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Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo, 

ich bin neu hier und weiß gar nicht, ob es jetzt klappt mit dem absenden der Nachricht. Ich erhoffe mir ein wenig Verständnis und halt durch dieses forum. 

Ich bin seit 11 Jahren verheiratet und wir werden wohl für immer kinderlos bleiben. Wir haben einiges hinter uns in der kinderwunschklinik in Wiesbaden und zusätzlich ein adoptionsantrag am Laufen. Ich bin Erzieherin und habe tagtäglich mit muttis zu tun. 

Ich kann es nach 11 Jahren immer noch nicht richtig akzeptieren und damit leben, nie eigene Kinder zu haben. Ich bekomme immer wieder einen Nervenzusammenbruch, heulanfälle und habe mittlerweile mich von allen meinen Freundinnen abgewendet. Letzteres auch nur, weil mich kein Mensch verstanden hat und auch kein Mensch die große Lust hatte, sich mit mir und diesem Thema auseinander zu setzen. 

Bitte teilt mir eure Erfahrungen und stellt mir ruhig Fragen. Ich würde mich über den Austausch freuen. 

Elisa 

 

Bisherige Antworten

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Ich wollt dir nur sagen dass mir das sehr leid tut für dich. Aber ich würde die hoffnung nicht aufgeben. Hat dir ein Arzt gesagt dass du keine Kinder bekommen kannst oder woran liegts? Fühl dich gedrückt von mir 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Es ist so, dass mein Mann aufgrund von Fehlbildungen keine Kinder bekommen kann. Wir haben dies anhand einer OP feststellen lassen. Bei mir ist alles ok und dennoch hat es mit einer künstlichen Befruchtung mittels samenspende nicht funktioniert. Das mit der Spende war eine riesen Hürde für uns, die ich nie mehr wiederholen möchte. Hatte furchtbare Angst, dass die Ehe daran zerbrechen könnte. Nun steh ich dennoch immer noch hier und weiß nicht weiter. Am schlimmsten ist es aber, niemanden zu haben der einen versteht und mir zur Seite steht. Das ist schlimmer glaub ich. Man vereinsamt. Soziale Kontakte sind geschrumpft und das tut weh. 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Nochmal..

Es tut mir sehr leid, dass dein größter Wunsch scheinbar unerfüllt bleibt. Vor allem  wenn man täglich mit Kinder arbeitet ist das Thema ja immer präsent. 

Wie alt bist du denn? Habe gerade gelesen, dass ihr schon alles versucht habt. Tips kann man da leider keine geben. Eine psychotherapeutische Begleitung wäre sicher sinnvoll.  Vielleicht kann dir eine andere Person neue Wege zeigen um auch ohne Kind ein zufriedenes Leben zu führen. 

Habt ihr mal an ein Pflegekind gedacht? Vielleicht wäre das eine Alternative zur Adoption bzw. manchmal entsteht aus der Pflegeversorgung eine Adoptionsmöglichkeit.

 

Ich wünsche dir viel Kraft!

Drück dich Bab

 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Ich bin 36 Jahre alt.... Ein pflegekind kommt für mich nicht in Frage, weil ich viel zu viel Angst davor habe, dass es mir wieder genommen wird. Habe im Kindergarten wo ich arbeite ein Fall von Jugendamt und da kam das Kind wieder zurück und jetzt muss ich mich auch noch darum kümmern Gespräche mit beiden Parteien zu führen, Eltern und Amt. Das zerreißt mir das Herz. 

Ich würde gerne mal mit jemandem sprechen, der das gleiche durch macht wie ich, um zu wissen, ob meine zum Teil heftige Reaktionen noch normal sind. Jedes Mal, wenn jemand darüber berichtet schwanger zu sein, falle ich in "Ohnmacht"... Es ist als würde man mir das Herz aus der Brust reißen... Ich fühle mich verraten vom Leben und außerdem unfähig und furchtbar bescheuert... Als wäre ich zu blöd für diese Welt.....

Wem geht es denn so wie mir? 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Elisa,

mir geht es sehr ähnlich. Wir haben gerade unseren letzte Icsi-Versuch beendet, natürlich negativ. Mehr geht nicht, körperlich, geistig und auch finanziell....aber natürlich ist damit der Wunsch nicht beendet. 

2018 hat sich unser Wunder Rina einfach bei uns eingeschlichen...fast 10 Jahren hatten wir alles probiert und dann einfach so...wir waren die glücklichsten Menschen überhaupt...unsere Maus hat sich in der 42 Ssw auf den Weg gemacht, leider hatten die Ärzte übersehen das sie ihre Nabelschnur mehrmals um ihren Hals gewickelt hatte, sie ist während der Geburt gestorben......seit dem ist mein Leben vollkommen aus den Fugen geraten.

 

Im Oktober 2019 hatte ich in der 14 Woche eine Fehlgeburt nach unserem ersten Icsi-Versuch und im Februar 2020 die nächste Fehlgeburt.....

 

Ich bin übrigens auch 36 Jahren alt und Erzieherin aber ich habe vor ein paar Wochen gekündigt und auch seit 2018 nicht mehr in diesem Beruf gearbeitet und werde es auch nicht mehr....das geht einfach nicht.

Ich verstehe dich sehr gut....Schwanger, Babys usw. ist für mich der blanke Horror....

Du siehst, du bist nicht allein. Ratschläge habe ich aber leider keine.

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die schwere Zeit. 

Liebe Grüße Dani

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Dani, 

mein Respekt für all das was du durchgemacht hast, das hört sich hart an.... 

