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Östrogenmangel Schwangerschaft

Guten Tag,

ich bin einigermaßen verzweifelt und brauche dringend einen Rat. Ich hatte im Dez. 21 eine MA in der 10. Woche und im April 22 einen frühen Abort in der 5 . Woche. Seitdem bin ich zusätzlich zur Gynäkologin noch bei einer Heilpraktikerin, die sie auf Kinderwunsch spezialisiert hat.

Ich durfte nun letzte Woche positiv testen. Habe parallel einen Hormonspeicheltest gemacht und der ergab, dass Estradiol und Estriol viel zu niedrig sind. Meine Heilpraktikerin hat mir daraufhin Hormoncremen empfohlen, die Gynäkologin hält aber nichts davon.

Ich weiß nicht was ich tun soll. Cremen weiterhin anwenden? Ich will dem Baby aber natürlich nicht schaden, aber ich will auch keine Chance ungenutzt lassen.

Schadet zusätzliches Estradiol und Estriol, wenn die Werte zu niedrig sind? (Die Cremen enthalten nur bioidentische Hormone).

 

Vielen Dank!!!

Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 29.01.2023, 10:04 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Östrogenmangel Schwangerschaft

Hallo Sophie,

Hormonspeicheltests liefern überhaupt keine verwertbare Aussage.
Aus meiner Sicht ist das (entschuldigen Sie bitte) völliger Quatsch, der nur Ihr Geld kostet.
Sie sind schwanger. Das allein spricht gegen zu niedrige Östrogenwerte, sonst wäre es nicht zum Eisprung gekommen und nicht zu einer Schwangerschaft.
Durch Anwendung von Östrogenen lässt sich keine Fehlgeburt verhindern.

Ihre beiden Fehlgeburten in unterschiedlichen Schwangerschaftswochen hatten sehr wahrscheinlich auch unterschiedliche Ursachen. Wahrscheinlich war das nur ein trauriger Zufall.
Sollte diese Schwangerschaft trotzdem in einer erneuten Fehlgeburt enden, ist eine umfangreiche Abklärung zu empfehlen (z.B. Gerinnungsdiagnostik, Genetik, Gebärmutterpiegelung).


Jetzt drücke ich erst einmal die Daumen für einen guten weiteren Verlauf!

:GIRL 154:

 

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Östrogenmangel Schwangerschaft

Liebe Frau Dr. Grüne,

zunächst einmal vielen Dank für Ihre Antwort.

Würde es denn schaden, die Cremes (für Estriol und Estradiol weiter anzuwenden, sie sind auf homöopathischer Basis und rezeptfrei). Ich habe einfach das Gefühl, alles tun zu müssen, dass es dieses Mal klappt.

Kann ich denn vielleicht meine Gynäkologin bitten, die Hormone per Bluttest abzunehmen und wären diese dann aussagekräftiger?

Eine weitere Diagnostik, Blutgerinnung, Genetik, wurde schon gemacht. Da war alles unauffällig.

 

Liebe Grüsse

Sophie

 

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 30.01.2023, 12:30 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Östrogenmangel Schwangerschaft

Hallo Sophie,

ich würde davon abraten. Es ist kein Nutzen zu erwarten.
Eine gesunde Schwangerschaft entwickelt sich ohne solche Maßnahmen.
Wenn es zu einer Fehlgeburt kommt, hat das meistens eine Ursache. Häufig liegt diese in einer frühen Störung im Rahmen der Zellteilungen. Darauf hat man keinen Einfluss.
Aber besprechen Sie mit Ihrer Ärztin, ob sie weitere Blutuntersuchungen neben denen, die nach Mutterschaftsrichtlinie vorgesehen sind, für sinnvoll hält.
Sie sollten jetzt auf eine gesunde Ernährung achten und nahrungsergänzend Jodid (sofern schilddrüsengesund) und Folsäure zuführen.

vielleicht finden Sie hier weitere Anregungen:

https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/gesund-fit/ernaehrung-in-der-schwangerschaft-id94373.html

und

https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/gesund-fit/

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Östrogenmangel Schwangerschaft

Hallo Frau Dr. Grüne,

nochmals vielen Dank!

Eine Sache lässt mich in dem Zusamemhang aber nicht los: Estriol wird ja zb im Triple Test herangezogen, um kindliche Chromosomenstörungen zu sehen. 
Kann ein niedriger Estriolwert in der 4. Woche mittels Speicheltest schon ein Hinweis sein? Ich mache mir große Gedanken.

Liebe Grüße 

Sophie 

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 31.01.2023, 06:58 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Östrogenmangel Schwangerschaft

Hallo Sophie,

vergessen Sie den Speicheltest.
Auch ein Triple-Test wird heute nicht mehr angewendet. Es gibt viel bessere und zuverlässigere Methoden, um das Risiko einer kindlichen Chromosomenstörung einzuschätzen (Ersttrimesterscreening, NIPT). Besprechen Sie das bei der nächsten Vorsorge.

siehe:

https://www.9monate.de/schwangerschaft-geburt/untersuchungen/nipt-id182948.html

viele Grüße
Dr. Grüne

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