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Wie kann man nur helfen...???

Hallo Ihr Lieben!
habe mich soeben hier umgesehen und bin so betroffen, dass es doch so viele Mamis und Papis gibt, die solch einen Verlust verschmerzen müssen! Das ist so unfair und traurig!

Liebe Freunde von uns haben von vergangenen Mittwoch auf Donnerstag im 7. SSM ihre kleine Tochter verloren. Alles lief gut und dann plötzlich diese Schreckensnachricht!
Wir sind so betroffen und traurig und würden den beiden so gerne helfen, aber wie?
Was kann man tun? Kann mir jemand einen Rat geben?
Wir haben selbst eine Tochter, mir kommen jedes Mal die Tränen, wenn ich daran denke, was unsere lieben Freunde gerade durchmachen müssen!
Sie hatten sie so sehr gefreut... Es ist so traurig, ich kann an nichts anderes mehr denken!

Wir haben uns gedacht, da wir eine Kondolenzkarte unpassend finden, schreibe ich ihr und mein Mann ihm einen persönlichen Brief! Mein Mann und er sind sehr gute, alte Freunde! Ich stehe ihr nicht besonders Nahe, fühle mich aber sehr verbunden!
Würde mich freuen, wenn Ihr schreiben würdet, was Euch geholfen hat, vielleicht nicht gleich, aber im Nachhinein...

Danke für Eure Antworten!

Bisherige Antworten

Wie kann man nur helfen...???

Hallo,
mach das. Schreib ihr einen Brief. Das ist eine sehr gute Idee.
Das Wichtigste ist nicht unbedingt, was du schreibst, sondern das du schreibst. DAss du Anteil nimmst und nicht einfach so tust als wäre nichts. DAss du nicht schweigst und davon ausgeht, dass alles wieder gut wird.
Dennoch: Schreibe nicht: Es wird schon wieder. Es war sicher besser so. Du bist noch jung, du wirst wieder ein Kind haben. Ich kann verstehen, wie du dich fühlst.
Schreibe lieber, dass Du gerne für sie da sein wirst, wenn sie dich braucht. Dass du an sie denkst. Dass du gern helfen möchtest, aber nicht weißt wie. Oder auch dass du nocht weißt, was du schreiben sollst.
Frage nach dem Namen, nach der Beerdigung, nach einer Trauerfeier.
Und in der Folgezeit: Vergiss nicht, dass sie ein Kind haben. Gehe nicht davon aus, dass die Trauer vorbei ist. Denke an wichtige Tage, wie den errechneten Termin (zumindest ungefähr). Vergiss auch an Weihnachten nicht, dass ihnen ihr Kind fehlt. Und dass auch dieses Kind Geburtstag hat...
Na, das ging mir jetzt so spontan durch den Kopf. An meinen Sohn hat dieses Jahr mal wieder niemand an seinem Geburtstag gedacht - oder es zumindest mir gegenüber nicht erwähnt... Das geht mir immer sehr nah.
Liebe Grüße von Lili

Wie kann man nur helfen...???

Hallo,

wir sind selbst gerade Sterneneltern einer 22 Tage alten tochter geworden.
Und ich weiß das Freunde nur helfen wollen, aber wirklich helfen kann niemand. das muss man allein überwinden!
Aber in solch einer schweren Zeit mit so einem Schicksalsschlag merkt man wer ein richtiger Freund ist, auf den man sich verlassen kann. Die Freunde, die sich nicht abgewendet haben, bedeuten uns sehr viel. Die meißten schauen einfach weg, gehen uns aus dem Weg und tuen so als wenn wir keine Eltern wären...
Es tut wirklich gut, mit jemandem zu reden und einfach zu erzählen was passiert ist. Also biete ihr das an, das sie immer zu dir kommen und reden kann.
Gedichte finde ich im Moment auch sehr schön.

An angel opened the book of life
and wrote down your baby's birth.
Then she whispered as she closed the book
"too beautiful for earth".

Wie kann man nur helfen...???

Bei diesem Gedicht muss ich einfach nur weinen! Es ist zu schön! Habe allerdings angst, ihr könnte so etwas einfach nur mehr weh tun!

Ich bin jemand, der sich immer versucht in andere hinein zu versetzen! Wenn es mir schon so weh tut, möchte ich nicht wissen, wie sehr sie oder auch Du leiden musst!

Es tut mir so leid, auch für Dich! Es ist so traurig!

Haben Dir Gedichte in dem Moment denn irgendetwas gegeben?

Wie kann man nur helfen...???

Hallo, bin wie Du Nichtbetroffene und bei mir wars "ähnlich". Der beste Freund meines Mannes hat seine Tochter mit 11,5 Monaten verloren, seine Frau lernte ich erst kennen, da war die Kleine schon 7 Monate alt, wir verstanden uns sofort sehr gut und sind jetzt auch Freundinnen, komisch, dass zuvor nur unsere Männer sich kannten und wir uns nicht.
Es ist schön, dass Du Dich sehr verbunden fühlst und Ihnen helfen möchtest.
Wenn Du meinst, mit einer Kondolenz-Karte sei nix getan, dann ist ein Brief sicherlich schön, ich selbst habe aber in 2 Fällen eine schöne Trauerkarte gekauft und selbst Gedichte drauf geschrieben.
Es gibt schöne Kondolenzkarten mit Engeln drauf und passenden Sprüchen.
Du kannst über den Freund fragen lassen, ob Du vorbei kommen darfst, frag sie, ob Du für die Beerdigung etwas tun kannst, am Besten kommst Du zur Beerdigung mit, nimmst die Mama einfach in den Arm, ohne viel Worte, die braucht man nicht, jeder weiss, wie schwer das ist.
Sag ihr einfach, Du bist für sie da (auch wenn Ihr Euch beide nicht so gut kennt--es heisst ja nicht, dass das noch geschehen kann).
im Endeffekt spüren die Mütter erstmal gar nix ausser Trauer, sind wohl in einer anderen Welt gefangen und erst nach und nach spüren sie, wer ihnen geholfen hat, wer wirklich da war in der schweren Zeit.
Vielleicht bietest Du ihr oder ihm Deine Ohren an, auch wenn sie vielleicht nicht sofort reden wollen/können, ist ja noch sehr frisch, aber oft kommt mit der Zeit der Wille zum Sprechen und dann wäre es schön, wenn jemand da ist, der zuhört.
Alles Gute, Deinen Freunden viel Kraft

Wie kann man nur helfen...???

Wau, danke für Eure lieben Antworten, das hilft mir wirklich weiter, macht mich aber gleichzeit auch sehr traurig, dass so viele das gleiche Schicksal teilen! Es ist so traurig und meine Anteilnahme gilt natürlich auch Euch!

Auch das Gedicht ist schön, habe mich aber zunächst mit Gedichten zurück gehalten. Ich dachte, in einer Trauersituation möchte man vielleicht nichts lesen, was ggf. noch "Salz in die Wunde streuen" würde!