Ich war noch nie schwanger... Vor 11 Jahren, als wir geheiratet haben, wusste noch keiner von uns, dass es niemals zu einem Kind kommen wird. Mein Mann kann von Glück sprechen, dass er überlebt hat... Er kam mit einer Fehlbildung seiner Bauchmuskeln und sämtliche Brüche zur Welt. Hodenhochstand inklusive. Es gab aber komischer weise nie Skepsis meiner seits, dass ich nie schwanger werden würde. Bis es dann Realität wurde. Er hat sich einer hodenbiopsie gestellt, leider war ich an dem Tag die einzige, die heulend aus der Praxis kam, weil das Ergebnis negativ war. Vor 2 Jahren hatte ich 4 künstliche Befruchtungen per samenspende. Negativ! Weiter kann ich nicht gehen. Einer icsi kann und will ich mich nicht unterziehen.

Was arbeitest du denn jetzt, wenn ich fragen darf? Ich denke immer, ich bin ein weichei und übertreibe es maßlos, wenn mir dieser Job an die Substanz geht. Ich hatte erst letzte Woche einen Nervenzusammenbruch, nachdem unsere stellvertretende Leitung uns in der großen Runde mitgeteilt hat, dass sie schwanger ist. Seitdem bin ich krank geschrieben. Ich weiß nicht, ob es richtig war zum Arzt zu gehen. 

Ich würde mich freuen, mehr von Dir zu hören, wenn es ok ist. 

LG Elisa 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Ich habe einmal gelesen, eine Frau mit unerfülltem Kinderwunsch leidet genauso stark wie eine Frau die ihr Kind verloren hat. 
Gesellschaftlich wird Glück und Unglück aber in Hierarchien gemessen- als wäre es ein Wettbewerb, wer mehr leidet. Deshalb verschwende keinen einzigen Gedanken mehr daran, ob deine Reaktionen "normal" sind, denn Normalität gibt es in unserer globalisierten, durch technologisierten, entfremdeten Welt sowieso längst nicht mehr. 
Es gibt keine Normen. Das einzige was zählt ist deine mentale Gesundheit und dein moralischer Kompass. 
Aber was die Lösung? Sich selber gut behandeln, indem man sich erstmal ganz "normal" findet und tröstet, wenn solche Gefühle auftauchen. "Ja, ich darf so empfinden" "im Leben ist vieles Zufall, niemand will mir was Böses mit der Kinderlosigkeit" "die anderen haben es nicht mehr oder weniger verdient als ich, es ist einfach Zufall"  

vermeide deine Freundinnen, die dich triggern. Oder falls du sehr an ihnen hängst, rede mit ihnen ganz offen über deine Probleme, wenn ihr euch begegnet. Vielleicht findet ihr gemeinsam Lösungen. oder such dir andere Freunde, die nicht negative Gefühle in dir triggern. Fast unmöglich, ich weiß... aber man muss sich nicht mit Menschen abgeben, die einem nicht gut tun, auch wenn sie es nicht absichtlich machen.. 

 

Ich treffe leider auch keine Freundinnen mehr, weil sie Kinder haben. Ich bin noch dazu Single, das schmerzt dann doppelt. Jedes Mal wenn ich es wieder versuche mich mit einer verheirateten Freundin zu treffen, die noch dazu Mutter ist, geht es in dem Sinne schief, dass ich am Ende alleine heulend in meinem single Apartement sitze und einsamer denn je fühle. Ich kann nicht mehr auf Familienfeste gehen und sobald eine Einladung kommt, weiß ich, ich kann da nicht hin. Weil jedes Mal verließ ich so ein Fest vorzeitig und saß zuhause suizidal im Bett bis ich mich wieder fing. Das ist jedes Mal ein Kraftakt, sich von solchen starken negativen Emotionen zu erholen. Wozu sich ihnen aussetzen? warum sind die Befindlichkeiten der Freundinnen ob du dich mit ihnen auf ein Kaffee triffst oder zur Taufe ihres Kindes gehst Wichtiger als deine psychische Gesundheit? Ist es nicht. Denn sie kommen mit einer Absage gut klar, während es für dich mehrere therapiestunden oder verheulte Nächte bedeutet. 


@ thebird

Hallo thebird,

Herzlich willkommen in unserem Forum bei 9monate.

Ich habe mir gerade Deinen Beitrag durchgelesen und möchte Dir darauf kurz antworten. Du schreibst das Du suizidale Gedanken hast, was sehr beunruhigend ist.

Hast Du dir bereits therapeutische Hilfe gesucht? Leider kann man durch einen unerfüllten Kinderwunsch eine Depression entwickeln. Ein Rückzug aus dem normalen Leben, um solche Situationen zu vermeiden kann ein möglicher Hinweis auf eine Depression sein.

Natürlich kann ich Deine Situation aus der Ferne nicht beurteilen, würde Dir aber trotzdem unbedingt raten Dir therapeutische Hilfe zu suchen.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Viele Grüße

Victoria

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Liebi Elisa, 

ich weiss gar nicht wo anfange...... ich habe schon mühe mit der Location dieses Blogs (Schwangerschaftsseite)....

Ich weiss so genau von was Du redest. Gestern hat mir eine Arbeitskollegin mitgeteilt, dass sie Schwanger ist und auch wenn sie nicht die erste ist, ist bei mir nun engültig schluss und ich kann nicht mehr. 

