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Sternenmama 17.09.2019

Hallo ihr lieben, 

Ich bin 22 Jahre und wir haben am Dienstag, 17.09.2019, in der 12 SSW unser Sternchen verloren. Ich habe die letzten Tage gemerkt dass es mir sehr gut tut über dieses Thema zu reden oder zu lesen, deswegen möchte auch ich gern unsere Geschichte erzählen. 

Als wir erfahren haben dass wir schwanger sind haben wir uns so sehr gefreut, weil wir unbedingt Mama und Papa werden wollten.   Wir haben uns abgesprochen dass wir trotz „Pechgrenze“ es unseren Familien sagen da wir so stolz waren.  Laut meiner Berrechnung wäre ich beim ersten Ultraschalltermin schon in der 8.Woche gewesen aber meine Ärztin meinte dass es eher die 5.Woche ist. Mir war es total egal weil ich mir dachte Hauptsache unserm Kind geht es gut. Die nächsten Wochen waren super schön und unsere Freude war richtig ansteckend. Vor allem als wir in die 12. Woche gekommen sind, dachten wir uns nur noch 7 Tage und dann können wir uns etwas entspannen. Am Dienstag 10+3 war ich dann bei meinem ersten Screening, leider konnte mein Partner nicht mitkommen weil er beruflich sehr eingespannt war. Meine Frauenärztin sagte zu mir es sieht alles super aus und schauen Sie es legt sogar eine Tanzeinlage hin. Ich war so glücklich.

Am Montag durfte ich vom Betriebsarzt auch wieder in die Arbeit da ich in einem Kindergarten arbeite musste es abgeklärt werden ob ich immun genug bin. Ich freute mich in der Früh total in die Arbeit zu gehen obwohl ich eine sehr schlechte Nacht hinter mir hatte. Ich habe irgendwie im Laufe des Tages immer mal wieder leichte Bauchschmerzen gehabt aber dachte mir das sind die normalen wachstumsschmerzen.    Am Abend war ich dann nach der Arbeit mit meinem Partner einkaufen und hab mir voller stolz sogar mein erstes Dehnungsstreifen-Öl gekauft. 

Als wir zuhause waren hatte ich stärkere Bauchschmerzen und dann ist mir beim Toilettengang mein Herz in die Hose gerutscht. Ich hatte leichte Blutungen, mein Patner fuhr mich gleich ins Krankenhaus, wo wir ewigkeiten warten mussten. Endlich hat mich eine Ärztin untersucht und meinte nach Ewigkeiten der Stille das Herz schlägt mein Freund hat gleich vor Freude einen Sprung in die Luft gemacht. Sie wollte aber das nochmals der Oberarzt nachschaut, wir waren so erleichtert und dachten wir können gleich wieder nachhause. Nach mal wieder viel zu langem warten sind wir dran gekommen er machte gleich einen Ultraschall von unten und hat mich erstmal angepampt dass ich nicht seine Zeit verschwenden soll sondern meine Blase entleeren muss und zwar ziemlich schnell, ich habe ihm gesagt das es nicht geht und es weh tut, er meinte aber dass ich mich jetzt beeilen soll. Als ich mit schmerzen ins Arztzimmer zurück kam ging nochmal alles von vorne los. Mir war es so unendlich unangenehm da es keine Kabine zum umziehen gab, ich auf den Stuhl mit Blutungen musste und der Oberarzt sich die ganze Zeit über mich amüsiert hat. Dann irgendwann sagte er, er ist nicht positiv eingestimmt das Herzschlagen ist zu schwach. Mir schossen die Tränen ins Gesicht und er meinte, ich soll nicht weinen dass kommt so oft vor und nach meiner nächsten Periode können mein Partner und ich  gleich wieder ein Kind machen. Und ist das Gesicht Nach unten gefallen? Schön das es für ein Arzt vill. Schon Gewohnheit ist.. aber für uns? Unser erstes Kind einfach so aufzugeben? Unfassbar.. der Arzt meinte die Schwester mache ein Zimmer fertig dass morgen nochmals ein andere Arzt schauen könne und wir dann weiter schauen. Er ging aus der Tür, ich bettelte meinen Freund unter Tränen und Geschrei an dass er mich nicht alleine lassen kann. Er ging sofort zu Schwester und sagte er bräuchte auch ein Bett, wir zahlen es natürlich auch. Der Arzt der es mitbekommen hatte sagte zu ihm.. sei ein Mann und warte bis sie eingeschlafen ist und dann fahr. Das akzeptierte mein Freund nicht und sagte notfalls schläft er unterm Bett. So dann sind wir in ein Zimmer auf der Säuglingsstation gekommen.. Babygeweine jetzt? Echt? Dann hatte die Schwester leid und gab uns ein anderes Zimmer. Natürlich war an Schlaf nicht zu denken. Wir beteten zum lieben Gott, wir weinten, wir flehten unser Kind im Bauch an, dass es doch bitte da bleiben sollte. :-( 

Wir saßen am nächsten Tag in diesem kühlen, dunklen Zimmer und warteten Ewigkeiten. Um 9:00 Uhr kam dann endlich ein anderer Arzt und untersuchte mich, er teilte mir mit dass das Herz nicht mehr schlägt, aber gleiche Antwort wieder das ist ok, sie können bald wieder ein Kind machen. Ich konnte es nicht mehr hören, ich war so sauer! Wieso ich waren sie so kühl zu uns? Wir mussten dann bis um 11:00 Uhr warten bis ich in den Op gekommen bin, zum Glück war ich nüchtern.  Wir beide konnten unsere Tränen nicht zurückhalten und weinten durchgängig. Im Op sagte der Arzt nur zu mir jetzt hören sie auf zu weinen, jetzt ist eh zu spät. 

