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Fehlgeburt und wie geht es weiter

Hallo an alle Frauen, die es auch erleben mussten.

Ich habe lange hier gelesen und überlegt auch etwas zu schreiben, da ich nicht weiss mit wem ich darüber sprechen kann. 

Ich hatte im Juli eine FG in der 7 Wochen. In den ersten Tagen konnte ich mich noch etwas optimistisch stimmen, dass alles gut wird. Nun ist Oktober und ich falle immer weiter in ein schwarzes Loch. Ich bin vor 1,5 Jahren zu meinem Partner in eine andere Stadt gezogen. Habe alles zurück gelassen, Arbeit Freunde...Ich bin nach wie vor glücklich mit meinem Freund, nur der Rest scheint gegen mich zu sein, nach dem der erste Job scheiterte folgte die Fehlgeburt und der neue Job gibt mir auch keine Ablenkung. Da alle meine Freundininnen etweder frisch Mutter oder schwanger sind, kann ich nicht darüber reden, ich isoliere mich immer weiter und meinen Freund fängt die Situation verständlicherweise auch zu belasten, da er mir nicht helfen kann. Die Angst, dass alles vorbei ist und wir kein Kind haben werden ist so groß, dass ich an nichts anderes denken kann. Nichts macht mehr Freunde und ich habe keine Hofnung. wahrscheinlich bin ich zu dramatisch und pessimistisch. Das wird mir immer wieder gesagt und ich fühle mich nicht verstanden und abgelehnt. Ich wollte nun hier schreiben, um zu erfahren, ob es euch auch so geht oder ging und ob es vergangen ist? Vielleicht hat jemand einen Tip, wie man damit besser umgehen kann. 

Der schmerz ist so groß, dass ich es nicht schaffe in meine alte Stadt zu meinen Freunden zu fahren und mich für sie zu freuen. Es tut einfach so sehr weh. und gleichzeitig fühlt man sich schlecht, da sie niemand etwas dafür.

 

Bisherige Antworten

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Hallo Markova,

Ich weiß wie du dich fühlst, leider kann ich dir nicht schreiben was dagegen hilft, ich hatte eine Fg im August und mir geht es genau so wie dir.

Eine Freundin hat mir einen Tag nach meiner Fg berichtet,( sie wußte nicht das ich schwanger war) das sie im Dez. ein kleines Mädchen zur Welt bringt, ich bin in Tränen ausgebrochen. Habe ihr alles gute gewünscht, aber innerlich habe ich mich gefragt warum?! Bis heute konnte ich noch nicht zu ihr, weil es mir einfach das Herz bricht. Auch wenn ich Schwangere auf der Straße sehe, tut es mir weh. Es ärgert mich total das ich so reagiere aber im inneren kann ich einfach nicht anders. 

Manchmal denke ich, so langsam muss ich doch darüber hinweg sein, aber es gibt Tage, da kann ich an nichts anderes denken. Und die Angst das es nochmal passiert oder das man überhaupt nochmal schwanger wird ist riesig. Mir wird auch immer gesagt lenk dich doch einfach ab oder denk an etwas anderes. Aber es ist nun mal in meinem Kopf.

Ich habe lange gebraucht, um überhaupt mal etwas in einem Forum zu schreiben, aber so langsam drehe ich durch und hoffe auch das es hilft mit Gleichgesinnten zu schreiben.

Lg Alex! 

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Hallo Alex,

vielen dank für deine Antwort und Reaktion. Es hilft, wenn man hört, dass andere auch diese Gefühle haben. Ich denke und hoffe der Austausch baut etwas auf.

 

Mein Freund konnte es überhaupt nicht nachvollziehen, dass ich auch in Tränen ausgebrochen bin als ich erfuhr dass meine beste Freundin schwanger ist. Er sagt immer wieder wieso ich mich nicht darüber freue. Ich tue es, aber die tatsache dass es einem anders geht und einem niemand helfen kann und auch niemand versteht welche Gedanken man hat ist total schrecklich. man fühlt sich unverstanden und allein. Es werden einem auch so dinge gesagt, wie wenn du so hysterisch bist, kann es auch ncih klappen und mach dir keinen Stress. Diese Sätze bringen mich einfach zur Weissglut und bewirken genau das Gegenteil.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass bald wieder klappt. 

LG

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Ich kann diese Sprüche auch nicht mehr hören, das wird schon wieder usw. Die Anderen können gar nicht wissen wie man sich fühlt. Auch meinen Mann möchte ich nicht ständig damit belasten wie schrecklich ich mich fühle, er kann es auch nicht so nachvollziehen. 