Vor einigen Jahren wurde ich zum ersten mal schwanger und das gleich beim ersten mal. ich war so glücklich. organisiert wie ich bin, habe ich schon mit 'To Do' Listen angefangen. Bei meiner ersten untersuchung, ca. 7SSW,  wurde ich schon nicht warm mit der Aerztin. Ich habe mich nach dem Mutterschaftspass informiert und dann hat sie bloss gemeint, auf den muss ich noch warten, da ich erst mal die 12. SSW abwarten muss da viele schwangerschaften vorzeitig enden. das hat sie in so einem kühlen unterton gesagt, das hat mir fast den schlag gegeben. das herz hat man bereits gesehen aber der embryo war sehr klein. Sie bat mich in einigen wochen wieder zu kommen. natürlich liess es mir keine ruhe und habe nach einer woche eine andere gynakologin aufgesucht. sie hat bereits kein herzschlag mehr gesehen aber sie wollte keine voreilige schlüsse ziehen und hat mich sofort ins krankenhaus geschickt. Sie war übrigens eine sehr einfühlsame aerztin. die im krankenhaus haben mir mitgeteilt, dass ich eine missed carriage hatte und ich nun auf den natürlichen Abgang warten soll. eine Woche später ist immer noch nichts passiert. ich bekam dann eine Abtreibungspille. Zu hause hatte ich fast einen mentalen breakdown als ich die pille nehmen musste. nach 48h ist immer noch nichts passiert. ich möcht noch sagen, dass ich nach wie vor Schwangerschaftsanzeichen hatte obwohl ein toter embryo seit fast 10 Tagen in mir ist. wieder ging ich in das Krankenhaus und ich habe ihnen gesagt ich gehe nicht bevor das nun aus meinem körper ist. am liebsten wollte ich es mir hinausreissen. ich hatte zwischenzeitlich einen Ekel und hass empfunden. ich wurde dann operiert und kam mir vor wie auf dem schlachthof. niemand hat sich gross um mich gekümmert. ich war einfach eine nummer. aber im wartezimmer sassen histerische schwangere die sofort immer bedient werden. das ging mir so auf den Sack!!! jedenfalls wurde ich dann operiert und kam am gleichen Tag nach hause. es dauerte nochmals sicher zwei wochen bis ich keine schwangerschaftsanzeichen mehr hatte. nach ein paar jahren, gingen wir eine kinderwunschklinik. hormonbehandlung, insimination.... 1 Jahr lang nichts passiert. ich war mittlerweile 41. dann haben wir uns lange überlegt und uns dann für die Adoption entschieden. In der schweiz ist dies ein Horor und man wird erniedrigend behandelt. jedenfalls hatten wir dies noch am gleichen Tag abgeschrieben. 

nun zwei jahren sind schon wieder vergangen und ich und mein mann haben uns schweren herzens von unserem Kinderwunsch verabschiedet. beim 'letzen' Versuch, meine Periode kam sehr spät, und ich war wieder mal so sicher dass es geklappt hat, wollte ich so schnell wie möglich ein kaninchen. ich hatte in meiner Jugend bereits ein Kaninchen und es half mir sehr. Meine Gedanken sind abgelenkt und ich liebe sie mehr wie alles andere. 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

zweiter Teil:

 

mit einer psychologin will ich mich nicht unterhalten. Womöglich hat sie kinder und versteht mich sowieso nicht.

Niemand kann Dich verstehen, wenn sie es selber nicht durchgemacht hat!!!

ich hatte auch viele Freundschaftten aufgegeben weil sie alle kinder bekamen. mir gingen sie auf die nerven weil die kinder keine manieren haben und obwohl sie schon 12 jahre alt sind, kein Wort mit der mutter austauschen kann ohne dass sie immer dreinreden. all solche sachen gehen mir tierisch auf die nerven. ich weiss, dass ich sehr sensible auf dieses thema reagiere. auch wenn ich als sportlerin auf der Strasse unterwegs bin und mütter mit ihren kleinkindern den ganzen weg blockieren, geht mir tierisch auf die nerven. Wenn man was sagt, dass sie platz machen soll, reagieren sie sofort agressiv und die ganze welt sollte rücksicht auf sie nehmen. immer verlangen sie hilfe in den öffentlichen verkehrsmittel. aber ich habe auch rückenprobleme und muss mich selber zu helfen wissen. es geht mir auf die nerven dass sich die ganze welt um die mütter drehen muss. wer hilft uns??? 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Elisa,

zuerst einmal tut es mir sehr leid, was du durchmachen musst. Ich weiß wie schwer es ist, wenn es einfach nicht klappen will mit dem Kinderwunsch. Bei mir ist es ähnlich, allerdings liegt es fast ausschließlich an mir. Zwar kann ich schwanger werden, die Schwangerschaften halten allerdings nicht. Das Problem begann, als ich zum ersten mal schwanger war. Diese Schwangerschaft endete in der 6. SSW. Damals dachten wir uns noch nicht viel und probierten es erneut. Dieses Mal endete es auch in der 6. Woche. Mein Partner und ich ließen uns untersuchen. Bei ihm ist soweit alles ok, bei mir wurde eine Gerrinnungsstörung festgestellt, die mit Medikmanten aber gut in den Griff zu bekommen sein soll. Die 3. Schwangerschaft endete ebenfalls und trotz aller Medikamente in der 6. Woche. Ich war wie am Boden zerstört und es ist bis jetzt noch immer präsent. Jedes Mal, wenn ich von jemandem erfahre, er ist schwanger bricht für mich eine Welt zusammen und es ist so verdammt schwer damit klar zu kommen. Und wie du schon sagst, man meidet auch Paare mit Kindern und vereinsamt. 
Vielleicht hilft dir ein guter Psychologe weiter? Ich bin mittlerweile in Behandlung. Wir können uns gerne austauschen, vielleicht auch per PN? LG

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo, 

zunächst einmal vielen Dank für deine Nachricht. Es ist denk ich mal noch mal heftiger und weniger auszuhalten, wenn man bereits schwanger wurde und Abgänge hat. Ich glaube, ich wäre da schon durchgedreht.... Respekt, wirklich! 

Wo arbeitest du, wenn ich fragen darf? Und was meinst du mit unterhalten über PN? Steh etwas auf dem Schlauch, Sorry....

Ich habe mir einen Termin bei meiner Heilpraktikerin gemacht, sie möchte mit mir eine Gesprächstherapie machen. 

Was passiert genau in deiner Behandlung? 

LG Elisa 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Elisa, 

mit PN meinte ich „Private Nachricht“. Das müsste dieses Briefumschlag Symbol sein. Bin auch neu hier und kenne mich noch nicht so gut aus. 

