal täglich auf die entzündeten Stellen aufgetragen. Ivermectin ist in Deutschland erst seit 2015 zur Behandlung der Rosacea zugelassen.
Medikamentöse Behandlung
Das Antibiotikum Metronidazol kann auch systemisch, also zum Einnehmen, verordnet werden.
Tetracycline und Makrolide
Tetracyline und Makrolide sind zwar Antibiotika, sie sind aber zur Therapie von Rosacea nicht aufgrund ihrer antibiotischen, sondern wegen ihrer antientzündlichen Wirkung zugelassen. Sie sind auch das Mittel der Wahl bei der okulären Rosacea.
Niedrigdosiertes Doxyclycin wird häufig zur langfristigen Einnahme verordnet. Laut Studien wird es am besten vertragen. Eine dauerhafte Therapie mit Doxyclycin kann dann angedacht werden, wenn es in früheren Behandlungszyklen nach Abschluss der Therapie wiederholt zu einem heftigen Wiederauftreten der Symptome kam.
Isotretinoin, auch Vitamin-A-Säure genannt, ist aufgrund seiner starken Nebenwirkungen nur zur Therapie von besonders schweren Verläufen, hier in erster Linie der Rosacea fulminans außerhalb einer Schwangerschaft, geeignet.
Laser und IPL gegen sichtbare Äderchen
Sichtbare Äderchen im Gesicht lassen sich erfolgreich per Laser oder IPL (Intense Pulsed Light, Deutsch: Intensives Impulslicht) entfernen. Beide Verfahren funktionieren ähnlich: Das Impulslicht wird von den dunklen Äderchen absorbiert. Durch die Wärme kommt es zur Blutgerinnung in den Gefäßen und diese werden in den Wochen nach der Behandlung über das Lymphsystem ausgeschieden. Je nach Ausmaß der sichtbaren Kapillargefäße sind mehrere Sitzungen im Abstand von vier bis sechs Wochen notwendig. Die Äderchen lassen sich zwar so entfernen, aber im Laufe der Zeit bilden sich wieder neue, weshalb die Behandlung der Rosacea mit IPL oder Laser alle paar Jahre wiederholt werden muss, wenn man keine sichtbaren Adern im Gesicht haben möchte. Diese Behandlung wird nicht von den Krankenkassen übernommen.
Rosacea und Pflege: Das braucht Ihre Haut jetzt
Die von Rosacea betroffene Haut ist hochsensibel und benötigt daher eine möglichst optimal auf sie abgestimmte Pflege. Je nachdem, welche Medikamente Sie einnehmen oder auf die betroffenen Stellen cremen, können Sie mit der richtigen Pflege aktiv dazu beitragen, dass die Erkrankung nicht weiter fortschreitet und die sogenannten Flushs mindern.
Tägliche Pflege der Rosacea-Haut
Pflegeprodukte für sensible Haut sind zunächst einmal eine gute Wahl. Achten Sie vor allem bei der Gesichtsreinigung darauf, keine aggressiven Waschlotionen oder gar Seifen zu verwenden. Empfehlenswert sind pH-neutrale Lotionen oder Waschgele. Damit lassen sich auch Abdeckcreme und Make-up gut entfernen. Rubbeln Sie Ihre Haut nicht – weder bei der Reinigung noch beim anschließenden Trocknen. Sanftes Abtupfen ist völlig ausreichend.
Das gilt übrigens auch für kosmetische Behandlungen wie Peelings: Die feinen Körnchen im Peeling reizen die Haut zusätzlich und regen die Durchblutung an, was wiederum zu Rötungsschüben führt. Zudem können sich Entzündungen dadurch ausbreiten. Verwenden Sie lieber Enzympeelings, da diese lediglich auf die Haut aufgetragen und nicht einmassiert werden. Ein Enzympeeling ab und an ist sogar empfehlenswert, denn es verbessert die Oberflächenstruktur der Haut, was besonders schuppiger Haut zugutekommt.
Männer sollten auf die Nassrasur verzichten und stattdessen auf Elektrorasierer ausweichen. Sie reizen die Haut weniger.
Zinksalbe wirkt antientzündlich und kann zur Pflege der Rosacea-Haut verwendet werden. Es gibt auch spezielle Mischungen, die neben Zinkoxid auch Ammoniumbituminosulfonat enthalten. Diese werden in der Apotheke angerührt. Der Hautarzt verschreibt sie als "grünes Rezept", sie muss also selbst gezahlt werden. Die nicht gerade angenehm duftende Mischung massieren Sie abends sanft mit kreisenden Bewegungen ein.