Ich finde es schwer und es ist wirklich eine Gradwanderung zwischen helfenwollen und das richtige tun! Da gibt es wahrscheinlich keinen Grundsatz!

Bei Kondolenzkarten tue ich es mir deshalb so schwer, weil die beiden ja in ein paar Wochen nur mit Glückwunschkarten überhäuft werden sollten und stattdessen sollen sie jetzt Trauerkarten erhalten!? Das tut mir so in der Seele weh, dass ich es einfach nicht übers Herz bringe ihnen eine zu schicken!

Ich habe nun meinen Brief geschrieben und möchte ihn nachher gleich einwerfen!


Letzte Woche Freitag hat der Vater per Email alle engen Freunde über die schreckliche Neuigkeit informiert. Im ersten Moment war ich geschockt, fand es dann aber ok, so müssen sich die beiden nicht allen persönlich mitteilen und alle wissen gleich Bescheid! Habe dann nach einer Weile auch schon mal ein paar liebe Worte zurück geschrieben! Mein Mann hat ihm direkt eine SMS geschrieben!

Bis heute haben wir nix von den beiden gehört, haben wir auch nicht erwartet, aber von Tag zu Tag frag ich mich immer mehr, ob man mal anrufen sollte oder oder oder!

Möchte jetzt erst mal meinen Brief zukommen lassen, mein Mann wird dann ihm auch einen Schreiben. Findet ihr es ok, wenn die Brief zeitversetzt von einander ankommen? Ich meine, ich möchte den Vater ja nicht ausschließen, möchte mich aber sehr gerne so schnell wie möglich als Mami an sie wenden!

Mein Mann ist auf Geschäftsreise und wird es daher erst heute oder morgen schaffen, zu schreiben!

Fragen über Fragen, hoffe trotzdem auf weitere Antworten!

Danke, Danke, Danke

Wie kann man nur helfen...???

Hi,

ja, schon merkwürdig, wenn man anstelle von Glückwunschkarten Beileidskarten bekommt, aber auch das macht die Trauer nicht grösser oder kleiner, denke ich mal.

Die Eltern sehen im Moment nur ihren Schmerz, da kommt kaum was durch, erst später merken sie, wer wirklich da war, sich gekümmert hat, nachgefragt hat, mitgeweint hat, wer sie umarmt hat, ihnen zugehört hat und auch, wer sich schriftlich an sie wandte und überhaupt Anteil daran nahm.

Niemand wird Dir eine Karte oder Brief verübeln, auch nicht, wenn Dein Mann, der ja weg ist, das später nachholt.

Sie sind tief im Tunnel und sehen im Moment kein Licht am Ende des Tunnels.

Mit den Worten, die Du an sie richtest, kannst Du nix kaputtmachen, was eh nicht schon zerbrochen ist. Es ist besser, sie werden mit dem Geschehenen konfrontiert und so verarbeiten sie es auch. Der Schmerz muss raus und ich denke, Deine Worte werden sehr einfühlend sein, vielleicht werden sie die Briefe später nochmals lesen und Dir danken, dass Du für sie da warst.

Dass sie sich jetzt nicht melden, ist auch logisch, sie sind ja im Tunnel "gefangen" und "müssen" da raus finden, oft mit Hilfe von Begleitern.

Du wirst das Richtige tun, viel Erfolg, LG, ANita

Wie kann man nur helfen...???

Hallo Emmy,

ich persönlich würd noch ein wenig mit einem Anruf warten. Ich hatte Angst vor jedem Anruf, weil ich sowieso nicht reden, sondern nur weinen konnte... Schreibt ab und zu eine SMS oder so, in der Ihr mitteilt, dass Ihr an die beiden denkt und immer ein offenes Ohr/ eine offene Tür habt... Dann haben die beiden die Chance, sich zu öffnen, wenn SIE soweit sind...

LG, Alex

Wie kann man nur helfen...???

Es gibt einfach nichts, was den schmerz wirklich lindern kann! Ich weiß das, meine Tochter haben wir neben meinem Vater beerdigt. Er starb, als ich 3 Jahre alt war. Und es tut immer noch weh wenn ich an ihn denke.
Aber Gedichte drücken (finde ich) das aus, was in einem vor geht,wenn man sein Kind verliert.
Und geben einem das Gefühl das man wirklich ein Kind hat.

Ich war sehr weit weg von zu hause zur Geburt, und bin erst nach dem Tot meiner Tochter zurück gekommen. Und alle haben nur gesagt wie schrecklich das alles ist. Aber das ich Mutter geworden bin haben fast alle vergessen...

Wenn du möchtest kann ich dir noch ein paar Gedichte schicken.

Lieben Gruß

Wie kann man nur helfen...???

Danke für Eure Beiträge! Bin momentan emotional überwältigt, von allem was ich über dieses Thema lese und mitbekomme!

Ich weiß, dass ich nicht nachempfinden kann, was ihr oder unsere Freunde durchmachen, da ich ein gesundes Mädchen habe!

Allerdings weiß ich, was es bedeutet in der Schwangerschaft angst um sein Baby zu haben, denn auch ich kam 6 Wochen vor ET mit Helpp ins Krankenhaus unsere Tochter kam demnach 6 Wochen zu früh, aber sie hat alles gut überstanden und ist heute putzmunter und wird am 1.1. 2 Jahre alt!

Wir sind überglücklich, dass es ihr gut geht und sagen immer, das hat sie mit Absicht gemacht, weil sie das 1. Neujahrsbaby in 2008 werden wollte; hat sie auch geschaft :-) *stolzbin*

Aber natürlich, ist das nichts gegen solch einen Verlust! Kann mir selbst nicht erklären, warum es mir so sehr an die Nieren geht! Man denkt und hofft immer, dass einem selbst oder jemandem im unmittelbaren Freundes- und Bekanntenkreis so etwas nicht passiert und dann bumm... Ich finde es nach wie vor unfassbar!

Ich biete gerne meine Hilfe und Unterstützung an, frage mich dann, ob sie momentan überhaupt Menschen, die gesunde Kinder haben, um sich haben kann oder will? Wie war das bei Euch?

Was ich persönlich noch so schlimm finde, ihr erster ET war der 31.1. genau wie bei mir vor 2 Jahren! Das wurde vor kurzem zwar nach Anfang Jan geändert, aber dennoch! Vor ein paar Wochen habe ich noch gesagt, pass auf Eures kommt dann auch am 1.1. und wir haben zusammen gelacht. Und ich meinte noch, es wird bestimmt ein Mädchen, exakt 2 Jahre später! Boa, das kommt mir sooo schlimm vor, dass ich so etwas gesagt habe! Wir haben noch so herzlich gelacht! Oh nein, das kommt mir jetzt alles...

...

Wie kann man nur helfen...???