Ich wünsche dir auch alles Gute, vielen Dank! 

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Hallo ihr Lieben, 

Wo fange ich an... Wir haben seit 2 Jahren einen Kinderwunsch. Ich hatte bis heute 3 Fehlgeburten. Zwei davon mit einer Ausschabung.

Bei der ersten FG ging die Welt für mich unter. Ich hatte das erste Mal in meinem Leben den Gedanken : ich will gerade nicht ich sein.

Bei der zweiten FG war es in sofern anders, dass ich meinem Kopf und meinem Körper mehr Zeit gegeben habe mit der Schwangerschaft abzuschließen. Da habe lange gewartet bis ich die ausschabung machen lassen habe. So konnte es psychisch besser bewältigen. 

Wir sind jetzt in ärztlicher Betreuung und ich war bis heute der Meinung das ich mich wieder im Griff habe und mich schwangere nicht mehr rangieren.

Und sie tun es doch. Ich arbeite im Hotel und jedes Mal wenn sich eine schwangere vor mir den Bauch streichelt würde ich ihr am liebsten sagen, wie weh mir das tut. 

Heute hat es mich nach langer Zeit wieder richtig erwischt. Mein Mann hat mir erzählt, dass sein Bruder (frisch verheiratet) und meine Schwägerin schwanger sind.

Wie fühlt sich das an: mir geht es dreckig. Ja ich kann mich noch nicht freuen. Das heisst aber nicht, dass ich es ihnen nicht gönne. Sollen sie den gleichen Mist durchstehen, den wir durchmachen müssen. Ich glaube ihr stimmt mir zu: das sollte keiner erleben.

Ich würde folgenden Rat geben: nehmt euch Zeit und gebt euch die Zeit, den Schmerz zu verarbeiten. Lasst ihn zu. Redet mit eurem Partner wenn ihr reden möchtet. Aber bittet bleibt nicht alleine.

Wir sind nicht alleine. 

Ich wünsche mir aktuell, dass ich irgendwann verstehe warum das passiert. Was hat das Schicksal vor und was wartet am Ende des Lebens. Dinge passieren nicht ohne Grund. Das hilft mir weiter zu gehen und Stück für Stück unserem Ziel nahe zu kommen. 

In 2 Wochen werden ich nun zum 3.mal in einem Jahr operiert. Dieses Mal eine Gebärmutter Spiegelung + Gewebeentnahme + Bauchspiegelung. Das heisst wieder nalose und wieder 14 Tage krank. 

Mir fällt es sehr schwer jetzt gerade optimistisch und positiv zu sein. Aber mit der richtigen Einstellung beeinflussen wir unsere Gesundheit. 

Ich suche mir an jedem Tag einen positiven Gedanken. 

Ich sende euch herzliche Grüße 

Christine

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Liebe Markova,

oft ist es besser wenn man darüber spricht und sich jemanden anvertraut, dass muss nicht immer der Partner sein. Bei mir war es meine Schwester, von Frau zu Frau lässt es sich vl auch anders reden und auch das Verständnis ist anders.

Der Herbst bringt leider auch ein Wetter mit, welches nicht gerade gut tut. Versuche dir und deinem Körper gutes zu tun, mache Sport, Wellness, stärke deinen Körper, vl ein schöner Urlaub mit deinem Freund. Genieße alles was dann vl in einer Schwangerschaft nicht mehr so möglich ist.

Es wird sich nicht ändern lassen, dass du traurig auf Mama‘s schaust, welche schwanger sind oder schon ein Kind haben und für welche es ganz einfach und selbstverständlich ist, dieses Glück zu erleben.

Es tut weh und du wirst dein Leben lang daran denken, so wie ich an meine zwei Sternchen, welche ich jeden Tag in mein Gebet einschließe.

Lass dich nicht entmutigen, zieh dich bei den Haaren selber hoch und schenke deinem Sternchen Platz in deinem Herzen, öffne dich zu trauern.

Ich kann dir nur noch einen Tipp geben-abschalten, denn als ich zu meinem Mann sagte: wir können nichts ändern, wir müssen wohl zu zweit glücklich bleibe‘ hat sich anscheinend ein Schalter umgelegt und ich wurde schwanger. Mein Prinz wird bald 2 und ich bin knapp 42.

Also, alles ist möglich. 

Ich drücke dir die Daumen und lass dich nicht hängen.

