Suchen Menü

Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Sehr geehrtes Experten-Team,

wie der Betreff schon erwähnte, bin ich mit Monochorialen monoamniotischen Zwillingen schwanger - bzw. gehen meine Ärzte mit relativ großer Wahrscheinlichkeit davon aus.

Welche zusätzlichen Untersuchungen würden Sie empfehlen, hinsichtlich meiner Schwangerschaft? Keiner gibt mir da genaue Auskünfte. 

Ich habe mal einen Termin zum Ersttrimesterscreening, aber mehr sagt man mir nicht - würden Sie eine Fruchtwasseruntersuchung wagen?

Ich werde im März 30 und habe 2 gesunde Kinder im alter von 2 und 4 Jahren.

Erster Tag der letzten Periode war 28.09.2019.

Danke

Magdalena

Bisherige Antworten
Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 16.12.2019, 16:51 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Hallo  Magdalena,

es handelt sich um eine besondere Risikoschwangerschaft, wenn beide Kinder sich eine Fruchthöhle und Eihaut teilen. Sie sollten sich früh an ein Pränatalmedizinisches Zentrum wenden (spezielle Praxis oder Abteilung einer Uniklinik) und dort mitbetreut werden. Ihr Arzt sollte Ihnen eine entsprechende Überweisung und Empfehlung geben.

 
viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Hallo,

danke für die schnelle Rückmeldung.

Ich bin momentan im Landesklinikum unseres Bundeslandes in Betreuung. Das erste große Screening habe ich jedoch auf der Uniklinik, weil man meinen Fall dort bekanntmachen möchte.

Man muss meine Lage verstehen - ich hatte im Januar eine Fehlgeburt und wir haben es wirklich 7 Monate lang erfolglos versucht, ein Kind zu bekommen.

Die Freude über den Schwangerschaftstest war sehr groß. Als ich dann von den Zwillingen erfuhr und dass beide Herzchen schlagen, war ich wie auf Wolke 7. Die Ärztin hat mich gleich ins KH überwiesen.

Dort kam dann die Ernüchterung - das Risiko sei unglaublich hoch und die Wahrscheinlichkeit, dass dies alles gut geht, sei sehr gering.

Nun bin ich starr vor Angst, ich schleppe mich von Woche zu Woche in der Hoffnung, dass die Herzchen noch schlagen. 

Ist denn das Risiko, dass es schiefgeht wirklich größer? Ist es wirklich notwendig die Kinder spätestens in der 33. Woche zu holen?

LG Magdalena

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 17.12.2019, 16:24 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Hallo Leni,

monochorial-monoamniale Schwangerschaften sind selten - sie betreffen nur 1 % der Zwillinge.

Damit gehen nicht zu verleugnende spezifische Risiken einher wie gefährliche Nabelschnurkomplikationen und problematische Gefäßverbindungen auf der Plazenta, die zu einem Ungleichgewicht der Blutverteilung führen können (fetofetales Transfusionssyndrom).
All das birgt die Gefahr von Kompliationen, die die Notwendigkeit einer engmaschigen Überwachung sowie einer vorzeitigen Entbindung zur Folge haben.

So wird häufig eine stationäre Überwachung ab der 26. Woche und eine Entbindung in Woche 32 konzipiert. Leider kann man das nicht schön reden, trotzdem aber hoffen, dass Ihre Kinder sich möglichst lange unauffällig entwickeln und damit einen guten Start ins Leben haben. Sofern Sie berufstätig sind, sollten Sie um die Erteilung eines Beschäftigungsverbot nach Mutterschutzgesetz bitten.


viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Liebe Frau Dr. Grüne,

gestern waren wir in der Uniklinik zum Ersttrimesterscreening. 

Der leitende Oberarzt hat mich untersucht - Chromosomenfehlbildungsrisiko (Trisomien 21, etc) bei 1:1.800 ca. Mein ET wurde zurückdatiert, sodass ich jetzt bei 12+4 bin anstatt bei 11+5 - die Kinder entwickeln sich gut. 

Er hat mir gesagt, dass sie die Erfahrung haben, dass das Transfusionssyndrom bei monochorialen diamnialen Zwillingen häufiger vorkommt. Das kann man auch chirurgisch beheben. Kann das sein?

Das größte Risiko hier ist, dass sich die Nabelschnüre miteinander verknoten können. 

Wobei er auch gesagt hat, dass die beiden rech weit voneinander entfernt liegen und vor allem auch in der Gebärmutter gut verteilt und nebeneinander liegen, was anscheinend nicht so häufig ist (?)

Der Arzt hat mir recht gute Hoffnungen gemacht.

Ich muss wöchentlich zur Kontrolle und alle 4 Wochen zur Kontrolle an die Uniklinik.

LG Magdalena

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 20.12.2019, 10:34 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Hallo Magdalena,

ja, das ist alles richtig.

Bei einem feto-fetalen Transfusionssyndrom kommte es aufgrund von Gefäßverbindungen in der Plazenta zum Austausch von Blut zwischen den Kindern. Wenn dabei der Blutfluss ungleichmäßig ist, ist ein Kind schlechter mit Blut versorgt als das andere. Das gefährdet die Entwicklung beider Kinder. An spezialisierten Zentren können solche Gefäßverbindungen durch eine Lasertherapie verödet werden. 

Sie werden nun intensiv überwacht, damit man mögliche Probleme frühzeitig erkennen kann - eine aufregende, aber hoffentlich glückliche Schwangerschaft!

viele Grüße
Dr. Grüne

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Liebe Frau Dr. Grüne,

danke für Ihre fachkundige Auskunft.

Ich wünsche Ihnen auf diesem Wege ein frohes Weihnachtsfest.

Komme wieder von einer Kontrolle und alles entwickelt sich soweit gut.

LG Magdalena

Expertin-Grüne
Expertin-Grüne | 23.12.2019, 17:48 Uhr
Registriert seit 03.11.2011

Re: Monochoriale Monoamniotische Zwillinge

Hallo Leni,

sehr gern.
Mit Ihren Kontrollen können Sie sich jetzt von Woche zu Woche hangeln in der Hoffnung das möglichst lang alles unauffällig verläuft!

Ich drücke Ihnen sehr die Daumen, melden Sie sich gern im Verlauf wieder. Frohe Weihnachtstage!

:XMAS 01:

viele Grüße
Dr. Grüne

Meistgelesen auf 9monate.de
Rat und Hilfe zur Bedienung
Übersicht aller Foren

Mit der Teilnahme an unseren interaktiven Gewinnspielen sicherst du dir hochwertige Preise für dich und deine Liebsten!

Jetzt gewinnen