Als ich aufwachte fragte ich gleich eine Schwester ob alles ok ist, sie nickte nur und ich wurde auf mein Zimmer gebracht. Mein Freund war sofort wieder an meiner Seite und hielt meine Hand. 30 Minuten später bin ich mit einer Schwester auf die Toilette gegangen, wir haben noch einen Flyr bekommen wo eine Begräbnisfeier für stillgeborene statt finden sollte und wir einfach unsere Nummer angeben sollten und der Pfarrer sich dann bei uns meldet. Die Assistenzärztin kam zu Tür hinein und meinte wir können nachhause. Sie gab uns aber keine Auskunft, meinte nur meinen Bericht kriegt die Frauenärztin evtl. Am Montag. Wir könnten uns nicht von unserem Kind verabschieden und ich wusste nicht ob nach der Ausschabung alles okay war aber macht ja nichts weil 6.Tage später würde ja meine Frauenärztin wissen ob alles okay ist. 

Als wir Zuhause waren haben mein Freund und ich darüber gesprochen dass wir unseren kleinen Stern doch gerne bei uns im Dorf haben wollen würden, dass sie ihren eigenen Platz hat und wir einen Ort zum trauern haben. Am Abend als ich mit meiner Mama telefoniert weil sie fragte wie es mir geht, erzählte ich ihr von unserem Plan aber ich hatte selber irgendwie keine Kraft dazu dass alles zu organisieren. Gottseidank hatte ich sie, sie rief im Krankenhaus an und klärte es mit dem Bestattungsinstitut, sodass wir noch etwas zeit zum trauen hatten.  

Wir erfuhren dann auch dank meiner Mama dass es ein Mädchen gewesen wäre und wenn sie sich nicht gekümmert hätte unsere kleine viel weiter weg beerdigt worden wäre und sich niemand bei uns gemeldet hätte. Ich bin so dankbar dass meine Mama für uns da war. 

Manche Menschen finden es krank sein Kind in der 12.Woche zu beerdigen und ihm ein Grab zu geben, aber wir haben unsere kleine Theresia von Anfang an geliebt und sie hat es verdient ihren eigenen Platz zu bekommen außerdem hilft es uns auch einen Ort zu haben wo wir hinkommen können zum trauern. 

Es ist mir auch sehr wichtig dass sie Gottes Segen bekommt. 

Wir freuen uns jede Nacht in den Himmel zu schauen und ihr gute Nacht zu sagen.

Bisherige Antworten

Re: Sternenmama 17.09.2019

Hallo Sternenmama   Du hast mein aufrichtiges Mitgefühl für dein kleines Mädchen gut das du die Mama jetzt hast die Dir/euch den schweren Weg zusammen geht. Ich habe auch vor neunzehn Jahren mein erstes Baby in der elften Woche verloren war auch eine grausame Zeit für mich, ich war mit meinem damaligen mann zwar verheiratet ,aber ich musste allein den weg gehen, obwohl ich nach zwei Monaten wieder mit meiner ersten schwanger war habe ich immer noch um mein erstes Baby getrauert. Das kommentar Sie können neues Baby machen bekam ich auch in jeder Ecke zu hören.nimm dir soviel Zeit um dein Baby zu trauern wie es nötig ist.das hat mir geholfen, ich habe sogar nach fünf Jahren um das erste Baby getrauer du wird es immer in deinem Herzen haben. Vor sieben Monaten habe ich mein fünftes Baby Elias in der21 ssw verloren es war auch Herzschlag mehr dieses Jahr ist das schlimmste Jahr meines ganzen Lebens. Aber ich weiß das Baby Elias immer bei mir ist,wir haben ihn auch im ort bei uns Beerdigt am Anfang war ich jeden bei ihm und habe mit ihm gesprochen seit drei Monaten geh ich einmal die Woche zu ihm hin und erzähle ihm was für Chaotische Familie wir sind. Wenn es dir den Schmerz etwas nimmt die ersten drei Monate habe ich seinen Namen an einer Halskette getragen und seit vier Monaten eien und der heißt Elias.ein Blumenkasten mit einem Engel auf dem Balkon geflanzt damt er uns findet wo wir sind. Ich schreibe dir und versuche dir Mut und Kraft zu geben und Trost dabei kullern mir die Tränen runter. In meinem Auto ist auch ein Engel mit seinem Namen und er beschützt mich auf jeder Autofahrt. Grübel nicht so viel das wird dich nur in Depressionen stürzen. Guck wo du Hilfe findest Selbsthilfegruppe für sternenkinder ich Besuch es regelmäßig. Rede viel mit deinem Partner,weil er trauert auch auf seine art. Aber verliert euch nicht das ist sehr wichtig vor allem bei der ersten Fehlgeburt. Ich wünsche dir viel Kraft und alles andere kommt zu seiner Zeit und fühle dich von mir gedrückt. Ich werde bald Luftballons steigen lassen damit ich mein Engel loslassen kann aber niemals vergessen mein Baby Elias.  Liebe Grüße Laura

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