Allgemeine Hautpflegetipps bei Rosacea
Waschen Sie Ihr Gesicht mit lauwarmem Wasser, vermeiden Sie kaltes oder heißes Wasser.
Verwenden Sie nur öl- und parfümfreie Cremes und Fluids, sie sollten am besten auch frei von Parabenen sein.
Tragen Sie täglich Sonnenschutz auf, auch im Winter. Bevorzugen Sie leichte Fluids und nehmen Sie im Winter mindestens Lichtschutzfaktor 25, im Sommer besser 50.
Tragen Sie im Winter eine Kälteschutzcreme auf, bevor Sie nach draußen gehen. Entfernen Sie sie sanft mit einem weichen Tuch, sobald Sie wieder nach drinnen kommen.
Tupfen Sie Ihre Haut nach dem Waschen trocken und reiben Sie sie nicht.
Meiden Sie Stoffe wie Vitamin A, Fruchtsäure oder Retinolsäure (häufig verwendet in Anti-Aging-Produkten) in Ihrer Hautpflege, da sie die Haut reizen können.
Zum Abdecken empfehlen sich spezielle Fluids mit einem dezenten Grünanteil, der Rot neutralisiert.
Verzichten Sie auf stark abdeckendes Make-up, das die Haut nicht atmen lässt und bevorzugen Sie Mineralpuder. Sie wirken zusätzlich antientzündlich.
Verwenden Sie keine Hautpflegeprodukte gegen Akne oder unreine Haut, da diese die Haut nur reizen.
Machen Sie regelmäßig eine Bindegewebsmassage nach Soebye.
Anleitung Bindgewebs- oder Lymphmassage nach Soebye
Die Bindegewebs- oder Lymphmassage nach Soebye ist eine bei Rosacea empfehlenswerte Druckpunktmassage, die man im Gesicht auch ganz leicht selbst durchführen kann. Sie regt den Lymphfluss an, was Schwellungen mindert und den Blutabfluss in den Gefäßen fördert, was sich positiv auf die Gesichtsröte auswirken kann.
Wichtig: Verwenden Sie Ihre Fingerkuppen und üben Sie nur moderaten Druck aus. Beginnen Sie am besten nach der Reinigung und dem Auftragen Ihrer Pflegeprodukte. Starten Sie an der Stirn und arbeiten Sie sich bis zum Kinn herunter.
Setzen Sie drei Finger (Zeige-, Mittel- und Ringfinger) jeder Hand auf die Mitte Ihrer Stirn.
Kreisen Sie Ihre Finger nun mit leichtem Druck auf dieser Stelle.
Wiederholen Sie das Kreisen 20 Mal, bevor Sie mit Ihren Händen weiter nach jeweils links und rechts außen wandern. Machen Sie das an insgesamt drei Stellen Ihrer Stirn.
Wiederholen Sie das Ganze nun in dieser Reihenfolge an folgenden Stellen: Nasenrücken, Nasenflügel, Nasolabialfalte, Wangen (hier auch von innen nach außen an mehreren Stellen) und Kinn.
Empfohlen werden insgesamt drei Durchgänge.
Was Sie sonst beachten sollten
Auch wenn es schwerfällt: Passen Sie Ihren Lebensstil ein wenig an Ihre Situation an und vermeiden Sie Triggerfaktoren, die zum Fortschreiten der Rosacea führen oder Schübe auslösen können. Welche das sind, ist sehr individuell.
Meiden Sie direkte Sonne und tragen Sie immer einen hohen Lichtschutzfaktor auf.
Gehen Sie nicht in die Sauna und vermeiden Sie Kalt-Warm-Wechsel.
Absolvieren Sie ab und an spezielle Rosacea-Behandlungen im Kosmetikstudio.
Alkohol führt zu Gefäßerweiterungen und dadurch zu mehr Gesichtsröte.
Scharfe oder besonders heiße Speisen können die Durchblutung stark anregen und sollten daher gemieden werden.
Stress und seelische Anspannung haben mitunter einen starken Einfluss auf die Hautkrankheit. Versuchen Sie, beides so gut es geht zu meiden und erlernen Sie bewährte Bewältigungsstrategien wie autogenes Training, Meditation oder Progressive Muskelentspannung.