Hallo, niemand in der Welt konnte das verhindern, auch was man in der Vergangeheit gesagt hat, kann man nicht rückgängig machen, es war ja auch nie in böser Absicht, sondern aus der Freude heraus. Warum nimmt Dich das so mit? Du hattest auch während der SS mit Deiner Tochter Angst, sie wurde sogar früher geboren, d.h. Ängste kennst Du.

ich selbst hab 3 gesunde Kinder, doch um mich herum haben innerhalb 3 Jahren! 5 Frauen ihre Kinder verloren. 3 stille Geburten (davon 2 innerhalb der Familie, eins davon meine Nichte in der 40. SSW) und eine Freundin von mir und eine Bekannte (34. SSW). Meine andere Freundin hat ihre Tochter mit 11,5 Monaten verloren, sie war sehr krank, starb aber an einem Virus der Atemwege.

Bei meiner Nichte hatte ich eine böse Vorausahnung, nur wenige Zeit vor ihrem Tod dachte ich "was, wenn jetzt was passiert" und dann kam der Anruf, dass sie still geboren wurde. ich schrie nur "nein"

Warum ich so dachte??, das weiss ich nicht, bis heute weiss das keiner hier, aber sicher war ich durch die Verluste meiner Freundinnen/Bekannten geprägt, die ja vor meiner Nichte passierten, ich war ein gebranntes Kind, sozusagen.

Ich habe es so erlebt, dass all die Frauen, die ihre Kinder verloren, nichts gegen Mütter mit Kindern hatten, vielleicht eher ein Anblick von Schwangeren oder von Säuglingen.

Meine Freundin, die ihre Tochter mit 11,5 Monaten verlor, nähte sogar während ihrer heftigsten Trauer für meine Tochter Kleidung, aus den Stoffen, die für ihre Tochter waren.

Ich besuchte alle Frauen immer nach den Verlusten, meine Tochter war dabei, ich erwähne aber auch, dass alle bereits 1-2 Kinder hatten, d.h. nicht das erste Kind starb (bis auf meine Freundin mit der 11,5 Mo. alten Tochter, das war das erste Kind nach langer Kinderlosigkeit), aber sie bekam 3 Monate nach dem Tod der Tochter ihr zweites Kind (gesund).

Sicher wäre es das Beste, wenn Du sie besuchst, erstmal ohne Dein Kind zu gehen, auch allein deswegen, weil Du dann mehr für sie da sein kannst und Dich nicht noch um Deine Kleine kümmern musst.

Sie wird in Deiner Tochter aber sicher nicht ihr Baby sehen, sondern eher die Babies meiden, die im Januar geboren werden oder sonstige Schwangere, das ist einfach ein Schutz vor Verletzungen.

Aus eigener Erfahrung schreibe ich Dir: lass es nicht zu nah an Dich ran, Mitgefühl: ja, aber leide nicht allzu sehr selbst darunter.

Mich haben die ständigen Verluste runter gerissen, auch wenn ich selbst 3 Kinder habe und diese Verluste persönlich nicht kenne, es war immer sehr schwer für mich, ich dachte...oh je, wie kann man jemals wieder mit diesen Frauen reden.........geht das überhaupt jemals wieder?

JA, es geht, mit allen Frauen kann ich gut reden, alle haben es "überlebt", 3 haben Nachfolgekinder bekommen, was sicher mit hilft, die Welt wieder gerade zu rücken.

Du musst Dich nicht selbst gedanklich fertig machen, das bringt der Mama nichts, es reicht "wenn einer leidet".

Das sage ich Dir nur aus Erfahrung, denn viel zu viel blieb an mir hängen, ich war immer für alle da, habe jede Trauer aufgenommen.

Jetzt, sehe ich das mit mehr Abstand, ja, es ist das Traurigste, was einer Mama passieren kann (ich habe immer gehofft, dass mir das nie passiert). Doch leider geht die Welt weiter, auch für Deine Freundin wird die Welt weiter laufen, sie muss ihren Weg finden, wie sie damit leben kann, ein Himmelskind zu haben, ihre Tochter.

Vielleicht bietest Du ihr die Seite "www.sternenkinder.de" an, speziell für Mamas, die das erlebt haben, vielleicht nicht sofort, sondern etwas später, viele Mütter wissen gar nicht, dass es solche Trauerforen gibt, sondern meinen, sie müssten das mit sich selbst ausmachen.

Auch kannst Du ihr etwas später das Buch "Gute Hoffnung, jähes Ende" von Hannah Lothrop holen, auch ein Zeichen von Dir an sie, dass sie und ihr Schicksal nicht egal sind und Hilfe angeboten wird.

Toi Toi toi

LG, Anita

Wie kann man nur helfen...???

Hallo,

eine Kondolenzkarte fände ich auch nicht so passend.

"Helfen" könnt Ihr nicht - in der Situation scheint das Leben erst mal zu Ende zu sein... Ich würde, wie Du selbst auch schon vor hast, einen Brief schreiben, in dem Ihr anbietet, da zu sein, wenn Ihr gebraucht werdet. Egal, ob nachts, am Wochenende oder wann auch immer. Zum Reden, zum Weinen, zum gemeinsamen Schweigen, Schimpfen, Toben - oder auch, wenn die beiden soweit sind - momentan schier Unvorstellbares zu tun wie einfach mal wieder ins Kino, gemeinsam Lachen usw...Ganz wichtig finde ich aber auch, klar zu machen, dass Ihr akzeptiert, wenn die beiden momentan einfach unter sich sein möchten. Ich wollte oft einfach nur meine Ruhe haben...

Ich fand es sehr tröstend, dass auch für andere das verlorene Baby schon unser Kind war - für viele zählt ein ungeborenes Kind ja noch nicht als "vollwertiger Mensch". Ein schönes passendes Gedicht o.ä. wird viele zusätzliche Tränen hervorrufen - aber auch trösten.

Ihr macht das schon richtig!

LG, Alex mit Hummelchen für immer im Herzen, Lucia 2 Jahre alt und Jonathan 6 Monate

Wie kann man nur helfen...???

Danke, Danke an alle hier! Ihr seid so lieb!

Heute kam eine SMS vom Vater, dass es ok sei, dass wir Kontakt suchen und wir ruhig anrufen dürften! Er hat sich für unser Mitgefühl bedankt!

Habe geantwortet, dass ich den Brief vorhin eingeworfen habe und mich auf jeden Fall noch mal melde!

Ich denke mal, zu sehr "bedrängen" oder Hilfe anbieten, wäre auch nicht so passend! Ich kann es nur aus eigner Erfahrung sagen, wenn ich möchte, gehe ich auf die Personen, die Hilfe angeboten haben, gerne alleine zu! Habe aber eben noch nie (zum Glückl) in solch einer Situation gesteckt!

Ich werde jetzt mal abwarten, ob sich etwas tut und wenn nicht, zu einem späteren Zeitpunkt noch mal versuchen "anzuklopfen"!

