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willensstarker Säugling

Liebes Expertenteam,

ich habe eine kleine Tochter von 9 Monaten, die von Anfang an einen sehr ausgeprägten Willen hat.

Auf der einen Seite finde ich dies sehr gut, sie soll einen eigenen Willen haben, und sich frei entfalten können, doch ihr Verhalten macht mir auch in letzter Zeit immer  häufiger Sorgen.

Sobald etwas passiert, dass ihr nicht gefällt, äußert sie es lautstark. z.B. sie schafft es nicht ein Vorhaben umzusetzen (z.B. sich irgendwo hochziehen, oder wenn sie ihr Gleichgewicht  verliert). Immer häufiger beobachte ich dann richtige Wutanfälle bei ihr. Je nach Lage, versuche ich sie abzulenken, zu trösten, sie zu unterstützen oder ich hole sie einfach aus der Situation raus.

Es gibt aber auch Situationen, in denen ich ihr diese Wut nicht abnehmen kann. Sie ist in physiotherapeutischer Behandlung und muss mehrfach täglich üben. Diese Übungen empfindet sie aber als antrengend und mag sie nicht und jedes Üben endet in einem dicken Wutanfall. (Die Physiotherapeutin ist im Umgang mit Säuglingen geschult und hat eine eigene Praxis nur für Säuglinge und Kinder und gibt sich jedes mal Mühe mit mir zusammen Übungen zu entwickeln, in denen Lilli nicht so die Fassung verliert und versucht dies so spielerisch wie möglich umzusetzen).

Meine Tochter hasst auch von Anfang an das Autofahren, also schreit sie nach kürzester Zeit (egal ob ich neben ihr sitze, ihr was zu knabbern gebe, ihr was zu spielen gebe, mit ihr singe etc.) Jetzt ist es leider so, dass ich mich davon wirklich eingeschränkt fühle, ich vernachlässige soziale Kontakte, kann mit ihr nigends hinfahren, versuche Einkäufe und Erledigungen getrennt von ihr und dementsprechend leider auch von meinem Mann durchzuführen und weiß mir keinen Rat.

SIe greift mir auch bei fast jeder Mahlzeit in den Brei. Ich erwarte von ihr nicht, dass sie brav am Tisch sitzt und ihr Schnäbelchen öffnet bis der ganze Brei weg ist, und dass sie selber lernen will zu essen, also mit allen SInnen, dass sie den Brei in den Fingerchen spüren will, dass sie selber knabbern will, dass finde ich ja auch gut, aber sie kann ja nicht nur von Graubrot und gedünsteten Gemüse und Obstspalten leben. Wenn ich den Eindruck habe, dass sie noch hungrig ist, aber trotzdem in den Brei ständig greift, so dass ein weiteres Füttern unmöglich ist, und ich versuche ihr Ärmchen festzuhalten, bzw. einfach eine Barriere zwischen Brei und Arm halte, dann schreit sie auch maßlos.

Sie ist zwar erst 9 Monate und eine "richtige" Erziehung findet natürlich noch nicht statt, aber ich denke,  dass ich jetzt die Weichen für die kommende Erziehung legen muss, um nicht später ein willensstarkes Kleinkind zu haben, dass mir auf der Nase herumtanzt.

Ich denke, dass liebevolle Konsequenz der Schlüssel für eine gesunde Erziehung ist, doch ich weiß nicht wann und in wie weit ich und vor allem nicht wie ich reagieren soll. Ich würde mich auch sehr gerne perönlich beraten lassen, doch weiß ich auch hier keine Anlaufstelle. Mein Kinderarzt hat mich schon zum SPZ ( Sozialpädriatisches Zentrum) wegen einer Schlafberatung überwiesen und dies hat uns sehr geholfen, doch ich kann dass Wutproblem dass ich mit meiner Tochter habe kaum in knappe Worte fassen und weiß auch nicht, ob dies vll ein ganz normales Verhalten ist.

Ich bin ihnen in jeden Fall schon jetzt sehr dankbar und freue mich auf ihre baldige Antwort!

Liebe Grüße rebecabee

Bisherige Antworten
Expertin-Schleich
Expertin-Schleich | 20.12.2012, 19:57 Uhr
533 Beiträge seit 19.12.2012

Re: willensstarker Säugling

Liebe rebecabee,

vielen Dank für Ihren Beitrag. 
Ihre kleine Tochter scheint wirklich einen sehr starken Charakter zu haben. Auf der einen Seite ist dieses natürlich sehr gut.und sollte so sein. Allerdings muss es hierbei auch Grenzen geben, gerade wenn Sie sich durch das Verhalten Ihrer Tochter schon isolieren.

Säuglinge können sich leider nicht mit Worten mitteilen, daher kann so ein Wutausbruch ein Versuch sein sich bemerkbar zu machen und den eigenen Willen durchzusetzen. Wie schon erwähnt sind Grenzsetzungen während der ganzen Erziehung enorm wichtig.

An Ihrer Stelle würde ich den behandelnden Kinderarzt erneut konsultieren, gerade um körperliche Ursachen auszuschließen. Desweiteren können Sie sich natürlich auch erneut ans das SPZ wenden, oder auch an eine Erziehungsberatungsstelle. Diese wird von unterschiedlichen Trägern angeboten und ist zumeist kostenlos.

Ich hoffe Ihnen hiermit etwas weitergeholfen zu haben.

Herzliche Grüße
Yvonne Schleich

Herzliche Grüße

Yvonne Schleich
(Diplom- Sozialpädagogin)

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