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Papa im Selbstmitleid zieht Tochter runter

Hallo zusammen,

ich brauche dringend einen Rat, denn meine Tochter (6) hat ein massives Problem mit unserer Trennung:

Im Oktober 2008 habe ich mich - nach monatelangen Überlegungen - getrennt, bin im Dezember mit meiner Tochter ausgezogen und hatte endlich das Gefühl, dass wir beiden Mädels befreit sind von einem ewigen emotionslosen Egoisten, der sich für uns nicht interessierte.

Nach dem Auszug fing er plötzlich an, der Superpapa zu werden und mich schlecht zu machen, unsere Kleine war zuerst eigentlich glücklich und zufrieden, weil Papa ja unter der Woche sowieso noch nie für sie da war und am Wochenende früher auch kaum - jetzt war es also eigentlich viel toller für sie. Ich hatte auch nicht mehr so schlimme Launen und schlief nachts wieder besser - also alles in Ordnung.

Leider ließ "Papa" sich aber total gehen und heulte und tobte und ließ mich bei der Erziehung immer wieder ins Messer laufen, v.a. weil ich gleich eine neue Beziehung einging (die eigentlich auch der mutgebende Trennungsgrund war).

Bis heute beeinflußt er unsere Tochter so sehr - immer wieder sagt das eigentlich glückliche Kind Dinge wie: "Du bist selber schuld, dass die Oma nicht mehr mit Dir redet - Du bist doch einfach ausgezogen..." Nicht dass mich die Oma interessiert, aber scheinbar läßt die auch tolle Sachen über mich ab.

Kindergartenveranstaltungen oder ähnliches muß ich immer ohne meinen neuen Partner besuchen, weil mein Ex ein Drama ankündigt, wenn er ihn treffen müsste - dabei wünscht sich unsere Tochter so sehr, dass ihre beiden neuen Familien sich mal zeigen (Papa hat ja auch eine Freundin - und die wurde mir an Weihnachten einfach vor die Nase gesetzt, völlig ohne Vorwarnung, was mir aber ansonsten egal ist).

Jeden Abend fängt sie nun an zu weinen, dass sie immer einen von uns zweien vermissen muß und nicht weiß, was sie machen soll.

HILFE! Sie ist gerne bei mir und meinem Freund, dessen Sohn (13) ist ihr allerbester Freund und sie fühlt sich gut behütet. Warum diese Krise? Was mache ich mit ihr, um sie zu beruhigen?
Ihr Papa sagt andauernd, wie sehr er sie vermißt und ruft JEDEN Abend bei uns auf dem Handy an... Ich höre es zum Glück nicht immer, das ist einfach zu viel!

Oje, seufz

Angelika

:SORRY:

Bisherige Antworten

Papa im Selbstmitleid zieht Tochter runter

Hallo Angelika,

bei uns in der Stadt (in NRW) gibt es eine Psychologische Beratungsstelle für Kinder, die mir bei meiner Trennung in Bezug auf die Kinder sehr gut weitergeholfen hat (mit einfachsten Tipps meistens). Gibt es sowas bei euch vielleicht auch?

Ich habe damals nach mehreren Gesprächen mit dieser Stelle meinen Exmann mit meiner Ansprechpartnerin sprechen lassen und danach lief es gut... Ihr Tipp war damals, dass es für die Kinder (und mich) am leichtesten ist, wenn Mama und Papa wirklich zwei getrennte Welten haben, die sich NICHT vermischen. Tägliches telefonieren ist nicht gut, denn es reißt die Kinder immer wieder aus der Welt, in der sie sich zu diesem Zeitpunkt befinden.

Wir haben, nachdem wir eine feste Umgangsregelung gefunden hatten (jedes 2. Wochenende und jeden Mittwoch Nachmittag bei Papa) angefangen, uns daran zu halten und es hat den Kinder sehr gut getan. Wenn die Kindergartenveranstaltung an einem Mama-Wochenende war, bin ich mit hingegangen und wenn sie an einem Papa-Wochenende war, bin ich eben zu Hause geblieben. (Bei den großen Sachen wie bei der Einschulung sind wir natürlich beide gegangen)

Ich wünsche dir viel Geduld und Durchsetzungsvermögen... mein Exmann hat zum Beispiel bis heute nicht meine Handynummer, was ich als sehr angenehm empfinde, er kann ja zuhause auf den AB sprechen wenn ich nicht rangehen möchte:-)

