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Kinderlos Hoffnunglos und Hass Gefühle

Hallo,

seit nun mehr fast sieben Jahren, versuchen wir ein Kind zu bekommen. Auf natürlichem Wege ging es nicht. Ich habe PCO. Beim ersten Hormon Versuch in der Kinderwunschklinik hat es geklappt. Leider verlor ich es im 3ten Monat. Seit dem Abort kann ich keine Kinder mehr bekommen, nur noch durch künstliche Befruchtung. Da hatten wir jetzt einen Veruch. Leider nix. Und der zweite wird noch mindestens 6 Monate dauern.

Das schlimmste an all dem sind nicht die Schmerzen, die Gewichtszunahme, die Stimmungsschwankungen, das Tabletten futtern seit Jahren, das Spritzen oder die Operationen. Nein, es ist die Phsyche die einen fertig macht.

Alle werden schwanger nur ich nicht. Eine Bekannte sogar auf Drogen, die andere trotz Pille. Ich verstehe das nicht, jeder spricht Baby. Ich bin allein. 

Eine sehr gute Freundin, ich war immer für sie da, wir haben viel zusammen gemacht und über alles geredet. Waren wie Schwestern. 

Letztes Jahr im November hatte sie beschlossen nach Dänemark zu fahren und sich künstlich befruchten zu lassen. Was soll ich sagen, hat sofort geklappt. Ich werde nie ihren Satz vergessen: "Ich bin so sehr vom Glück geküsst, dass es schon verrückt ist". Sie sitzt auf dem Sofa und sagt mir sowas ins Gesicht, mir! Die ein Kind verloren hat, 4 erfolglose Veruche hinter sich hatte. Kurz bevor es bei ihr geklappt hat wurde ich opiert  (Spiegelungen) und da wurde festgestellt das ich nur noch Kinder durch künstliche Befruchtung bekommen kann. 

Da war ich das erstemal schockiert.

Was soll ich sagen sie hat sich während der gesammten Schwangerschaft gehen lassen, nix gemacht. Nur Pflichttermine. Nur gegessen und Diabetis bekommen.

Ich war immer da, war mit ihr einkaufen, habe Sachen getragen, renoviert und eine richtig tolle Babyparty organisiert. Mir ging es jedesmal dreckiger. Ich habe oft auf dem Heimweg geweint. Ich habe sogar böse Gedanken bekommen. Zum Teil gönnte ich es nicht, ich war eifersüchtig. Aber immer nur ganz kurz, denn ich weiß das diese Gedanken schlecht sind und nicht meiner wahren Natur entsprechen. 

Aufgrund ihrer Situation. Schwangerschaftsvergiftung. Haben sie die kleine gestern geholt. Ich kann seitdem nicht aufhören sie zu hassen und auch nicht aufhören zu weinen.

Ich möchte nicht zu ihr fahren. Ich will die kleine niemals sehen. Das ertrage ich nicht. Aber sie hat niemand der sonst hilft.

Was soll ich nur tun?

 

Bisherige Antworten

@ kaena

Hallo kaena,

Herzlich willkommen in unserem 9monate-Forum.

Leider ist in diesem Forum hier nicht soviel los, daher hast Du wohl noch keine Antwort auf Deinen Beitrag erhalten.

Vielleicht stellst Du deinen Beitrag auch noch einmal in unserem Forum "Wenn es nicht klappen will..." ein, dort wirst Du sicherlich Austausch mit anderen finden.

Ich denke, Du hast diesen Beitrag in einem sehr emotionalen Moment geschrieben und bist heute sicherlich schon wieder in einer viel besseren Verfassung.

Trotzdem kann ich Dir schreiben, teilen sehr viele Frauen deren Kinderwunsch bisher noch nicht in Erfüllung ging Deine Gefühle.

Wut, Eifersucht und das Gefühl die Einzige auf der Welt zu sein die nicht schwanger wird sind Gefühle die immer wieder hochkommen und ganz normal sind. Du darfst diese Gefühle haben und Du darfst auf Deine Freundin eifersüchtig sein.