Bzgl. der Beerdigung kam gar keine Info, könnte mir aber vorstellen, dass sie das unter sich machen wollen oder schon gemacht haben! Weiß nicht, wie schnell so etwas stattfindet!?

Dieses Forum hier ist übrigens klasse; hatte es in einem anderen schon probiert, da kam leider nur eine ganz knappe Antwort mit 3 Inet-Links!

Gute Nacht Euch allen!

Wie kann man nur helfen...???

Hi Emmie,
schön, dass sich der Vater gemeldet hat.
Wegen der Beerdigung, es kommt auch drauf an, ob eine Obduktion gemacht wird (ob die Eltern das wollen, evtl. aber wissen sie schon, warum es geschehen ist).
Ich denke, eine Beerdigung wird so innerhalb von ca. 14 Tagen( + 1 Wochen )(nach Erfahrungswerten) gemacht.
Die Eltern werden anstelle von Geburtsvorbereitungen nun mit voller Wucht in Beerdigungsvorbereitungen geworfen, es sei denn, die Familie übernimmt diese Angelegenheit, das wäre sehr schön und täte eine Menge abnehmen.
Das dauert allein schon meist so ne Woche und dann wird der Termin bekanntgegeben, ich denke, die Beerdigung war noch nicht.
Also wenn Du anrufen magst, dann tu es, Du kannst auch offen fragen (vielleicht eher den Vater), wann die Beerdigung ist. Du kannst fragen, ob Du kommen darfst, ich denke, sie würden es wollen, dass man ihrer Tochter das letzte Geleit gibt.
Als Bekannte u. Familie von der kleinen Tochter meiner Freundin Abschied nahmen, fragte ich die Mama direkt, ob ich sie streicheln darf und die Mama sagte "ja". Ich weiss jetzt gar nicht mehr, ob ich sie auch geküsst hab, gestreichelt auf jeden Fall, auch mein Sohn (damals 6 Jahre alt).
Nur ich und die Familie der Kleinen küssten die Kleine, alle anderen Anwesenden schauten nur in den Sarg, ach so, eine Mama, die 3 Wochen zuvor ihren Sohn verlor (die kannten sich vom KKH-Aufenthalt) küsste die Kleine auch zum Abschied.
Von Gesprächen nach der Beerdigung her weiss ich, dass es der Mama gefiel, dass ich keine Berührungsängste hatte, sondern die Kleine auch nochmal liebevoll streichelte und mich lange verabschiedete und auch, dass meine zwei Kinder dabei waren und dies taten.
Sicher ist das nicht der Fall der Fälle und bei jedem erwünscht, nur so als Beispiel, bei einem stillgeborenen Baby wäre das sicher nicht ratsam gewesen, hätte ich auch nie gemacht, aber ich kannte die Kleine ja auch lebend.
Wenn Du Dich nicht traust, zu fragen, dann kann es auch Dein Mann machen.
Wenn Du keine Kraft hast, zur Beerdigung zu gehen, dann kannst Du später das nachholen, indem Du das Grab besuchst, eine Kleinigkeit (Blumen, Gesteck) dort niederlegst und die Eltern sehen, Du warst da, sie werden es Dir im Herzen danken, dass jemand ihrer Kleinen gedacht hat.
LG, Anita

Wie kann man nur helfen...???

Hallo Anita,

dein Beitrag hat mich zu Tränen gerührt! Ich wusste nicht, dass man in den Sarg sehen darf. Ich dachte, in Deutschland wäre das verboten und wäre ein Brauch aus den USA!?

Ich weiß nicht, ob ich das könnte, glaube aber auch, dass man das bei einem stillgeborenen Baby nicht macht!? Es ist so furchtbar, allein der Gedanke daran!

Habe heute versucht den Vater zu erreichen, leider nur die Mailbox. Habe eine liebe Nachricht darauf hinterlassen, aber nix wegen der Beerdigung gesagt. Dachte, "persönlich" nachzufragen wäre es besser!

Möchte fragen, ob wir sie zur Beerdigung begleiten sollen? Falls nicht, werden wir das Grab auf jeden Fall im Nachhinein besuchen und ein Gesteck mit einem Gedicht hinlegen!

Ja, ich denke, mehr können wir leider nicht tun, so gerne wir das würden!

Ich bete für die beiden, dass sie einen Weg für sich finden, damit zu leben!

LG Jasmin

Wie kann man nur helfen...???

Hi Emmie,
schön, dass sich der Vater gemeldet hat.
Wegen der Beerdigung, es kommt auch drauf an, ob eine Obduktion gemacht wird (ob die Eltern das wollen, evtl. aber wissen sie schon, warum es geschehen ist).
Ich denke, eine Beerdigung wird so innerhalb von ca. 14 Tagen( + 1 Wochen )(nach Erfahrungswerten) gemacht.
Die Eltern werden anstelle von Geburtsvorbereitungen nun mit voller Wucht in Beerdigungsvorbereitungen geworfen, es sei denn, die Familie übernimmt diese Angelegenheit, das wäre sehr schön und täte eine Menge abnehmen.
Das dauert allein schon meist so ne Woche und dann wird der Termin bekanntgegeben, ich denke, die Beerdigung war noch nicht.
Also wenn Du anrufen magst, dann tu es, Du kannst auch offen fragen (vielleicht eher den Vater), wann die Beerdigung ist. Du kannst fragen, ob Du kommen darfst, ich denke, sie würden es wollen, dass man ihrer Tochter das letzte Geleit gibt.
Als Bekannte u. Familie von der kleinen Tochter meiner Freundin Abschied nahmen, fragte ich die Mama direkt, ob ich sie streicheln darf und die Mama sagte "ja". Ich weiss jetzt gar nicht mehr, ob ich sie auch geküsst hab, gestreichelt auf jeden Fall, auch mein Sohn (damals 6 Jahre alt).
Nur ich und die Familie der Kleinen küssten die Kleine, alle anderen Anwesenden schauten nur in den Sarg, ach so, eine Mama, die 3 Wochen zuvor ihren Sohn verlor (die kannten sich vom KKH-Aufenthalt) küsste die Kleine auch zum Abschied.
Von Gesprächen nach der Beerdigung her weiss ich, dass es der Mama gefiel, dass ich keine Berührungsängste hatte, sondern die Kleine auch nochmal liebevoll streichelte und mich lange verabschiedete und auch, dass meine zwei Kinder dabei waren und dies taten.
Sicher ist das nicht der Fall der Fälle und bei jedem erwünscht, nur so als Beispiel, bei einem stillgeborenen Baby wäre das sicher nicht ratsam gewesen, hätte ich auch nie gemacht, aber ich kannte die Kleine ja auch lebend.
Wenn Du Dich nicht traust, zu fragen, dann kann es auch Dein Mann machen.
Wenn Du keine Kraft hast, zur Beerdigung zu gehen, dann kannst Du später das nachholen, indem Du das Grab besuchst, eine Kleinigkeit (Blumen, Gesteck) dort niederlegst und die Eltern sehen, Du warst da, sie werden es Dir im Herzen danken, dass jemand ihrer Kleinen gedacht hat.
LG, Anita