 

GLG Hoffnung

 

 

 

 

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Hallo Markova,

Es tut mir sehr leid für dich! 

Ich kann dir sagen, dass es mich tatsächlich tröstet hier mit Leidensgenossinnen zu schreiben und sich abgeholt zu fühlen. 

Ein anderer Mensch, steht er Dir auch noch so nah, kann diese Gefühle,im lieb gemeintesten Falle, nur erahnen! 

Ich hatte im August eine Ausschabung gehabt, in der 10. SSW hatte uns die Ärztin bei einem Routine Ultraschall die schmerzenden Worte mitgeteilt, dass sie keinen Herzschlsg mehr sieht und keine Entwicklung unseres Krümels zu sehen ist. 

Mein Vater hatte das vor einiger Zeit lieb zusammen gefasst.... 

dein ganzes Leben steht auf einmal auf dem Kopf, du stellst dich auf eine andere Lebensweise ein, verzichtest auf viele Dinge, um deinem ungeborenen Kind nicht zu schaden, du freust dich, machst Pläne, hängst morgens über der  kloschüssel und tröstest dich, dass du dafür in einigen Monaten ein kleines Baby auf dem Arm hast und dann ist auf einmal alles vorbei! Einfach so..... 

das kann keiner einfach so weg stecken, ich dachte auch, einige Zeit, ich muss mich doch jetzt besser fühlen, ich bin dramatisch und muss jetzt endlich mal aufhören zu heulen! 

Dann meldete ich mich hier an und das half mir sehr! 

Kümmere dich um dich selbst, sei für dich selbst da, ein gesunder Geist, lebt in einem gesunden Körper! 

Ich habe mir nun vorgenommen, gezielter Sport zu machen, um „ fit“ für eine Schwangerschaft zu sein! Mein Mann und ich wollen nächsten Jahr noch eine USA Reise machen, alles ist schon gebucht. 

Wir haben einen Abschiedsbrief geschrieben, eine Erinnerungsbox gestaltet und wie reden nicht von fehlbgeburt, sondern von unserem Sternchen! 

Manchmal sitze ich alleine zuhause oder im Auto und weine und entschuldige mich bei meinem Sternchen, dass ich es nicht beschützen konnte. Ihm nicht das Leben schenken könnte. 

Du bist nicht alleine, teile deine Trauer! 

Tabuisiert ist es ohnehin zu viel! 

Du wirst einen Weg finden, lass dir Zeit und erklär dich nicht! Du hast alles recht der Welt, traurig zu sein! Weine so viel du kannst! 

Ich wünsche dir alles Gute ❤️

Re: Fehlgeburt und wie geht es weiter

Hallo Markova,

kann mich den Anderen nur anschließen... Es tut mir sehr Leid! Bei dir kommt hinzu, dass du Niemanden zum Reden hast und das schmerzt mich besonders.

Ich hatte Ende Mai eine FG in der 9. Woche und finde seitdem nicht zur Nomalität. Zunächst waren wir auch verhalten positiv und haben uns gesagt, dass sich der Körper Etwas dabei gedacht hat. Aber es ist schon so viel Zeit vergangen, dass ich es als Strafe empfinde. Ich erwische mich häufig bei neidischen Gedanken. Auch in meinem Umfeld sind viele junge Mütter oder schwanger und versuchen für mich da zu sein. Doch es schmerzt, dass es uns nicht vergönnt ist. Man soll es locker angehen und sich keinen Druck machen, aber mein Zyklus ist immer noch nicht im alten Rhythmus und es schmerzt jeden Monat aufs Neue, wenn die Periode ausbleibt und man doch nicht schwanger ist.

Es klingt bestimmt blöd und wenig hilfreich, aber hast du dir in der neuen Heimat ein Hobby geschaffen oder mal die Gelegenheit etwas mit anderen zu probieren? Sonst würde ich dir nur raten in der alten Heimat deinen Lieben anzuvertrauen. Man sollte darüber sprechen und auch einfach mal hemmungslos weinen dürfen. Am Anfang hatte ich Angst, da eine sehr gute Freundin im April Mutter geworden ist, doch sie ist zu meinen verständnisvollsten Vertrauten geworden und versteht, dass man zwar nur um das Thema kreist, aber nicht ständig darauf angesprochen werden möchte.

Ich hoffe, der Austausch befreit dich und du kannst bald wieder fröhlicher in die Zukunft sehen.

Bis dahin liebe Grüße :)

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