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für sich behalten

Ich hatte 2002 zwischen der Geburt meiner ersten und dritten Tochter eine Fehlgeburt. Da mein Mann kein drittes Kind mehr wollte, haben wir nun unsere zwei tollen Kinder. Umso mehr Zeit vergeht, denke ich immer öfter an mein Ungeborenes. Es war noch sehr sehr klein, also noch vor der 12. Woche im Bauch verstorben. Trotzdem denke ich immer mehr daran und habe dein Eindruck, ich hätte drei Kinder.
Wir hatten damals von der Fehlgeburt fast niemandem erzählt. Auch unsere Kinder wissen nicht davon. Nun frage ich mich, ob ich so Mühe damit habe, weil ich es immer verschweige. Wenn mich jemand fragt, wie viele Kinder ich habe, sage ich immer zwei. Wenn ich drei sagen würde, müsste ich ja immer dazu sagen, dass eines verstorben ist. Und weil es so klein war, kann das wohl kaum jemand verstehen.
Kann mir jemand vielleicht einen Rat geben, wie ich damit fertig werden soll, drei Mal schwanger gewesen zu sein und trotzdem "nur" zwei Kinder
zu haben?
Vielen Dank!
Susanne
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für sich behalten

Hallo Susanne, hab selbst kein Sternenkind, kann Dir aber nachempfinden, kenne privat einige Frauen, die spät ihre Babies verloren haben, zuletzt meine Nichte in der 40. SSW, es wäre das 3. Kind gewesen. Ich verstehe Dich, dass Du es für Dich behalten kannst, Fehlgeburten an für sich passieren so oft und innerhalb der ersten 3 Monate umso öfters. Daher haben recht viele Frauen eine oder 2 Fehlgeburten und davor oder danach schon Kinder bekommen. Ich kenne keine, die immer erwähnt, dass sie eigentlich so und so viele Kinder hätte, da sie ja eine FG hatte. Nur wenn man nachfragt, oder jemand anders eine FG erleidet (oder Totgeburt), kommt es ans Licht, dass man das gleiche erlebt hat. Eine Cousine meines Mannes hat 3 Söhne, doch davor 2 Fehlgeburten und eine späte stille Geburt (einer Tochter). Ich erfuhr es erst, als ihre Schwägerin selbst eine stille Geburt durchmachen musste und bei ihr alles hochkam, nie mehr sollte sie eine Tochter bekommen. Also das Erlebte verarbeiten, auch sie ging nie gross an die Weltgeschichte und viele Frauen schreien nicht raus, dass sie "gerade eben" ein Baby verloren haben, es ist obwohl unsere Gesellschaft davon weiss, oft noch ein Tabuthema und wird abgehakt, da es ja noch nicht lebensfähig war so nach dem Motto: ach war doch noch früh, bekommst sicher noch Kinder---- etc.

Da traut sich dann auch kaum einer mehr noch was zu sagen und verschweigt es daher gleich lieber.

Wenn Dich mal wieder jemand fragt, wieviele Kinder Du hast, kannst Du ruhig offen sagen (es wird auch Dir gut tun, darüber offen zu sprechen) dass Du 2 Kinder hast und leider eins verloren hast.!!!!

Dann wird sicher ein "es tut mir leid" kommen, was ja auch normal ist und sich auch so gehört.

Wenn Deine Kinder älter sind kannst Du ihnen ruhig anvertrauen, dass da noch ein Geschwisterchen war, welches nicht geboren werden durfte.

Meine Mutter, die nach 3 Kindern eine FG hatte, sagte uns das ab und zu, aber mit dem Hintergrund, sie sei eh froh, wollte es eh abtreiben...

ich hab das nie verstanden, es war doch ein Geschwisterchen (auch wenn nur ein Mögliches)

es gibt im Internet die Seite "www.sternenkinder.de" dort tauschen sich die Mütter aus, dort kannst Du Dir die Last von der Seele schreiben und wirst immer verstanden, denn diese Frage nach "eigentlich wieviel Kindern?" wurde auch dort thematisiert.

Dir alles Gute, LG, Anita

für sich behalten

Ich danke Dir herzlich für Deine nette Antwort. Sie hilft mir und ich gehe die besagte Seite anschauen.
Alles Liebe für Dich und Deine Familie
Susanne

für sich behalten

ich sag meist dass ich zwei hab. meine tochter hab ich in der 24ssw verloren. aber ich seh nicht ein, warum ich sie verschweigen soll, ich hab sie unter normalen umständen geboren und sie gehalten, bis sie gestorben ist.

ab und an, verschweig ich sie, wenn ich grad den nerv nicht hab die geschichte zu erzählen, aber in der regel sprech ich von 2 kindern

lg, l.