Ich arbeite in der Nähe von Wetzlar. Und du? 

Darf ich fragen wie es in der Kinderwunschklinik war? Davor habe ich Angst, ich habe seit den ständigen Dramen der Fehlgeburten das Vertrauen in die Ärzte verloren und meide alles was mit künstlicher Befruchtung etc. zu tun hat. 

Es ist auch schwer wenn man eigentlich weiß, man kann schwanger werden nur hält es aus irgendwelchen Gründen nicht. 

Leider habe ich durch das ganze ziemliche Selbstzweifel entwickelt und begann langsam depressiv zu werden. Deshalb gehe ich zum Therapeuten. Darf ich fragen, was du bei der Heilpraktikerin machst? Daran hatte ich nämlich auch schon gedacht, schiebe es aber immer vor mir her.

LG Corina 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Liebe Elisa

Beim lesen deiner Worte kann ich deinen Schmerz spüren, weil er bei mir sehr in Resonanz geht. Was du schreibst kenne ich sehr gut. Ich bin Therapeutin und arbeite u.a. auch mit Babys und Kindern. Es gab eine Zeit für mich, da wusste ich nicht ob ich es schaffe, diesen Teil meines Berufes weiterhin auszuüben. Die tägliche Konfrontation mit "glücklichen" Müttern und ihren Babys war nicht einfach. Auf einer beruflichen Weiterbildung kam es zu einer Diskussion über den Einsatz von Ritalin bei Kindern. Nachdem ich meine Argumente dargelegt habe, warum ich den Einsatz dieses Medikamentes kritisch sehe, bin ich von einer "Kollegin" angegangen worden, ich hätte ja keine Ahnung wie es ist unter diesem Druck der Lehrer zu stehen etc., weil ich ja keine Kinder habe. Das war wie ein Schlag in die Magengrube. Ich habe zu dieser Zeit tatsächlich meine therapeutische Tätigkeit mit Babys in Frage gestellt. Es gab niemanden mit dem ich reden konnte. Meine Freundinnen haben Kinder und mein Mann war für dieses Thema, und was es mit mir macht, nicht wirklich zugänglich. (Heute weiss ich warum). Aber ehrlich gesagt, ist es mir damals auch nicht leicht gefallen darüber zu sprechen. Da war viel Scham, Angst und Gefühle die ich nicht wirklich anschauen wollte. Darüber sprechen war wie etwas zugeben, was ich gar nicht möchte. Mitleidige Blicke - nein danke. Es war wie ein Schrei der nicht rauskommt und an dem ich fast erstickt wäre. Die Depression war schon im Anmarsch. Es hat eine Weile gedauert bis ich in der Lage war mich diesem Thema zu stellen. Ich finde es sehr gut, das du dich in dieser Community mitteilst. Es hilft seine Gefühle auszudrücken und zu sehen, dass man nicht alleine ist, auch wenn dies nur ein kleiner Trost ist. Die ungewollte Kinderlosigkeit ist ein ernstes Thema und kann dich emotional fertig machen. Es ist vor allem schwierig, wenn um einen herum, alle Zuwachs bekommen. Daher ist es wichtig, dass du dir hilfreiche Unterstützung holst. Alleine ist dies wirklich schwer. Heute kann ich darüber sprechen und ich habe meinen Bereich der Kindertherapie nicht aufgegeben. Im Gegenteil, ich schaue mit einem anderen Blick auf manche Dinge. Der Weg ist nicht einfach, aber es gibt einen. Diese Erfahrung, um die ich das Leben nicht gebeten habe, hat mich sehr herausgefordert, aber auch erkennen lassen, wo meine Stärken sind. Wenn du mich fragst ob ich es komplett überwunden habe, dann lautet meine Antwort nein, ein kleiner Schmerz ist noch immer da, aber es macht mich nicht mehr fertig. Ich kann wieder aufrecht stehen ohne, dass es mich anstrengt und das Leben umarmen. Ich wünsche dir, liebe Elisa, ganz viel Kraft auf deinem Weg. Ich freue mich wieder von dir zu lesen.

Alles Liebe Maria

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

hallo ihr lieben auch ich bin Kinderlos!!

Mir tut es auch in der Seele weh wenn ich 

höre dass nächste Freundin,Bekannte oder wer auch immer Schwanger geworden ist.heul.

Ich bin 36 Jahre alt und ab meinen 12 Lebensjahr an der Dialyse zwischendurch Spendeorgan bekommen aber leider nicht so gut funktioniert um eine Schwangerschaft zu tragen seid 5 Jahren bin ich wieder an der Dialyse an Kinder ist da nicht zu denken.Es fällt mir sehr schwer sich mit dem Kinderwunsch zu verabschieden ,bin in Psychologischen Behandlung das hilft mir etwas aber auch nicht immer.

Tatsächlich meide auch ich mittlerweile Leute die mir nicht gut tun sonst gehtes mir danach total beschissen.Ich fühle mich nicht vollständig als Familie .Pflegekind oder Adoption kommt für uns nicht in Frage.wir können uns das nicht vorstellen.

Es tut einfach gut hier kommunizieren zu können.Eure Geschichten zu hören einfach nicht so alleine damit zu sein.Es ist schwer mit jemanden darüber zu reden der von sowas nicht betroffen ist.

Viele grüße an Euch ivi

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo liebe Elisa,

ich kann deine Gefühle total nachvollziehen. Auch ich bin ungewollt kinderlos. Das schlimmste dabei ist nicht zu wissen warum.  

Das ganze hat vor 4 Jahren angefangen, als ich mit meinem damaligen Freund nach dem Absetzen der Pille zufällig schwanger geworden war. Leider (oder zum Glück, da wir nicht mehr zusammen sind) hatte ich in der 5. Woche einen Abbruch. Ich war total traurig und wollte, dass es unbedingt klappt. Wir haben damals ein Jahr probiert, aber das wollte nicht klappen - ich wurde einfach nicht mehr schwanger.