Wichtig ist wahrscheinlich auch mit Deiner Freundin mal darüber zu sprechen und ihr zu sagen wie es um Deine Gefühle steht.

Deine Freundin wird das sicherlich verstehen können, dass Du mit deiner Geschichte manchmal keine Freude empfinden kannst, weil Dein Wunsch nach einem Kind so groß ist.

Vielleicht denkst Du auch einmal nach Dir therapeutische Unterstützung zu holen um mit dieser Situation besser umgehen zu können oder Du schliesst Dich einer Selbsthilfegruppe an. Das ist oft auch eine Hilfe, damit diese Gefühle einmal ausgesprochen und geteilt werden können.

Ich wünsche Dir alles Gute auf Deinem Weg.

Viele Grüße

Victoria

Re: @ kaena

Hallo Kaena

Anderen Menschen beizustehen und zu helfen, wenn es ihnen schlecht geht, ist eine sehr gute Sache. Allerdings vergessen die meisten dabei bei sich selber zu schauen. Wenn du nicht in deiner Kraft bist, dann gibt es kaum Möglichkeit anderen Kraft und Stütze zu geben. Du bist anfällig dafür, dass Andere deine Gutmütigkeit ohne Rücksicht auf deine persönlichen Empfindungen ausznutzen. Ohne eigene Kraft kannst dem nicht gegenübertreten. Es ist schön, dass du "Verständnis" für die Situation deiner Freundin hast, aber hat sie auch Verständnis für dich? Wo bleibst du bei dem Ganzen? Es ist völlig in Odnung auf Abstand zu gehen. Nein es ist nicht nur in Ordnung - es ist lebenswichtig für dich.                                                           

Du must dich wegen deiner Gedanken nicht schlecht fühlen. Sie sind ein Ausdruck dafür wie es dir emotional geht. Aus eigener Erfahrung kann ich dir raten, sich an jemanden zu wenden, der dir hilft, diese Emotionen aufzuarbeiten.

Auch ich habe keine Kinder und kenne Frauen, die das ganze Programm der Kinderwunschkliniken erfolglos durchgemacht haben. Keine davon hat danach gesagt, dann eben nicht und ist mit frohem Herzen ihrem kinderlosen Leben gefolgt - im Gegenteil. Das Eine ist die körperliche Seite, die auch nicht ganz ohne ist, das Andere die psychische Seite. Die Psyche spielt vom ersten Moment an mit.

Ich wünsche dir sehr viel Kraft und, dass du erkennst, dass es jetzt um dein Wohlbefinden geht. Und wer das nicht versteht, der will dir auch nichts Gutes.

Alles Liebe Maria

 

Re: Kinderlos Hoffnunglos und Hass Gefühle

Frauen neigen in der Regel dazu, das Gefühl zu haben für andere "da sein" zu müssen. es klingt mir ganz danach, dass du - wie ganz ganz viele Frauen - auch so bist. was in erster Linie eine gute Eigenschaft ist, wird selbstzerstörerisch, sobald man die eigenen Grenzen nicht mehr achtet. Deine Grenzen sind schon längst überschritten worden - immer und immer wieder und du hast es weiter Geschehen lassen obwohl alle Warnsignale bei dir funktioniert haben, hast du sie ignoriert. Warum? Warum wolltest du für eine Person "da" sein, die dir unbedacht und völlig verletzende Dinge sagt. Ich bin entsetzt darüber, dass sie dir dass mit "ihrem Glück" sagte, wo sie doch von deiner Geschichte weiß. Das ist narzisstisch. Darauf kannst du getrost verzichten. Für mich wäre dass das Ende der Freundschaft. Außerdem.. du schreibst sie sei alleine.. was ist mit dem Vater des Kindes. Wenn sie mit dem noch zusammen ist, dann ist sie doch nicht alleine.

Die Situation klingt nach einer drastischen Entscheidung. Entweder du kommst mit dem Baby und der Frau die dir horrende Dinge ins Gesicht sagt klar oder du machst Nägel mit Köpfen und hörst endlich auf dein Bauchgefühl dass dich ja mittlerweile laut und dringend und flehend anzubrüllen scheint, dich endlich von dieser Frau zu lösen. 

 

 

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