Linderung mithilfe von Hausmitteln
Viele Betroffene wenden zu Hause vor allem während akuter Schübe Umschläge mit in Schwarztee getränkten Tüchern an. Schwarzer Tee hat eine zusammenziehende Wirkung auf die Blutgefäße, weshalb die Rötung – zumindest für einige Stunden – ein wenig abnimmt. Bitte lassen Sie den Tee erst abkühlen, bevor Sie ihn verwenden. So ein Schwarztee-Umschlag sollte circa zehn Minuten auf der Haut verbleiben, um die bestmögliche Wirkung zu erzielen.
Eine ähnliche Wirkung wie dem schwarzen Tee wird dem Zistrosen-Tee zugeschrieben. Brühen Sie für einen Zistrosen-Umschlag einfach einen Esslöffel getrocknetes Teekraut (gibt es in der Apotheke) mit etwa 200 ml Wasser auf und lassen Sie das Ganze fünf Minuten ziehen. Nach dem Abkühlen und Abseihen tränken Sie Tücher mit dem Tee und legen sie sich für etwa zehn Minuten auf die Haut. Zistrosen-Tee wird auch als natürliches Gewichtswasser bei Rosacea verwendet. Aufgrund ihrer vielen Polyphenole ist die Zistrose in der äußeren und inneren Anwendung unter Naturheilkundlern sehr beliebt.
Rosacea in der Schwangerschaft
Die Erkankung kann in der Schwangerschaft erstmalig auftreten. Gelegentlich verschlimmern sich die Symptome einer bereits bestehenden Rosacea während der Schwangerschaft, während sie sich manchmal auch komplett zurückbildet. Man geht davon aus, dass die Schwangerschaftshormone dabei eine Rolle spielen. Die Behandlung der Rosacea in der Schwangerschaft erfolgt in der Regel ohne Antibiotika. Hier empfehlen sich besonders Hausmittel zur Linderung der Symptome, die richtige Pflege der Haut und eine regelmäßige Lymphmassage.
Eine besonders schwerwiegende Sonderform, die Rosacea fulminans, tritt gehäuft während der Schwangerschaft und ausschließlich bei jungen Frauen auf. Dabei entwickeln sich innerhalb weniger Tage und Wochen großflächige Rötungen sowie schmerzende und stark entzündliche Papeln und Pusteln im Gesicht. Die Entzündungen gehen ineinander über, was das Hautbild sehr stark verändert. Während Rosacea fulminans an sich harmlos ist, stellt sie natürlich eine enorme psychische Belastung für Betroffene dar.
Außerhalb der Schwangerschaft wird Rosacea fulminans mit dem starken Akne-Medikament Isotretinoin behandelt, das über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Monaten – bis der Schub vorüber ist – eingenommen wird. In der Schwangerschaft kann Isotretinoin nicht eingenommen werden, da es stark fruchtschädigend wirkt. Deshalb wird betroffenen Frauen empfohlen, während der Einnahme von Isotretinoin regelmäßig einen Schwangerschaftstest durchzuführen, um das Medikament eventuell sofort abzusetzen.
Als alternative Behandlung der Rosacea fulminans in der Schwangerschaft wird zunächst versucht, mit per Infusion verabreichten Glukokortikoiden (Kortison) eine Besserung der Beschwerden herbeizuführen, dem die Entzündungssymptome abgemildert werden. In schweren Fällen können auch Antibiotika aus der Gruppe der Makrolide verabreicht werden. Sie sind zwar für die Rosacea-Behandlung nicht zugelassen, es gibt aber positive Erfahrungsberichte. Zudem gibt es bislang keinen Hinweis auf eine fruchtschädigende Wirkung von Makroliden.
Nach dem Abklingen von Rosacea fulminans kommt es nur äußerst selten zu erneuten Schüben.
Hilfe für Betroffene
Viele Betroffene sind in Selbsthilfeorganisationen und -gruppen organisiert. Hier können Sie sich auch Rat und Hilfe holen, wenn Sie selbst unter Rosacea leiden. Häufig hilft der Austausch mit Menschen, die in einer ähnlichen Situation stecken, sehr.
Weitere Informationen finden Sie zum Beispiel bei der Deutschen Rosazea Hilfe e.V.
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