Danach war ich ein Jahr Single und hatte mein Leben genossen und an meinen Kinderwunsch nicht mehr gedacht. Ein Jahr später habe ich die Liebe meines Lebens getroffen und -bäm- war mein Konderwunsch wieder da, noch stärker als die Jahre davor. Nun probieren wir es schon seit 1,5 Jahren, doch es will einfach nicht klappen. Ich werde nach diesem Abbruch vor 4 Jahren einfach nicht mehr schwanger und keiner kann erklären warum. Wir waren schon in der Kiwu, seine Ergebnisse sind ausgezeichnet, bei mir hat man eine Gelbkörperchwäche festgestellt, die sich angeblich mit Medikamenten gut behandeln lässt. Doch es klappt einfach nicht. Danach hat man es bei mir 2x mit Clomifen versucht, leider erfolglos. Die Ärztin hat davon abgeraten weitere Versuche mit Clomifen zu unternehmen, da meine Einstöcke gut funktionieren und ich jeden Monat selbständig Eier "produziere", sodass Clomifen bei mir nur Cysten im Folgezyklus hervorgerufen hat (quasi eine Überpeoduktion). Danach hat man meine Eileiter auf Durchlässigkeit geprüft, ebenso alles wunderbar, doch es will bei mir einfach nicht klappen, das Ei nistet sich nicht ein :(

Ich hätte einfach so gerne eine Erklärung dafür. Ich frage mich ob eine Insemination oder künstliche Befruchtung bei mir etwas bringen? Wenn das Ei sich nicht einnistet, werden auch diese Versuche fehlschlagen, oder? Ich möchte mich einfach nicht mehr verrückt machen deswegen! Gab es denn bei euch schon ähnliche Geschichten wenn es mit Insemination dann doch geklappt hat? Ich bin hin- und hergerissen. Einerseits möchte ich nicht wieder hoffen und leiden, andererseits möchte ich mir später nicht vorwerfen ich hätte nicht alles mögliche versucht.

Inzwischen habe ich mich mit dem Thema abgefunden. Es gibt natürlich mal gute mal schlechte Tage, doch ich rede mir immer ein ich werde nicht glücklicher mit Kind und dass mein Leben auch ohne Kind schön sein kann, doch so richtig kontrollieren kann man das leider nicht. 

Meine Geschichte ist bestimmt nicht besser oder schlechter als die der anderen. Aber ich glaube jede macht ihre eigene Erfahrung, bei manchen gibt es dann doch ein Happy End, bei den anderen wiederum nicht. 

Liebe Grüße,

L

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo LaBa, 

ich habe gerade deine Antwort gelesen und mich und meine Situation so sehr wiedergefunden, dass ich dir gern schreiben möchte. Ich bin auch wie du nach Absetzen der Pille sofort schwanger geworden, hatte jedoch eine Fehlgeburt in der 9. SSW. 
Das war letztes Jahr im Juli und seither will es einfach nicht mehr klappen. Jeden Monat aufs Neue werde ich enttäuscht, mittlerweile leidet auch die Beziehung enorm und ich bin eigentlich nur noch traurig und sehe gar keinen richtigen Sinn mehr. 

Alle Tests waren bisher durchweg positiv, nur auch ein Progesteronmangel, weshalb ich dagegen Tabletten einnehme.

Mittlerweile besteht der Verdacht, dass ich vielleicht Endometriose habe. Ein Termin in der Uniklinik soll Klarheit bringen, den habe ich allerdings erst im September. 

Das warten macht mich fertig, genauso wie das Gefühl, nichts tun zu können. 

Wie ging es denn bei dir weiter?

 

Liebe Grüße 

M. 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo LaBa und alle zusammen. Wenn ich eure Beiträge so lese, habe ich einen richtigen Kloß im Hals. Ich habe auch fast alles, was ihr da schreibt, selbst durchgemacht. Wir sind es gewohnt auf die Ratschläge der Ärzte zu hören, und weil wir andere Methoden keine Chance geben wollen. Aber bringen die uns immer an das Ziel von dem wir träumen? Ich mache den Ärzten keine Vorwürfe, sie können sehr viel tun, doch ich kann euch aus eigener Erfahrung berichten, dass es noch andere Möglichkeiten gibt , wenn man bereit ist eine andere Richtung einschlagen. Klar könnt ihr jetzt sagen, warum sollte ich auf jemanden hören den ich gar nicht kenne, und der nicht einmal Arzt ist und ihr könnt diese Informationen an euch vorbeiziehen ziehen lassen, das liegt ganz in eurer Entscheidung. Oder ihr habt die Möglichkeit, mir einfach zu Vertrauen und Ergebnisse zu erzielen. Denn das wichtigste ist doch eure Gesundheit und die von eurem zukünftigem, lang ersehntem Kind. Ich selbst habe mich 15 Jahre lang bemüht, das ich endlich mein Baby im Arm halten kann. Zuerst war ich nur bei Ärzten, das aber zu keinem Ergebnis führte, dann bei einem Heilpraktiker. Dann habe ich mich mit Nährstoffen und gesunder Ernährung beschäftigt. Die ganze Zeit über konnte ich nicht aufhören, an mein Baby zu denken, was mir die Kraft gab einfach weiter zu machen. Als ich dann schließlich all mein Wissen zusammenführte, habe ich es geschafft. Mit 36 Jahre meine lang erwartete Tochter wurde geboren. Letztendlich habe ich erkannt, dass man sich nicht mit Pillen vergiften muss, um zu bekommen, was man will. Obwohl ich allen Grund hatte, kein Kind zu bekommen, nicht nur körperlich, sondern auch psychisch, zusammen mit Depressionen, die ich auch überwunden habe. Wenn jemand an meinen Informationen interessiert ist, weil er wie ich sich an jeden noch so kleinen Strohhalm klammert und nur für sein Wunschbaby kämpft und nicht aufgibt und daran glaubte, bin ich gerne bereit euch zu helfen..