Mein Lieblingsgedicht

Hallo,
unsere zweite Tochter Annika wurde im Jahr 2005 geboren (letzer Tag 7. Monat) und musste nach einer schweren Darm-OP leider nach einer Woche wieder in meinen Armen von uns gehen.
Sie ist auch nach einem halben Jahrzehnt immer noch unsere zweite von drei Töchtern und nach wie vor liebe ich sie unglaublich und ich bin ihr dankbar, weil sich durch sie ganz viel in meinem Leben verändert hat.
Ich schicke dir mal ein Gedicht, welches mir ganz viel geholfen hat und mich oft wirklich aufgebaut hat
Es geschieht
dass eine kleine Seele
die Erde nur streift.
Ihr Ankommen und Gehen
fallen in eins.
Ihr kurzes Verweilen
ist nicht umsonst,
denn es verändert
die Erde.
Sie hinterlässt Spuren
in den Seelen derer,
die sie erwartet haben.
Mögen diese Spuren
in die Zukunft führen.
(D. Kellner)
Mir geht es wieder gut, ich führe ein glückliches Leben mit meinen drei! Kindern, aber ich führe auch ein anderes Leben. Ich bin mittlerweile ausgebildete Trauerbegleiterin (nebenberuflich), habe diese zweijährige Ausbildung in der Elternzeit meiner dritten Tochter gemacht und leite jetzt unter anderem eine Elterngruppe für verwaiste Eltern. Das Ereignis hat mich verändert, aber im Grunde und im Nachhinein durchaus positiv.
Dennoch hätte ich so gerne alle drei Kinder um mich herum.
Melanie mit Mona, Annika und Finja

Mein Lieblingsgedicht

Dieses Gedicht ist wunderschön! Ich fände es fürs Grab sehr schön mit einem rosa Blumenkranz!
Wo ist Deine Gruppe? Ggf. kann ich ihr später irgendwann davon erzählen?!
Vielleicht kannst Du mir auch sagen, warum mein Mann es sich so schwer tut, seinem Freund beizustehen! Er hört mir zwar zu, wenn ich ihm erzähle, dass es mir nahe geht und ich mich informiere, tut aber selbst sehr wenig! Als die Nachricht kam, hat er sehr geweint und seinem Freund gleich eine liebe Nachricht geschickt! Ich habe das Gefühl, er ist wie ohnmächtig und ganz froh, dass ich mich der Sache so annehme!
Verstehe es nicht so ganz, möchte ihn aber nicht so bedrängen, etwas zu tun! Er hat leider auch schon bittere Verluste erlitten, vielleicht deshalb?! Keine Ahnung! Kann man da was tun?

Mein Lieblingsgedicht

Hallo,
ich glaube bei Männern ist es einfach anders.
Als unsere Tochter vor knapp 4 Wochen starb war mein Verlobter auch am Boden zerstört und hat den ganzen Tag geweint. Aber nur zwei Tage später war davon nichts mehr zu merken. Als ich ihn gefragt habe, warum es ihm wieder so gut geht meinte er, er tut das für mich! Er ist schon noch sehr traurig, aber er meinte er sieht mich immer weinen und findet es besser wenn er mich dann trösten kann und mir Mut macht!

Mein Lieblingsgedicht

Hallo Du Liebe,

das ist ja wirklich süß von Deinem Schatz! Männer sind nun mal meistens die Stärkeren, zu mindest nach außen.

Ich finde es erstaunlich, wie offen Du nach 4 Wochen hier darüber schreiben kannst. Ist bestimmt nicht einfach für Dich! Danke, dass Du mich daran teilhaben lässt!

Darf ich fragen, was Deine Kleine hatte? Es ist ok, wenn Du mir das hier nicht schreiben magst!

Mich interessiert auch, wie Du zu einer 2. Schwangerschaft stehst? Habe viel darüber gelesen, dass die meisten Frauen direkt wieder schwanger werden wollen und dass das durchaus beim Verarbeiten helfen kann! Bin da etwas zwigespalten, kann es aber gar nicht beurteilen!

Eine Freundin von mir hatte eine Fehlgeburt Anfang 2007, ist danach direkt wieder schwanger geworden. Wir haben heute Töchter im gleichen Alter und kennen uns auch dadurch. Vor 6 Wochen hatte sie eine EileiterSS und hat sich nach der OP nur schwer erholt, auch wollte das HCG danach nicht sinken, so dass sie ein starkes Medikament IV bekommen musste. Jetzt ist aber GSD alles wieder gut und sie möchte unbedingt gleich wieder schwanger werden!

Anscheiend geht es vielen Frauen so?!

Ganz ehrlich, wir üben auch gerade, habe aber inzwischen richtig Angst vor einer 2. SS. Hatte ich aber schon direkt nach der Geburt meiner Kleinen! Aber solche Fälle machens mir nicht wirklich einfach! Auch denke ich die ganze Zeit, "oh Gott, wenn ich jetzt bald schwanger werde, wie bringen wir das unseren lieben Freunden bei...???"

Ich glaube, aus Rücksicht den beiden gegenüber, würde ich fast lieber etwas warten!?

Was sagst Du dazu?

Mein Lieblingsgedicht

Hi Jasmin, sorry, dass ich Dich so vollschreibe,
eine andere Freundin verschob das Schwangerwerden sofort auf ca. 1 Jahr später, als meine Freundin ihre Tochter verlor. Sie dachte sofort, oh je, wenn mir das passiert.
Als sie dann zum ersten Geburtstag/Todestag dann doch schwanger war, ging sie nicht mit uns ans Grab der Kleinen, das wollte die Sternenmutter auch nicht (eher auch aus Rücksicht vor den Gefühlen einer Schwangeren am Babygrab).
Wir redeten ihr es also eher aus, aber dennoch erkundigte sich die Sternenmama ab und zu über das Ungeborene der anderen Freundin (die her Bekannte sind)
Wie gehts Dir dabei? Du hast Kinderwunsch und wirst mit so einem traumatischen Erlebnis konfrontiert.
Ich täte wohl abwarten, vermutlich auch aus Angst (was, wenn mir das passiert?).
Aber nicht unendlich lang. Du musst es auch den Freunden nicht erzählen, sie bekommen es eh irgendwann mit und es hört ja auch nicht auf, dass andere Frauen schwanger werden und sozusagen Warten, weil "ihr" das passiert ist.
Das Leben läuft leider nicht so. Was auch sicher gut so ist, denn sie sehen auch, dass nicht jedes Kind vorher stirbt, sondern auch gesunde Babies geboren werden, d.h. Hoffnung, dass alles gut wird, kommt auch auf.
Sprich mit Deinem Mann ob Ihr jetzt lieber warten wollt, er hat ja auch was dazu zu sagen.
Grüsse

Mein Lieblingsgedicht

Verstehe! Denke eigentlich nicht so; ich meine, dass ich nicht schwanger werden will, weil mir das auch passieren könnte, denn dessen bin ich mir auch schon vorher bewusst gewesen.