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Hallo Aine
Deine Worte machen mich sehr betroffen. Ich danke Dir für Deine Antwort. Was Du aushalten musstest und musst, ist fast nicht auszudenken. Wie wirst Du damit fertig? Wie ist es für Deinen Partner?
Mein Mann hat das schon längst "vergessen". Da wir ja ein zweites Kind bekommen haben und er eh kein drittes wollte, ist das kein Thema mehr für ihn. Wie verschieden Menschen doch sind...
Falls Du mir nicht anworten möchtest, weil es zu persönlich ist, bin ich Dir nicht böse.
Liebe Grüsse und einen guten Tag
Susanne

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Hi Susanne

nein ist kein Problem, ich komme eigentlich gut klar damit.

Wie ich damit klarkomme, schwer zu sagen, ich schätz bin dankbar...ich kann nicht durchwegs positiv sein, aber im gross und ganzen, doch es ist ok, ist es geschehen, ich kann es annehmen und für mich einen Sinn im Ganzen sehen. Resp. hab ich für mich dem ganzen einen Sinn gegeben;-) (ok, wenn ich vor der Wahl stünde, bei aller Dankbarkeit für meine Tochter, ich würds dennoch nicht nochmal wollen)

Ich glaube, dass jede Frau instiunktiv weiss, wie sie mit sowas umgehen muss, Frauen verlieren seit Anbeginn der Menschheit Kinder und dennoch ist die Menschheit nicht ausgestorben; ich denk, es steckt viel Urwissen und viel Weisheit in den Frauen, die genau in diesen momenten zum Vorschein kommen, sofern man auf sich hört natürlich. Ich hab grad überlegt, wenn Du in Dich reinhörst, einfach mal nach deinem Gefühl gehst, was würde sich richtig anfühlen für dich?

Ansprechen, nicht ansprechen? Vielleicht würde es Dir schon helfen, wenn Du es mit deinem Partner öfter thematisieren würdest oder wenn Du symbolisch einen Platz hast, an den Du gehen kannst, wo Du Dir bewusst Zeit für dein Würmchen nehmen kannst?

Einfach als Idee? ich erwähne sie oft, aber auch nicht immer...Ja, ich habe zwei Kinder geboren, ich hab sie gehalten und verabschiedet(also verabschiedet zum Glück nur das Eine), aber manchmal hab ich schlicht keinen Nerv und keine Lust darüber zu reden, entscheide ich jeweils spontan.

Allerdings denke ich manchmal, wenn Leute sich durch meine Ehrlichkeit vor den Kopf gestossen fühlen; wenn man jemanden fragt, wieviele Kinder er hat, muss man, auch wenn wir in einer absolut todgestörten Gesellschaft leben, damit rechnen, dass wer auch ein totes Kind erwähnt, selber schuld dann, wer nicht damit umgehen kann;-) aber im gross und Ganzen erwähn ich sie schon weniger als auch schon, einfach aus "energiespartechnischen Gründen", so trocken es auch klingen mag.

Mein Freund geht anders damit um, aber ich denke, dass ist halt auch so ein Thema wo Männer und Frauen eigentlich immer verschieden funktionieren, bei Euch kommt ja noch hinzu,. dass er das Kind (wohl?) nicht gesehen hat? mein Freund hat seine Tochter noch gehalten, ich denk, das verändert das Bewusstsein dafür, weils einfach greifbarer ist.

Kannst Du mit deinem Mann darüber reden?

sei lieb gegrüsst, L.

für sich behalten

Ich hatte 2003 eine Eileiterschwangschaft und 2004 eine Fehlgeburt. Drei Monate nach der Fehlgeburt war ich wieder schwanger. Die Geburt dieses Kindes ließ mich über alles hinwegkommen. Für mich war sowohl die Eileiterschwangerschaft als auch die Fehlgeburt (ca. 9. Woche) das Kind, was danach geboren wurde. Hört sich irgendwie bescheuert und irrational an, aber ich glaube es trotzdem. Neulich hat mich eine Freundin gefragt, ob ich drei oder fünf Kinder habe. Ich konnte ganz sicher sagen, dass ich drei Kinder habe!

Vielleicht kann Dir das auch helfen?

Liebe Grüße

Martina

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