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Elisa, ich habe heute erst deinen Beitrag zur ungewollten Kinderlosigkeit gelesen. Es ist nun schon länger her. Ist das noch so geblieben? Du fragst, ob es jemanden gibt der diese negativen Gefühle gegenüber anderen Schwangeren kennt. Oh jaa...du bist nicht allein. Ich teile deine Gefühle. Und fühl mich deshalb oft noch schlechter. Ich habe Angst vor jeder neuen Schwangerschaft in meinem näheren Umfeld. Es bricht jedesmal eine Welt für mich zusammen. Denn ich werde dieses Wunder niemals erleben. Doch unser Umfeld ist oft gnadenlos mit uns Kinderlosen. Meine eigene Mutter sagte mir in meinem schmerzhaften Weg der Kinderwunschbehandlung, dass sie es gar nicht versteht wieso es bei mir nicht klappt. Schließlich hätte sie meinen Vater nur anschauen müssen und wurde schwanger. Danke Mutter. Warum versteht sie nicht, dass mein Mann unfruchtbar ist und wir deswegen keine Kinder auf natürlichen Wegen bekommen konnten? Oder meine Schwägerin die mich gedankenlos nach der Fehlgeburt fragte ( bei der Begrüßung) : " na alles gut? " Wie sehr ich diese rücksichtslose Gesellschaft hasse. Warum habe ich extra alle eingeweiht? Damit mir solche Phrasen erspart bleiben. Denkste! Immer rein in die Fratze der Kinderlosigkeit. Ja es tut weh! Ja es lässt sich nicht schön reden. Ja es grenzt uns aus. Wir fühlen uns unfähig, wertlos und unvollkommen. Träumten wir nicht schon immer von der Vollkommenheit im Schoß einer Familie zu leben? Ja dazu gehören Kinder. Und wir haben das Recht zu trauern. Wir dürfen wütend sein und denken, dass die Welt ungerecht ist. Ist sie auch. Wieso wir? Warum ist unsere Gesellschaft unfähig mit uns umzugehen? Wieso wird die Rolle der Mutter so vergöttert? Wäre es ohne diesem Weltbild leichter? Wir können es drehen und wenden wie wir wollen, wir haben einfach ein unfassbar schweres Schicksal. Und das dürfen wir auch so leben mit all seinem Leid. Ich umarme euch alle, liebe Leidensgenossen und sende euch viel Kraft dieses schwere Schicksal zu tragen.

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hey,

ich tue mich auch sehr schwer mit den Reaktionen der Unwelt. Ich bin zwar erst 24 Jahre alt hab aber eine lange Krankheitsgeschichte hinter mir weshalb ich unfruchtbar bin ... mit 14 Jahre bin ich chronisch Leber und Nieren krank geworden. Bis heute entgiftet meine Leber und Niere nicht richtig weshalb ich kaum Medikamente geschweige den die Pille nehmen darf. Mit 18 hatte ich meinen ersten Freund. Durch eine Vergewaltigung wurde ich schwanger und verlor es noch im zweiten Monat... Kurze Zeit spaeter fingen die Unterleibschmerzen waehrend der Periode an... so schlimme das ich erbrochen hab von den Schmerzen zusammen gekrampft bin und jedesmal komplett zwei Tage ausfiel wenn ich meine Tage hatte. Ca. 5 Jahre lang hab ich versucht Hilfe bei Aerzte zu suchen die mir jedesmal sagten ich soll die Pille einfach nehmen (eine Aerztin sagte mir sogar ins Gesicht ja dein Pech wenn du die Pille halt nicht nehmen darfst).

Vor zwei Jahren lernte ich meine jetzigen Mann kennen ... der wunderbarste Mann der Welt ... ein Monat nachdem wir zusammen waren fing ich an durchgehend zu bluten... dann hat endlich ein Frauenarzt drauf reagiert und mich auf Endometriose untersuchen lassen... leider war bisdahin die Endomedriose so stark ausgebildet das es sehr fraglich ist ob ich noch schwanger werden kann. Darauf hin hat mir mein Mann ein Antrag gemacht und wir haben geheiratet. 

Wir versuchen jetzt 1,5 Jahre schwanger zu werden. In der zwischen Zeit kam noch Gebaermutterhalzkrebs dazu. Es ist jetzt schon klar das ich auf natuerlichen Wege nicht mehr schwanger werden kann. Die IUI‘s haben außer Kummer nichts gebracht. Da ich unter 25 bin werden wir auch nicht von der KK unterstuetzt. Erst jetzt haben die sich entschieden uns doch Finanziell zu unterstuetzen leider zu spaet. In zwei Wochen bekomme ich gesagt ob meine Gebärmutter ganz oder nur ein Teil raus operiert wird... 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Unsere Verwandten gehen sehr unsensibel mit uns um. Von meiner Schwiegermama durfte ich mir anhoeren das ich unfruchtbar bin weil ich Vorehelichen Sex hatte. Das tut sehr weh sowas zu hoeren gerade weil meine Schwiegereltern von der Vergewaltigung wissen. Mein Onkel meckert mich an das wir ein Haus bauen und meine Papa uns dabei hilft. Wir waeren egoistisch weil wir wissen doch eh nicht ob wir Kinder bekommen werden. Als ob ich mir als Unfruchtbare Frau nichts leisten darf. Meine Cousine schreibt meinen Mann an das sie schwanger ist und schreibt ihm solche Dinge wie: „ Ich moechte ja nicht das du unter deiner Frau leidest.“ Mir ist mein Herz stehen geblieben als ich das gelesen hab. Ich dachte mir warum macht sie sowas. Warum urteilt sie ueber unsere Ehe und koennen die Leute nicht sehen wie ich leide. Ich bin auch Erzieherin. Fuer mich war es immer klar ich will Kinder und am liebsten 5 oder so. Und jetzt muss ich mit diesem Schicksal klar kommen und meine Trauer bewaeltigen. Aber ich bekomme garnicht die Chance dazu wenn sich staendig  die Umwelt einmischt und der Meinung ist sie wuerde die Last mit tragen. In meinem Freundeskreis und in der Familie werden momentan alle schwanger... Manchmal sprechen die ueber den Grund warum sei schwanger werden wollten... Dann kommt manchmal die Aussage ja ich wollte nicht mehr arbeiten oder ich wollte das mein Freund mich heiratet oder unsere Ehe retten. Es gibt so viele Gruende was die Leute aufzaehlen. Ich hoere kaum den Grund wir wollten eine Familie oder wir wollten ein Kind das wir liebe schenken koennen und jede Lebensphase mit dem Kind erleben koennen 