Schwanger werden, schwanger bleiben und ein gesundes Kind bekommen, ist ein Wunder und jede Mami, die dies halbwegs ohne Kompikationen erfahren darf, darf sich auch glücklich schätzen, denn es ist einfach nicht selbstverständlich!

Als ich mit Emily schwanger war, hatte ich sehr viel angst, ich könnte sie verlieren. Jeden Tag habe ich mir aufs Neue gesagt, 'wenn sie geht, dann nur deshalb, weil es einfach nicht anders ging, weil sie zu schwach und zu krank war, um auf dieser Erde zu leben...'. Das wiederum hat mir Sicherheit und Zuversicht gegeben.

Natürlich weiß ich nicht, wie ich es verkraftet hätte, wäre sie gegangen, aber das ist ja jetzt auch nicht mehr wichtig!

Ich bin Realist und mir ist schon klar, dass auch mir/uns so etwas hätte passieren können und auch noch passieren kann, das hält mich aber nicht vom Schwanger-werden ab!

Ich würde es vom Gefühl her sehr gerne den beiden zu Liebe verschieben! Wir wollten ohnehin noch bis min. Dez. warten, da wir Ende Nov. noch mal in den Urlaub fliegen. Auf ein paar Monate mehr oder weniger kommt es mir da nicht an! Im Gegenteil, um so älter Emmy wird, desto besser!

Es ist wirklich schwer, da es den beiden vermutlich nichts bringen wird, auch wenn wir warten...!?!? :TIRED:

Mein Lieblingsgedicht

Hallo, als die Tochter meines Schwagers starb, dh. die Nichte meines Mannes konnte mein Mann als leiblicher Onkel auch nicht viel mehr tun, er flog zwar recht schnell nach England rüber um wenigstens da zu sein, denn es tat meinem Mann sehr weh, als sein Bruder (der nie weint), am Telefon richtig weinte und meinte, er könne den Anblick seiner Tochter nie vergessen.
Das tat meinem Mann im Herzen weh, seinen Bruder so weinen zu hören, mein Mann selbst hat nicht geweint und ehrlich, wir haben sogar kaum darüber gesprochen! Am Tage, als wir es erfuhren, kam er sofort von der Arbeit heim, konnte nicht mehr arbeiten, aber wir haben miteinander darüber nicht gross geredet, sondern jeder eher mit anderen.
Männer sind einfach anders, trauern anders, Frauen sind da offensiver, wollen gleich mit Rat u. Tat zur Seite stehen, Männer machen das eher mit sich selbst aus. Sie trauern auch, aber halt meist still u. leise, ohne grosses Tam Tam, dabei würden sich die Frauen wünschen, dass die Männer auch drüber sprechen, laut weinen und mehr tun.
Oft aber können Männer das nicht, ich habe meinen Mann weg. seiner Nichte zu nichts gedrängt und gesagt, dies oder das müsse er tun, ich habe selbst so geholfen, wie ich es für richtig hielt (z.B. war ich beim Obduktionsgespräch im KKH dabei u. habe mit der Mutter unter vier Augen drüber gesprochen).
Als die Tochter meiner Freundin starb, hab ich Dinge fürs Grab gekauft, einen Grabstein anfertigen lassen, mein Mann wäre im Leben nie drauf gekommen, so was zu tun, für die Tochter seines besten Freundes, klar wir waren alle am Grab, auf der Beerdigung, das ist Pflicht für meinen Mann, aber darüber aus mehr tun, so wie ich, das hält er nicht für nötig.
Jeder muss auch erstmal lernen, wie man mit jemanden umgeht, dem so etwas passiert ist, nicht jeder hat ein Patentrezept, Dein Mann wird sicher einen Weg finden, mal mit seinem Freund darüber zu sprechen, die Zeit wird kommen.
Als der beste Freund meines Mannes direkt nach dem Tod u. der Beerdigung hier war, habe ich gefragt, mit ihm geredet, nicht mein Mann (der über anderes reden wollte). Ich habe dem Freund aber angemerkt, dass er es braucht, dass jemand über seine Tochter spricht, wie sehr sie fehlt.
Mein Mann sass nur stumm daneben und hörte zu.
Und ich weiss schon, wie sehr mein Mann unter dem Tod der Kleinen gelitten hat, nur verarbeiten tun die es anders und ich denke, oftmals leichter u. besser als wir Frauen, die sich das viel zu sehr zu Herzen nehmen (als Nichtbetroffene), was sicher nicht ganz falsch ist.
Euch alles Gute, falls Du magst, kannst Du uns hier schreiben, wie es weiterging, Beerdigung usw.
Vielleicht ist es wichtig für Dich, Dich auszutauschen, denn Du hast Recht, oft erlebt man das nicht alle Tage und sowas haut wirklich einen seelisch erstmal um.
LG, Anita

Mein Lieblingsgedicht

Liebe Anita,

da ist mit Sicherheit etwas dran! Heute morgen habe ich meinem Mann erzählt, dass man im Internet wirklich alles nachlesen kann, auch was man als Freund in solchen Fällen tun kann!

Er hat sofort nachgefragt, was da so steht! Habe ihm kurz ein paar Dinge erzählt, die wir hier ausgetauscht haben! Er hat nur genickt! Er bekommt gleich so einen traurigen Gesichtsausdruck, es fällt ihm sichtlich schwer! Ich werde ihn auch nicht mehr darauf hinweisen. Hoffe aber gleichzeitig, dass sein Freund sich nicht von ihm vernachlässig fühlt in dieser Situation!

Habe mir nun vorgenommen, das selbst in die Hand zu nehmen. Habe meinem Mann auch gesagt, dass wir zu Beerdigung gehen werden, wenn die beiden das wollen und, dass ich ein Gesteck fürs Grab bestellen werde. Er sagte nur "ja, ok"!

Macht mich ehrlich gesagt schon etwas kirre... :-(

Was meinst Du?