LG Susi

Papa im Selbstmitleid zieht Tochter runter

Ich finde das mit den getrennten Welten recht gut und praktiziere es selber auch genauso.
Nur das mit dem Telefonieren finde ich grausam. Wenn ich mir vorstellte, mein Mann würde mich verlassen, die Kinder blieben bei ihm und ich darf sie nur noch einmal in der Woche sehen und nicht telefonieren... Das ist nicht nur fies, sondern grausam. Wer gibt ihm/mir das Recht zu entscheiden, wieviel Kontakt nur noch gut sei. Er soll doch nicht daran zugrunde gehen.
Und ich glaube nicht, dass diese Telefonate durcheinanderbringen.
Man könnte z. B. eine feste Uhrzeit vereinbaren. Jeden Abend um 19.00 Uhr ruft der Papa an um Gute Nacht zu sagen. Da vermischt sich dann nichts.
Ich habe selber die Erfahrung gemacht hat, das Trennungen mit Kinder leider niemals ohne Narbenbildungen vonstatten gehen. Dieser Illusion eine ganz heile Welt neu aufbauen zu können darf man nicht erliegen. So ists nicht, man muss die Welt des anderen respektieren und darf sie zum Wohle des Kindes nicht verbannen. Deswegen ist es vielleicht wirklich nicht nötig, vor allem wenn die Trennung noch recht frisch ist, dass der neue Freund/die neue Freundin mit zu Veranstaltungen des Kindes kommt, wenn abzusehen ist, dass der andere Elternteil auch da sein wird. Feste Regeln, entweder es ist klar, man geht alleine, dann kann Partner mitkommen, wenn der andere kommt, bleiben die Partner zu Hause. Das ist nur fair, wenns dem anderen noch zu weh tut. Es ist schließlich sein Kind.
Ich stell mir das immer spiegelbildlich vor. Wie würde ich es finden wenn ich durch die neue Frau ersetzt werde und ich nur als 3. Rad am Wagen rumstehe.
Viele liebe Grüße und viel Kraft
Mira

Papa im Selbstmitleid zieht Tochter runter

Phuu, das Thema kenn ich aus 2 Fällen: einmal bei uns einmal bei den besten Freundinnen meiner Tochter. Mein Kinderpapa ist zwar als solcher ein Goldstück soweit, aber mit unserer Trennung kommt er nicht klar und stürzt ab und an ab. Dann zieht er unsere Große (10) voll mit. Ich setze mich dann hinterher immer mit ihr hin, wo es grad passt und wir reden drüber. und ich sage ihr klipp und klar, dass die Eltern für die Kinder verantwortlich sind und nicht andersherum. Und dass sie ihn nicht trösten kann. So langsam kommt es an, das dauert halt. Das Beste ist, selbst klar zu sein, sich nicht auf das Scheißspiel einlassen, auch wenn man ja zwangsläufig davon betroffen ist, es ist jedesmal superanstrengend. Will sagen, der Kleinen und auch dem Vater gegenüber sachlich blieben und ehrlich, und da kann man auch einer 6jährigen sagen, "Papa ist und bleibt dein Papa, er hat Dich lieb, aber was er da macht und dass er Dich da so ansteckt mag ich gar nicht. Ich sehe das anders, aber es ist nicht schön, wenn Du dazwischen steckst, lass mal die Großen sich ärgern, Du brauchst das nicht. Und wenn du was wissen willst über mich dann frag auch mich und nicht die Oma. Die weiß über mich nicht gut Bescheid." Und dem Vater unmissverständlich machen: das ist unsere Sache und nicht der Tochter. Halt sie da raus.
Der Großen hab ich letztens sogar empfohlen, dass sie ihn drückt und was Nettes sagt, aber dann einfach rausgeht und aus der Situation flüchtet. Was solln die Kleinen sich da zerreiben lassen.
Allerdings mit den Anrufen, das finde ichauch echt nervig. Eigentlich gehts ihm nicht um das Kind sondern darum Dich zu stören. In Dein Leben einzugreifen, übers Kind. Lass Dich mal beraten, was da zu tun ist. Es gibt so Beratungsstellen von der evangel. Kirche, die sind auch für Atheisten ganz prima und mann muss nur was spenden.
Ich meine, wenn Du wenig Rücksicht auf sein Gekeife nimmst, wird er merken, dass es keinen sinn macht und irgendwann damit aufhören. Es ist Euer gutes Recht, als neue Familie anderswo aufzutauchen, lass Dich nicht erpressen von seinen terrordrohungen.
Alles gute
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