Liebe Grueße 

Ani

@ Ani

Liebe Ani,

vielen Dank für Deinen Beitrag. All das was Du in Deinen jungen Jahren erlebt hast ist sehr tragisch.

Es ist schön, dass Du einen Mann an Deiner Seite hast der Dich liebt, auch wenn das Verhalten seiner Familie alles andere als sensibel und kränkend ist.

Darf ich Dich fragen, ob Du eine therapeutische Begleitung hast, um Deine vergangene Situation, aber auch die momentane zu bewältigen?

Ich denke, Du musst Dir Strategien zulegen offensiv mit der Sitation umzugehen, wenn Du dich von anderen unter Druck gesetzt fühlst, denn auf Dauer musst Du dich nicht rechtfertigen, warum Du keine eigenen Kinder bekommen kannst. Es ist Dein Leben und Du kannst nichts für Deine Situation und Du bist dewegen kein Mensch der weniger wertvoll ist als andere.

Ein Therapeut kann Dir dabei helfen.

Manchmal ist es erstaunlich wie wenig feinfühlig Menschen reagieren können, da kann man eigentlich nur den Kopf schütteln.

Darum würde es Dir sicherlich gut tun, wenn Du etwas für Dich tust das Dein Selbstbewusstsein stärkt und Dir Halt gibt, für die Momente in denen Du in solche Situationen kommst die Dich niederschmettern.

Viele Grüße

Victoria

Re: @ Ani

Liebe Victoria,

Danke für die lieben Worte... Ja ich bin damals zu einer Therapie gegangen. Im Zusammenhang mit meiner Unfruchtbarkeit habe ich noch keine Therapie gemacht obwohl wir schon versucht haben einen Therapeuten zu finden... Zurzeit sind viele aufgrund der Corona Situation ueberlaufen und es ist schwer einen freien Platz zu bekommen... 

Momentan ist unsere Strategie Leuten aus den Weg zugehen die uns nicht gut tuen aber auf Dauer ist es schwer Familien Mitgliedern aus dem Weg zu gehen ohne die Leute zu verletzten. Oft beziehen die einzelnen Personen alles auf sich und sind der Meinung wir koennen sie nicht leiden oder so. Dann wird uns ein schlechtes Gewissen eingeredet, wie das wir uns nunmal zusammen reißen sollen und uns für die anderen freuen sollen. Das andere nichts für unsere Situation koennen. Aber das unterstellen wir ja nicht den anderen Leuten. Wir brauchen einfach nur Zeit fuer uns alles zu verarbeiten und unsere Wunden heilen zu lassen und dabei keine bloede Sprueche zu hoeren. 

Also ich nehme gerne Tipps an wie man damit umgeht sich selbst zu schützen ohne andere zu verletzten. 

Liebe Grüße 

Ani 

Re: @ Ani

Liebe Ani,

lieben Dank für Deine Rückmeldung.

Sicherlich, die Situation der Therapieplätze hat sich seit Corona deutlich verschlechtert. Das ist wirklich sehr schade.

Du könntest aber mal schauen, ob Du eventuell eine Selbsthilfegruppe findest, vielleicht gibt es soetwas ja mittlerweile auch als Online-Format, wenn Du in Deiner Nähe nichts finden solltest.

Hast Du mal speziell nach Literatur/ Ratgebern in dieser Richtung geschaut?

Hier auch mal ein Artikel zur Kinderlosigkeit auf unserer Seite:

https://www.9monate.de/kinderwunsch-familienplanung/unerfuellter-kinderwunsch/kinderlosigkeit-akzeptieren-id111955.html

Ich denke gerade, dass ein Rückzug auf Dauer nicht gut ist, denn damit schränkt Ihr Euer Leben ein. Menschen die mit Unverständnis auf Eure Situation reagieren muss man anderes begegnen und gerade im familiären Umfeld ist das natürlich besonders schwierig.

Du solltest daher wirklich aktiv nach einer therpeutischen Begleitung schauen und in Deinem akuten Fall sollte doch ein Therapieplatz zu finden sein.

Ich wünsche Dir alles Gute.