LG, Jasmin

Mein Lieblingsgedicht

Hi Jasmin, siehste, Dein Mann ist sehr traurig und in einer eher passiven Trauer gefangen. Nicht jeder kann sofort handeln, oft weiss man ja nicht, wie man handeln soll, oder ob man überhaupt irgendwas tun soll. Ich habe gesehen an mir, ich habe immer sofort überlegt, wie kann ich helfen, und nicht unnötig rumstehen und nur Zuschauen. Ich weiss, von mir wurde nichts verlangt, ich war es eher selbst, die Handeln wollte, für mich und mein Gewissen und ich kenne ja alle Frauen, wie also könnte ich da Nichthandeln. Als die Tochter einer Freundin in der 38. SSW starb, war das wie ein Schlag für mich, nur wenige Monate zuvor starb der Sohn im Bauche einer Cousine, einfach so. Ich war damals einfach überfordert, das Telefonieren mit ihr war mir so schwer, was darf man sagen (was kann man tun?), da sie in England wohnt, konnte ich ausser Nachfragen nix tun, aber als dann die Tochter meiner Freundin starb, war mir klar, ich handele und hole was fürs Grab, druckte Gedichte aus und erst vor kurzem holte ich Blumen fürs Grab, weil meine Freundin dorthin ging. Sie bedankte sich sehr. Und das ist leider die Tochter, wo ich ins KKH zur Geburt kommen wollte, da ich bei der ersten Tochter nicht kam (selbst schwanger und ein wenig faul, vor die Tür zu gehen) und ich versprach ihr, dieses Mal zu kommen und dann DAS. Mist, auch ich war überfordert mit der Situation, wollte aber Handeln, so wie Du, das ist normal, auch wenn es keiner von Dir verlangt, niemand, aber im Herzen freuen tun sich die Eltern für immer und werden Dir dankbar sein, dass Du gehandelt hast. Ich selbst rede kaum mit meinem Mann darüber, ich weiss, für ihn ist das sehr traurig, er selbst redet nie darüber (nur wenn aktuell was passiert ist), aber später schon nicht mehr. Also muss man das hinnehmen, dass jeder anders agiert in seiner Trauer, der eine handelt, der eine verharrt verstummt vor Trauer. Dir alles Gute für die Beerdigung und viel Kraft! :SORRY:

Grüsse, Anita

Mein Lieblingsgedicht

Oh man, Du Arme und Deine armen Mädels, die das durchmachen mussten!

Mein Mann geht mit dem Vater eigentlich jeden Dienstag zum Sport! Meinst Du er sollte ihn fragen? Oder kommt das taktlos rüber?

Ich habe nun versucht den Vater gestern zu erreichen, nur Mailbox! Hab drauf gesprochen! Ihr habe ich vorgestern Nachmittag den Brief eingeworfen!

Kannst Du mir einen Tipp geben, wie ich mich weiter verhalten sollte? Bin unsicher, ob ich noch mal versuchen sollte ihn zu erreichen!? Möchte mich ja nach der Beerdigung informieren! Hatte schon an eine SMS gedacht, ist aber auch doof!

Hach man, bin froh, dass es dir in diesen Dingen ähnlich ging! Man ist echt etwas ratlos! Denke mir aber, sollten wir die Beerdigung doch "verpassen", bringen wir einfach hinterher noch unser Gesteck mit Gedicht hin! Sie werden es sicher irgendwann sehen und merken, dass wir da waren!

Ich hab mich inzwischen zwar etwas gefangen, aber es lässt mich dennoch nicht los!

@Jasmin

Hallo Jasmin, taktlos? ich weiss nicht, für die Mutter vielleicht, die ihren Partner lieber bei sich als beim Sport sehen will. Der Vater selbst, kann vielleicht Ablenkung gebrauchen, aber ob er will, ist eher fraglich.

Der Freund meines Mannes war ich glaube ca. 2-3 Wochen nach dem Tod der Kleinen mit meinem Mann u. unseren Kindern im Schwimmbad und auch so ging er oft raus, weg, Sport machen, seiner Frau hat das gestört, dass er nicht so oft da war.

Daher vielleicht taktlos, obwohl für den Vater diese Ablenkung sicher willkommen ist.

Für die Zukunft wäre es falsch, aufdringlich zu sein, Du hast einen tollen Brief geschrieben, auf die Mailbox gesprochen, Deinen Teil gezeigt.

Ich kenne die Familie nicht, inwieweit sie Verwandte haben, die ihr jetzt helfen und sie umsorgen (es gibt ja Frauen, die ganz alleine da stehen und da wäre eine umsorgende Freudin sehr gut).

Meine Familie u. die Familie meinerFreundinnen waren für die Frauen immer da, in der ersten Zeit, so dass Aussenstehende nicht die ganze Zeit da sein mussten, das war nicht nötig.

Daher weiss ich nicht, wie es bei Deiner Freundin aussieht.

Vielleicht magst Du Dir einfach ein Herz nehmen und einfach vorbei gehen und ihr sagen, dass es Dir ein Bedürfnis ist, sie einfach nur zu umarmen. Mehr nicht.

Alles weitere kommt dann und wenn sie mag, wird sie Dir alles weitere sagen zwecks Beerdigung.

Von sich alleine kommen sie nicht, das steht fest, man "muss" ihnen entgegen kommen, wenn man will, nur man muss schauen, ob es eher störend ist oder willkommen ist.

Ich habe oft gelesen, dass Sternenmütter sich gerne mehr Anteilnahme wünschten, mehr Interesse, weil doch so schnell weitergelebt u. vergessen wird.

Was sich Deine Freundin wünscht, weiss ich leider nicht, aber ich denke, es wird sicher noch ein ungezwungener Kontakt ergeben.

Schön, dass Du Dich gefangen hast, das ist gut so, es hilft niemanden, wenn man selbst sich auch noch einmauert.

LG, Anita

@Jasmin

Liebe Anita,

es ist so, mein Mann und der Vater sind seit ihrer Kindheit gute Freunde! Sie kam vor ca. 3 Jahren dazu. D. h. ich habe zu ihr nicht so den engen Kontakt. Aber, wann immer wir auf einander trafen, war es nett und unterhaltsam! Ich hab sie einfach sehr gern!

In den letzten Monaten haben wir auch immer wieder gesagt, dass wir mehr mit einander unternehmen sollten!

Am 40. Geburstags meines Mannes im Juli haben die beiden uns von ihrer Schwangerschaft erzählt - die Freude war riesig!

Mein Mann und ich hatten vorhin ein sehr langes Gespräch bei einem Gläschen Wein! Endlich!

Und endlich kam er aus sich raus! Er sagte, es ginge ihm ziemlich an die Nieren und er wüsste überhaupt nicht, wie er seinem Freund helfen könne und er fände es wundervoll, wie ich mich darum kümmern würde!

Er meinte er könne es sich einfach nicht leisten, sich da emotional so sehr hängen zu lassen, wie er es eigentlich gern zulassen würde!

Er sagte, er hätte seine Familie und seinen Job (Führungsposition); das wäre eine sehr große Verantwortung und er müsse sich konzentrieren und die Nerver behalten...

Er hat sich ganz fest vorgenommen, seinen Freund anzurufen und er würde sehr gerne zur Beerdigung gehen!...

Das Gespräch war gut und für mich irgendwie befreiend!

Ich möchte bis Montag warten und dann noch mal versuchen etwas über die Beerdigung heraus finden!? Weiß aber grad ehrlich gesagt gar nicht auf welchem Wege? Anrufen? SMS? Email?

Was tun?

@Jasmin

Hallo, entschuldige, dass ich jetzt erst antworte, mich hat ein grippaler Virus dahingerafft, lag nur flach, jetzt gehts wieder besser.

Dein Mann hat Recht, wenn er sich so gehen lassen würde, was täte das seinem Job, seiner Position helfen? Er muss ja weiter machen, auch wenn ihn das belastet.

Während die Frauen häufig doch eher zu Hause sind, haben sie def. mehr Zeit, sich Gedanken zu machen, MÄnner müssen ja doch schnell wieder arbeiten und funktionieren, so dass da wenig Zeit bleibt, sich gedanklich niederzumetzeln.

Ich täte anrufen, an meiner Stelle. Wenn Ihr Euch so gut versteht, wäre das ein richtiger Weg, finde ich.

Klar, leicht fallen tut es Dir sicher nicht, mit ihm oder ihr zu reden, aber sie erwarten auch nicht, dass Ihr grosse Worte bringt, aber wenn Du anrufst, zeigst Du, dass sie Dir wichtig sind.

Viel Erfolg, LG, Anita :THUMBS UP:

@Jasmin

Hallo Anita,

tut mir leid für Dich, gute Besserung! Ist momentan aber auch hartnäckig. Wir haben den ganzen Sep bis Mitte Okt, fast 6 Wochen flach gelegen. Emmy und ich waren 2 x hintereinander zusammen so krank, das war richtig lässtig!

Lassen uns auch grad schon mal gegen Grippe impfen...

Drücke Dir die Daumen, dass es ganz schnell wieder gut wird! :-)

Hatte vorhin den Hörer in der Hand und saß dann vorm Rechner und hab gesehen, dass er online ist. Habe ihm geschrieben, dass ich eigentlich grad anrufen wollten, nun aber gesehen hab, dass er online ist! Kam leider nix!

Ich finde es schwer zu beurteilen, ob man sich "oft" melden soll, oder warten soll! Das ist grad so mein Problem, aber ich denke ich werde ihn gleich noch mal versuchen zu erreichen! Wenn er wieder nicht dran geht, dann lass ichs erst mal!

In seiner 1. Email hatte er ja auch geschrieben, dass die beiden jetzt erst mal ganz und gar für einander da sein müssen! Mein Mann hatte das übrigens für sich so interpretiert, dass die beiden in nächster Zeit erst mal gar nicht gestört werden wollen. Da sieht man auch mal, dass Männer Dinge völlig anders interpretieren als Frauen und da echt anders ticken! Für mich schließt diese Aussage halt nicht aus, dass man sich bei den beiden meldet!

Nun gut, mal abwarten!

Danke, dass Du Dich zum Schreiben aufgerafft hattest :-) Hab die Tage auch immer geguckt, ob jemand geschrieben hat :-) Finde dieses Forum echt super und hilfreich!

@Jasmin

Ok, er geht nicht dran. Diesmal habe ich auch keine Nachricht auf der Box hinterlassen!

Hmmm.... das kann mehrere Gründe haben. Ok, er hat geschrieben, ich könne ruhig anrufen, aber wer weiß, wie seine Verfassung inzwischen wieder ist!

Habe mir grad überlegt, da er ja auch eine Rundemail geschickt hatte, ihm nun doch eine Email zu schreiben?! Denn offensichtlich sitzt er schon ab und an mal am Rechner!?

Oh man, warum tue ichs mir nur so schwer?

Bin grad etwas ratlos!

:-(

@Jasmin

Alles gut, er hat zurück gerufen!!! War ein bewegendes, langes Gespräch!

na dann

Gott sei dank hat er sich gemeldet, wie schön.

Wenn Du magst, schreib mir ruhig, was er gesagt hat, würde mich interessieren.

Danke für die Genesungswünsche, ich lasse die Kinder in 2 Wochen gegen Grippe impfen und ich mich auch, wenn ich wieder richtig fit bin.

Ich hab mich nämlich bei meiner Tochter angesteckt, die ab Mittwoch flach lag, dann kam mein Grosser (am Donnerstag u. Freitag) und ich ab Samstag.

Dir alles Gute, schön, wie Du Dich um Deine Freunde bemühst.

LG, Anita

na dann

Kann man hier auch private Nachrichten schreiben?

hab Dir per PN geantwortet

Wie kann man nur helfen...???

Hallo,

wir haben unsere Zwillinge Madita und Leo vor 8 Wochen im 6. Monat verloren.

Und ich muss sagen ich will auch jetzt noch allein sein, mag keine langen Besuche aber was mir wirklich hilft ist wenn wie heute z.B. meine Arbeitskollegin anruft und fragt wies mir denn heute so geht.

Mich hat es tief getroffen das ich durch den Tod unserer Kinder gemerkt habe wer wirkliche Freunde sind.

Eine meiner ältesten Freundinnen (seit wir Babys sind) hat sich seit dem ich ihr die Nachricht überbracht habe nicht mehr bei mir gemeldet. Geht nicht an ihr Handy und schreibt nicht mal eine SMS zurück. Das hat mir fast nochmal zusätzlich das Herz gebrochen, das Gefühl in der schlimmsten Zeit meines Lebens alleine gelassen zu werden.

Ich werde Ihr das auch nie verzeihen können. Ich weiß jetzt wer unsere wirklichen Freunde sind.

Ruf deine Freundin einfach mal an und biete Ihr an zu reden. Oder vorbeizukommen auf nen Spaziergang (tut mir persönlich momentan sehr gut die kalte Luft zu spüren) Wenn Sie nicht möchte weiß sie zumindest das du für Sie da bist und nicht alleine lässt.

Mehr kannst du im moment nicht tun für Sie.

Es wird lange dauern bis der Schmerz nachlässt. Bei mir sind es jetzt 8 Wochen und Montag und Heute waren wieder 2 so Tage an denen ich nicht aus dem Bett gekommen bin und nichts gemacht habe.

Schön das sie so ne gute Freundin hat die sich soviele Gedanken um Sie macht.

Gruß Kerstin

Wie kann man nur helfen...???

Liebe Kerstin,

tut mir wirklich sehr leid, Euer Verlust! Das ist schlimm und ich kann mir denken, dass es dauert, bis man wieder ein halbwegs normales Leben führen kann! Man ist manchmal richtig ohnmächtig, wenn man an der Situation einfach nix ändern kann!

Schön, dass ihr in dieser schweren Zeit eure "wahren" Freunde gefunden habt! Das mit Deiner langjährigen Freundin ist schade. Grad wenn man es am meisten brauch, sind die vermeintlich wichtigstens Menschen nicht da!

Wenn sie dir am Herzen liegt, würde ich aber doch ein klärendes Gespräch zu ihr suchen. Denn vielleicht gibt es doch einen besonderen Grund, warum sie so handelt. Vielleicht will sie Dir gar nicht weh tun!

Sicherlich fällt es Dir momentan nicht leicht hier die "Klügere" zu sein; höre aber auf Dein Gefühl und ggf. kannst und willst Du Dir doch einen Ruck geben!

Danke auch für Deine lieben Worte!

Ganz liebe Grüße,

Jasmin

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