Viele Grüße

Victoria

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo ihr lieben,

auch ich bin eine die ungewollt Kinderlos bleiben wird. Alles was ihr geschrieben habt, euer ganzer Schmerz trifft auch auf mich zu. Oh ja, ich kann euer Leid nur allzu gut nachvollziehen... mir geht es genauso... Ich bin 39 Jahre alt und seit über 10 Jahren mit meinem Mann zusammen. Wir haben die letzten 3 Jahre versucht Schwanger zu werden, leider vergebens...es wollte einfach nicht klappen. Als durch Corona all unsere Freunde Schwanger geworden sind (ich meine wirklich alle, wir haben nicht ein Pärchen bei denen es nicht geklappt hat) haben wir uns im Nov. 2020 an einen Endokrinologen gewandt. Dieser teilte mir mit, dass ich mich bereits in den vorzeitigen Wechseljahren befinde. Bitte was? Vorzeitige Wechseljahre??? Aber doch nicht ich? Natürlich wollte ich das nicht wahrhaben und habe mich erneut an einen anderen Endokrinologen in Leipzig gewandt. Auch die Kunderwunschklinik in Leipzig und in Tschechien haben wir nicht ausgelassen, aber alles was wir taten war vergebens. Meine Eierstöcke produzieren einfach keine Eizellen mehr. Es folgten Weinkrämpfe und Nervenzusammenbrüche und ganz allmählich schlich sich eine Depression ein. Das Schlimme daran ist, dass ich bereits mit 32 Jahren von meinem Mann Schwanger war, er sich aber aufgrund von einigen privaten Gründen dagegen entschieden hat und wir einen Schwangerschaftsabbruch vorgenommen haben. Seit der Diagnose im November 2020 kann ich keine Babys oder Kleinkinder sehen. Ganz schlimm ist es bei den Babys von Freunden. Irgendwann habe ich keinen Kontakt mehr zu meinen Freunden gesucht. Ich igelte mich ein und weinte wochenlang vor mich hin. Der einzige der mich trösten konnte war mein Mann. Im Juni 2021 suchte ich mir Hilfe bei einer Psychologin. Ich weiß bis heute nicht, ob es mir etwas bringt. Von einer Stunde Therapie weine ich 30 Minuten und die anderen 30 Minuten erzähle ich was wir bereits unternommen haben. Im Juli diesen Jahres,  also nur 4-6 Wochen später, war ich an einem Tiefpunkt bei dem ich dachte:" wie weit noch? Wieviel Schmerz ertrage ich noch und wie weit runter kann so eine Depression noch gehen?" Der Urlaub mit meinem Mann im August hat mich ganz gut abgelenkt, aber als wir wieder zuhause waren, fängt es genau da wieder an, wo es aufgehört hat. Ich weiß nicht wie lange ich diesen Schmerz noch aushalten kann, denn wenn wir ehrlich zueinander sind, war ich die jenige, die ihr eigenes Kind "umgebracht" hat. Diese enorme Depression ist so unberechenbar, dass ich nicht weiß, wie lange ich noch brauche um alles zu verarbeiten. Das Thema vorzeitige Wechseljahre wird auch in der Gesellschaft nicht all zu oft angesprochen. Ich fühle mich leer, traurig und von jedem verstoßen und missverstanden. Vielleicht hilft es mir, dass ich mich mit Leuten ähnlichen Schicksals austauschen kann, treffen kann oder sogar Freundschaften entstehen können. Denn eins hab ich gelernt, diese Depression macht mich krank. Ich war ein Kerngesunder und sehr Lebensfroher Mensch, heute bin ich ein Wrack. Durch diese Depressionen habe ich eine Schikddrüssenerkrankung bekommen, hypertonitis 2. Grades, Diabetes und nicht zu vergessen sämtliche Mängel an Eisen, Kalzium, D3 usw. die Liste ist lang. Ich fühle mich wie 70. Wenn jemand aus dem Raum Halle/Leipzig kommt und sich austauschen möchte, ich wäre gerne dabei. Ich habe dieses Leid so satt. Euch viel Kraft und liebe Grüße Kaki. 

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Kaki,

ich komme zwar nicht aus dem Raum Leipzig, aber du kannst mir trotzdem sehr gerne schreiben, vielleicht auf Privat... Hier auf dieser Plattform geht es. Habe viel zu erzählen und bin sehr gerne an Austausch und Kontakt interessiert.

Liebe Grüße Elisa 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Elisa,

hallo Kaki,

 

ich würde mich auch freuen, Euch zu schreiben und auszutauschen. Man denkst ja immer, man steht alleine da und gemeinsam fällt einem das meistens etwas einfacher. Ich finde es auch schön, mit Menschen zu reden, die ähnliches durchgemacht haben, da "andere" einen ja nicht verstehen.

Ich komme aus Ludwigshafen und würde mich über einen Austausch freuen.

 

Liebe Grüße

Nicole

 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo Elisa, 

ich fühle so mit dir. Wir (mein Mann und ich) bleiben wahrscheinlich auch kinderlos). Jetzt hat meine Schwägerin ihr Kind bekommen und es ist wirklich schrecklich. Dauernd ist nur noch das Kind Thema, obwohl alle in der Familie von unserem unerfüllten Kinderwunsch wissen. Ich merke mehr und mehr wie ich soziale Kontakte zu schwangeren Frauen und jungen Müttern abbreche. Nur im Job ist es mir leider nicht möglich, da ich Grundschullehrerin bin. 

Ich würde mir mittlerweile am liebsten Wünschen, dass diese Sehnsucht nach einem Kind aufhört. Auch über eine Adoption haben wir uns gestern informiert, aber das wir dort ein Kind bekommen hat auch eone Wahrscheinlichkeit von 1/14

Ich denke auch über eine Therapie nach, aber man muss auch erstmal jemanden finden. 

Ich hoffe, dass deine Situation sich gebessert hat. 
Liebe Grüße 

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Hallo liebe Lena,

 

mir geht es wie Dir. vielleicht hast Du ja Lust mir zu schreiben und Dich auszutauschen. Wo kommst Du denn her? 

 

Lg
Nicole

Re: Ungewollt kinderlos, ich schaff es nicht es zu akzeptieren

Liebe Lena, 

 

Ich kann aus tiefsten Herzen verstehen wie du dich fühlst. Ich musste auch immer sehr leiden, wenn jemand aus der Familie schwanger wurde. 

 

Wir haben vor 16 Monaten ein Kind adoptieren dürfen. Wir sind über einen staatlich zugelassenen Verein gegangen. Somit kam es zur Adoption im Ausland. Ein langer Weg, der uns aber zu einer Familie gemacht hat. Ich wäre kinderlos nicht glücklich geworden. 

Melde dich gerne, wenn du Fragen hast. 

Viel Kraft!

 

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